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Test: Suzuki Swace (2023)

Test: Suzuki Swace (2023)

Experte mit Energieschub

Reichlich Raum und wenig Verbrauch zu vernünftigen Preisen: Der Suzuki Swace ist ein Weltmeister im Wesentlichen und deckt die Grundbedürfnisse professionell ab. Jetzt hat der bisher genügsame Antrieb einen beachtlichen Entwicklungssprung gemacht. Was technisch dahinter steckt, warum sich das Fahrgefühl deutlich ändert und womit der erneuerte Kombi alter Schule sonst noch auffällt, erklärt der Test.
Um wen geht es?
Bei Suzuki ist der Swace das längste Auto, mit 4,66 Metern überragt er den Across knapp. Eigentlich gehört er zu den kompakten Kombis, aber diese Klasse ist inzwischen auf ein Maß gewachsen, das man als vernünftige neue Mittelklasse bezeichnen kann. Grundsätzlich spielt der Kombi alter Schule trotz SUV-Boom weiter eine wichtige Rolle für Flotten, Familien und generell Fahrer, die viel Platz und wenig Verbrauch zu vernünftigen Preisen wollen.
Technisch ist der Swace Teil einer seit Anfang 2021 laufenden, auf sparsame Antriebe ausgerichteten Kooperation mit Toyota, er basiert auf der Kombivariante des Corolla. Letzterer ist das meistverkaufe Auto der Welt, und hohe Absatzzahlen sind ja in der Regel ein Qualitätsversprechen für den Kunden – wer will schon Probleme in besonders hoher Zahl? Gut etabliert ist auch der serienmäßige Hybridantrieb, den Suzukis neuer Partner seit fast 25 Jahren baut und weiterentwickelt. Das frühere Minderheitenprogramm ist zum logischen Dieselersatz geworden.
Schon zwei Jahre nach dem Start bekommt der Swace jetzt ein Update, das zwar äußerlich dezent ausfällt, es aber technisch in sich hat: Der Wechsel auf die fünfte Generation des bekanntesten Hybridantriebs inkludiert einen beachtlichen Entwicklungssprung.
 
Hat sich das Design geändert? Wie tritt der überarbeitete Swace auf?
Die Designänderungen sind sehr dezent, aber gut gemacht: Mit einer neuen Tagfahrlichtsignatur gibt Suzuki der schnittigen Front noch ein bisschen mehr Pep. Auch am Heck ist die LED-Lichtgraphik neu.
Grundsätzlich ist vor allem der Frontbereich mit großem Wabenmuster-Kühlergrill, seitlichen Lufteinlässen und hochwertigen, schmal zugeschnittenen LED-Scheinwerfern ein Hingucker. Seiten und Heck sind vergleichsweise klassischer gestaltet. Fesche 16-Zoll-Alufelgen sind serienmäßig, aber auch 17- und 18-Zöller würden optisch gut passen.
Der Kombi alter Schule bleibt wichtig für Flotten, Familien und generell Fahrer, die viel Platz und wenig Verbrauch zu vernünftigen Preisen wollen.Der Kombi alter Schule bleibt wichtig für Flotten, Familien und generell Fahrer, die viel Platz und wenig Verbrauch zu vernünftigen Preisen wollen.
Neue Tagfahrlichtsignatur: Noch etwas mehr Pep für die schnittige Front.Neue Tagfahrlichtsignatur: Noch etwas mehr Pep für die schnittige Front.
Neu choreografiertes Lichtspiel, zweiter Teil: LED-Lichtgraphik am Heck.Neu choreografiertes Lichtspiel, zweiter Teil: LED-Lichtgraphik am Heck.
Das Update für den Swace hat es technisch in sich: Der Wechsel auf die nächste Hybrid-Generation inkludiert einen beachtlichen Entwicklungssprung.Das Update für den Swace hat es technisch in sich: Der Wechsel auf die nächste Hybrid-Generation inkludiert einen beachtlichen Entwicklungssprung.
Was tut sich im Innenraum? Kann die Einrichtung überzeugen?
Innen bleibt es beim schwungvollen und gepolsterten Armaturenbrett mit markanten Luftauslässen. Die Inneneinrichtung weckt keine großen Emotionen, ist aber stilistisch sauber und qualitativ gut gemacht. Das ist auch viel wert.
Der 8-Zoll-Touchscreen in der Mitte ist hoch positioniert und übernimmt zusammen mit dem Infodisplay in den Armaturen die meisten Funktionen. Apple CarPlay verbindet nun kabellos mit dem System des Autos. Um Android Auto zu integrieren, muss das Smartphone mit einem Kabel angesteckt werden, was aber den Vorteil des in jedem Fall schnellen Verbindungsaufbaus hat. Bei der systemeigenen Multimedia-Software gibt es modernere und schnellere Varianten, muss man sagen. In der Praxis nutzen aber ohnehin immer mehr Fahrer die Smartphone-Integration via Apple CarPlay und Android Auto, durch die es im Swace dann auch eine Navigation gibt. Letztlich ist der Suzuki-Zugang also pragmatisch. Das dem Handy der Saft ausgeht, verhindert die kabellose Ladestation in der Mittelkonsole.
Der Sitzkomfort überzeugt im Swace, auch weil Fahrer- und Beifahrersitz höhenverstellbar sind und der Pilot eine Lordosenstütze hat.
 
Wie viel Platz bietet der Swace?
Für die Kompaktklasse haben die Passagiere ziemlich viel Platz. Vorne wird es für große Fahrer niemals eng und auch wenn in beiden Reihen Erwachsene sitzen, bleibt allen ausreichend Bewegungsfreiheit.
Das Ladevolumen liegt mit 596 bis 1.606 Litern im Klassenschnitt – aber die Klasse bietet hier extrem viel. Dazu kommt als nicht unwesentlicher Vorteil die niedrige Ladekante, wobei der Kofferraum im Swace besonders tief liegt und ohne Stufe erreichbar ist, wenn der höhenverstellbare Laderaumboden passend arretiert ist.
Der durch Umlegen der Fondlehnen im Verhältnis 60:40 erweiterte Laderaum ist vollkommen eben, auch das ist nicht selbstverständlich. Die Zuladung ist mit 435 Kilo nicht rekordverdächtig, geht aber in Ordnung. Reserverad ist allerdings keines an Bord, stattdessen wird ein Reifen-Reparatur-Kit mitgeliefert.
Zudem gibt es gibt eine Kofferraumbeleuchtung, Haken zum Fixieren von rutschigem Gepäck, eine vom Laderaum aus bedienbare Fernentriegelung für die Rücksitzlehnen und einen wendbaren Ladeboden mit schmutzresistenter Rückseite. Da hat sich also wer was überlegt.
Die Inneneinrichtung: Keine großen Emotionen, aber stilistisch sauber und qualitativ gut gemacht. Das ist auch viel wert.Die Inneneinrichtung: Keine großen Emotionen, aber stilistisch sauber und qualitativ gut gemacht. Das ist auch viel wert.
Beste Multimedia-Nutzung: Apple CarPlay (im Bild) und Andriod Auto.Beste Multimedia-Nutzung: Apple CarPlay (im Bild) und Andriod Auto.
Info-Display vor dem Fahrer: etwas kleinteilig, leicht zu bedienen.Info-Display vor dem Fahrer: etwas kleinteilig, leicht zu bedienen.
Zweite Reihe, aber nicht zweite Klasse: Auch wenn in beiden Reihen Erwachsene sitzen, bleibt allen ausreichend Bewegungsfreiheit.Zweite Reihe, aber nicht zweite Klasse: Auch wenn in beiden Reihen Erwachsene sitzen, bleibt allen ausreichend Bewegungsfreiheit.
Robuster Sitzbezug, der einen nicht ins Schwitzen bringt.Robuster Sitzbezug, der einen nicht ins Schwitzen bringt.
Markante Luftauslässe, weiße Ziernähte, gepolstertes Armaturenbrett.Markante Luftauslässe, weiße Ziernähte, gepolstertes Armaturenbrett.
Das Ladevolumen liegt mit 596 bis 1.606 Litern im Klassenschnitt – aber die Klasse bietet hier extrem viel.Das Ladevolumen liegt mit 596 bis 1.606 Litern im Klassenschnitt – aber die Klasse bietet hier extrem viel.
Was hat sich beim Hybridantrieb geändert?
So ziemlich alles, was außer dem Benziner dazugehört. In erster Linie der E-Motor, einiges bei der Kraftübertragung, vor allem aber die komplette Steuerungssoftware, die das Zusammenspiel zwischen thermischem und Elektro-Aggregat orchestriert. Power Control Unit, kurz PCU, heißt das Wunderkästchen, das die Antriebskomponenten dirigiert. Was jetzt im neuen Hybridsystem zum Einsatz kommt, ist eine weitgehend europäische Entwicklung. Die neuen Elektronik schlägt sich unter anderem in einem deutlich höherem Anteil an elektrisch zurückgelegten Streckenabschnitten nieder. Ergänzt wird das Hybrid-Update durch viele kleinen Detailnachbesserungen, bis hin zur Verwendung hochwertigerer Legierungen, im Dienste konsequenter Gewichtsreduzierung.
Der seit fast 25 Jahren vom Kooperationspartner Toyota stetig weiterentwickelte Hybridantrieb ist das mit Abstand ausgereifteste System dieser Art – nun machte es in der fünften Generation noch einmal einen beachtlichen Entwicklungssprung.

Wie fährt sich der Swace mit dem neuen Hybridantrieb?
Es ist erstaunlich, wie sich das Fahrgefühl mit der neuen Hybridgeneration ändert. Der bisher recht genügsame Antrieb bekommt einen Energieschub, der deutlich über die 18 PS Leistungssteigerung hinausgeht: Weil sich die Kraftflüsse verbessert und die Reaktionszeiten verkürzt haben, hängt der Swace merkbar agiler am Gas. Die Abläufe sind harmonischer und präziser, die Übergänge zwischen den einzelnen Antriebsarten – rein elektrisch, kombiniert oder nur Benziner – nahtloser. Das Hybridsystem wird souveräner, vor allem in der Stadt fällt die Hybrid-Charakteristik mit dem beim Beschleunigen hörbar hochdrehenden Motor gar nicht mehr auf. Auf der Landstraße und der Autobahn tritt sie weiter in den Hintergrund. Man hört den Antrieb, aber nicht mehr deutlich anders als bei anderen Antrieben. Wirkungsvoller wird der große Komfortvorteil des stufenlosen CVT-Getriebes: es hat keine spürbaren Schaltvorgänge.
Im Test konnten wir je nach Autbahn-/Überland-/Stadt-Mix zwischen 45 und 70 Prozent der Zeit im E-Modus fahren. Der Testverbrauch lag bei 5,5 Litern, mit Sparwillen kommt man locker auf Vierer-Werte. Nur bei reinen Autobahnfahrten ist mit gut 6,5 Litern zu rechnen, was ja auch nicht schlecht ist.
Das Fahrwerk vereint soliden Komfort mit guten Handling-Eigenschaften. Auch wenn die rollwiderstandsoptimierten Serienreifen etwas Lenkpräzision kosten, lässt sich der relativ leichte Swace recht sportiv durch die Kurven bewegen.

Was bieten die Ausstattungen und wie hoch sind die Preise?
Der Swace macht es seinen Kunden einfach: Zwei Ausstattungen sind im Programm, wobei schon in Stufe eins fast alles drinnen ist und in Stufe zwei nur noch ein paar Details dazukommen. Die allgemeine Teuerung ist natürlich auch bei Suzuki spürbar, es werden aktuell 31.999 bis 32.990 Euro für den Swace aufgerufen – nicht wenig, aber für umfangreiche Ausstattung, hervorragende Hybridtechnik und grundsolide Qualität ein gutes Angebot. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, was ja keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Das Fazit?
Der Swace ist ein absoluter Experte für die wesentlichen Grundbedürfnisse – außergewöhnlich geräumig, besonders sparsam und vernünftig gepreist. Das neue Hybridsystem gibt ihm einen beachtlichen Energieschub, der Fahrspaß und Komfort steigert.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Ein Experte für die wesentlichen Grundbedürfnisse – außergewöhnlich geräumig, besonders sparsam und vernünftig gepreist. Das neue Hybridsystem gibt ihm einen beachtlichen Energieschub, der Fahrspaß und Komfort steigert.Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Ein Experte für die wesentlichen Grundbedürfnisse – außergewöhnlich geräumig, besonders sparsam und vernünftig gepreist. Das neue Hybridsystem gibt ihm einen beachtlichen Energieschub, der Fahrspaß und Komfort steigert."

DATEN & FAKTEN

Suzuki Swace 1,8 Hybrid CVT flash

(Juli 2023)

Preis

Testwagen 32.990 Euro. Swace-Einstiegspreis 31.990 Euro.

Antrieb

Hybridantrieb mit 1,8-Liter-Reihen-4-Zylinder-Benzinmotor (72 kW / 98 PS) und Drehstrom-Synchronmotor (49 kW / 70 PS). System-Gesamtleistung 140 PS. Kontinuierliches variables Getriebe (E- CVT). Vorderradantrieb.

Abmessungen

Länge 4.655 mm, Breite 1.790 mm, Höhe 1.460 mm. Radstand 2.700 mm. Kofferraumvolumen 596 – 1.606 Liter.

Gewicht

Eigengewicht 1.400 kg. Gesamtgewicht 1.835 kg.

Fahrwerte

Eigengewicht 1.400 kg. Gesamtgewicht 1.835 kg.

Testverbrauch

5,5 Liter.

MOTORPROFIS WERTUNG

Fahrspass

7 Punkte

Vernunft

10 Punkte

Preis-Leistung

8 Punkte

Gesamturteil

8 Punkte
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