Erster Test: Renault Megane E-Tech Electric
Projekt Premium
Der neue Megane fährt rein elektrisch und in einer anderen Liga als bisher: Mit modernem Auftritt, hochwertiger Inneneinrichtung, souveränem Fahrstil und monumentalem Multimediasystem geht es in Richtung Premiumsegment. Wie sich das anfühlt und was es für den Preis bedeutet, wie die Reichweite einzuschätzen ist und was mit den Verbrenner-Modellen passiert, erklärt Motorprofis.at im ersten Test.
22.02.2022Fotos: Werk
Zäsur für den Megane – wie plant Renault seine Zukunft?
Das neue Modell ist ein reines Elektroauto und bleibt es auch. Den aktuellen Megane mit Diesel-, Benzin- und Hybridantrieben wird es parallel noch „mindestens drei Jahre“ geben, bestätigt Renault – und setzt damit auf eine ähnliche Strategie wie Konkurrent VW mit Golf und ID.3, allerdings ohne den gut eingeführten Namen aufzugeben. Renault-Kunden haben jedenfalls weiterhin die Wahl zwischen allen Antriebsarten, denn die Kompakt-SUVs Arkana (neu seit 2021) und Austral (ab Herbst 2022) setzten in den nächsten Jahren auf Hybrid.
Was unterscheidet Renault beim Thema Elektroantrieb von der Konkurrenz?
Die Franzosen haben mehr Erfahrung als die meisten anderen Hersteller. Renault war mit dem Zoe ähnlich früh am Markt wie Tesla mit dem Model S und hat seit 2013 bereits 400.00 Elektroautos verkauft. Dieses Know-how fließt in die neuen Produkte und Produktionsstandorte ein, gebündelt wird es in der ElectriCity im Norden Frankreichs (Region Hauts-de-France), wo Renault künftig 400.000 batterieelektrische Fahrzeuge pro Jahr bauen will.
Der Megane als Aushängeschild für die neue Elektro-Ära?
So ist es. Der Megane E-Tech Electric baut als erster Renault auf der neuen Elektroplattform CMF-EV auf. Die Gemeinschaftsentwicklung der Konzernallianz Renault-Nissan-Mitsubishi senkt den Schwerpunkt, reduziert das Gewicht und ermöglicht Reichweiten bis zu 600 Kilometer. Damit beginnt auch bei Renault eine neue Ära: Die Stromer der „Generation 2.0“ sind technisch unabhängig von den Verbrenner-Baureihen und können die bauartbedingten Vorteile von elektrischen Antrieben besser nutzen. Das Platzangebot wächst deutlich und die technische Reife nimmt insgesamt zu.
Wie ist das Design gelungen?
Für uns ist das moderne Outfit ein Highlight des neuen Modells. Wie bei vielen Elektroautos der neuen Generation wird die aerodynamische Optimierung ebenso sichtbar wie die Verschiebung der Proportionen. Durch die kompakteren Elektro-Komponenten können die Überhänge auf ein Mindestmaß reduziert werden, fast 2,70 Meter Radstand treffen auf kompakte 4,20 Meter Gesamtlänge. Gleichzeitig hat Renault an optischen Problemzonen der Elektromobilität gearbeitet, durch die mit nur elf Zentimetern Höhe dünnste Batterie am Markt geht die Gesamthöhe des Fahrzeugs nicht über 1,50 Meter hinaus.
Das Ergebnis ist ein sportlicher Kompakter, angereichert mit Crossover-Elementen wie großen Rädern, Kotflügelschutz und hoher Gürtellinie. Vor allem die Frontalansicht wirkt sehr bullig, ihm Rückspiegel würde man eher ein Modell der oberen Mittelklasse als einen Kompakten vermuten. Aus anderen Perspektiven könnte man auch einen Megane R.S. der nächsten Generation vor sich haben.
Das neue Modell ist ein reines Elektroauto und bleibt es auch. Den aktuellen Megane mit Diesel-, Benzin- und Hybridantrieben wird es parallel noch „mindestens drei Jahre“ geben, bestätigt Renault – und setzt damit auf eine ähnliche Strategie wie Konkurrent VW mit Golf und ID.3, allerdings ohne den gut eingeführten Namen aufzugeben. Renault-Kunden haben jedenfalls weiterhin die Wahl zwischen allen Antriebsarten, denn die Kompakt-SUVs Arkana (neu seit 2021) und Austral (ab Herbst 2022) setzten in den nächsten Jahren auf Hybrid.
Was unterscheidet Renault beim Thema Elektroantrieb von der Konkurrenz?
Die Franzosen haben mehr Erfahrung als die meisten anderen Hersteller. Renault war mit dem Zoe ähnlich früh am Markt wie Tesla mit dem Model S und hat seit 2013 bereits 400.00 Elektroautos verkauft. Dieses Know-how fließt in die neuen Produkte und Produktionsstandorte ein, gebündelt wird es in der ElectriCity im Norden Frankreichs (Region Hauts-de-France), wo Renault künftig 400.000 batterieelektrische Fahrzeuge pro Jahr bauen will.
Der Megane als Aushängeschild für die neue Elektro-Ära?
So ist es. Der Megane E-Tech Electric baut als erster Renault auf der neuen Elektroplattform CMF-EV auf. Die Gemeinschaftsentwicklung der Konzernallianz Renault-Nissan-Mitsubishi senkt den Schwerpunkt, reduziert das Gewicht und ermöglicht Reichweiten bis zu 600 Kilometer. Damit beginnt auch bei Renault eine neue Ära: Die Stromer der „Generation 2.0“ sind technisch unabhängig von den Verbrenner-Baureihen und können die bauartbedingten Vorteile von elektrischen Antrieben besser nutzen. Das Platzangebot wächst deutlich und die technische Reife nimmt insgesamt zu.
Wie ist das Design gelungen?
Für uns ist das moderne Outfit ein Highlight des neuen Modells. Wie bei vielen Elektroautos der neuen Generation wird die aerodynamische Optimierung ebenso sichtbar wie die Verschiebung der Proportionen. Durch die kompakteren Elektro-Komponenten können die Überhänge auf ein Mindestmaß reduziert werden, fast 2,70 Meter Radstand treffen auf kompakte 4,20 Meter Gesamtlänge. Gleichzeitig hat Renault an optischen Problemzonen der Elektromobilität gearbeitet, durch die mit nur elf Zentimetern Höhe dünnste Batterie am Markt geht die Gesamthöhe des Fahrzeugs nicht über 1,50 Meter hinaus.
Das Ergebnis ist ein sportlicher Kompakter, angereichert mit Crossover-Elementen wie großen Rädern, Kotflügelschutz und hoher Gürtellinie. Vor allem die Frontalansicht wirkt sehr bullig, ihm Rückspiegel würde man eher ein Modell der oberen Mittelklasse als einen Kompakten vermuten. Aus anderen Perspektiven könnte man auch einen Megane R.S. der nächsten Generation vor sich haben.
Ein sportlicher Kompakter, angereichert mit Crossover-Elementen wie großen Rädern, Kotflügelschutz und hoher Gürtellinie.
Die Batterie wird mit einer Kapazität von 40 kWh oder 60 kWh geliefert.
Aufwändige Detaillösungen, hier das LED-Band am Heck.
Die Frontalansicht wirkt sehr bullig, ihm Rückspiegel würde man eher ein Modell der oberen Mittelklasse vermuten. Schürzen optional in Mattgold.
Auffällig ist auch die hochwertige Machart des Outfits, oder?
Dahinter stecken aufwändige Detaillösungen: Das LED-Band des Tagfahrlichts ist dünn, macht einen Knick und dockt dann an das sportliche Frontblade an. Zwischen den ebenfalls schmalen Frontscheinwerfern bauen silberne Chromleisten eine Verbindung auf. Am Heck dominiert eine roter LED-Streifen über die gesamte Breite, das dynamische Blinklicht unterstreicht den hochwertigen Eindruck. Die Türgriffe werden in der Karosserie versenkt und fahren automatisch aus, wenn sich der Fahrer dem Auto nähert. Zur Begrüßung gibt es außerdem eine mehrteilige Lichtanimation der Scheinwerfer, ein auf den Boden projiziertes Renault-Logo und im Innenraum eine spezielle Sound-Sequenz.
Für Designfans werden auffällige Personalisierungsmöglichkeiten angeboten, zum Beispiel Front- und Heckschürzen in Mattgold (wie beim Testwagen) oder Zweifarbenlackierungen mit den Kontrastfarben Grau, Schwarz und Weiß für den oberen Bereich.
Wie groß ist der elektrische Megane und wie viel Platz bietet er?
4,20 Meter Außenlänge sind kompakt für die Kompaktklasse – der Megane E-Tech Electric ist rund fünfzehn Zentimeter kürzer als das aktuelle Modell mit Verbrennungsmotor, und auch zwei Zentimeter kürzer als der eigentlich eine Klasse unterhalb angesiedelte Captur. Wenn Stromer so deutlich unter das Maß von Verbrenner-Modellen gehen, hat das einen einfachen Grund: Sie können es sich leisten. Die Komponenten des E-Antriebs beanspruchen weniger Platz, der neue Megane bietet daher innen sogar mehr Platz als das konventionell angetriebene Modell – sowohl bei der Beinfreiheit im Fond als auch beim Kofferraumvolumen, das 440 bis maximal 1.332 Liter beträgt. Und obwohl der Megane E-Tech Electric nicht so sehr in die Breite geht wie andere neue Autos – sehr vernünftig für den Stadtverkehr! – sitzen die Passagiere ausreichend weit auseinander.
Für die Ladekabel gibt es einen separaten Stauraum von 32 Litern unter dem normalen Laderaumboden, der freilich nur direkt erreichbar ist, wenn nichts im Kofferraum liegt. Apropos Mitnehmen: Der Megane E-Tech Electric kann sich Fahrradträger umschnallen, Dachboxen aufsetzten und Anhänger mit bis zu 900 Kilo ziehen.
Dahinter stecken aufwändige Detaillösungen: Das LED-Band des Tagfahrlichts ist dünn, macht einen Knick und dockt dann an das sportliche Frontblade an. Zwischen den ebenfalls schmalen Frontscheinwerfern bauen silberne Chromleisten eine Verbindung auf. Am Heck dominiert eine roter LED-Streifen über die gesamte Breite, das dynamische Blinklicht unterstreicht den hochwertigen Eindruck. Die Türgriffe werden in der Karosserie versenkt und fahren automatisch aus, wenn sich der Fahrer dem Auto nähert. Zur Begrüßung gibt es außerdem eine mehrteilige Lichtanimation der Scheinwerfer, ein auf den Boden projiziertes Renault-Logo und im Innenraum eine spezielle Sound-Sequenz.
Für Designfans werden auffällige Personalisierungsmöglichkeiten angeboten, zum Beispiel Front- und Heckschürzen in Mattgold (wie beim Testwagen) oder Zweifarbenlackierungen mit den Kontrastfarben Grau, Schwarz und Weiß für den oberen Bereich.
Wie groß ist der elektrische Megane und wie viel Platz bietet er?
4,20 Meter Außenlänge sind kompakt für die Kompaktklasse – der Megane E-Tech Electric ist rund fünfzehn Zentimeter kürzer als das aktuelle Modell mit Verbrennungsmotor, und auch zwei Zentimeter kürzer als der eigentlich eine Klasse unterhalb angesiedelte Captur. Wenn Stromer so deutlich unter das Maß von Verbrenner-Modellen gehen, hat das einen einfachen Grund: Sie können es sich leisten. Die Komponenten des E-Antriebs beanspruchen weniger Platz, der neue Megane bietet daher innen sogar mehr Platz als das konventionell angetriebene Modell – sowohl bei der Beinfreiheit im Fond als auch beim Kofferraumvolumen, das 440 bis maximal 1.332 Liter beträgt. Und obwohl der Megane E-Tech Electric nicht so sehr in die Breite geht wie andere neue Autos – sehr vernünftig für den Stadtverkehr! – sitzen die Passagiere ausreichend weit auseinander.
Für die Ladekabel gibt es einen separaten Stauraum von 32 Litern unter dem normalen Laderaumboden, der freilich nur direkt erreichbar ist, wenn nichts im Kofferraum liegt. Apropos Mitnehmen: Der Megane E-Tech Electric kann sich Fahrradträger umschnallen, Dachboxen aufsetzten und Anhänger mit bis zu 900 Kilo ziehen.
Innen dominiert ein monumentaler L-förmiger Bildschirm, der die digitale Instrumenteneinheit und das Multimedia-Display vereint.
Armaturenbrett mit echtem Holz, Lederbezug und beleuchteten Leisten.
Renault integriert als erst zweiter Herstelller das Google-Automotive-System.
Kofferraumvolumen 440 bis 1.332 Liter. Für die Ladekabel gibt es einen separaten Stauraum von 32 Litern unter dem Laderaumboden.
Was lässt sich über die Inneneinrichtung sagen?
Sie ist ziemlich spektakulär. Es dominiert ein monumentaler L-förmiger Bildschirm, in dem der digitale Instrumentencluster und das Multimedia-Display der Mittelkonsole zu einer neuen Einheit verschmelzen, die Renault openR nennt. Hinter der hochwertigen Glasoberfläche wurde eine 12,3-Zoll-Anzeige im Querformat und eine 12-Zoll-Anzeige im Hochformat verbaut (im Basismodell hat das Multimedia-Display 9 Zoll) – das ergibt zusammen beachtliche 774 Quadratzentimeter Digitalsystem, mehr als in vielen Premiumfahrzeugen. Zudem integriert Renault als erst zweiter Herstelller nach Volvo/Polestar das Google-Automotive-System, das die Navigation mit Google Maps und Google Assistant unterstützt und via Google Play zahlreiche Apps von Drittanbietern einbinden kann. Über Benutzerkonten kann der gesamte Digitalbereich wie ein Smartphone oder PC personalisiert werden, falls verschiedene Fahrer das Auto nutzen. Der erste Eindruck ist hervorragend: openR lässt sich intuitiv und schnell wie ein Smartphone bedienen – genauere Erkenntnisse werden ausführliche Tests bringen.
Insgesamt ist das Bedienkonzept zwar sehr digital geworden, in wichtigen Bereichen wie Klimatisierung und Audio aber weiterhin über Knöpfe und Drehregler organisiert.
Premium-Charakter geben dem Innenraum auch die hochwertigen Materialien: Bei den Sitzbezügen wählt man zwischen grauem Stoff aus recyceltem Material sowie grauem oder schwarzem Leder. Zudem werden Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidungen mit Kunstleder oder schönem Stoff bezogen und durch Nähte in Kontrastfarben betont. In die silberne Horizontalleiste am Armaturenbrett ist ein LED-Lichtband integriert und im oberen Bereich werden je nach Ausstattung Intarsien aus echtem Holz oder Alcantara integriert. Kleiner Schönheitsfehler: Während das Interieur für den Fahrer wie aus einem Guss wirkt, sieht der Beifahrer eine versteckte Kunststoff-Schwachstelle hinter dem Lenkrad. Wie bei E-Autos üblich, gibt es im Innenraum viele Ablagemöglichkeiten, allein das offene Ablagefach zwischen den Vordersitzen kommt auf ein Volumen von sieben Litern. Das Handy wird in einer Ladeschale direkt unter dem Multimediasystem platziert und ist dadurch gut erreichbar. Für Freunde gehobener Klangqualität ist ein neues Premium-Soundsystem von Harman Kardon verfügbar, das über neun Lautsprecher mit bis zu 410 Watt aufgeigt.
Schauen wir uns die Technik an: Was bieten Fahrwerk und Antrieb?
Die neue CMF-EV-Plattform hat eine moderne Mehrlenkerhinterachse, der Schwerpunkt liegt neun Zentimeter niedriger als beim Verbrenner-Modell, die Servolenkung ist direkter ausgelegt. Motor und Getriebe wiegen zusammen 145 Kilo und schicken je nach Version 131PS/250 Newtonmeter oder 218 PS/300 Newtonmeter auf die Vorderachse (Allradantrieb ist technisch möglich und bei künftigen Crossover-Derivaten zu erwarten, beim Megane aber nicht). Das vierstufe Rekuperations-Bremssystem kann über Schaltwippen hinter dem Lenkrad gesteuert werden. Die neue Batterie von LG ist kompakter, wiegt 395 Kilo und wird mit einer Kapazität von 40 kWh oder 60 kWh geliefert, das ergibt im Megane eine Nomweeichweite nach WLTP-Zyklus von 300 Kilometer beziehungsweise 450 bis 470 Kilometer. Eine neue Wärmepumpen-Generation soll den Leistungskoeffizienten der Batterie bei niedrigen Temperaturen deutlich erhöhen. Das neue Flüssigkühlsystem der Batterien und das Antriebsaggregat mit Ölkühlung ermöglichen ein intelligentes Steuerungssystem, bei dem die von der Batterie und dem Antrieb abgegebene Energie zur Erwärmung des Innenraums genutzt werden kann. Alle AC-Ladevarianten funktionieren im Megane: 2,3 kW/1-phasig, 3,7 kW/1-phasig, 11 kW/1-phasig, 22 kW/3-phasig. DC-Laden ist mit 80 kW und bei der 60-kWh-Batterie auch mit 130 kW möglich. Bei der entsprechender Planung über das Navi wird die Batterie vor der Ankunft bei der Ladestation automatisch auf die richtige Temperatur gebracht.
Sie ist ziemlich spektakulär. Es dominiert ein monumentaler L-förmiger Bildschirm, in dem der digitale Instrumentencluster und das Multimedia-Display der Mittelkonsole zu einer neuen Einheit verschmelzen, die Renault openR nennt. Hinter der hochwertigen Glasoberfläche wurde eine 12,3-Zoll-Anzeige im Querformat und eine 12-Zoll-Anzeige im Hochformat verbaut (im Basismodell hat das Multimedia-Display 9 Zoll) – das ergibt zusammen beachtliche 774 Quadratzentimeter Digitalsystem, mehr als in vielen Premiumfahrzeugen. Zudem integriert Renault als erst zweiter Herstelller nach Volvo/Polestar das Google-Automotive-System, das die Navigation mit Google Maps und Google Assistant unterstützt und via Google Play zahlreiche Apps von Drittanbietern einbinden kann. Über Benutzerkonten kann der gesamte Digitalbereich wie ein Smartphone oder PC personalisiert werden, falls verschiedene Fahrer das Auto nutzen. Der erste Eindruck ist hervorragend: openR lässt sich intuitiv und schnell wie ein Smartphone bedienen – genauere Erkenntnisse werden ausführliche Tests bringen.
Insgesamt ist das Bedienkonzept zwar sehr digital geworden, in wichtigen Bereichen wie Klimatisierung und Audio aber weiterhin über Knöpfe und Drehregler organisiert.
Premium-Charakter geben dem Innenraum auch die hochwertigen Materialien: Bei den Sitzbezügen wählt man zwischen grauem Stoff aus recyceltem Material sowie grauem oder schwarzem Leder. Zudem werden Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidungen mit Kunstleder oder schönem Stoff bezogen und durch Nähte in Kontrastfarben betont. In die silberne Horizontalleiste am Armaturenbrett ist ein LED-Lichtband integriert und im oberen Bereich werden je nach Ausstattung Intarsien aus echtem Holz oder Alcantara integriert. Kleiner Schönheitsfehler: Während das Interieur für den Fahrer wie aus einem Guss wirkt, sieht der Beifahrer eine versteckte Kunststoff-Schwachstelle hinter dem Lenkrad. Wie bei E-Autos üblich, gibt es im Innenraum viele Ablagemöglichkeiten, allein das offene Ablagefach zwischen den Vordersitzen kommt auf ein Volumen von sieben Litern. Das Handy wird in einer Ladeschale direkt unter dem Multimediasystem platziert und ist dadurch gut erreichbar. Für Freunde gehobener Klangqualität ist ein neues Premium-Soundsystem von Harman Kardon verfügbar, das über neun Lautsprecher mit bis zu 410 Watt aufgeigt.
Schauen wir uns die Technik an: Was bieten Fahrwerk und Antrieb?
Die neue CMF-EV-Plattform hat eine moderne Mehrlenkerhinterachse, der Schwerpunkt liegt neun Zentimeter niedriger als beim Verbrenner-Modell, die Servolenkung ist direkter ausgelegt. Motor und Getriebe wiegen zusammen 145 Kilo und schicken je nach Version 131PS/250 Newtonmeter oder 218 PS/300 Newtonmeter auf die Vorderachse (Allradantrieb ist technisch möglich und bei künftigen Crossover-Derivaten zu erwarten, beim Megane aber nicht). Das vierstufe Rekuperations-Bremssystem kann über Schaltwippen hinter dem Lenkrad gesteuert werden. Die neue Batterie von LG ist kompakter, wiegt 395 Kilo und wird mit einer Kapazität von 40 kWh oder 60 kWh geliefert, das ergibt im Megane eine Nomweeichweite nach WLTP-Zyklus von 300 Kilometer beziehungsweise 450 bis 470 Kilometer. Eine neue Wärmepumpen-Generation soll den Leistungskoeffizienten der Batterie bei niedrigen Temperaturen deutlich erhöhen. Das neue Flüssigkühlsystem der Batterien und das Antriebsaggregat mit Ölkühlung ermöglichen ein intelligentes Steuerungssystem, bei dem die von der Batterie und dem Antrieb abgegebene Energie zur Erwärmung des Innenraums genutzt werden kann. Alle AC-Ladevarianten funktionieren im Megane: 2,3 kW/1-phasig, 3,7 kW/1-phasig, 11 kW/1-phasig, 22 kW/3-phasig. DC-Laden ist mit 80 kW und bei der 60-kWh-Batterie auch mit 130 kW möglich. Bei der entsprechender Planung über das Navi wird die Batterie vor der Ankunft bei der Ladestation automatisch auf die richtige Temperatur gebracht.
Fahrgefühl auf Oberklasse-Niveau: Der elektrische Megane beschleunigt im Alltagsverkehr angenehm gleichmäßig und nahezu lautlos.
Niedriger Verbrauch: Nach dem ersten Test erscheinen 400 Kilometer Reichweite auf jeden Fall machbar, bei entsprechender Fahrweise/Strecke auch mehr.
Wie ist das Fahrgefühl im Megane E-Tech Electric?
Im ersten Test hat die Variante mit 60-kWh-Batterie und 218 PS/300 Nm mit sehr souveränem Fahrstil überzeugt: Der elektrische Megane beschleunigt im Alltagsverkehr angenehm gleichmäßig und nahezu lautlos – durch aufwändige Dämmung hat Renault auch die elektrischen Antriebsgeräusche nochmal reduziert. Die Elektrotechnik macht im Megane somit ein Fahrgefühl auf Oberklasse-Niveau möglich. Das Fahrwerk tendiert zur straffen Abstimmung, war aber auch mit den 20-Zoll-Rädern des Testwagens noch ausreichend komfortabel. Bis zu Geschwindigkeiten von 100 km/h stürmt der Megane sportlich los, wenn man das Strompedal voll durchdrückt, in höheren Tempobereichen legt er immer noch recht mühelos zu. Der niedrige Schwerpunkt und die recht direkte Lenkung vermittelt Agilität im normalen Verkehr und einen sportlichen Touch auf Landstraßen. Bei schnell gefahrenen Kurven muss man allerdings irgendwann dem recht hohen Gewicht Tribut zollen, das liegt in der Natur der elektrischen Sache (wobei der Megane etwas leichter ist als sportive Konkurrenten wie der Cupra Born).
Wie sind die tatsächlichen Reichweiten einzuschätzen?
Für den Stromverbrauch wurde in der offiziellen WLTP-Messung je nach Version 15,5 bis 16,1 kWh pro Kilometer ermittelt – ziemlich niedrige Werte, die Renault mit seiner Elektro-Erfahrung begründet. Beim ersten Test, mit günstigen Außentemperaturen um die 15 Grad, ist der 218-PS-Megane trotz zwischendurch bergiger Passagen am Ende nicht allzu weit von den Normangaben abgewichen – womit gut 400 Kilometer Reichweite ohne größere Anstrengungen machbar erscheinen, bei entsprechender Fahrweise/Strecke auch mehr (Normwert des getesteten Modells 450 Kilometer). Wie bei allen Elektroautos schmilzt die Reichweit auf der Autobahn, Renault geht hier von rund 300 Kilometern bei voller Batterie aus und rechnet vor, dass an der Autobahn-Schnellladestation mit 130 kW rund 200 Kilometer in 30 Minuten nachgeladen werden können.
Wie wirken sich Elektrontrieb und Upgrade auf den Preis aus?
37.300 Euro bis 47.900 Euro zahlt man je nach Version – bis zu 5.400 Euro können über den staatlichen E-Mobilitätsbonus abgezogen werden. Ganz schön gesalzen für die Kompaktklasse, aber nicht schlecht für ein Elektroauto auf Premium-Niveau. Leasing-Angebote gibt es ab 195 Euro pro Monat. Bestellungen sind möglich, die ersten Fahrzeuge werden in Österreich im April 2022 ausgeliefert. Die Garantie beträgt fünf Jahre (Auto) beziehungsweise acht Jahre (Batterie).
Das Fazit?
Der neue, rein elektrische Megane fährt in einer anderen Liga als bisher: Auftritt, Innenraum, Fahrstil und Multimedia vermitteln Premium-Feeling. Wer bereit ist, den Preisanstieg mitzugehen und mit elektrischen Reichweiten zwischen 300 Kilometer (Autobahn) und 450 Kilometer gut leben kann, bekommt ein tolles Auto!
Im ersten Test hat die Variante mit 60-kWh-Batterie und 218 PS/300 Nm mit sehr souveränem Fahrstil überzeugt: Der elektrische Megane beschleunigt im Alltagsverkehr angenehm gleichmäßig und nahezu lautlos – durch aufwändige Dämmung hat Renault auch die elektrischen Antriebsgeräusche nochmal reduziert. Die Elektrotechnik macht im Megane somit ein Fahrgefühl auf Oberklasse-Niveau möglich. Das Fahrwerk tendiert zur straffen Abstimmung, war aber auch mit den 20-Zoll-Rädern des Testwagens noch ausreichend komfortabel. Bis zu Geschwindigkeiten von 100 km/h stürmt der Megane sportlich los, wenn man das Strompedal voll durchdrückt, in höheren Tempobereichen legt er immer noch recht mühelos zu. Der niedrige Schwerpunkt und die recht direkte Lenkung vermittelt Agilität im normalen Verkehr und einen sportlichen Touch auf Landstraßen. Bei schnell gefahrenen Kurven muss man allerdings irgendwann dem recht hohen Gewicht Tribut zollen, das liegt in der Natur der elektrischen Sache (wobei der Megane etwas leichter ist als sportive Konkurrenten wie der Cupra Born).
Wie sind die tatsächlichen Reichweiten einzuschätzen?
Für den Stromverbrauch wurde in der offiziellen WLTP-Messung je nach Version 15,5 bis 16,1 kWh pro Kilometer ermittelt – ziemlich niedrige Werte, die Renault mit seiner Elektro-Erfahrung begründet. Beim ersten Test, mit günstigen Außentemperaturen um die 15 Grad, ist der 218-PS-Megane trotz zwischendurch bergiger Passagen am Ende nicht allzu weit von den Normangaben abgewichen – womit gut 400 Kilometer Reichweite ohne größere Anstrengungen machbar erscheinen, bei entsprechender Fahrweise/Strecke auch mehr (Normwert des getesteten Modells 450 Kilometer). Wie bei allen Elektroautos schmilzt die Reichweit auf der Autobahn, Renault geht hier von rund 300 Kilometern bei voller Batterie aus und rechnet vor, dass an der Autobahn-Schnellladestation mit 130 kW rund 200 Kilometer in 30 Minuten nachgeladen werden können.
Wie wirken sich Elektrontrieb und Upgrade auf den Preis aus?
37.300 Euro bis 47.900 Euro zahlt man je nach Version – bis zu 5.400 Euro können über den staatlichen E-Mobilitätsbonus abgezogen werden. Ganz schön gesalzen für die Kompaktklasse, aber nicht schlecht für ein Elektroauto auf Premium-Niveau. Leasing-Angebote gibt es ab 195 Euro pro Monat. Bestellungen sind möglich, die ersten Fahrzeuge werden in Österreich im April 2022 ausgeliefert. Die Garantie beträgt fünf Jahre (Auto) beziehungsweise acht Jahre (Batterie).
Das Fazit?
Der neue, rein elektrische Megane fährt in einer anderen Liga als bisher: Auftritt, Innenraum, Fahrstil und Multimedia vermitteln Premium-Feeling. Wer bereit ist, den Preisanstieg mitzugehen und mit elektrischen Reichweiten zwischen 300 Kilometer (Autobahn) und 450 Kilometer gut leben kann, bekommt ein tolles Auto!
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Wer bereit ist, den Preisanstieg mitzugehen und mit elektrischen Reichweiten zwischen 300 Kilometer (Autobahn) und 450 Kilometer gut leben kann, bekommt ein tolles Auto – Auftritt, Innenraum, Fahrstil und Multimedia vermitteln Premium-Feeling. Der neue, rein elektrische Megane fährt auf jeden Fall in einer anderen Liga als bisher."