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SUZUKI ALLGRIP

SUZUKI ALLGRIP

Wenn Allrad für alle da ist

Es gibt immer mehr SUVs in Österreich, aber kaum günstige Allradfahrzeuge. Ausnahme von der Regel ist Suzuki: Nur die Japaner haben eine kleinformatige 4x4-Familie und damit Allrad für alle. Motorprofis.at erklärt, warum Suzuki beim leistbaren Allrad so stark ist, wer die Kunden sind, wie die Allgrip-Technik funktioniert und für wen sie sinnvoll ist.
Allrad ist in Österreich beliebt, aber nicht für alle Fahrzeug- und Preisklassen verfügbar. Wie schaut die Situation für Autokäufer derzeit aus?
Rund 30 Prozent der neuen Autos in Österreich haben einen Allradantrieb. Das ist eine gute Nachricht für die 30 Prozent. Weniger erfreulich ist, dass der hohe 4x4-Anteil auf die hochpreisigen Segmente zurückgeht. Während Allradantrieb in der Oberklasse fast obligat ist und ihn die Premiummarken auch in der Mittelklasse forcieren, ist die Situation bei den Kleinen und Kompakten paradox: Es gibt zwar einerseits immer mehr SUVs in Österreich, aber andererseits kaum günstige Allradfahrzeuge.
 
Warum gibt es so wenige günstige Allradautos zu kaufen?
Die meisten SUVs werden mit Frontantrieb angeboten, um sie günstiger zu machen. Bei den Kompakt-SUVs mit Längen zwischen 4,20 und 4,50 Meter ist Allrad zwar oft bestellbar, aber auch oft mit den stärkeren Motoren und höheren Ausstattungsstufen kombiniert – und dadurch teuer. Bei den kleinen SUVs wird Allrad dann schon fast nicht mehr angeboten, bei klassischen Kleinwagen sowieso nicht.
 
Wie schaut die Allrad-Situation unter 20.000 Euro konkret aus?
Sehr überschaubar. Hier grenzt sich das Angebot auf Dacia Duster, Fiat Panda und zwei Suzuki ein: Während der Ignis als kleines SUV direkt gegen den französischen Rumänen und den Italiener antritt, hat der Swift als klassischer Kleinwagen mit Allradantrieb überhaupt ein Marktmonopol in Österreich.
 
Und wenn man sich die Region um 25.000 Euro anschaut?
Bleibt die Situation weiterhin überschaubar, wobei Suzuki auch hier sehr dominant ist und zwei weitere Modelle am Start hat: Der Vitara und der SX4 S-Cross bewegen sich mit Längenmaßen von 4,17 und 4,30 Metren mitten im gefragten Kompakt-SUV-Segment, bleiben aber inklusive Allrad und anständiger Ausstattung in der Region von 27.000 Euro – und damit klar unter den meisten Mitbewerbern.
Als klassischer Kleinwagen mit Allradantrieb hat der Suzuki Swift heute eine echte Monopolstellung.Als klassischer Kleinwagen mit Allradantrieb hat der Suzuki Swift heute eine echte Monopolstellung.
Allrad unter 20.000 Euro ist extrem selten, hier gibt es ihn. Und der im März 2020 überarbeitete Ignis ist einer der Charakterdarsteller im Kleinwagenbereich.Allrad unter 20.000 Euro ist extrem selten, hier gibt es ihn. Und der im März 2020 überarbeitete Ignis ist einer der Charakterdarsteller im Kleinwagenbereich.
Vor dem Autokauf fragen sich viele: Lohnt sich ein Allradantrieb für mich?
Allradantrieb lohnt sich immer. Das heißt nicht, dass der Frontantrieb unsicher ist. Aber Allrad kann ein Auto besser machen, völlig unabhängig von seiner Größenklasse – wobei Österreich die zwei idealen Voraussetzungen hat, das häufig unter Beweis zu stellen: Steigungen und Niederschlag. Wir sind ein Allradland.
Die Vorteile von Allrad sind vielfältig. Grundsätzlich gilt: Allradantrieb erhöht die Fahrstabilität. Ganz unabhängig von der Witterung. Wenn ein Rad Grip verliert, was natürlich auch auf trockener Straße passieren kann, hat er Frontantrieb nur noch eine Ausweichmöglichkeit, der Allradantriebe derer drei. Auf rutschigem Terrain ist 4x4 dann sowieso unschlagbar, was neben dem Sicherheits- auch einen Komfortaspekt hat. Wer rutschfest unterwegs ist, ist souverän unterwegs. Zudem ist das Auto mit Allrad flexibler einsetzbar, weil es die Mobilität auch bei Eis und Schnee sichert. Und zu guter Letzt bietet Allrad auch beim Ziehen von Anhängern mehr Fahrsicherheit.
4x4-Tradition seit 1970: LJ.4x4-Tradition seit 1970: LJ.
4x4 im Vitara: Seit 1988.4x4 im Vitara: Seit 1988.
4x4 kompakt: SJ von 1984.4x4 kompakt: SJ von 1984.
4x4 modern: Jimny von 1998.4x4 modern: Jimny von 1998.
Was macht Suzuki bei günstigen Allradfahrzeugen heute so stark?
Die Tradition. Schon 1968 entwickelte Suzuki das erste Allradfahrzeug für die japanische Mini-Auto-Kategorie. Um den streng eingeschränkten Außenabmessungen dieser Klasse gerecht zu werden, musste das Reserverad sogar hinter dem Beifahrersitz montiert werden. Als der Lj im Jahr 1970 auf den Markt kam, war er ein einfaches Fahrzeug mit Reißverschlusstüren, weniger als zwei Metern Radstand und nur 25 PS. Trotzdem konnte er große Lasten transportieren.
Für Suzuki sind die Stärken des Lj bis heute Markenkern – und Alleinstellungsmerkmal –geblieben: Bei robusten Allradfahrzeuge mit kompakten Abmessungen und kleinen Preisen kommt bis heute keine andere Marke an die traditionsbewussten Japaner heran.

Ist Suzuki mit seiner kleinformatigen Allrad-Familie erfolgreich?
Suzuki hat Rekordjahre hinter sich und verkauft weltweit mittlerweile fast 3,5 Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Im Allrad-Land Österreich sind die Japaner sogar überdurchschnittlich erfolgreich: Mit 2,61 Prozent Marktanteil und über 8.500 verkauften Autos pro Jahr hat Suzuki bei uns zuletzt einige größere Marken hinter sich gelassen. Beeindruckend sind dabei auch die 4x4-Anteile: fast 90 Prozent beim Vitara, 80 Prozent beim SX4 S-Cross, 70 Prozent beim Ignis und 50 Prozent beim Swift!
Der Vitara ist mit 4,17 Metern Länge kompakter als viele Konkurrenten, hat aber durch den bulligen Look sogar mehr SUV-Charakter.Der Vitara ist mit 4,17 Metern Länge kompakter als viele Konkurrenten, hat aber durch den bulligen Look sogar mehr SUV-Charakter.
Suzuki baut leichte und kompakte 4x4-Systeme: Der SX4 S-Cross ist noch etwas größer als der Vitara, bringt aber trotz Allrad nur 1200 Kilo auf die Waage.Suzuki baut leichte und kompakte 4x4-Systeme: Der SX4 S-Cross ist noch etwas größer als der Vitara, bringt aber trotz Allrad nur 1200 Kilo auf die Waage.
Wer sind die Allrad-Kunden von Suzuki?
Schaut man sich die Kundenliste der Suzuki-Allradler an, entdeckt man natürlich den Alpenverein, Jäger und Förster, oder Hilfsdienste mit schwierigen Fahrbedingungen. Wer auf qualifizierte 4x4-Fahrzeuge angewiesen ist, landet schnell bei Suzuki. Überwiegend sind die Kunden aber Privatfahrer, die den Allradvorteil von Suzuki nutzen.

Wie funktioniert das Allgrip-Allradsystem von Suzuki?
Es gibt zwei Systeme. Beim Kleinwagen Swift und dem Kleinwagen-SUV Ignis kommt Allgrip Auto zum Einsatz. Im Vitara und im SX4 S-Cross setzt Suzuki auf Allgrip Select.

Wie ist Allgrip Auto, das Allradsystem von Swift und Ignis, aufgebaut?
Dieses Antriebssystem arbeitet mit einer Visco-Kupplung und verteilt Drehmoment automatisch mit auf die Hinterräder, sobald es merkt, dass die Vorderräder Grip verlieren. Die leichte und kompakte Bauweise des 4x4-Systems ist für kleine Autos ideal, wie das Beispiel Swift eindrucksvoll zeigt: Der Kleine, der mit 3,84 Metern Länge so klein auch wieder nicht ist, wiegt als Allradler nur 960 Kilo und hat einen Verbrauch von 5,8 Litern, wenn man den realitätsnahen WLTP-Zyklus anwendet. Beim Ignis Allgrip sind es sogar nur 916 Kilo und 5,7 Liter.
 
Wie unterscheidet sich Allgrip Select, das 4x4-System von Vitara und SX4 S-Cross?
Dabei sind vier Fahrmodi über einen Drehregler anwählbar, die das Allradsystem auf den jeweiligen Einsatzzweck anpassen, indem sie die Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse unterschiedlich aufteilen – das Verhältnis variiert dabei zwischen 100:0 und 50:50. Im Auto-Fahrmodus liegt der Fokus auf größtmöglicher Kraftstoffeffizienz. Die Kraft wird hauptsächlich an die Vorderachse geleitet, nur beim Anfahren und bei Schlupf wird ein Teil der Antriebskraft auf die Hinterachse übertragen. Der Sport-Modus ist für dynamische Fahrweise auf kurvenreichen Strecken gedacht, das System greift dann automatisch in die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ein. So wird das Ansprechverhalten des Motors direkter und die Kurvenstabilität höher. Im Snow-Modus wird die Kraftverteilung für bestmögliche Traktion und Stabilität auf rutschigen oder unbefestigten Straßen optimiert. Der Lock-Modus kann das Fahrzeug im Fall der Fälle aus Schnee, Schlamm oder Sand zu befreien.
Dass auch Allgrip Select ein besonders leichtes und kompaktes Allradsystem ist, zeigen die Messwerte deutlich: Mit 1.200 Kilo und 6,1 Liter Durchschnittsverbrauch ist der Vitara für ein kompaktes SUV mit Benzinmotor außergewöhnlich leicht und sparsam.
Bei Allgrip Select sind vier Fahrmodi über einen Drehregler anwählbar – die Videos unten erklären die Funktionsweise.Bei Allgrip Select sind vier Fahrmodi über einen Drehregler anwählbar – die Videos unten erklären die Funktionsweise.
Suzuki hat also vier günstige Allradler, so viele wie alle anderen Marken zusammen. Wie kann man die einzelnen Modelle charakterisieren?
Der Swift (hier geht's zum Intensivtest der Sportversion) ist in der dritten Generation ein erwachsener Kleinwagen geworden, aber trotz knapp 3,90 Metern Länge immer noch leicht und entsprechend agil unterwegs. Seit dem Vorjahr macht ihn ein Mild-Hybridsystem noch etwas sparsamer. Als einziger klassischer Kleinwagen mit Allrad-Option hat der Swift eine heute selten gewordene Monopolstellung.
Der Ignis ist mit 3,70 Metern Länge sogar noch spürbar kompakter als der Swift, baut aber höher und bietet daher ähnlich viel Platz wie der Swift. Sein cooler SUV-Look wurde beim Facelift im März 2020 noch etwas cooler, das Auto ist eindeutig einer der Charakterdarsteller im Kleinwagenbereich. Auch das Mild-Hybridsystem und das optionale CVT-Getriebe wurden beim Facelift ergänzt.
Im Vitara (hier geht's zum Intensivtest) ist man schon mitten im extrem beliebten Kompakt-SUV-Segment, allerdings mit einer Besonderheit: Das 2018/19 überarbeitete Auto ist mit 4,17 Metern kompakter als viele Konkurrenten – was sehr praktisch sein kann–, hat durch den bulligen Look aber sogar mehr SUV-Charakter. Der SX4 S-Cross ist mit 4,30 Metern Länge noch einen Tick größer, ohne die Suzuki-Stärken zu vernachlässigen: gerade einmal 1200 Kilo trotz Allradantrieb, dadurch hohe Agilität und niedriger Verbrauch.
 
Wie fällt das Fazit zum Suzuki-Allradsystem Allgrip aus?
Allrad macht gerade in Österreich viel Sinn. Rund 30 Prozent der neuen Autos in Österreich haben inzwischen auch einen Allradantrieb, aber der hohe 4x4-Anteil geht auf die hochpreisigen Segmente zurück. Obwohl es immer mehr SUVs gibt, sind kaum günstige Allradfahrzeuge verfügbar. Nur Suzuki bietet mit einer kleinformatigen 4x4-Familie wirklich Allrad für alle. Mit vier günstigen Allradlern bieten die Japaner so viele Optionen wie alle anderen Marken zusammen. Dass die 4x4-Fahrzeuge bei Suzuki trotz Allrad und (Mild-Hybrid-)Benzinmotoren sehr leicht und sparsam sind, zeigt die technische Kompetenz, die auf eine lange Tradition bei kleinen Allradlern zurückgeht.
Das Allgrip-Fazit von Motorprofis-Redakteur Fabian Steiner: „Allrad macht gerade in Österreich viel Sinn. Aber obwohl es immer mehr SUVs gibt, sind kaum günstige Allradfahrzeuge verfügbar. Nur Suzuki bietet mit einer kleinformatigen 4x4-Familie wirklich Allrad für alle. Dass die 4x4-Fahrzeuge bei Suzuki trotz Allrad und (Mild-Hybrid-)Benzinmotoren sehr leicht und sparsam sind, zeigt die technische Kompetenz, die auf eine lange Tradition bei kleinen Allradlern zurückgeht.”Das Allgrip-Fazit von Motorprofis-Redakteur Fabian Steiner: „Allrad macht gerade in Österreich viel Sinn. Aber obwohl es immer mehr SUVs gibt, sind kaum günstige Allradfahrzeuge verfügbar. Nur Suzuki bietet mit einer kleinformatigen 4x4-Familie wirklich Allrad für alle. Dass die 4x4-Fahrzeuge bei Suzuki trotz Allrad und (Mild-Hybrid-)Benzinmotoren sehr leicht und sparsam sind, zeigt die technische Kompetenz, die auf eine lange Tradition bei kleinen Allradlern zurückgeht.”
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