PEUGEOT 9X8: PREMIERE IN MONZA
König der Löwen im Königlichen Park
Am Sonntag (10.Juli) werden die beiden Peugeot 9X8 Le Mans Hypercar-Prototypen des Teams Peugeot TotalEnergies in Monza beim vierten Lauf der FIA World Endurance Championship 2022 ihr offizielles Renndebüt geben. Aufbauend auf den Erfolgen der früheren Programme mit dem Peugeot 905 (1990 bis 1993, angetrieben von einem V10-Benzinmotor) und dem Peugeot 908 (2007 bis 2011, angetrieben von einem HDI FAP-V12-Dieselmotor und mit Alex Wurz 2009 als Le-Mans-Sieger), kehrt Peugeot mit einem Hybridfahrzeug in den Langstreckenrennsport zurück, das die aktuelle Elektrifizierungsstrategie verkörpert.
Eine legendäre Rennstrecke als Startschuss für ein neues Kapitel. Mit einem siegreichen Debüt in der LMP1-Kategorie bei den 1.000 Kilometern von Monza begann im April 2007 alles für den Peugeot 908. Eineinhalb Jahrzehnte später bildet die berühmte Strecke auch die Kulisse für den Peugeot 9X8, der in der Le Mans Hypercar-Klasse bei den 6 Stunden von Monza an den Start geht.
In den vergangenen sechs Monaten hat das Team Peugeot TotalEnergies ein intensives Testprogramm auf verschiedenen Rennstrecken in ganz Europa durchgeführt. Die erste Phase fand in Form von Simulator-Sessions in der Basis von Peugeot in Satory bei Paris statt. Das ermöglichte dem Team, das Energiemanagement-Mapping für Monza zu bewerten und zu verfeinern, während sich die Fahrer virtuell mit den einzigartigen Eigenschaften und Anforderungen der Strecke vertraut machten.
Danach folgte ein letzter Test im MotorLand Aragón (Spanien), wo der Peugeot 9X8 seinen 15.000. Kilometer zurücklegte – damit wurde das Ziel des Teams vor Monza erreicht.
Dabei wurde ein intensiver 36-stündiger Dauerlauf absolviert, bei dem die beiden Renncrews, bestehend aus Fahrern, Ingenieur- und Mechaniker-Teams, auf Äußerste geprüft wurden. Gleichzeitig haben sich die Managements der beiden Peugeot 9X8 mit den Startnummern #93 und #94 die Rennabläufe simuliert.
Paul Di Resta, Mikkel Jensen und Jean-Eric Vergne werden im Auto mit der Startnummer #93, das von Gauthier Bouteiller entwickelt wurde, an den Start gehen.
Die #94 bringt James Rossiter (der für Kevin Magnussen ins Einsatz-Auto aufrückte), Gustavo Menezes und Loïc Duval (einst Teamkollege von Sebastian Vettel in Nachwuchsserien) zusammen – hier übernimmt Brice Gaillardon die Rolle des Renningenieurs.
Innerhalb von nur eineinhalb Jahren wurden der Peugeot 9X8 und ein neues Rennteam zusammengestellt.
Und das ohne eigene Schuld etwas aus dem Takt – denn durch als Folge der Corona-Krise stellte die FIA wieder aif einen Ganz-Jahreskalender um, wobei der Peugeot-Einstieg im Juli 2022 nun nicht wie geplant am Anfang der Saison 2022/23 steht, sondern mitten in der Saison 2022 und unmittelbar nach dem Saison-Höhepunkt in Le Mans. Dass Peugeot dort auf ein "spontanes" Antreten verzichtete, zeugt aber von Professionalität. Denn um in Le Mans starten zu können, hätte man wegen der BOP-Einstufung Wochen davor auch schon in Spa teilnehmen müssen und das hätte für enormen Zeitdruck und Hektik gesorgt.
Unnötig, denn das eigentliche Ziel ist die Saison 2023 und die 24-Stunden-von-Le-Mans dann. Denn schon heute ist klar: Le Mans 2023 wird legendär, weil im Zuge des Hypercar/LMdH-Reglements einige der größten Sportwagenmarken der Welt in die WEC wechseln. Und dann kommt es in Le Mans zum Showdown der Sportwagen-Giganten. Und da will sich Hausherr Peugeot gegen Porsche, Ferrari & Co. durchsetzen.
Peugeot ist vor den meisten Rivalen da, also schon jetzt. Es ist an der Zeit, dass die Test- und Simulationsarbeit in die Realität umgesetzt wird. Die Rennen 2022 werden dem Team die Möglichkeit bieten, wichtige Informationen zu sammeln, die eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung des Peugeot 9X8 spielen werden. Denn: der Peugeot 9X8 ist super-innovativ – und etwa ohne Heckflügel unterwegs, das gab es im Rennsport seit einem halben Jahrhundert nicht mehr.
Und es könnte die Zukunft des Rennsports sein. Wie meinte Formel-1-Weltmeistermacher Toto Wolff eben in einem Interview in der Autorevue? "In zehn Jahren wird ein Formel-1-Auto ohne Heckflügel unterwegs sein."
Was aber sagt man bei Peugeot?
Olivier Jansonnie (Technischer Direktor): „Nach einer umfangreichen und notwendigen Test- und Entwicklungsphase, in der wir Tausende von Kilometern auf verschiedenen Rennstrecken zurückgelegt haben, sind der Peugeot 9X8 und seine Teams nun bereit, die nächste Herausforderung anzunehmen: die hohen Anforderungen eines Rennwochenendes im direkten Wettbewerb mit unseren Konkurrenten zu bewältigen und gleichzeitig das Verhalten des 9X8 im Verkehr und die Sicherheitsmaßnahmen zu erlernen. Unsere Strategie für Monza ist sehr einfach: Wir wollen jederzeit unser Bestes geben, mit einer bescheidenen, aber selbstbewussten Einstellung. Unser Ziel ist klar: Wir wollen so viel wie möglich über alle Aspekte des 9X8 in einem wettbewerbsorientierten Umfeld lernen. Natürlich sind wir sehr gespannt darauf, wie wir im Vergleich zu den anderen Teams und Fahrzeugen abschneiden, aber vor allem freuen wir uns darauf, die Art von Daten und Informationen zu sammeln, die man nur im Rennsport gewinnen kann.“
Auffälliges Design, Leidenschaft für den Motorsport und technologische Höchstleistung: Die drei Kernwerte von Peugeot sind die Eckpfeiler des 9X8 und des Langstrecken-Rennprogramms der Marke. Er ist ein Beispiel für die Elektrifizierungsstrategie des Herstellers, da er nicht nur die Kompetenz von Peugeot in diesem Bereich unter Beweis stellt, sondern auch sein Engagement für die Einführung neuer elektrischer Technologien in der gesamten Produktpalette der Straßenfahrzeuge.
Jean Marc Finot (Direktor Stellantis Motorsport) ergänzt: „Das Wettbewerbsdebüt des Peugeot 9X8 markiert den Höhepunkt der ersten Phase unserer Mission. Wir haben ein Team und ein LMH-Hypercar aufgebaut, das vollständig auf der Technologie und dem Know-how des Team Peugeot TotalEnergies basiert, um sowohl die FIA World Endurance Championship als auch die 24 Stunden von Le Mans in Angriff zu nehmen. Monza stellt für Peugeot Sport den Beginn einer neuen Ära im Langstreckensport dar, und unser Ziel ist es, um Siege zu kämpfen und gleichzeitig die Elektrifizierungstechnologie von Peugeot zu demonstrieren. In Italien treten wir an diesem Wochenende gegen Konkurrenten an, die über große Erfahrung in dieser Kategorie verfügen. Wir bleiben also realistisch, was die Herausforderung angeht, aber wir sind von Entschlossenheit, Begeisterung und Ehrgeiz getrieben!“
Zur Übersicht die beiden Peugeot-Teams – und was deren Piloten sagen:
Team #93
Paul Di Resta: „Ich denke, das Wichtigste ist die Menge an Arbeit, die von jedem Einzelnen geleistet wird. In den nächsten zwei Wochen werden sie wahrscheinlich den größten Druck seit langem spüren, um dieses Rennen zu ermöglichen. Ich glaube nicht, dass wir die Herausforderung, die vor uns liegt, unterschätzen können, aber irgendwann muss man durch ein Rennen herausfinden, wo man steht. Es sind aufregende Zeiten, und ich würde sagen, dass unsere Vorbereitungen im letzten Monat gut verlaufen sind. Letztendlich zeigt sich die eigene Schwäche aber erst, wenn man gegen die Konkurrenz antritt.
Ich gehe mit einer sehr offenen Einstellung ins Rennen. Ich denke, das Wichtigste ist, unser Leistungsniveau zu bewerten und zu sehen, wie wir alle als Team zusammenarbeiten. Es ist einfach unheimlich aufregend, ein Fahrzeug für ein Rennwochenende auf einer Rennstrecke zu sehen.“
Mikkel Jensen: „Es war ein langer Weg: Eineinhalb Jahre harte Arbeit und Vorbereitungen, und jetzt können wir endlich ein Rennen fahren. Es ist unser erstes Rennen, also sind wir dort, um so viel wie möglich zu lernen. Unsere Ziele in Bezug auf die Platzierung sind schwer zu bestimmen, da wir noch nicht wissen, wie wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten abschneiden. Wir wissen nicht, was uns erwartet; wir wissen nur, dass wir unser Bestes geben müssen, was unser Fahrzeug, unsere Strategie, unsere Boxenstopps und unsere Herangehensweise angeht. Wir müssen alles Erlernte zusammenbringen und uns dann in allen Bereichen verbessern.
Wann immer Peugeot an Langstreckenrennen teilgenommen hat, geschah dies mit dem klaren Ziel, zu gewinnen. Was mich betrifft, so ging es bei meinen Projekten immer ums Ganze. Alles oder nichts. Voller Einsatz! Das fühlt sich auch dieses Mal so an und ich kann es kaum erwarten, wieder mit Peugeot ein Rennen zu fahren.“
Jean-Eric Vergne: „Ich liebe Monza. Ich bin dort schon viele Rennen gefahren, und es macht seinem Spitznamen ‚Tempel der Geschwindigkeit‘ alle Ehre. Es ist eine gute Strecke und ein besonderer Ort, um unser WEC-Abenteuer mit dem neuen Peugeot 9X8 zu beginnen. Wir werden mit einer bescheidenen Einstellung dorthin fahren, mit dem Ziel, unser Bestes zu geben und die gute Arbeit fortzusetzen, die wir bisher geleistet haben. Von Rennen zu Rennen werden wir den Rhythmus erhöhen und immer mehr Druck machen. Peugeot Sport ist ein ikonisches Team mit einer langen Erfolgsgeschichte im internationalen Langstreckensport. Unser ultimatives Ziel ist es, die bisherigen Erfolge von Peugeot in Le Mans zu erreichen oder gar zu übertreffen. Ich freue mich sehr darauf, Teil dieses neuen Kapitels zu sein und bin besonders begeistert von der großen Leidenschaft, mit der die Fans unsere Rückkehr in den Wettbewerb unterstützen.“
Team #94:
Loïc Duval: „Als Team haben wir unermüdlich daran gearbeitet, dieses Fahrzeug zu entwickeln und für den Renneinsatz vorzubereiten. Der letzte Test – eine Langstreckensimulation in Aragón – war besonders intensiv. Mein persönliches Ziel ist es, meinen Job so gut wie möglich zu machen, mein Bestes zu geben und keine Fehler zu machen. Für uns ist Monza vor allem ein Lernwochenende. Wir fangen gerade erst an, als Team im Rennmodus zusammenzuarbeiten, sowohl aus der Sicht der Fahrercrew als auch der Ingenieure, Mechaniker und des gesamten Teams von Peugeot Sport. Nach der Reise, die wir bisher gemeinsam zurückgelegt haben, ist es für uns alle sehr motivierend, endlich Rennen zu fahren.
Wie der Rest des Teams bin auch ich aufgeregt und kann es kaum erwarten, loszulegen. Es ist nun schon eine Weile her, dass wir angekündigt haben in den Rennsport zurückzukehren, und ich freue mich darauf, in meiner natürlichen Umgebung, der Rennstrecke, wieder in den Kampf zu ziehen!“
Gustavo Menezes: „Die Fans haben natürlich lange gewartet, genauso wie wir, um dieses aufregende Programm zum offiziellen Start zu bringen. Wir haben im letzten Jahr als Team sehr hart an allen Aspekten gearbeitet, von der Zuverlässigkeit und Leistung bis hin zur Teambildung unter den Fahrern und Technikern. Langsam sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir zuversichtlich sind, auf die Strecke zu gehen und die Leistung zu bringen, die wir brauchen, um Ergebnisse und Erfolge zu erzielen.
Es ist an der Zeit, Rennen zu fahren, und wir kommen natürlich sehr bescheiden nach Monza. Es ist das erste Rennen, und es ist nie einfach, mit zu hohen Erwartungen in eine Meisterschaft zu kommen. Das Ziel ist einfach. Wir wollen versuchen, alles zu gewinnen, was wir bestreiten, aber beim ersten Rennen geht es darum, so wenig Fehler wie möglich zu machen, ein sauberes Rennen zu haben, was die Zuverlässigkeit angeht und so klug wie möglich zu fahren. Und wir werden sehen, wo wir am Ende des Wochenendes stehen.“
James Rossiter: „Monza ist eine Strecke, die einen besonderen Platz in meinem Herzen einnimmt: Es ist eine der Strecken, die ich in der Formel 1 fahren durfte. Ich liebe das klassische Layout und die Geschwindigkeit, die Monza zu bieten hat, und ich denke, es wird ein unglaublicher Ort für mein erstes Rennen im Peugeot 9X8 sein.
Mein persönliches Ziel ist es, ein sauberes Rennwochenende zu haben, alle Prozesse mit dem Team durchzugehen und sicherzustellen, dass wir uns weiter verbessern. Wir wollen der WEC, unseren Fans und der Welt zeigen, wie hart wir am PEUGEOT 9X8 und an dem Projekt – 2023 Le Mans zu erobern – gearbeitet haben.
Es ist unglaublich aufregend, Teil der Rückkehr von Peugeot in den Langstreckensport nach so vielen Jahren Pause zu sein. Ich denke, dass jeder vor allem vom Design des Peugeot 9X8 und natürlich von seiner Geschwindigkeit begeistert sein wird.“
Der PEUGEOT 9X8 in Kürze.–
100 Prozent Peugeot : Ein vollständig von Peugeot entwickeltes Hypercar.
Ein Hybrid-Hypercar mit Allradantrieb, ausgestattet mit einem Hybridantrieb (2,6-Liter-V6-Bi-Turbo-Verbrennungsmotor mit 500 kW und zwei Elektromotoren an der Vorderachse mit 200 kW) und einer Hochspannungsbatterie (900 V.)
Einzigartiger Look: kein Heckflügel und die für das Design von Peugeot charakteristische Lichtsignatur mit drei Krallen
Die 6 Stunden von Monza 2022 – die wichtigsten Facts:
Vierter Lauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft 2022 (nach Sebring, Spa-Francorchamps und Le Mans)
In Monza – Distanz pro Runde: 5,793 km, elf Kurven
Zeitplan:
- 8. Juli: Freies Training 1, 15:30 Uhr MEZ
- 9. Juli: Freies Training 2, 09:00 MEZ; Freies Training 3, 13:00 MEZ; Qualifying, 17:30 MEZ und 17:50 MEZ.
- 10. Juli: Streckenparade (mit dem neuen PEUGEOT 408) um 11:45 Uhr MEZ, Rennstart um 12:00 Uhr MEZ.