INTENSIV-TEST: VW GOLF 1,5 TSI STYLE
Jeder kennt ihn, aber nicht so
Der Golf bleibt auch in der achten Generation berechenbar und hochwertig, also seiner Erfolgsformel treu. Trotzdem läuft es diesmal ein bisschen anders: Der optisch und technisch coole Innenraum macht den Klassiker fast zum Hipster. Und der Benziner ist auf Reisen ein kleines Sparwunder.
10.06.2020Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Wie ist die Ausgangslage?
Wenn eines der erfolgreichsten Autos aller Zeiten zum turnusmäßigen Generationswechsel ansetzt, könnte man von Routine ausgehen: Aus der Erbmasse des Golf 7 entsteht per Feinschliff ein ebenso berechenbarer wie hochwertiger Golf 8, der wieder am neuesten Stand ist. So war es immer, und so wird es beim Golf wohl auch immer sein. Das ist die Erfolgsformel, die ihn so stark macht.
Trotzdem läuft es diesmal ein bisschen anders. Ein gewisser ID.3 möchte zum elektrischen Massenauto werden, quasi ein Golf der Zukunft, der nicht mehr kostet (wenn man niedrigere laufende Kosten einberechnet) und noch dazu wie eine futuristische Ausgabe des Klassiker aussieht. Auch wenn der Neue sich erst einmal durchsetzten muss und der Golf nicht gleich zum alten Eisen gehört (vielleicht noch lange nicht, vielleicht auch nie) – irgendwie fühlte sich der Namensgeber der Golfklasse, das Auto, das jeder kennt, diesmal wohl doch eine bisschen herausgefordert zu zeigen, dass er auch cool sein kann.
Wie hat sich der neue Golf optisch verändert?
Hier lässt sich der Bestseller – allein in Österreich wurden seit 1974 fast eine Million (!) Golf verkauft – noch nicht aus der Reserve locken. Nachdem die achte Generation weiter die MQB-Plattform nutzt, wurden die gut bewährten Dimensionen nicht wirklich verändert. Abweichungen zum Vorgänger sind unwesentlich, wer sich die Golf-Länge als allgemeinen Richtwert gerne merkt, speichert 4,28 Meter ab.
Erstaunlich ist, wie der Golf seiner Designlinie treu bleibt, aber trotzdem kein Strich bleibt wo er war – da ist niemand so akribisch wie die Deutschen. Und sie haben ja Recht damit, denn der neue Golf schaut vielleicht auf den ersten Blick aus wie der Vorgänger, in Wirklichkeit aber eben doch viel moderner. Deutlichste Änderung sind die schmaleren, schnittigeren Lichter und der nun ganz schmale Verbindungssteg dazwischen. Weil die Nebelscheinwerfer serienmäßig in die Hauptscheinwerfer gewandert sind, wird der untere Lufteinlass großzügiger und kann mit markanten Lamellen befüllt werden. Die Sicke in der Flanke läuft nun durch die Türschnallen, nicht mehr unterhalb von ihnen. Hinten sind die Rücklichter tropfenförmig geworden, die LEDs selbst noch moderner. Apropos Licht, im Golf leuchten auch die Hauptscheinwerfer serienmäßig mit LEDs, was neben der Leuchtkraft auch optische Vorteile hat, also nächstens edel aussieht.
Wenn eines der erfolgreichsten Autos aller Zeiten zum turnusmäßigen Generationswechsel ansetzt, könnte man von Routine ausgehen: Aus der Erbmasse des Golf 7 entsteht per Feinschliff ein ebenso berechenbarer wie hochwertiger Golf 8, der wieder am neuesten Stand ist. So war es immer, und so wird es beim Golf wohl auch immer sein. Das ist die Erfolgsformel, die ihn so stark macht.
Trotzdem läuft es diesmal ein bisschen anders. Ein gewisser ID.3 möchte zum elektrischen Massenauto werden, quasi ein Golf der Zukunft, der nicht mehr kostet (wenn man niedrigere laufende Kosten einberechnet) und noch dazu wie eine futuristische Ausgabe des Klassiker aussieht. Auch wenn der Neue sich erst einmal durchsetzten muss und der Golf nicht gleich zum alten Eisen gehört (vielleicht noch lange nicht, vielleicht auch nie) – irgendwie fühlte sich der Namensgeber der Golfklasse, das Auto, das jeder kennt, diesmal wohl doch eine bisschen herausgefordert zu zeigen, dass er auch cool sein kann.
Wie hat sich der neue Golf optisch verändert?
Hier lässt sich der Bestseller – allein in Österreich wurden seit 1974 fast eine Million (!) Golf verkauft – noch nicht aus der Reserve locken. Nachdem die achte Generation weiter die MQB-Plattform nutzt, wurden die gut bewährten Dimensionen nicht wirklich verändert. Abweichungen zum Vorgänger sind unwesentlich, wer sich die Golf-Länge als allgemeinen Richtwert gerne merkt, speichert 4,28 Meter ab.
Erstaunlich ist, wie der Golf seiner Designlinie treu bleibt, aber trotzdem kein Strich bleibt wo er war – da ist niemand so akribisch wie die Deutschen. Und sie haben ja Recht damit, denn der neue Golf schaut vielleicht auf den ersten Blick aus wie der Vorgänger, in Wirklichkeit aber eben doch viel moderner. Deutlichste Änderung sind die schmaleren, schnittigeren Lichter und der nun ganz schmale Verbindungssteg dazwischen. Weil die Nebelscheinwerfer serienmäßig in die Hauptscheinwerfer gewandert sind, wird der untere Lufteinlass großzügiger und kann mit markanten Lamellen befüllt werden. Die Sicke in der Flanke läuft nun durch die Türschnallen, nicht mehr unterhalb von ihnen. Hinten sind die Rücklichter tropfenförmig geworden, die LEDs selbst noch moderner. Apropos Licht, im Golf leuchten auch die Hauptscheinwerfer serienmäßig mit LEDs, was neben der Leuchtkraft auch optische Vorteile hat, also nächstens edel aussieht.
Die bewährten Dimensionen werden nicht verändert, es gibt kaum Abweichungen zum Vorgänger. Wer sich die Golf-Länge als Richtwert gerne merkt: 4,28 Meter.
Neue Rücklichter-Form, moderneres Innenleben.
Der Golf-Schriftzug wandert in die Mitte.
Markant: Schmalere und schnittigere Frontlichter.
Ähnlich, aber moderner: Erstaunlich ist, wie der Golf seiner Designlinie treu bleibt, aber trotzdem kein Strich bleibt wo er war. Da sind die Deutschen akribisch.
Wie neu ist der Golf 8 im Innenraum?
Hier macht der Golf den Quantensprung, den man von ihm so gar nicht erwartet hätte – denn der optisch und technisch coole Innenraum verwandelt den Klassiker fast zum Hipster. Lange sind ja die Autohersteller nicht so richtig im digitalen Zeitalter angekommen, man hatte immer das Gefühl, das eigene Smartphone ist viel weiter als das Multimediasystem des Autos. Das ist hier nicht mehr so.
Der frische Ansatz beginnt bei der Optik, denn das neue Armaturenbrett hat mit dem alten nichts mehr zu tun: Aus der steilen Wand wird eine sanfte Landschaft, aus den plumpen Lüftungsdüsen werden schicke Designelemente, aus den schmalen Zierleisten große Alustücke. Darüber hinaus verbannt VW die Knöpfe komplett aus dem Golf. Alles in allem eine vollkommen neue Designära, viel eleganter und cooler als bisher. In der getesteten Style-Ausstattung übrigens abgerundet von den hochwertigen Alcantara-Sitzbezüge mit Steppmuster.
Das bei so großen Umbrüchen nicht jedes Detail gleich passen kann, ist auch klar. So ist der obere Teil des Schaltknaufs, den man ja oft in der Hand hat, aus nicht sehr hochwertigem, etwas pickigem Kunststoff. Und am noch ausgeschaltenen Touchscreen sieht man beim Einsteigen jeden Tapser. Fährt das System erst mal hoch, ist das aber nicht mehr so.
Wie klappt die Bedienung im neuen Innenraum?
Klar, die Traditionalisten müssen erst mal stark sein. Die Bedienung läuft nun fast ausschließlich über den zehn Zoll großen Multimedia-Touchscreen in der Mitte. Tipp von uns: Ruhig bleiben und ausprobieren. Denn als wir Apple für Autos gesagt haben, war das so auch gemeint: VW hat die Software so benutzerfreundlich und logisch programmiert, dass man sie sofort versteht, und auch Spaß dabei hat. Das Scrollen durch die Menüs fühlt sich sehr nach modernem Smartphone an, aber gut auf das Auto adaptiert – mit guter Übersicht, leichten Bedienschritten und großen Feldern. Nebenbei gibt es ein paar lustige Details, zum Beispiel wenn der Golf bei ein paar Funktionen die Wirkung statt der Ursache benennt, also „Füße wärmen“ oder „frische Luft machen“. Falls den Golf mehrere Personen fahren, können persönliche Profile gespeichert werden, auf Knopfdruck ändern sich dann Temperatur, Musiksender, Layout, Farbe und so weiter.
Puristen werden bestürzt kritisieren, dass der Drehregler für die Radio-Lautstärke von den Designern gekappt wurden – aus unserer Sicht liegen sie aber falsch. VW hat es wirklich geschafft, wir hätten es auch nicht gedacht, das erste wirklich gut funktionierende Touch-System für die Lautstärke zu entwickeln. Man legt den Finger einfach auf die Fläche unter dem Bildschirm, und weil die so blitzartig reagiert, vermisst man den Drehknopf nicht mehr. Die Temperatur und das Gebläse werden nach dem gleichen Prinzip eingestellt.
Etwas kleinteilig sind freilich die Kurzwahlasten unter dem Touchscreen und die Regelung der Beleuchtung links vom Lenkrad geworden. Wir haben Sympathie dafür, dass sich die Designer durchgesetzt haben, müssen aber sagen, dass man hier schon Gewöhnungszeit braucht. Tragisch ist das nicht, denn für das Licht gibt es ja eine Automatik, und die Schnellwahltasten bekommt man in den Griff.
Ähnlich wie die Konkurrenz forciert auch der Golf die Vernetzung mit dem Internet, wodurch Verkehrsmeldungen eingespielt und in die aktuell laufende Routenführung übernommen werden. Und was wäre umfassende Digitalisierung ohne Spielereien – eine davon ist das Ambiente-Licht, für das es im Golf bis zu 30 (!) Farben gibt. Per Knopfdruck wechselt dann die gesamte Cockpitlandschaft inklusive Bildschirmen sowie Tür-, Fußraum- und Ablagen-Beleuchtung die Farbe.
Hier macht der Golf den Quantensprung, den man von ihm so gar nicht erwartet hätte – denn der optisch und technisch coole Innenraum verwandelt den Klassiker fast zum Hipster. Lange sind ja die Autohersteller nicht so richtig im digitalen Zeitalter angekommen, man hatte immer das Gefühl, das eigene Smartphone ist viel weiter als das Multimediasystem des Autos. Das ist hier nicht mehr so.
Der frische Ansatz beginnt bei der Optik, denn das neue Armaturenbrett hat mit dem alten nichts mehr zu tun: Aus der steilen Wand wird eine sanfte Landschaft, aus den plumpen Lüftungsdüsen werden schicke Designelemente, aus den schmalen Zierleisten große Alustücke. Darüber hinaus verbannt VW die Knöpfe komplett aus dem Golf. Alles in allem eine vollkommen neue Designära, viel eleganter und cooler als bisher. In der getesteten Style-Ausstattung übrigens abgerundet von den hochwertigen Alcantara-Sitzbezüge mit Steppmuster.
Das bei so großen Umbrüchen nicht jedes Detail gleich passen kann, ist auch klar. So ist der obere Teil des Schaltknaufs, den man ja oft in der Hand hat, aus nicht sehr hochwertigem, etwas pickigem Kunststoff. Und am noch ausgeschaltenen Touchscreen sieht man beim Einsteigen jeden Tapser. Fährt das System erst mal hoch, ist das aber nicht mehr so.
Wie klappt die Bedienung im neuen Innenraum?
Klar, die Traditionalisten müssen erst mal stark sein. Die Bedienung läuft nun fast ausschließlich über den zehn Zoll großen Multimedia-Touchscreen in der Mitte. Tipp von uns: Ruhig bleiben und ausprobieren. Denn als wir Apple für Autos gesagt haben, war das so auch gemeint: VW hat die Software so benutzerfreundlich und logisch programmiert, dass man sie sofort versteht, und auch Spaß dabei hat. Das Scrollen durch die Menüs fühlt sich sehr nach modernem Smartphone an, aber gut auf das Auto adaptiert – mit guter Übersicht, leichten Bedienschritten und großen Feldern. Nebenbei gibt es ein paar lustige Details, zum Beispiel wenn der Golf bei ein paar Funktionen die Wirkung statt der Ursache benennt, also „Füße wärmen“ oder „frische Luft machen“. Falls den Golf mehrere Personen fahren, können persönliche Profile gespeichert werden, auf Knopfdruck ändern sich dann Temperatur, Musiksender, Layout, Farbe und so weiter.
Puristen werden bestürzt kritisieren, dass der Drehregler für die Radio-Lautstärke von den Designern gekappt wurden – aus unserer Sicht liegen sie aber falsch. VW hat es wirklich geschafft, wir hätten es auch nicht gedacht, das erste wirklich gut funktionierende Touch-System für die Lautstärke zu entwickeln. Man legt den Finger einfach auf die Fläche unter dem Bildschirm, und weil die so blitzartig reagiert, vermisst man den Drehknopf nicht mehr. Die Temperatur und das Gebläse werden nach dem gleichen Prinzip eingestellt.
Etwas kleinteilig sind freilich die Kurzwahlasten unter dem Touchscreen und die Regelung der Beleuchtung links vom Lenkrad geworden. Wir haben Sympathie dafür, dass sich die Designer durchgesetzt haben, müssen aber sagen, dass man hier schon Gewöhnungszeit braucht. Tragisch ist das nicht, denn für das Licht gibt es ja eine Automatik, und die Schnellwahltasten bekommt man in den Griff.
Ähnlich wie die Konkurrenz forciert auch der Golf die Vernetzung mit dem Internet, wodurch Verkehrsmeldungen eingespielt und in die aktuell laufende Routenführung übernommen werden. Und was wäre umfassende Digitalisierung ohne Spielereien – eine davon ist das Ambiente-Licht, für das es im Golf bis zu 30 (!) Farben gibt. Per Knopfdruck wechselt dann die gesamte Cockpitlandschaft inklusive Bildschirmen sowie Tür-, Fußraum- und Ablagen-Beleuchtung die Farbe.
Der optisch und technisch coole Innenraum verwandelt den Klassiker fast zum Hipster. Und das Bediensystem ist quasi Apple für Autos…
Gute Übersicht, leichte Bedienschritten, große Felder: VW hat die Software…
…sp programmiert, dass man sie sofort versteht, und auch Spaß dabei hat.
Hat mit dem alten Armaturenbrett nichts mehr zu tun: Aus Lüftungsdüsen werden schicke Designelemente, aus schmalen Zierleisten große Alustücke.
Über den Armaturenbereich kann die Navigationskarte gelegt werden.
Die Rundinstrumente für Tempo & Drehzahlmesser werden digital dargestellt.
Zusätzlich zum zentralen Touchscreen hat der neue Golf auch digitale Armaturen – angenehm?
Diese sind ebenfalls zehn Zoll groß und ersetzen die bisherige Lösung mit Uhren und Infodisplay. Über die Tasten am Lenkrad können auf dem Bildschirm verschiedene Themenbereiche aufgerufen werden – das geht zwar inzwischen bei viele Marken, aber oft nicht in dieser Form: Denn auch direkt im Blickfeld überrascht VW mit hochentwickelter Software in oberklassigem Stil, so kann zum Beispiel über den gesamten Bildschirm die Navigationskarte gelegt werden. Alternativ kann man sich zum Beispiel das Tempo groß in Ziffern zeigen lassen oder die früheren Rundinstrumente für Tempo und Drehzahlmesser digital nachahmen.
Wie gut ist der Golf beim Platzangebot?
Klar über dem Klassenschnitt, denn seine Karosserie ist und bleibt raumorientiert. Da forcieren die meisten Konkurrenten stärker des Design, etwa mit einer niedrigeren und stärker abfallenden Dach. Beim Golf dagegen steigen auch große Fahrer sehr bequem ein und es zwickt sie nirgends. Die Reihe zwei bietet Erwachsenen vernünftigen Platz. Der Kofferraum ist in Fünfsitzer-Konfiguration gute 381 Liter groß. Beim umgelegten Fondlehnen sind es 1.237 Liter, die erweiterte Ladefläche steigt leicht an.
Diese sind ebenfalls zehn Zoll groß und ersetzen die bisherige Lösung mit Uhren und Infodisplay. Über die Tasten am Lenkrad können auf dem Bildschirm verschiedene Themenbereiche aufgerufen werden – das geht zwar inzwischen bei viele Marken, aber oft nicht in dieser Form: Denn auch direkt im Blickfeld überrascht VW mit hochentwickelter Software in oberklassigem Stil, so kann zum Beispiel über den gesamten Bildschirm die Navigationskarte gelegt werden. Alternativ kann man sich zum Beispiel das Tempo groß in Ziffern zeigen lassen oder die früheren Rundinstrumente für Tempo und Drehzahlmesser digital nachahmen.
Wie gut ist der Golf beim Platzangebot?
Klar über dem Klassenschnitt, denn seine Karosserie ist und bleibt raumorientiert. Da forcieren die meisten Konkurrenten stärker des Design, etwa mit einer niedrigeren und stärker abfallenden Dach. Beim Golf dagegen steigen auch große Fahrer sehr bequem ein und es zwickt sie nirgends. Die Reihe zwei bietet Erwachsenen vernünftigen Platz. Der Kofferraum ist in Fünfsitzer-Konfiguration gute 381 Liter groß. Beim umgelegten Fondlehnen sind es 1.237 Liter, die erweiterte Ladefläche steigt leicht an.
Platzangebot klar über dem Klassenschnitt, denn die Karosserie ist und bleibt raumorientiert. Schön gemachte Alcantara-Sitzbezüge in der Style-Ausstattung.
Der Kofferraum ist in Fünfsitzer-Konfiguration gute 381 Liter groß. Beim umgelegten Fondlehnen sind es 1.237 Liter, die erweiterte Ladefläche steigt leicht an.
Wie fährt sich der neue Golf 8?
Wie gewohnt setzt VW hochwertige Technik ein und findet in der Abstimmung traditionell die goldene Mitte – das macht den Golf heute angenehm und entspannt wie früher ein größeres Mittelklasseauto. Fahrwerk und Lenkung sind komfortabel, aber nicht zu soft. Das heißt, der Golf ist grundsätzlich bequem, kommt aber auch anständig um die Ecken.
Anmerkung (nur) für Sportler: Der getestete Golf mit 130-PS-TSI hat das Standardfahrwerk mit Verbundlenker-Konstruktion, ab 150 PS setzt VW die Mehrlenkerhinterachse ein. Am besten noch die adaptive Fahrwerksregelung DCC und das Sportfahrwerk dazu bestellen, dann wird es richtig dynamisch und lustig.
Erstaunlich ist inzwischen der Langstreckenkomfort. Dass ein Golf bei 130 km/h ganz satt liegt und entspannt gleitet, daran haben wir uns gewöhnt, nun ist es noch etwas leiser geworden, das Innengeräusch auf der Autobahn ist wirklich angenehm niedrig. Weil auch Sitze und Sitzposition beim Golf traditionell sehr gut sind, geht man sehr gerne auf Reisen.
Klare Verbesserungen des Fahrerlebnisses gehen von einigen Features aus: Dem sogenannte IQ-Licht, das nicht nur in die Kurve lenkt, sondern auch per Matrix-Technologie einzelne LED-Segmente gezielt ausschaltet – dadurch kann man in der Nacht auch bei Gegenverkehr aufgeblendet lassen. Von den bei VW IQ-Drive genannten Sicherheitssystemen gefällt der Travel Assist, der das Auto durch sanftes Gegenlenken in der Spur hält und über den adaptiven Tempomaten die Geschwindigkeit an den Verkehr anpasst. Das nutzt man nicht ständig, aber speziell auf längeren Fahrten schon gerne.
Wie gewohnt setzt VW hochwertige Technik ein und findet in der Abstimmung traditionell die goldene Mitte – das macht den Golf heute angenehm und entspannt wie früher ein größeres Mittelklasseauto. Fahrwerk und Lenkung sind komfortabel, aber nicht zu soft. Das heißt, der Golf ist grundsätzlich bequem, kommt aber auch anständig um die Ecken.
Anmerkung (nur) für Sportler: Der getestete Golf mit 130-PS-TSI hat das Standardfahrwerk mit Verbundlenker-Konstruktion, ab 150 PS setzt VW die Mehrlenkerhinterachse ein. Am besten noch die adaptive Fahrwerksregelung DCC und das Sportfahrwerk dazu bestellen, dann wird es richtig dynamisch und lustig.
Erstaunlich ist inzwischen der Langstreckenkomfort. Dass ein Golf bei 130 km/h ganz satt liegt und entspannt gleitet, daran haben wir uns gewöhnt, nun ist es noch etwas leiser geworden, das Innengeräusch auf der Autobahn ist wirklich angenehm niedrig. Weil auch Sitze und Sitzposition beim Golf traditionell sehr gut sind, geht man sehr gerne auf Reisen.
Klare Verbesserungen des Fahrerlebnisses gehen von einigen Features aus: Dem sogenannte IQ-Licht, das nicht nur in die Kurve lenkt, sondern auch per Matrix-Technologie einzelne LED-Segmente gezielt ausschaltet – dadurch kann man in der Nacht auch bei Gegenverkehr aufgeblendet lassen. Von den bei VW IQ-Drive genannten Sicherheitssystemen gefällt der Travel Assist, der das Auto durch sanftes Gegenlenken in der Spur hält und über den adaptiven Tempomaten die Geschwindigkeit an den Verkehr anpasst. Das nutzt man nicht ständig, aber speziell auf längeren Fahrten schon gerne.
Der Fahrkomfort ist exzellent, und der Benziner ist auf Reisen ein kleines Sparwunder geworden – 5,4 Liter Autobahn-Verbrauch im Test.
Wie hat sich der TSI-Benziner im Test geschlagen?
Die getestete 1,5-Liter-Variante mit 130 PS hat einen sportiv-knurrigen Klang, der in niedrigen Drehzahlen dezent ist und sehr im Hintergrund bleibt. Beim Ausdrehen der Gänge tritt er dann stärker hervor. Der Antritt ist unten herum ebenfalls eher dezent, aber auf eine Art, die beim Gleiten durch Alltag angenehm ist. Und wer den Motor stärker fordert, bekommt definitiv souveräne Fahrleistungen. Eine ideale Wahl für Normalfahrer. Sportler gehen eher auf die Varianten mit 150 PS.
Speziell auf der Langstrecke – also dort wo man es auch finanziell stärker spürt – ist der Benziner ein kleines Sparwunder geworden, da wirkt sich vor allem die nochmal verbesserte Aerodynamik des neuen Golf aus. Wir sind auf der Autobahn, bei dauerhaft 130 km/h, mit 5,4 Litern gereist. Wirklich top. Auf den Landstraßen und in der Stadt kommt dann oft die bereits bekannte, zeitweilige Zylinderabschaltung des TSI (von vier auf zwei) zum Tragen, sodass im Test ein feiner Stadt-Land-Autobahn-Gesamtschnitt von 6,2 Litern entstanden ist. Vielleicht mit Corona-bedingt etwas weniger Verkehr als sonst, aber auf Post-Krisis sicher zum Nachmachen.
Wie gewohnt angenehm zu schalten und schlüssig abgestimmt ist das Sechsgang-Schaltgetriebe. Für DSG muss man derzeit einen 150-PS-TSI oder -TDI nehmen. Apropos Diesel, VW holt da per Twindosing zu technischen Befreiungsschlag aus – mehr dazu hier. Falls Sie Lademöglichkeiten zuhause haben, können Sie auch einen Plug-in-Hybrid überlegen.
Wie fällt das Urteil nach dem Intensiv-Test mit dem Golf 8 aus?
Auch in der achten Generation bleibt der Golf seiner Erfolgsformel treu: Seine vielfach feingeschliffenen Stärken machen ihn zum berechenbaren und hochwertigen Hero der Kompaktklasse. Platzangebot und Fahrkomfort sind exzellent, und der Benziner ist auf Reisen ein kleines Sparwunder geworden. Trotzdem läuft es diesmal ein bisschen anders: Der optisch und technisch coole Innenraum macht den Klassiker fast zum Hipster – denn der Quantensprung ins digitale Zeitalter ist richtig gut gemacht, äh programmiert.
Die getestete 1,5-Liter-Variante mit 130 PS hat einen sportiv-knurrigen Klang, der in niedrigen Drehzahlen dezent ist und sehr im Hintergrund bleibt. Beim Ausdrehen der Gänge tritt er dann stärker hervor. Der Antritt ist unten herum ebenfalls eher dezent, aber auf eine Art, die beim Gleiten durch Alltag angenehm ist. Und wer den Motor stärker fordert, bekommt definitiv souveräne Fahrleistungen. Eine ideale Wahl für Normalfahrer. Sportler gehen eher auf die Varianten mit 150 PS.
Speziell auf der Langstrecke – also dort wo man es auch finanziell stärker spürt – ist der Benziner ein kleines Sparwunder geworden, da wirkt sich vor allem die nochmal verbesserte Aerodynamik des neuen Golf aus. Wir sind auf der Autobahn, bei dauerhaft 130 km/h, mit 5,4 Litern gereist. Wirklich top. Auf den Landstraßen und in der Stadt kommt dann oft die bereits bekannte, zeitweilige Zylinderabschaltung des TSI (von vier auf zwei) zum Tragen, sodass im Test ein feiner Stadt-Land-Autobahn-Gesamtschnitt von 6,2 Litern entstanden ist. Vielleicht mit Corona-bedingt etwas weniger Verkehr als sonst, aber auf Post-Krisis sicher zum Nachmachen.
Wie gewohnt angenehm zu schalten und schlüssig abgestimmt ist das Sechsgang-Schaltgetriebe. Für DSG muss man derzeit einen 150-PS-TSI oder -TDI nehmen. Apropos Diesel, VW holt da per Twindosing zu technischen Befreiungsschlag aus – mehr dazu hier. Falls Sie Lademöglichkeiten zuhause haben, können Sie auch einen Plug-in-Hybrid überlegen.
Wie fällt das Urteil nach dem Intensiv-Test mit dem Golf 8 aus?
Auch in der achten Generation bleibt der Golf seiner Erfolgsformel treu: Seine vielfach feingeschliffenen Stärken machen ihn zum berechenbaren und hochwertigen Hero der Kompaktklasse. Platzangebot und Fahrkomfort sind exzellent, und der Benziner ist auf Reisen ein kleines Sparwunder geworden. Trotzdem läuft es diesmal ein bisschen anders: Der optisch und technisch coole Innenraum macht den Klassiker fast zum Hipster – denn der Quantensprung ins digitale Zeitalter ist richtig gut gemacht, äh programmiert.
Motorprofis-Tester Fabian Steiner über den Golf: „Die vielfach feingeschliffenen Stärken machen ihn zum berechenbaren, hochwertigen Hero der Klasse".
DATEN & FAKTEN
VW Golf 1,5 TSI ACT 6-Gang Style
(Juni 2020)Preis
30.445 Euro. Einstiegspreis Golf 21.490 Euro.Antrieb
4-Zylinder-Ottomotor, 1.498 ccm, 130 PS, 200 Nm von 1.400 bis 4.000 U/min, 6-gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb.Abmessungen
Länge / Breite / Höhe 4.284 / 1.789 / 1.491 mm. Radstand 2.619 mm, Gepäckraumvolumen 381 – 1.237 Liter.Gewicht
Leergewicht 1.315 kg, Zul. Gesamtgewicht 1.800 kg.Fahrwerte
Höchstgeschwindigkeit 214 km/h, Beschleunigung 0 – 100 km/h 9,2 sec.Testverbrauch
6,2 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
8 Punkte
Vernunft
9 Punkte
Preis-Leistung
8 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte