Vorstellung: DS-Kollektion Saint Exupéry

Um wen geht es?
Seit zehn Jahren gibt es DS als eigenständige Premiummarke. Paris will seine Luxus-Expertise – in Sparten wie Mode und Reisen bekanntlich unschlagbar – wieder im automobilen Sektor geltend machen. Dafür geben sich die Franzosen ausreichend Zeit, schließlich hat auch der Aufstieg von Marken wie Audi eine Weile gedauert. Der neue DS-Chef Olivier François war zuvor bei Fiat, dort hat er den 500er sehr geschickt aufgewertet und im Premiumsegment neupositioniert. Wer dem Franzosen genauer zuhört, erkennt in seiner Idee für DS eher das Gegenteil dessen, was Audi und BMW seit jeher machen. Statt Sport, der sich auf der Straße immer schwerer betreiben lässt, strebt die Marke führende Positionen bei Komfort, Eleganz und Design an. Quasi Rolls-Royce für den besserverdienenden Normalbürger. Der Ansatz erscheint logisch, denn mehr vom Gleichen braucht im Premiumsegment ja keiner. Die Herausforderung dürfte darin bestehen, den Glanz von Designermarken wie Louis Vuitton, Saint Laurent, Celine, Chanel und Hermes glaubwürdig auf eine französische Automarke zu übertragen. Technisch ist DS durch die neuen Stellantis-Plattformen jedenfalls auch in der elektrischen Ära gut aufgestellt: Noch heuer präsentieren die Franzosen ein neues Flaggschiff mit bis zu 700 Kilometern Reichweite, das ab 2025 verkauft wird. Es basiert auf STLA-Medium-Technik, wird also trotz beeindruckender Erscheinung nicht zu groß für den europäischen Geschmack.
 
Was hat es mit den DS-Kollektionen auf sich?
Als kleine Marke mit vier Modellen muss sich DS etwas einfallen lassen, um im Gespräch zu bleiben. Zelebriert wird daher das Ritual der Modewelt, mit der man über das Sponsoring der Paris Fashion Week, aber auch inhaltlich durch die Philosophie der Materialveredelung und Lederverarbeitung verbunden ist. Wie die Designermarken bringt DS regelmäßig neue Kollektionen heraus: 2024 ist es die Antoine de Saint Exupéry Collection mit den Modellen DS 3, DS 4 und DS 7. Die Auflage verrät DS nicht, ein Anhaltspunkt ist die letzte Kollektion, von der rund 5.000 Modelle gebaut wurden.

Wer war Antoine de Saint Exupéry, den die DS-Kollektion feiert?
Ein französischer Held, den die ganze Welt kennt. Antoine de Saint Exupéry hat mit „Der kleine Prinz“ eines der meistübersetzten Bücher geschrieben. Das poetische Märchen erzählt die Geschichte eines jungen Prinzen, der von einem fernen Planeten kommend auf der Erde landet und einen in der Wüste gestrandeten Piloten trifft. Als universelles Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit ist das Werk weltweit berühmt. Der Autor ging aber nicht nur als Humanist in die Geschichte ein, sondern auch als Pilot und Reisepionier der 1930er-Jahre: „Seine Missionen waren gefährlich, er hatte keine Angst“, erzählt Olivier d'Agay, ein Großneffe von Antoine de Saint Exupéry und Vertreter der Rechteinhaber. Erst die Umstände, die den unermüdlichen Abenteurer immer wieder zum Warten zwangen, haben das literarische Werk möglich gemacht: ”Als er gelangweilt war, begann er zu schreiben“. Weniger bekannt ist, dass Antoine de Saint Exupéry stets ein besonders stilvoller Reisender war, der Sinn für Schönheit und ein Auge für Details hatte: „Er mochte elegante Kleider, Uhren, Taschen, Lederwaren und Hotelzimmer“ verrät Olivier d'Agay bei der DS-Präsentation.
 
Die Kollektions-Modelle haben eine spezielle Farbe. Wie schaut sie aus?
Die exklusiv für die Kollektions-Modelle reservierte Karosseriefarbe „Nachtflug“ ist ein dezent fliederfarbener Perlglanzlack mit Pigmenten, die bei Lichteinfall kleine goldene Reflexe erzeugen – eine Referenz an den Sternenhimmel, der den Piloten Saint Exupéry bei seinen Nachtflügen leitete und im literarischen Werk eine zentrale Rolle einnimmt. Trotz des in natura ziemlich milden Violetttons bekommen die Kollektions-Modelle damit einen exzentrischen Touch – die Farbe ist einfach wunderbar ungewöhnlich für ein Auto. Wer so etwas über die Individualisierungs-Programme der Premiummarken bestellt, zahlt in der Regel sehr viel mehr Geld. Für alle, die sich den „Nachtflug“ trotzdem nicht trauen, gibt es die Exupéry-Modelle auch in schwarzen und silbernen Lackierungen, den DS 7 zudem in Blau. Der Reiz des Besonderen geht dann natürlich etwas verloren.

Gibt es außen weitere Erkennungsmerkmale?
Im unteren Bereich der Türen sind bei allen Kollektions-Modellen längliche Plaketten mit dem Schriftzug „Antoine de Saint Exupéry“ und einer Illustration aus dem Buch „Der kleine Prinz“ angebracht. Die Felgen unterscheiden sich im Detail von den normalerweise angebotenen Designs, zudem geht DS bei den jeweiligen Größen an die Grenzen: 18 Zoll für den DS 3, 19 Zoll für den DS 4, 21 Zoll für den DS 7.
 
Wie unterscheiden sich die Kollektions-Modelle im Innenraum?
In den Pionierjahren der Fliegerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren braune Lederwaren und Taschen üblich, und von Antoine de Saint Exupéry ist ein besonderes Stilbewusstsein überliefert. Die DS-Kollektionsmodelle erinnern daran mit weichen Nappaleder-Sitzbezügen in warmem Dunkelbraun. Die Polsterung überrascht zudem mit einem aufwändig verarbeitetem Uhrenarmband-Design, in den „Bracelet-Sitzen“ stecken 18 Monate Entwicklungsarbeit und nicht zuletzt die Expertise großer Pariser Modehäuser. Das Leder selbst kommt zum Beispiel beim DS 7 aus Bayern. Die Nappalederhäute am Armaturenbrett bekommen in der Antoine de Saint Exupéry Collection eine spezielle Linienprägung, mit dieser im Auto ganz neuen Stickerei-Technik stellt sie die Kondensstreifen eines Düsenflugzeugs dar. Klassische DS-Veredelungen, die es bei der Konkurrenz so nicht gibt, dürfen in den Kollektionsmodellen natürlich nicht fehlen: Zum Beispiel die mit einigem Aufwand von hinten durchgestoßenen Perlenstich-Ziernähte am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen. Oder eine aus der Uhrenbranche stammende Oberflächenbehandlung, die sogenannte „Clous de Paris“-Guillochierung, bei der Muster in Metallelemente eingearbeitet werden. 
Zudem sind Zitate aus den Büchern von Antoine de Saint Exupéry auf den vorderen Einstiegsleisten platziert: Im DS 3 „Les étoiles sont éclairées pour que chacun puisse un jour retrouver la sienne“ („Die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den seinen wiederfinden kann“) aus dem Buch „Der kleine Prinz“. Im DS 4 „Les étoiles mesurent pour nous les vraies distances“ („Die Sterne bestimmen für uns die wahren Entfernungen“) aus dem Buch „Südkurier“. Und im DS 7 „Il est le chemin de l’échange entre les étoiles et nous“ („Es ist der Weg des Dialogs zwischen den Sternen und uns“) aus dem Buch „Die Stadt in der Wüste“.

Welche Motorvarianten sind für die Antoine de Saint Exupéry Collection verfügbar und wie viel kosten sie?
Den DS 3 Antoine de Saint Exupéry gibt es mit elektrischem Antrieb (156 PS) um 48.780 Euro oder mit Mild-Hybrid-Technologie (136 PS) um 43.360 Euro. Der DS 4 Antoine de Saint Exupéry kostet mit Plug-in-Hybrid (225 PS) 54.090 Euro, mit Diesel (130 PS) 48.850 Euro und mit Mild-Hybrid (130 PS) 48.170 Euro. Der DS 7 Antoine de Saint Exupéry steht als Plug-in-Hybrid mit 62.360 Euro (225 PS), 66.970 Euro (4x4 300 PS) und 70.480 Euro (4x4 360 P) in der Liste. Mit klassischer Dieselmotorisierung (130 PS) kostet er 57.090 Euro. Neben sehr umfangreicher Serienausstattung ist jeweils auch das Automatikgetriebe serienmäßig.
 
Wie sind die Preise der Antoine de Saint Exupéry Collection einzuschätzen?
Man zahlt etwas weniger als für die Opera-Topversion, bekommt aber ebenfalls eine sehr lange Serienausstattungsliste, bei der keine Fragen offen bleiben. Und eben die Individualisierung oben drauf. Grundsätzlich ist DS in Relation zur Technik und Innenraum-Qualität attraktiv gepreist, was den noch nicht vollständig einzuschätzenden Wiederverkaufswert relativiert.
 
Das Fazit?
Die Veredelung von Fahrzeugen durch ausgefallene Lackierungen und Lederausstattungen ist eine Spezialdisziplin, für die Premiummarken in der Regel viel Geld verlangen. Mit der „Antoine de Saint Exupéry Collection“ bekommen DS-Kunden diesen Luxus in relativ kompakten Fahrzeugklassen und zu vergleichsweise attraktiven Preisen. Die Kollektions-Modelle sind außen wunderbar exzentrisch und innen erstaunlich elegant, dass hätte dem Aristokraten Saint Exupéry wohl gefallen.