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Erster Test: Alfa Romeo Tributo Italiano

Erster Test: Alfa Romeo Tributo Italiano

Eine sehr schöne Mailänderin

Während Alfa Romeo an seiner elektrischen Zukunft arbeitet, feiern sich die aktuellen Modelle noch einmal selbst: In der Sonderserie Tributo Italiano betonen Giulia, Stelvio und Tonale ihre innere und äußere Schönheit. Dem Trio gelingt nicht alles, manches aber auch besser als der Konkurrenz. Vor allem der weibliche Part hat das Zeug zum italienischen Klassiker.
Wie läuft es für Alfa Romeo?
Italienische Modehäuser wie Gucci, Bulgari, Fendi und Bottega Veneta haben sich in französischen Konzernen zu globalen Marken entwickelt, gerade wurde auch Tod’s mit dem Kapital des Luxusriesen LVMH ausgestattet. Eine ähnliche Entwicklung soll Alfa Romeo, die italienische Modemarke unter den Autoherstellern, nehmen. Unter dem Dach des Stellantis-Konzerns und mit Auto-Connaisseur Jean-Philippe Imparato an der Spitze, strebt Alfa Romeo Wachstum in den Regionen Naher Osten, Afrika, Indien-Asien-Pazifik, USA und China an. In Österreich ist die Mailänder Marke traditionell beliebt und mit dem Tonale als neues Zugpferd konnte sich Marken-Direktor Grégory Hardouin im Jahr 2023 auch wieder über mehr als 1.000 Neuzulassungen freuen.
Die weiteren Etappen sind klar definiert: „Der neue Alfa Romeo Milano ist das erste Elektromodell der Marke, aber wir werden den Milano auch mit klassischen Motorisierungen anbieten“, bestätigt Österreich-Chef Hardouin. Das kleine SUV wird im April 2024 enthüllt und positioniert sich wie der Jeep Avenger als urbanes Cool Car, mit dem Auto des Jahres 2024 teilt sich der Milano auch die CMP-Architektur von Stellantis. 2025 wird die Nachfolgerin der Giulia ebenso zu einem Elektroauto wie 2026 der nächste Stelvio, technisch sind auf den neuen STLA-Plattformen aber auch Hybridantriebe möglich. Freilich hat Alfa-CEO Imparato angekündigt, dass Alfa Romeo ab 2027 in Europa, USA und China nur noch elektrische Modelle anbietet. Im Portfolio wird dann auch eine große Luxus-Limousine auf Basis der STLA-Large-Plattform sein – womit Leistungswerte über 600 PS und Reichweiten bis 700 Kilometer möglich sind.
 
Was muss man über die drei aktuellen Baureihen wissen?
Giulia und Stelvio basieren noch auf aufwändig entwickelten Premium-Plattformen aus der Fiat-Chrysler-Ära (FCA): Nach der Markteinführung 2016/17 bekamen die Limousine mit dem schönen Frauennamen und das nach einem oberitalienischen Bergpass benannte SUV im Jahr 2021 ein dezentes Update, das hauptsächlich den Innenraum und die Assistenzsysteme betraf. 2023 folgt ein erstes echtes Facelift mit Eingriffen in die Optik und einigen neuen Features. Bis 2025/26 geht es für die Italienerin und den Italiener mindestens noch weiter.
Erst 2022 hat Alfa Romeo den ebenfalls nach einem Alpenpass benannten Tonale ins Programm genommen. Dass das Kompakt-SUV auf der Basis des Jeep Compass steht, sieht man ihm nicht an, äußerlich ist es so italienisch wie nur möglich: Unstrittig fesch, aber ein Schönling mit Charakter und mit dem Potential, lange nicht zu altern.
Eine Mailänderin, mit der man ohne weiteres einen Bund fürs Leben schließt: Die Giulia hat mit ihrer inneren und äußeren Schönheit das Zeug zum Klassiker.Eine Mailänderin, mit der man ohne weiteres einen Bund fürs Leben schließt: Die Giulia hat mit ihrer inneren und äußeren Schönheit das Zeug zum Klassiker.
Schlicht schön: Innenraum mit formvollendeten Ledersitzen und Lenkradpaddels, grandioser Armatureneinfassung, elegant integriertem Multimediabereich.Schlicht schön: Innenraum mit formvollendeten Ledersitzen und Lenkradpaddels, grandioser Armatureneinfassung, elegant integriertem Multimediabereich.
Das schwarze Leder wurde so perforiert, dass ein roter Untergrund durchschimmert. Dazu passend sind die Sitze mit markanten roten Nähten durchzogen.Das schwarze Leder wurde so perforiert, dass ein roter Untergrund durchschimmert. Dazu passend sind die Sitze mit markanten roten Nähten durchzogen.
Italienische Modehäuser wie Gucci, Bulgari, Fendi und Bottega Veneta haben sich in französischen Konzernen zu globalen Marken entwickelt. Alfa soll folgen.Italienische Modehäuser wie Gucci, Bulgari, Fendi und Bottega Veneta haben sich in französischen Konzernen zu globalen Marken entwickelt. Alfa soll folgen.
Was bietet die Sonderserie Tributo Italiano im Detail?
Tonale, Giulia und Stelvio beziehen sich auf das Stilbewusstsein ihres Herkunftslandes, feiern quasi ihre eigene Schönheit. Völlig zu Recht, muss man sagen. Konsequenterweise wird die Sonderserie nur in den italienischen Nationalfarben angeboten, wobei „Rosso Alfa“ eine klassischer Rot- und „Verde Montreal“ ein eher illustrer Grünton ist. Kühlergrill, Lufteinlässe und Außenspiegel heben sich serienmäßig in Schwarz ab, beziehungsweise beim Tonale teilweise in Anthrazit. Das schwarze Dach ist optional. Serie sind große Leichtmetallfelgen (Stelvio 21 Zoll, Tonale 20 Zoll, Giulia 19 Zoll) mit dem klassischem Wählscheiben-Design der Marke. Dahinter leuchten – ebenfalls ein Klassiker – rote Brembo-Bremssättel hervor. In Wagenfarbe lackierte Einsätze am vorderen und hinteren Stoßfänger sowie an den Radläufen und Seitenschwellern runden die hochwertige Ausführung der Tributo-Italiano-Modelle ab. Plaketten oder Schriftzüge waren den Mailändern als äußeres Erkennungsmerkmal zu plump, die Sonderserie hebt sich außen nur mit kleinen italienischen Flaggen auf den Spiegelkappen ab.
Innen ist Tributo Italiano aber mit einem Schriftzug gekennzeichnet, dieser wird ebenso wie die Italienflagge und das Markenlogo in die Kopfstützen gestickt. Sitze von Alfa Romeo erinnern meistens daran, dass Mailand ein Mekka des Möbeldesigns ist. Bei den Tributo-Italiano-Sondermodellen haben die sportlichen Stühle eine spezielle Oberflächenbehandlung erfahren: Das schwarze Leder wurde so perforiert, dass ein roter Untergrund durchschimmert. Dazu passend sind Sitze, Türen und Armaturentafel mit markanten roten Nähten durchzogen.
Neben Mode und Design ist Mailand auch für Musik bekannt, dem tragen die Tributo-Italiano-Modelle mit einem 14 Lautsprecher umfassenden Premium-Soundsystem von Harman Kardon Rechnung. Zu den weiteren Feinheiten der Ausstattung zählen Vordersitze mit Belüftung und ein Lenkrad mit Heizung, beides will man nicht mehr missen, wenn man es einmal gehabt hat. Das gilt auch für die 360-Grad-Einparkkamera. Das sportlich wertvolle, aktive Fahrwerk mit elektronischer Dämpferverstellung zählt ebenfalls zum Tributo-Italiano-Serienumfang.
Der Stelvio bewegt sich sportlich, bei ambitioniertem Kurventempo merkt man aber schon den höhren Aufbau und die damit verbundene Seitenneigung.Der Stelvio bewegt sich sportlich, bei ambitioniertem Kurventempo merkt man aber schon den höhren Aufbau und die damit verbundene Seitenneigung.
Kleine Flaggen auf den Spiegelkappen kennzeichnen die Sonderserie.Kleine Flaggen auf den Spiegelkappen kennzeichnen die Sonderserie.
Rote Brembo-Bremssättel, klassisches Wählscheiben-Felgendesign.Rote Brembo-Bremssättel, klassisches Wählscheiben-Felgendesign.
Innen ist die Sonderserie mit einem Schriftzug gekennzeichnet, dieser wird ebenso wie die Italienflagge und das Markenlogo in die Kopfstützen gestickt.Innen ist die Sonderserie mit einem Schriftzug gekennzeichnet, dieser wird ebenso wie die Italienflagge und das Markenlogo in die Kopfstützen gestickt.
In Wagenfarbe lackierte Einsätze an Stoßfängerm, Radläufen und Seitenschwellern runden die hochwertige Ausführung der Tributo-Italiano-Modelle ab.In Wagenfarbe lackierte Einsätze an Stoßfängerm, Radläufen und Seitenschwellern runden die hochwertige Ausführung der Tributo-Italiano-Modelle ab.
Wie fährt sich der Tonale Tributo Italiano?
Im 4,52 Meter langen – und damit beispielsweise einem Audi Q3 oder BMW X1 ähnlichen – Kompakt-SUV Tonale ist Tributo Italiano mit zwei Antriebsvarianten kombinierbar: Der 160 PS starke Mild-Hybrid auf Basis eines 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziners ist im Zusammenspiel mit der Automatik auf einen eher entspannten Fahrstil ausgelegt, bei entsprechender Fahrweise ist er akustisch angenehm und komfortabel. Die leichtgängige Lenkung vermittelt Agilität, ein Sportler ist diese Variante aber nicht. Der Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb marschiert richtig, wenn sein kleiner 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner ausdreht und zusammen mit dem starken E-Motor auf bis zu 280 PS Systemleistung kommt. Diese Variante wiegt zwar gut 1.900 Kilo, ist damit aber ein gutes Streckenfahrzeug, und dank der rein elektrischen Reichweite auch ein ideales Pendlerauto. Das Abrollverhalten ist mit den 20-Zöllern der Tributo-Italiano-Serie ziemlich resch, Schönheit muss auch ein bisschen leiden. Die Einrichtung überzeugt mit Alfa-Insignien und Qualität. Die Multimedia-Software ist modern und flott, aber in einigen Bereichen zu kleinteilig gestaltet.
 
Wie fühlt sich der Stelvio Tributo Italiano hinter dem Steuer an?
Der 4,70 Meter lange SUV Stelvio spielt in der Audi-Q5-BMW-X3-Liga und ist als Tributo Italiano in drei Motorisierungen verfügbar: Einem 2,0-Liter-Turbobenziner mit 280 PS sowie einem 2,2-Liter-Turbodiesel mit 210 PS oder 160 PS. Die zwei stärkeren Varianten haben einen Allradsystem mit klassischem Durchtrieb. Immer serienmäßig ist die 8-Gang-Automatik. Der Benziner hält sich unten vornehm zurück, entwickelt im oberen Bereich hohe Drehfreude und ist damit ein schönes Alfa-Aggregat. Die Dieselvarianten sind weniger emotional, bringen den Stelvio aber ebenfalls gut in Schwung. Die hochwertige Premiumplattform mit sportlicher Abstimmung sorgt für statte Straßenlage und gleichzeitig erstaunliche Agilität beim Einlenken in Kurven. Wird der Stelvio allerdings besonders sportlich in Kurven geworfen, muss er seinem hohen Aufbau trotz aktiver Fahrwerksregelung irgendwann Tribut zollen und neigt sich spürbar. Das ist aber bauartbedingt und bei den SUVs von BMW, Audi und Co. nicht anders. Spielraum gibt es beim Federungskomfort, mit den 21-Zoll-Felgen des Tributo-Italiano-Setups ist die Auslegung erwartungsgemäß straff. Der Innenraum ist klassisch, hochwertig und – bis auf das zu kleinteilige Navigationssystem – funktional.
Auf Basis des Jeep Compass, aber außerlich so italienisch wie nur möglich. Unstrittig fesch, ist der Tonale ein Schönling mit Charakter.Auf Basis des Jeep Compass, aber außerlich so italienisch wie nur möglich. Unstrittig fesch, ist der Tonale ein Schönling mit Charakter.
Tonale innen: Sitze, Türen und Armaturentafel mit roten Nähten. Soundsystem von Harman Kardon mit Metallboxen. Formvollendete Lenkradpaddels.Tonale innen: Sitze, Türen und Armaturentafel mit roten Nähten. Soundsystem von Harman Kardon mit Metallboxen. Formvollendete Lenkradpaddels.
Im Tonale ist Tributo Italiano mit zwei Antriebsvarianten kombinierbar: Dem 160 PS starken Mild-Hybrid und dem Plug-in-Hybrid mit 280 PS und Allrad.Im Tonale ist Tributo Italiano mit zwei Antriebsvarianten kombinierbar: Dem 160 PS starken Mild-Hybrid und dem Plug-in-Hybrid mit 280 PS und Allrad.
Was spricht für die Giulia Tributo Italiano?
Dass vor allem die Italienerin dass Zeug zum italienischen Klassiker hat, liegt nicht nur an ihrer klassischen Limousinen-Form und Schönheit. Auch der Innenraum ist mit formvollendeten Ledersitzen und Lenkradpaddels, grandioser Armatureneinfassung und elegant integriertem (statt plump aufgesetztem oder pompös aufgeblasenem) Multimediasystem eine Fest für Freunde des guten italienischen Geschmacks. Einen zeitlosen Unterhaltungswert kann man darüber hinaus den höchst sportlichen Handling-Eigenschaften bescheinigen, die vor allem in Kombination mit dem oben hinaus drehfreudigen 280-PS-Turbomotor ein wunderbares Fahrspaß-Paket und Alfa in Reinkultur ergeben. Konservativer, aber ebenfalls ganz flott unterwegs, ist die schöne Mailänderin mit Dieselmotoren.
 
Wo liegen die Modelle preislich?
Wir sind im Premiumsegment und Tributo Italiano ist die Topausstattung der Baureihen, man muss also schon etwas tiefer in die Tasche greifen: Je nach Motorisierung kostet der Tonale 51.500 bis 60.000 Euro, der Stelvio 69.000 bis 84.500 Euro und die Giulia 61.100 bis 75.500 Euro. Nicht das ganze Geld fließt an den Hersteller: Abhängig von der Normverbrauchsabgabe (NoVA) liegt der Steueranteil in Österreich bei 20 bis 41 Prozent.
 
Das Fazit?
Alfa Romeo ist die italienische Modemarke unter den Autoherstellern. Bevor ihre elektrische Zukunft 2024 mit dem Milano beginnt und ab 2027 in eine reine Stromer-Palette mündet, feiern die aktuellen Modelle noch einmal das Stilbewusstsein und den Sportsgeist ihrer Heimat. Mit zahlreichen Designfinessen und dynamischem Fahrwerk-Felgen-Setup zielt die Sonderserie Tributo Italiano auf Alfa-Fans ab, die sich noch ein besonders hübsches Exemplar mit Verbrennungsmotor sichern wollen. Vor allem die Giulia hat das Zeug zum Klassiker und ist mit ihrer inneren und äußeren Schönheit eine Mailänderin, mit der man ohne weiteres einen Bund fürs Leben schließt.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Die aktuellen Alfa-Modelle feiern noch einmal das Stilbewusstsein und den Sportsgeist ihrer Heimat. Mit Designfinessen und dynamischem Setup zielt die Sonderserie Tributo Italiano auf Alfa-Fans ab, die sich noch ein hübsches Exemplar mit Verbrennungsmotor sichern wollen. Vor allem die Giulia (Mitte) hat das Zeug zum Klassiker und ist mit ihrer inneren und äußeren Schönheit eine Mailänderin, mit der man ohne weiteres einen Bund fürs Leben schließt.Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Die aktuellen Alfa-Modelle feiern noch einmal das Stilbewusstsein und den Sportsgeist ihrer Heimat. Mit Designfinessen und dynamischem Setup zielt die Sonderserie Tributo Italiano auf Alfa-Fans ab, die sich noch ein hübsches Exemplar mit Verbrennungsmotor sichern wollen. Vor allem die Giulia (Mitte) hat das Zeug zum Klassiker und ist mit ihrer inneren und äußeren Schönheit eine Mailänderin, mit der man ohne weiteres einen Bund fürs Leben schließt."
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