Vorstellung: Alfa Romeo Junior
Zwischen Mailand und Monza
Alfa Romeo kehrt mit großem Ehrgeiz in die kleine Klasse zurück und konzipiert den Junior als schickes Stadtauto, das auch eine Rennrunde drehen kann. Der Junior erfreut optisch und technisch mit Dingen, die es anderswo nicht gibt, macht aber auch Kompromisse. Wie gut das Outfit sitzt, was sportlich geboten wird, wie sich das Auto am Fahrersitz anfühlt, wie gut das Platzangebot ist, warum die einzelnen Versionen kaum vergleichbar sind, welches Paket besonders interessant ist und wo man preislich ankommen wird, erklärt Motorprofis.at in der Vorstellung.
30.04.2024Fotos: FOTObyHOFER/Christian Hofer
Welche Geschichte hat Alfa Romeo in der kleinen Klasse?
Die stolzen Mailänder haben sich erst in der jüngeren Vergangenheit in das Kleinwagensegment vorgewagt und waren dort von 2010 bis 2018 vertreten. Der dreitürige MiTo kombinierte in seinem Namen die italienischen Schreibweisen von Heimatstadt (Milano) und Produktionsort (Torino). In der Kompaktklasse ist die Markengeschichte länger und reicht ohne Unterbrechung vom 1972er Alfa Sud bis zur 2020er Giulietta.
Mit der Rückkehr in die kleine Klasse will Alfa den MiTo- und Giulietta-Fahrern ein neues Angebot machen und sich damit auch wieder häufiger in das Straßenbild einbauen. Der Einführung ging aber ein kleines Drama voraus, denn das neue Modell hätte eigentlich Milano heißen sollen, um auf die elegante Heimat der Marke und die urbanen Abmessungen des Autos zu verweisen. Etwas dagegen hatte nur der italienische Wirtschaftsminister, der wegen des Produktionsstandorts in Polen rechtliche Schritte gegen den Namen androhte. Für solche Absurditäten wollten Alfa Romeo und der Mutterkonzern Stellantis aber keine Zeit verschweden, der Milano wurde wenige Tage nach der Premiere auf Junior umgetauft. Diesen Namen trug erstmals ein Alfa-Coupé aus den 1960er-Jahren, damals aber als Zusatzbezeichnung, der GT 1300 Junior war eine leicht abgespeckte Variante der (weithin als Alfa Bertone bekannten) Giulia Sprint GT und sollte ein jüngeres Publikum ansprechen.
Wie gestalten die Mailänder das Comeback?
Der Junior sucht den gelungenen Kompromiss zwischen schickem Stadt- und praktischem Alltagsauto. Formal müsste man ihn bei 4,17 Metern Länge und 1,50 Metern Höhe als kleines SUV oder Crossover bezeichnen, was Alfa aufgrund der sportlichen Ausrichtung aber ablehnt. Einigen kann man sich darauf, dass sowohl Platzangebot als auch sportliche Ambitionen über das bisherige Maß (kleinerer Alfa-Modelle) hinausgehen. Technisch liegt dem Projekt ein hochdekorierter Baukasten zugrunde. Der Junior basiert auf der CMP-Plattform von Stellantis und läuft im Werk Tychy in Polen vom Band. Diese Konstellation verbindet ihn mit dem Jeep Avenger, der 2023 die europäische Auto-des-Jahres-Wahl gewonnen hat, also quasi den Champions League-Pokal.
Die stolzen Mailänder haben sich erst in der jüngeren Vergangenheit in das Kleinwagensegment vorgewagt und waren dort von 2010 bis 2018 vertreten. Der dreitürige MiTo kombinierte in seinem Namen die italienischen Schreibweisen von Heimatstadt (Milano) und Produktionsort (Torino). In der Kompaktklasse ist die Markengeschichte länger und reicht ohne Unterbrechung vom 1972er Alfa Sud bis zur 2020er Giulietta.
Mit der Rückkehr in die kleine Klasse will Alfa den MiTo- und Giulietta-Fahrern ein neues Angebot machen und sich damit auch wieder häufiger in das Straßenbild einbauen. Der Einführung ging aber ein kleines Drama voraus, denn das neue Modell hätte eigentlich Milano heißen sollen, um auf die elegante Heimat der Marke und die urbanen Abmessungen des Autos zu verweisen. Etwas dagegen hatte nur der italienische Wirtschaftsminister, der wegen des Produktionsstandorts in Polen rechtliche Schritte gegen den Namen androhte. Für solche Absurditäten wollten Alfa Romeo und der Mutterkonzern Stellantis aber keine Zeit verschweden, der Milano wurde wenige Tage nach der Premiere auf Junior umgetauft. Diesen Namen trug erstmals ein Alfa-Coupé aus den 1960er-Jahren, damals aber als Zusatzbezeichnung, der GT 1300 Junior war eine leicht abgespeckte Variante der (weithin als Alfa Bertone bekannten) Giulia Sprint GT und sollte ein jüngeres Publikum ansprechen.
Wie gestalten die Mailänder das Comeback?
Der Junior sucht den gelungenen Kompromiss zwischen schickem Stadt- und praktischem Alltagsauto. Formal müsste man ihn bei 4,17 Metern Länge und 1,50 Metern Höhe als kleines SUV oder Crossover bezeichnen, was Alfa aufgrund der sportlichen Ausrichtung aber ablehnt. Einigen kann man sich darauf, dass sowohl Platzangebot als auch sportliche Ambitionen über das bisherige Maß (kleinerer Alfa-Modelle) hinausgehen. Technisch liegt dem Projekt ein hochdekorierter Baukasten zugrunde. Der Junior basiert auf der CMP-Plattform von Stellantis und läuft im Werk Tychy in Polen vom Band. Diese Konstellation verbindet ihn mit dem Jeep Avenger, der 2023 die europäische Auto-des-Jahres-Wahl gewonnen hat, also quasi den Champions League-Pokal.
Sportler oder SUV? Platzangebot und sportliche Ambitionen gehen jedenfalls über das bisherige Maß (kleinerer Alfa-Modelle) hinaus.
Coda Tronca: Fließheck mit gerundeter schwarzer Abrisskante.
Im nun schwarzen Scudetto werden Schlange und Kreuz dargestellt.
Das Centro Stile hat dem Junior ein wunderbares Gesicht modelliert und traditionelle Alfa-Elemente dabei neu interpretiert.
Wie cool ist der Junior-Look?
In der Frontalansicht wirkt der Junior erwachsen wie ein größeres Modell, quasi schon Senior. Die Designer des Centro Stile haben ihm ein wunderbares Gesicht modelliert und traditionelle Alfa-Elemente dabei neu interpretiert. Wie sich das zentrale Scudetto auf der Motohaube fortsetzt und wie schlüssig es sich in die Lichtspangen und den unteren Lufteinlass integriert, ist ein seltener Genuss. Im nunmehr schwarzen Wappen werden eine Schlange und ein Kreuz dargestellt, zwei Insignien aus dem Alfa-Logo, die auf das Wappen von Mailand und die dort einst einflussreiche Familie Visconti zurückgehen. Junior-Einstiegsmodelle grenzen sich über ein sogenanntes Leggenda-Scudetto ab, dass mit dem traditionellen Alfa-Romeo-Schriftzug aus den 1920er- und 1930er-Jahre aber auch nicht schlecht geschmückt ist. Oben zeichnen die Voll-LED-Schweinwerfer eine markentypische 3+3-Lichtsignatur, während der untere Lufteinlass in dieser Form jeden Sportwagen schmücken kann.
In der Seitenansicht zeigt der Junior seine kräftige Statur mit kurzen Überhängen, aber auch den höheren Aufbau und die Radhausverkleidungen auf dem Crossover-Genre.
Der hinteren Aufwärtsschwung und der C-Säule können gewisse Assoziationen zu technisch verwandten Konzernmodellen wecken, bis vor allem die Felgen alle Blicke auf sich ziehen: Sowohl den Wählscheiben-Look der 18-Zöller als auch das extrem luftige Design der 20-Zöller wird man in der kleinen Klasse so kein zweites Mal finden. Die Größe der Bremsscheiben und die roten Bremssättel mit weißem Markenschriftzug fallen ebenfalls unter Sportscar-Ausrüstung.
Am Heck hebt sich der Junior noch einmal bewusst von anderen Autos der kleinen Klasse ab. Das sogenannte Coda Tronca ist ein Fließheck mit gerundeter schwarzer Abrisskante und zitiert das Sportcoupé Giulia TZ aus den 1960er Jahren – anno 2024 aber mit 3+3-LED-Signatur drauf und (Klein-)SUV-Kofferraum drunter.
In der Frontalansicht wirkt der Junior erwachsen wie ein größeres Modell, quasi schon Senior. Die Designer des Centro Stile haben ihm ein wunderbares Gesicht modelliert und traditionelle Alfa-Elemente dabei neu interpretiert. Wie sich das zentrale Scudetto auf der Motohaube fortsetzt und wie schlüssig es sich in die Lichtspangen und den unteren Lufteinlass integriert, ist ein seltener Genuss. Im nunmehr schwarzen Wappen werden eine Schlange und ein Kreuz dargestellt, zwei Insignien aus dem Alfa-Logo, die auf das Wappen von Mailand und die dort einst einflussreiche Familie Visconti zurückgehen. Junior-Einstiegsmodelle grenzen sich über ein sogenanntes Leggenda-Scudetto ab, dass mit dem traditionellen Alfa-Romeo-Schriftzug aus den 1920er- und 1930er-Jahre aber auch nicht schlecht geschmückt ist. Oben zeichnen die Voll-LED-Schweinwerfer eine markentypische 3+3-Lichtsignatur, während der untere Lufteinlass in dieser Form jeden Sportwagen schmücken kann.
In der Seitenansicht zeigt der Junior seine kräftige Statur mit kurzen Überhängen, aber auch den höheren Aufbau und die Radhausverkleidungen auf dem Crossover-Genre.
Der hinteren Aufwärtsschwung und der C-Säule können gewisse Assoziationen zu technisch verwandten Konzernmodellen wecken, bis vor allem die Felgen alle Blicke auf sich ziehen: Sowohl den Wählscheiben-Look der 18-Zöller als auch das extrem luftige Design der 20-Zöller wird man in der kleinen Klasse so kein zweites Mal finden. Die Größe der Bremsscheiben und die roten Bremssättel mit weißem Markenschriftzug fallen ebenfalls unter Sportscar-Ausrüstung.
Am Heck hebt sich der Junior noch einmal bewusst von anderen Autos der kleinen Klasse ab. Das sogenannte Coda Tronca ist ein Fließheck mit gerundeter schwarzer Abrisskante und zitiert das Sportcoupé Giulia TZ aus den 1960er Jahren – anno 2024 aber mit 3+3-LED-Signatur drauf und (Klein-)SUV-Kofferraum drunter.
Mit der Rückkehr in die kleine Klasse will Alfa den MiTo- und Giulietta-Fahrern ein neues Angebot machen und sich wieder häufiger ins Straßenbild einbauen.
Die Mittelkonsole wird ebenso wie die …
… Armablagen mit Stoff im Alcantara-Stil tapeziert.
Sportsitze des italienischen Rennwagen-Ausrüsters Sabelt: Trotz rekordverdächtig großen Lücken in der Rückenlehne erstaunlich bequem.
Wie fühlt sich der Junior am Fahrersitz an?
Sportlich. Das Lenkrad ist kompakt und griffig, die Digitalarmaturen wahren mit ihrer Cannocchiale -Einfassung (Fernglas) die Tradition, der Multimedia-Bildschirm wendet sich dem Fahrer zu. Türen, Mittelkonsole und Armaturenbrett werden mit einem Stoff im Alcantara-Stil tapeziert. Das Highlight sind aber zweifelllos die Sportsitze des italienischen Rennwagen-Ausrüsters Sabelt, die sich mit gewaltigen Seitenwangen gegen die Fliehkräfte stemmen und trotz rekordverdächtig großen Lücken in der Rückenlehne erstaunlich bequem sind. Auch den Fondpassagieren offenbart sich durch die Sitzluken ein neuer Durchblick auf die Fahrbahn oder auch Rücken, die hoffentlich entzücken, quasi Sportwagen-Aussicht. Dass einzelne Elemente wie die Fensterheber-Knöpfe, der Gangwahlhebel oder das Multimedia-Layout aus anderen Stellantis-Modellen übernommen wurden, bleibt für das Gesamtambiente bedeutungslos.
Wie viel Platz bietet der Junior?
Vorne überraschend viel, solange man kein Riese ist. Der Sitzkomfort im Fond geht für Erwachsene bis rund 1,85 Meter Körpergröße in Ordnung. Im Kofferraum ist der Junior erstaunlich geräumig und übertrifft mit einem Ladevolumen von 400 Litern klassische Kompaktklasse-Modelle. Sein Ladeboden kann in zwei Positionen befestigt werden, durch das Umlegen der Rückbanklehnen entsteht eine nach hinten leicht ansteigende Ladefläche. Das maximale Ladevolumen beziffert Alfa noch nicht, es wird aber trotz schräggestellter Heckscheibe mit B-Segment-SUVs mithalten können.
Sportlich. Das Lenkrad ist kompakt und griffig, die Digitalarmaturen wahren mit ihrer Cannocchiale -Einfassung (Fernglas) die Tradition, der Multimedia-Bildschirm wendet sich dem Fahrer zu. Türen, Mittelkonsole und Armaturenbrett werden mit einem Stoff im Alcantara-Stil tapeziert. Das Highlight sind aber zweifelllos die Sportsitze des italienischen Rennwagen-Ausrüsters Sabelt, die sich mit gewaltigen Seitenwangen gegen die Fliehkräfte stemmen und trotz rekordverdächtig großen Lücken in der Rückenlehne erstaunlich bequem sind. Auch den Fondpassagieren offenbart sich durch die Sitzluken ein neuer Durchblick auf die Fahrbahn oder auch Rücken, die hoffentlich entzücken, quasi Sportwagen-Aussicht. Dass einzelne Elemente wie die Fensterheber-Knöpfe, der Gangwahlhebel oder das Multimedia-Layout aus anderen Stellantis-Modellen übernommen wurden, bleibt für das Gesamtambiente bedeutungslos.
Wie viel Platz bietet der Junior?
Vorne überraschend viel, solange man kein Riese ist. Der Sitzkomfort im Fond geht für Erwachsene bis rund 1,85 Meter Körpergröße in Ordnung. Im Kofferraum ist der Junior erstaunlich geräumig und übertrifft mit einem Ladevolumen von 400 Litern klassische Kompaktklasse-Modelle. Sein Ladeboden kann in zwei Positionen befestigt werden, durch das Umlegen der Rückbanklehnen entsteht eine nach hinten leicht ansteigende Ladefläche. Das maximale Ladevolumen beziffert Alfa noch nicht, es wird aber trotz schräggestellter Heckscheibe mit B-Segment-SUVs mithalten können.
Die Digitalarmaturen wahren mit ihrer Cannocchiale-Einfassung (Fernglas) die Tradition, der Multimedia-Bildschirm wendet sich dem Fahrer zu.
Die 10,25-ZollDigitalarmaturen sind ebenso serienmäßig wie der …
… zum Fahrer geneigte 10,25-Zoll-Multimedia-Touchscreen im Zentrum.
Im Kofferraum ist der Junior erstaunlich geräumig und übertrifft mit einem Ladevolumen von 400 Litern klassische Kompaktklasse-Modelle.
Was muss man über die Technik wissen?
Dass sich die Versionen stark unterscheiden und kaum vergleichbar sind. Der Ibrida (Hybrid) mit 136 PS basiert auf einem normalen Verbrennungsmotor und bildet preislich den Einstieg. Der Elletrica (Elektro) mit 156 PS lockt mit elektrischem Premium-Fahrstil, stellt aber trotzt der für die Klasse guten WLTP-Reichweite eine gewisse Umstellung im Fernverkehr dar. Für beide Modelle verspricht Alfa Romeo sportliche Fahrdynmamik, die freilich nichts gehen die Performance des Junior Elletrica 280 Veloce sein wird: Das Topmodell kombiniert 280 PS und wirklich ernsthaftes Fahrwerkstuning zu einem Performance-Paket, dass in der kleinen Klasse bisher nur sehr wenige Modelle übertroffen haben, mit Elektroantrieb noch keine. Dass die Reichweite eines E-Autos relativ schnell schmilzt, wenn der Kurven- oder Bergsport dauerhaft betrieben wird, sollte man aber auch wissen.
Was bietet die Variante mit Verbrennungsmotor?
Der 48-Volt-Mildhybridantrieb des Junior Ibrida (italienisch für Hybrid) kommt auf 136 PS, mobilisiert 230 Newtonmeter und erreicht 5,2 Liter WLTP-Normverbrauch – flotte Vernunftvariante quasi. Das gut 1.300 Kilo schwere Auto beschleunigt damit in ordentlichen 8,9 Sekunden auf Hundert und erreicht ambitionierte 206 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Technik aus dem Stellantis-Konzern entspricht der neuesten, im Jahr 2023 lancierten Evolutionsstufe und kombiniert einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzin-Turbomotor, ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und einem 21-kW-Elektromotor. Durch die Energie aus einer 48-Volt-Batterie, die sich während der Fahrt auflädt, kann der E-Motor den Verbrenner unterstützen und dessen Verbrauch reduzieren. Der Benziner wird beim Beschleunigen entlastet und kann sich in Gleitphasen zurückziehen. Vor allem im Stadtverkehr soll der Junior dadurch größere Teile der Fahrzeit im emissionsfreien Elektromodus fahren.
Was kann das Elektromodell mit 156 PS?
Der Junior Elletrica (italienisch für Elektrisch) nutzt die neue, im Jahr 2023 vorgestellte Generation des Stellantis-Elektroantriebs mit 156 PS und 260 Newtonmetern Drehmoment. Das Auto wiegt rund 1.550 Kilo und beschleunigt in 9,0 Sekunden auf Hundert, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h limitiert. Die Batteriekapazität beträgt 54 kWh und weil der neue Antrieb effizienter ist, liegt die Reichweite im kombinierten Zyklus der offiziellen WLTP-Messung bei 410 Kilometer. Für das AC-Laden gibt es einen dreiphasigen 11-kW-On-Board-Charger. Wenn die vollen 11 kW aus dem Stromnetz gezogen werden, dauert es knapp sechs Stunden von Null auf 100 Prozent. Beim DC-Schnellladen sind 100 kW möglich, die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt rund 30 Minuten.
Motorprofis.at konnte den 156-PS-Elektroantrieb bereits in den technisch verwandten Modellen Jeep Avenger und Peugeot 2008 testen: Dort überzeugte der Normal-Modus als eher gemütliche, aber sehr angenehme Variante, die für den Alltag ausreichend stark ist. Der Sport-Modus zeigte einen guten Antritt und ließ sich tatsächlich ziemlich sportiv fahren, weil die Stromer (zumindest für Stromer) nicht zu schwer sind. Antriebsgeräusche waren in diesen Tests keine zu hören und die Schaltstufen ließen sich schnell einlegen. Der Verbrauch betrug bei eher gemütlicher Fahrweise und hohen Temperaturen sehr gute 14 bis 16 kWh pro 100 Kilometer – was eine Reichweite von 350 bis 400 Kilometern in der Praxis bedeutet. Auf der Autobahn und bei kaltem Wetter werden erfahrungsgemäß Abstriche von 20 bis 30 Prozent zu machen sein.
Dass sich die Versionen stark unterscheiden und kaum vergleichbar sind. Der Ibrida (Hybrid) mit 136 PS basiert auf einem normalen Verbrennungsmotor und bildet preislich den Einstieg. Der Elletrica (Elektro) mit 156 PS lockt mit elektrischem Premium-Fahrstil, stellt aber trotzt der für die Klasse guten WLTP-Reichweite eine gewisse Umstellung im Fernverkehr dar. Für beide Modelle verspricht Alfa Romeo sportliche Fahrdynmamik, die freilich nichts gehen die Performance des Junior Elletrica 280 Veloce sein wird: Das Topmodell kombiniert 280 PS und wirklich ernsthaftes Fahrwerkstuning zu einem Performance-Paket, dass in der kleinen Klasse bisher nur sehr wenige Modelle übertroffen haben, mit Elektroantrieb noch keine. Dass die Reichweite eines E-Autos relativ schnell schmilzt, wenn der Kurven- oder Bergsport dauerhaft betrieben wird, sollte man aber auch wissen.
Was bietet die Variante mit Verbrennungsmotor?
Der 48-Volt-Mildhybridantrieb des Junior Ibrida (italienisch für Hybrid) kommt auf 136 PS, mobilisiert 230 Newtonmeter und erreicht 5,2 Liter WLTP-Normverbrauch – flotte Vernunftvariante quasi. Das gut 1.300 Kilo schwere Auto beschleunigt damit in ordentlichen 8,9 Sekunden auf Hundert und erreicht ambitionierte 206 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Technik aus dem Stellantis-Konzern entspricht der neuesten, im Jahr 2023 lancierten Evolutionsstufe und kombiniert einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzin-Turbomotor, ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe und einem 21-kW-Elektromotor. Durch die Energie aus einer 48-Volt-Batterie, die sich während der Fahrt auflädt, kann der E-Motor den Verbrenner unterstützen und dessen Verbrauch reduzieren. Der Benziner wird beim Beschleunigen entlastet und kann sich in Gleitphasen zurückziehen. Vor allem im Stadtverkehr soll der Junior dadurch größere Teile der Fahrzeit im emissionsfreien Elektromodus fahren.
Was kann das Elektromodell mit 156 PS?
Der Junior Elletrica (italienisch für Elektrisch) nutzt die neue, im Jahr 2023 vorgestellte Generation des Stellantis-Elektroantriebs mit 156 PS und 260 Newtonmetern Drehmoment. Das Auto wiegt rund 1.550 Kilo und beschleunigt in 9,0 Sekunden auf Hundert, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h limitiert. Die Batteriekapazität beträgt 54 kWh und weil der neue Antrieb effizienter ist, liegt die Reichweite im kombinierten Zyklus der offiziellen WLTP-Messung bei 410 Kilometer. Für das AC-Laden gibt es einen dreiphasigen 11-kW-On-Board-Charger. Wenn die vollen 11 kW aus dem Stromnetz gezogen werden, dauert es knapp sechs Stunden von Null auf 100 Prozent. Beim DC-Schnellladen sind 100 kW möglich, die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt rund 30 Minuten.
Motorprofis.at konnte den 156-PS-Elektroantrieb bereits in den technisch verwandten Modellen Jeep Avenger und Peugeot 2008 testen: Dort überzeugte der Normal-Modus als eher gemütliche, aber sehr angenehme Variante, die für den Alltag ausreichend stark ist. Der Sport-Modus zeigte einen guten Antritt und ließ sich tatsächlich ziemlich sportiv fahren, weil die Stromer (zumindest für Stromer) nicht zu schwer sind. Antriebsgeräusche waren in diesen Tests keine zu hören und die Schaltstufen ließen sich schnell einlegen. Der Verbrauch betrug bei eher gemütlicher Fahrweise und hohen Temperaturen sehr gute 14 bis 16 kWh pro 100 Kilometer – was eine Reichweite von 350 bis 400 Kilometern in der Praxis bedeutet. Auf der Autobahn und bei kaltem Wetter werden erfahrungsgemäß Abstriche von 20 bis 30 Prozent zu machen sein.
Formal müsste man bei 4,17 Metern Länge und 1,50 Metern Höhe Kompakt-SUV oder Crossover sagen, was Alfa wegen der sportlichen Ausrichtung ablehnt.
Vierkolben-Monobloc-Sätteln und 380-Millimeter-Bremsscheiben vorne.
Die markentypische 3+3-Lichtsignatur.
Prächtiges Coda Tronca: Am Heck hebt sich der Junior noch einmal bewusst von anderen Autos der kleinen Klasse ab.
Was bietet die Junior-Topversion?
Der Junior Elletrica 280 Veloce nutzt eine auf 280 PS leistungsgesteigerte Variante des Elektroantriebs, die auch in Abarth-Modellen zum Einsatz kommt. Das Topmodell mobilisiert damit 345 Newtonmeter und sprintet in 5,9 Sekunden auf Hundert, die Höchstgeschwindigkeit beträgt über 200 km/h (genaue Daten folgen). Wie sich das Tuning auf die Reichweite auswirkt, hat Alfa noch nicht verraten. Klar ist aber, dass der gleiche 54-kWh-Akku wie im Standard-Modell mit 156 PS zum Einsatz kommt und AC-Laden mit 11 kW möglich ist. Beim DC-Schnellladen mit bis zu 100 kW dauert es rund 30 Minute von 10 auf 80 Prozent.
Das Fahrwerk hat den Anspruch, dass der Junior auch die eine oder andere Rennrunde drehen kann. Für sein Tuning war jenes Ingenieursteam zuständig, dass auch die High-Performance-Modelle Giulia GTA / GTAm und 4C scharf gemacht hat. Zu den technische Leckerbissen zählen ein Sportfahrwerk mit 25 Millimeter Tieferlegung, verstärkte Stabilisatoren vorne und hinten, Sportbremsen mit Vierkolben-Monobloc-Sätteln und monströsen 380-Millimeter-Bremsscheiben vorne, eine progressivere Lenkübersetzung, ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial und spezielle 20-Zoll-Räder.
Kommt auch Allradantrieb?
Ja, Ende 2024 wird die Mild-Hybrid-Variante Junior Ibrida Q4 mit ebenfalls 136 PS starken Allradantrieb nachgereicht. Das System hat keine mechanische Verbindung zwischen den Achsen mehr und arbeitet mit einem kleinen E-Motor an der Hinterachse.
Wie sind die Preise einzuschätzen?
Bestellungen sind in Österreich ab Mitte Mai möglich, die ersten Autos werden im September bei den Händlern eintreffen. Die Preise: Junior Ibrida mit 136 PS ab 29.000 Euro, Junior Elletrica mit 156 PS ab rund 39.900 Euro (beziehungsweise 35.000 Euro nach Abzug der Förderung). Für den Junior Elletrica 280 mit Topausstattung Veloce stehen 48.900 Euro in der Liste stehen. Wichtig aus optischer Sicht: Bis auf die Felgen sind die normalen Modelle dem Veloce ähnlich, und über das Sport-Paket kann man sich auch die coole Innenausstattung des Topmodells sichern.
Das Fazit?
Der Alfa Romeo Junior kombiniert Mailand und Monza – er ist ein schickes Stadtauto, das vor allem in der Topvariante auch eine ernsthafte Rennrunde drehen kann. Vom Design bis zur Technik bietet der Junior einiges, das man in dieser Klasse sonst vergeblich sucht. Dennoch sucht er den gelungenen Kompromiss zwischen Mode, Sport und praktischer Alltagsnutzung.
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Mehr über den Alfa Romeo Junior lesen Sie hier: Die Entwicklung des Autos hat Mario Lamagna als Produkt-Manager begleitet. Im Interview erklärt der Italiener, warum sich Alfa für diese Form entschieden hat und was die Fahrdynamik entscheidend steigert. Beim Sport ist der neue Junior ein Ausnahmekönner, sagt Lamagna: „Es gibt nichts Vergleichbares!“
Der Junior Elletrica 280 Veloce nutzt eine auf 280 PS leistungsgesteigerte Variante des Elektroantriebs, die auch in Abarth-Modellen zum Einsatz kommt. Das Topmodell mobilisiert damit 345 Newtonmeter und sprintet in 5,9 Sekunden auf Hundert, die Höchstgeschwindigkeit beträgt über 200 km/h (genaue Daten folgen). Wie sich das Tuning auf die Reichweite auswirkt, hat Alfa noch nicht verraten. Klar ist aber, dass der gleiche 54-kWh-Akku wie im Standard-Modell mit 156 PS zum Einsatz kommt und AC-Laden mit 11 kW möglich ist. Beim DC-Schnellladen mit bis zu 100 kW dauert es rund 30 Minute von 10 auf 80 Prozent.
Das Fahrwerk hat den Anspruch, dass der Junior auch die eine oder andere Rennrunde drehen kann. Für sein Tuning war jenes Ingenieursteam zuständig, dass auch die High-Performance-Modelle Giulia GTA / GTAm und 4C scharf gemacht hat. Zu den technische Leckerbissen zählen ein Sportfahrwerk mit 25 Millimeter Tieferlegung, verstärkte Stabilisatoren vorne und hinten, Sportbremsen mit Vierkolben-Monobloc-Sätteln und monströsen 380-Millimeter-Bremsscheiben vorne, eine progressivere Lenkübersetzung, ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial und spezielle 20-Zoll-Räder.
Kommt auch Allradantrieb?
Ja, Ende 2024 wird die Mild-Hybrid-Variante Junior Ibrida Q4 mit ebenfalls 136 PS starken Allradantrieb nachgereicht. Das System hat keine mechanische Verbindung zwischen den Achsen mehr und arbeitet mit einem kleinen E-Motor an der Hinterachse.
Wie sind die Preise einzuschätzen?
Bestellungen sind in Österreich ab Mitte Mai möglich, die ersten Autos werden im September bei den Händlern eintreffen. Die Preise: Junior Ibrida mit 136 PS ab 29.000 Euro, Junior Elletrica mit 156 PS ab rund 39.900 Euro (beziehungsweise 35.000 Euro nach Abzug der Förderung). Für den Junior Elletrica 280 mit Topausstattung Veloce stehen 48.900 Euro in der Liste stehen. Wichtig aus optischer Sicht: Bis auf die Felgen sind die normalen Modelle dem Veloce ähnlich, und über das Sport-Paket kann man sich auch die coole Innenausstattung des Topmodells sichern.
Das Fazit?
Der Alfa Romeo Junior kombiniert Mailand und Monza – er ist ein schickes Stadtauto, das vor allem in der Topvariante auch eine ernsthafte Rennrunde drehen kann. Vom Design bis zur Technik bietet der Junior einiges, das man in dieser Klasse sonst vergeblich sucht. Dennoch sucht er den gelungenen Kompromiss zwischen Mode, Sport und praktischer Alltagsnutzung.
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Mehr über den Alfa Romeo Junior lesen Sie hier: Die Entwicklung des Autos hat Mario Lamagna als Produkt-Manager begleitet. Im Interview erklärt der Italiener, warum sich Alfa für diese Form entschieden hat und was die Fahrdynamik entscheidend steigert. Beim Sport ist der neue Junior ein Ausnahmekönner, sagt Lamagna: „Es gibt nichts Vergleichbares!“
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner nach der ersten Sitzprobe: „Der Junior kombiniert Mailand und Monza – er ist ein schickes Stadtauto, das vor allem in der Topvariante auch eine ernsthafte Rennrunde drehen kann. Vom Design bis zur Technik bietet der Junior einiges, das man in dieser Klasse sonst vergeblich sucht. Dennoch sucht er den gelungenen Kompromiss zwischen Mode, Sport und praktischer Alltagsnutzung".
DATEN & FAKTEN
Alfa Romeo Junior
(Juli 2024)Preis
Ibrida (Hybrid 136 PS) 29.000 Euro bis 31.000 Euro, Elettrica (Elektro 156 PS) 39.900 Euro bis 41.900 Euro, Elletrica Veloce (Elektro 280 PS) 48.900 Euro // Bestellungen möglich, Auslieferungen ab September 2024.Antrieb
Junior Ibrida: 4Mildhybridantrieb mit 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzin-Turbomotor, 21-kW-Elektromotor, 48-Volt-Batterie. Leistung 136 PS, Maximales Drehmoment 230 Newtonmeter. Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, Vorderradantrieb.Junior Elletrica: 1 Synchron-E-Motor, Leistung 156 PS, Maximales Drehmoment 260 Nm, Vorderradantrieb.
Batteriekapazität 54 kWh. AC-Laden mit 11 kW, DC-Laden mit 100 kW.
1-Gang Direktgetriebe.
Junior Elletrica 280 Veloce: 1 Synchron-E-Motor, Leistung 207 kW / 280 PS, Maximales Drehmoment 345 Nm, Vorderradantrieb.
Batteriekapazität 54 kWh. AC-Laden mit 11 kW, DC-Laden mit 100 kW.
1-Gang Direktgetriebe.
Junior Ibrida Q4 mit Allradantrieb: ab Ende 2024.
Abmessungen
Länge 4.173 mm / Breite 1.781 mm / Höhe 1.505 – 1.539 mm. Radstand 2.557 mm.Gewicht
Eigengewicht 1.305 (Ibrida) – 1.560 kg (Elletrica 280). Zulässiges Gesamtgewicht 1.790 (Ibrida) – 2.055 kg (Elletrica 280).Fahrwerte
Junior Ibrida: Höchstgeschwindigkeit 206 km/h, Beschleunigung 0 – 100 km/h 8,9 Sekunden, WLTP-Verbrauch 5,2 l/100 km.Junior Elletrica: Höchstgeschwindigkeit 150 km/h, Beschleunigung 0 – 100 km/h 9,0 Sekunden, WLTP-Verbrauch 15,0-15,6 kWh/100 km, WLTP-Reichweite 410 km.
Junior Elletrica 280 Veloce: Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h (genaue Daten folgen), Beschleunigung 0 – 100 km/h 5,9 Sekunden, WLTP-Verbrauch kWh/100 km folgt, Reichweite km folgt.