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MENSCHEN IN BEWEGUNG

MENSCHEN IN BEWEGUNG

Franz Wurz, Rallycross-Ikone

Franz Wurz ist einer der ganz Großen des österreichischen Motorsports: Drei Mal war der Niederösterreicher Rallycross-Europameister, seine Fahrsicherheitszentren sind weltweit bekannt – wie auch sein Sohn Alexander. Zum 50. Geburtstag der Rallycross-Strecke in Melk präsentiert uns Franz Wurz seine ganz persönlichen Vorlieben.

Ein Auto, ein Schlüssel und ein unbegrenzter Tankgutschein: Wohin fahren Sie?
Mit meiner Frau nach Italien. Am liebsten nach Friaul.

Das prägendste Auto Ihrer Kindheit?
Mein Vater hatte 1956 einen Mercedes 190SL, mit dem wir mitfahren durften. Manchmal fuhren wir mit ihm zum Nürburgring – etwa im Jahr 1957. Meine beiden Schwestern waren auch mit, ich musste hinten quer sitzen. Wir sahen dann eines der legendärsten Rennen von Juan-Manuel Fangio. Das war einfach lustig. Und wir sind mit dem Cabrio hin.


Die prägendste Strecke ihrer Kindheit und Jugend?
Die Schotterstraßen im Waldviertel. Eigentlich darf man das nicht sagen, aber ich sage es trotzdem: Mein Cousin und ich sind illegal gefahren. (lächelt). Mein Vater hatte immer zwei Autos mit einem Wechselkennzeichen, das bedeutete: ein Auto war immer frei. Und wir haben dann, ganz keck, einfach die Nummerntafel von einem Firmen-LKW draufgeschraubt. Und haben damit vor allem das obere Waldviertel unsicher gemacht. Zudem hatten wir doch das Auto als junge Burschen einen tollen Radius, den wir erreichen konnten. Wir waren immer unterwegs, da waren wir erst 17.


Ihr erstes Traumauto?
Der Ford Escort Twin cam.


Was möchten Sie jetzt fahren?
Ich fahre jetzt eine Mercedes C-Klasse und bin ganz zufrieden mit den ganzen technischen Features. Das ist wunderbar.


Ihre Qualitäten als Beifahrer?
Ich war sogar bei einer Rallye der Beifahrer von Björn Waldegaard, gemeinsam wurden wir bei der Jänner-Rallye Zweiter. Wir hatten am Anfang Probleme, er hat den Schrieb anders gemacht als ich. Wir in Österreich definieren die Kurven mit 1 / 2 / 3 / 4 / 5 und so weiter. Mit Ziffern. Er bezeichnete es mit Wörtern wie „sharp“. Es gibt eigene Begriffe, wenn die Kurve aufmacht oder zumacht. Prompt fiel mir das entsprechende Wort nicht ein, als wir auf die Kurven zufuhren – aber es ging sich alles aus. Ich wurde etwas nervös und schon kommt wieder so eine Stelle, deren Bezeichnung mir entfallen ist. Björn Waldegaard spürt das – und dann sagt er: „Weiß Du wenn so etwas kommt, dann sag einfach „Shit“ – und ich kenn mich aus.“ Björn und ich waren schon lange Freunde, schon vom Rallycross her. Und er wollte unbedingt einmal die Jänner-Rallye fahren und da habe ich ihm mein Auto gegeben. Damals war das Punktesystem noch so, dass ich aus als Beifahrer Punkte für die Fahrer-Meisterschaft bekam, ich habe also nichts verloren dabei. Am Ende wurde ich hinter Franz Wittmann Zweiter in der Meisterschaft. Und einmal bin ich mit Rudi Stohl die Argentinien-Rallye gefahren, da war ich bei zwei Sonderprüfungen der Beifahrer und bei den anderen der Pilot. Im „wirklichen“ Leben bin ich übrigens ein problemloser Beifahrer. Meine Frau fährt sehr gut. Und wenn der Alex fährt, dann fürchte ich mich auch nicht.  


Was nervt am Steuer?
Wenn von hinten einer drängelt. Ich bin kein Raser, stelle meinen Tempomat ein.


Auf welche Erfindung hoffen Sie?
Bitte, bitte entwickelt gute synthetische Treibstoffe, dass ich mir das E-Auto erspare!


Ihr liebster Soundtrack im Auto?
Ich oute mich: Ich höre sehr gerne Radio Niederösterreich. Die Musik ist gemischt und klingt zum Teil so wie Ö3 vor 30 Jahren.


Ihre Lieblings-Auto-Farbe?
Silbergrau.


Worauf schauen Sie als erstes beim Autokauf?
Ich mag ich nur Limousinen.  Das Auto muss mir gefallen.


Ihr Traum-Beifahrer für eine lange Autofahrt?
Meine Berta. (meine Ehefrau).


Das schönste Auto aller Zeiten?
Die ganz alten Formel-1-Autos, etwa der Maserati, mit dem Fangio fuhr.


Ihr Lieblings-Rennfahrer?
Mir taugt der Max Verstappen. Es ist unglaublich, wie weit der trotz seiner Jugend schon ist. Und der andere Lieblings-Rennfahrer ist mein Sohn.


Ihr persönlicher Fuhrpark?
Mercedes C-Klasse und meine Frau hat einen SLK. Der Lancia Stratos gehört dem Alex – aber ich darf ihn benutzen.


 

Anmerkung: Die wichtigsten Infos zum Event "50 Jahre Wachauring" finden Sie – hier.

Der legendäre Lancia Stratos, mit dem Franz Wurz 1978 Europameister wurde, wurde von Alex und Franz renoviert.Der legendäre Lancia Stratos, mit dem Franz Wurz 1978 Europameister wurde, wurde von Alex und Franz renoviert.
Zu den Superlativen von Franz Wurz zählt seine Vielseitigkeit. Er wurde mit drei völlig unterschiedlichen Autos Europameister  – VW Käfer, Lancia Stratos, Audi quattro.Zu den Superlativen von Franz Wurz zählt seine Vielseitigkeit. Er wurde mit drei völlig unterschiedlichen Autos Europameister  – VW Käfer, Lancia Stratos, Audi quattro.
Am Wachauring ist Franz Wurz Miterfinder und Held zugleich. In den 1970/80er-Jahren war Österreich in diesem Sport Weltklasse.Am Wachauring ist Franz Wurz Miterfinder und Held zugleich. In den 1970/80er-Jahren war Österreich in diesem Sport Weltklasse.
Franz Wurz mit seinem Enkel Oscar (15) am Wochenende in Melk. Oscar fährt heuer selbst Rallycross-Läufe in Österreich.Franz Wurz mit seinem Enkel Oscar (15) am Wochenende in Melk. Oscar fährt heuer selbst Rallycross-Läufe in Österreich.
Motorprofis-Autor Gerald Enzinger hat in der aktuellen Autorevue ein sechseitiges Feature über Franz Wurz und Motorprofis-Autor Gerald Enzinger hat in der aktuellen Autorevue ein sechseitiges Feature über Franz Wurz und "seinen" Wachauring verfasst. Jetzt im Handel.
Franz Wurz in der Melk-Story...Franz Wurz in der Melk-Story...
...von Gerald Enzinger in der aktuellen Autorevue....von Gerald Enzinger in der aktuellen Autorevue.
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