INTENSIVTEST: SEAT TARRACO 2,0 TDI DSG 4DRIVE
Fühlt sich an wie Limousinenservice
Mit noblem Auftritt und enormer Beinfreiheit kann man auch der Familie eine Freude machen. Das erstaunlich große SUV von Seat erinnert sich an die Ideen der Vans und verpackt sie fein.
19.09.2019Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Daddy Daddy Cool…warum haben wir dieses Lied im Ohr?
Weil es passt. Für ein klassisches Familienauto hat der Tarraco einen ganz schön noblen Auftritt. Wenn das große schwarze SUV mit dem schickem Silber-Styling vorfährt, fühlt sich das ein bisschen wie Limousinenservice der neuen Sorte an.
Damit nimmt Seat nicht zuletzt auch eine interne Abgrenzung vor: Während der ebenfalls neue Konzernbruder Kodiaq die klassenlose Ästhetik von Skoda hat, setzt der Tarraco auf ein feines Outfit – und schaut damit richtig gut aus.
Was heißt „klassisches Familienauto“?
Was größere Familien brauchen, aber gar nicht so leicht bekommen: Viel Platz zum halbwegs vernünftigen Preis. Für den Mehrpersonenhaushalt sind die unzähligen Kompakt-SUV meistens zu klein und die ebenso zahlreichen Luxus-SUV zu teuer. Die Lösung liegt dazwischen, aber in dieser familienfreundlichen Mitte ist das SUV-Angebot überraschend klein. Die letzten Vans sind für Daddy Cool auch keine Alternative mehr – also bewegt sich Seat mit seinem neuen großen SUV (bereits das dritte nach dem kleinen Arona und dem mittelgroßen Ateca) auf interessantem Terrain.
Wie groß ist der Tarraco konkret?
Knapp 4,75 Meter Länge und 2,80 Meter Radstand sind SUV-Mittelklasse. Ein Tarraco wäre als Passat der SUVs gut beschrieben, dessen Kombiversion ist bei Länge und Ladevolumen auf ähnlichem Niveau.
Weil es passt. Für ein klassisches Familienauto hat der Tarraco einen ganz schön noblen Auftritt. Wenn das große schwarze SUV mit dem schickem Silber-Styling vorfährt, fühlt sich das ein bisschen wie Limousinenservice der neuen Sorte an.
Damit nimmt Seat nicht zuletzt auch eine interne Abgrenzung vor: Während der ebenfalls neue Konzernbruder Kodiaq die klassenlose Ästhetik von Skoda hat, setzt der Tarraco auf ein feines Outfit – und schaut damit richtig gut aus.
Was heißt „klassisches Familienauto“?
Was größere Familien brauchen, aber gar nicht so leicht bekommen: Viel Platz zum halbwegs vernünftigen Preis. Für den Mehrpersonenhaushalt sind die unzähligen Kompakt-SUV meistens zu klein und die ebenso zahlreichen Luxus-SUV zu teuer. Die Lösung liegt dazwischen, aber in dieser familienfreundlichen Mitte ist das SUV-Angebot überraschend klein. Die letzten Vans sind für Daddy Cool auch keine Alternative mehr – also bewegt sich Seat mit seinem neuen großen SUV (bereits das dritte nach dem kleinen Arona und dem mittelgroßen Ateca) auf interessantem Terrain.
Wie groß ist der Tarraco konkret?
Knapp 4,75 Meter Länge und 2,80 Meter Radstand sind SUV-Mittelklasse. Ein Tarraco wäre als Passat der SUVs gut beschrieben, dessen Kombiversion ist bei Länge und Ladevolumen auf ähnlichem Niveau.
Größe und Preis zielen in die familienfreundliche Mitte: Ein Tarraco wäre als Passat der SUVs gut beschrieben.
Wobei der Tarraco im Laderaum deutlich mehr bieten kann als große Kombis oder kompakte SUVs…
Der Tarraco-Laderaum übernimmt praktisch alle Ideen eines guten Vans, außer jenen, die konzeptbedingt nicht gehen: Verglichen mit dem Alhambra zum Beispiel ist die Ladekante ein wenig höher (74 zu 67 Zentimeter) und das maximale Ladevolumen kleiner (1920 zu 2.430 Liter). Dafür hat der Tarraco die höhere Sitzposition und schaut besser aus, so einfach ist es.
Abgesehen davon wird im Tarraco geschoben und gefaltet wie zu besten Van-Zeiten. Die zweite Sitzreihe rückt auf Schienen nach vor und macht damit bis zu 760 Liter Kofferraum für den Fünfsitzer möglich. Anders herum geschoben gestaltet man die Beinfreiheit der Fondpassagiere im Stil eines Limousinenservice gehobener Sorte. Auch die Kopffreiheit ist enorm und die Klapptische sind stabil genug für Tablet oder Laptop. Uns gefällt es in der zweiten Reihe richtig gut.
Im Verhältnis 60:40 geteilt werden die Rücksitze mit einem Handgriff flach gelegt, die daraus entstehende Ladefläche ist nahezu eben, durch den ebenfalls klappbaren Beifahrersitz kann sie nochmal massiv verlängert werden.
Optional kann man eine versenkbare dritte Sitzreihe einbauen lassen, dahinter gehen sich dann aber nur noch ein paar Sporttaschen aus. Ab dem Teenageralter wird die letzte Reihe platzbedingt zu murren beginnen, oder ist es das Alter?
Ist der Innenraum so schick wie das Außendesign?
Uns gefällt der moderne Stilmix aus Technik und Naturmaterial, der an Apple und Volvo erinnert. Digitalarmaturen und ein großer freistehender Touchscreen treffen auf dunkles Holz, weiche Stoffe und braunes Rauleder.
Die Premiummarken bieten mehr Individualisierungsmöglichkeiten, sagen Sie? Mag sein, aber haben Sie einmal auf die Preislisten geschaut? Der Tarraco zielt in der getesteten Xcellence-Variante jedenfalls schon in Richtung Premium, ohne dass Extras nötig wären. Da nimmt man die Inneneinrichtung doch gerne wie vorgeschlagen.
Bedienungslogik und Sitzkomfort sind, wie im VW-Konzern meistens, über alle Zweifel erhaben.
Der Tarraco-Laderaum übernimmt praktisch alle Ideen eines guten Vans, außer jenen, die konzeptbedingt nicht gehen: Verglichen mit dem Alhambra zum Beispiel ist die Ladekante ein wenig höher (74 zu 67 Zentimeter) und das maximale Ladevolumen kleiner (1920 zu 2.430 Liter). Dafür hat der Tarraco die höhere Sitzposition und schaut besser aus, so einfach ist es.
Abgesehen davon wird im Tarraco geschoben und gefaltet wie zu besten Van-Zeiten. Die zweite Sitzreihe rückt auf Schienen nach vor und macht damit bis zu 760 Liter Kofferraum für den Fünfsitzer möglich. Anders herum geschoben gestaltet man die Beinfreiheit der Fondpassagiere im Stil eines Limousinenservice gehobener Sorte. Auch die Kopffreiheit ist enorm und die Klapptische sind stabil genug für Tablet oder Laptop. Uns gefällt es in der zweiten Reihe richtig gut.
Im Verhältnis 60:40 geteilt werden die Rücksitze mit einem Handgriff flach gelegt, die daraus entstehende Ladefläche ist nahezu eben, durch den ebenfalls klappbaren Beifahrersitz kann sie nochmal massiv verlängert werden.
Optional kann man eine versenkbare dritte Sitzreihe einbauen lassen, dahinter gehen sich dann aber nur noch ein paar Sporttaschen aus. Ab dem Teenageralter wird die letzte Reihe platzbedingt zu murren beginnen, oder ist es das Alter?
Ist der Innenraum so schick wie das Außendesign?
Uns gefällt der moderne Stilmix aus Technik und Naturmaterial, der an Apple und Volvo erinnert. Digitalarmaturen und ein großer freistehender Touchscreen treffen auf dunkles Holz, weiche Stoffe und braunes Rauleder.
Die Premiummarken bieten mehr Individualisierungsmöglichkeiten, sagen Sie? Mag sein, aber haben Sie einmal auf die Preislisten geschaut? Der Tarraco zielt in der getesteten Xcellence-Variante jedenfalls schon in Richtung Premium, ohne dass Extras nötig wären. Da nimmt man die Inneneinrichtung doch gerne wie vorgeschlagen.
Bedienungslogik und Sitzkomfort sind, wie im VW-Konzern meistens, über alle Zweifel erhaben.
Digitalarmaturen und ein großer freistehender Touchscreen treffen auf dunkles Holz, weiche Stoffe und braunes Rauleder.
Laptop- und Tablet-taugliche Tische.
Schöne und sehr individuelle Materialen.
Digitale Armaturen – viele Layoutmöglichkeiten.
Die Rücksitze werden mit einem Handgriff flach gelegt, die Ladefläche kann durch den ebenfalls klappbaren Beifahrersitz weiter verlängert werden.
Wie fährt sich der Tarraco?
Entspannt. Die getestete Dieselvariante mit 190 PS und DSG-Automatik ist ein feiner Gleiter – der lange Radstand und die (optionale) adaptive Dämpferregelung heben den Fahrwerkskomfort trotz der großen Felgen auf hohes Niveau. Sportler ist der Tarraco keiner, aber schön ausgewogen mit leichtem Hang zum Komfort.
Das Doppelkupplungsgetriebe ist vielleicht ein wenig zu entspannt, weshalb wir standardmäßig im Sport-Modus waren und sehr gut damit gefahren sind. Unter leichtem TDI-Knurren beschleunigt der Tarraco mit sanfter Entschlossenheit.
Beim Verbrauch kann man sich auf mittlere Siebener-Werte einstellen, was für ein erstaunlich großes SUV mit Allrad und Automatik doch gut ist.
Wie schaut es preislich aus?
Das Testmodell kratzt an der 50.000-Euro-Marke, es kann aber ohne echte Komfortverluste auch gespart werden: Wer kein Vielfahrer ist, sollte sich auch den 150-PS-TDI und die Benzinvarianten anschauen. DSG und die Xcellence-Ausstattung sind dagegen auf jeden Fall zu empfehlen.
Wie fällt das Tarraco-Testfazit aus?
Der Tarraco ist ein tolles Familienauto mit ganz schön noblem Auftritt – und ein schickes großes SUV ohne Premium-Preisexplosionen ist durchaus selten.
Entspannt. Die getestete Dieselvariante mit 190 PS und DSG-Automatik ist ein feiner Gleiter – der lange Radstand und die (optionale) adaptive Dämpferregelung heben den Fahrwerkskomfort trotz der großen Felgen auf hohes Niveau. Sportler ist der Tarraco keiner, aber schön ausgewogen mit leichtem Hang zum Komfort.
Das Doppelkupplungsgetriebe ist vielleicht ein wenig zu entspannt, weshalb wir standardmäßig im Sport-Modus waren und sehr gut damit gefahren sind. Unter leichtem TDI-Knurren beschleunigt der Tarraco mit sanfter Entschlossenheit.
Beim Verbrauch kann man sich auf mittlere Siebener-Werte einstellen, was für ein erstaunlich großes SUV mit Allrad und Automatik doch gut ist.
Wie schaut es preislich aus?
Das Testmodell kratzt an der 50.000-Euro-Marke, es kann aber ohne echte Komfortverluste auch gespart werden: Wer kein Vielfahrer ist, sollte sich auch den 150-PS-TDI und die Benzinvarianten anschauen. DSG und die Xcellence-Ausstattung sind dagegen auf jeden Fall zu empfehlen.
Wie fällt das Tarraco-Testfazit aus?
Der Tarraco ist ein tolles Familienauto mit ganz schön noblem Auftritt – und ein schickes großes SUV ohne Premium-Preisexplosionen ist durchaus selten.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Tolles Familienauto mit ganz schön noblem Auftritt. Der Tarraco ist ein schickes großes SUV, das mit den guten Ideen der Vans punktet und ohne Premium-Preisexplosionen auskommt. Das ist gibt es nicht oft".
DATEN & FAKTEN
Seat Tarraco Xcellence 2.0 TDI DSG 4Drive
(Juli 2019)Preis
Testwagen mit Topausstattung (Xcellence) 48.890 Euro. Tarraco-Einstiegspreis 31.990 Euro.Antrieb
Vierzylinder-Dieselmotor mit Abgasturbolader, 1.373 ccm, 140 kW/190 PS bei 3.500 – 4.000 U/min, 400 Nm bei 1.750 – 3.250 U/min. Abgasnorm EURO 6dTEMP. 7-Gang-Doppelkupplungsgtriebe (Automatik). Vorne McPherson-Federbeine mit Schraubenfedern, hydraulischen Dämpfern, Stabilisatoren. Hinten Mehrlenkerachse. 4Drive-Allradantrieb.Abmessungen
Länge 4.735 mm, Breite 1.839 mm, Höhe 1.658 mm, Radstand 2.790 mm. Kofferraumvolumen: 670 – 1.920 Liter.Gewicht
Eigengewicht 1.816 kg. Höchstzulässiges Gesamtgewicht 2.410 kg, Anhängelast gebremst 2.300 kg, Anhängelast ungebremst 750 kg.Fahrwerte
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h, 0-100 in 8,0 sec. Normverbrauch 5,6 Liter (kombiniert), C02-Emission 147 g/km.Testverbrauch
7,6 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
7 Punkte
Vernunft
8 Punkte
Preis-Leistung
8 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte