Béatrice Foucher, CEO DS Automobiles
Die französische Art von Luxus
Seit 2020 führt Béatrice Foucher die noch jungen Marke DS im Stellantis-Konzern. Ihre Karriere hat die Französin mit Ingenieursabschluss der Pariser Technik-Hochschule 1989 in der Qualitätskontrolle begonnen, späzter war sie Programmleiterin der gewichtigen Elektrosparte von Renault-Nissan. Als ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet soll sie DS nun in die Premium-Elektro-Zukunft führen. Im Gespräch mit Motorprofis.at erklärt sie, warum sich die Positionierung der Marke deutlich von den anderen Premiumanbietern unterscheidet, warum E-Autos alternativlos sind, wie weit DS-Elektroautos ab 2024 auf der Autobahn kommen und wann die Veränderungen der E-Mobilität hinter uns liegen werden.
15.03.2023Fotos: Werk
Wie es für DS derzeit läuft
Die ersten Monate des Jahres 2022 sind für DS sehr gut verlaufen. Die Markteinführung des DS 4 wirkt sich positiv auf die Verkäufe aus. Wir können die Wahrnehmung von DS als Premiummarke signifikant steigern und auch den Marktanteil in Europa. Mit Jahresbeginn haben wir darin Jaguar und Lexus überholt, eine tolle Stimulation für uns. 2021 haben wir uns vor allem mit der Bewältigung der aktuellen Krisen beschäftigt, sowohl Covid als auch die Engpässe bei der Chip-Versorgung und konntenauch bei den Marktanteilen stabil bleiben, jetzt sind wir wieder im voll Rennen.
Über den aktuellen Stand der Elektrifizierung
Der große Vorteil für die Marke ist, dass wir auf dem Weg in die Elektrifizierung führend sind. In Europa sind wir bei den CO2-Emissionen der beste Hersteller, was unsere Glaubwürdigkeit im Verkauf von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen weiter stärkt. Ab 2024 werden wir nur noch zu 100 Prozent elektrische Fahrzeuge herausbringen, wir bereiten diese Sitiuation sorgfältig vor. Im März 2022 war der Elektrifizierungsanteil bei den abgeschlossenen Kaufverträgen bei 53 Prozent, ein sehr hoher Level.
Zur Positionierung der Marke
Die Positionierung der Marke ist eine völlig andere als die von anderen Premiumanbietern. Würden wir das selbe machen, hätte DS auch keinen Grund zu existieren. Wir stehen für die französische Kunst des Reisens und das französische Luxus-Savoir-Faire, mit denen alles verbunden ist. So können wir uns von den anderen unterscheiden und haben die Möglichkeit viele neue Kunden anzuziehen. Unsere aktuelle Eroberungsrate liegt weit über 50 Prozent.
Die ersten Monate des Jahres 2022 sind für DS sehr gut verlaufen. Die Markteinführung des DS 4 wirkt sich positiv auf die Verkäufe aus. Wir können die Wahrnehmung von DS als Premiummarke signifikant steigern und auch den Marktanteil in Europa. Mit Jahresbeginn haben wir darin Jaguar und Lexus überholt, eine tolle Stimulation für uns. 2021 haben wir uns vor allem mit der Bewältigung der aktuellen Krisen beschäftigt, sowohl Covid als auch die Engpässe bei der Chip-Versorgung und konntenauch bei den Marktanteilen stabil bleiben, jetzt sind wir wieder im voll Rennen.
Über den aktuellen Stand der Elektrifizierung
Der große Vorteil für die Marke ist, dass wir auf dem Weg in die Elektrifizierung führend sind. In Europa sind wir bei den CO2-Emissionen der beste Hersteller, was unsere Glaubwürdigkeit im Verkauf von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen weiter stärkt. Ab 2024 werden wir nur noch zu 100 Prozent elektrische Fahrzeuge herausbringen, wir bereiten diese Sitiuation sorgfältig vor. Im März 2022 war der Elektrifizierungsanteil bei den abgeschlossenen Kaufverträgen bei 53 Prozent, ein sehr hoher Level.
Zur Positionierung der Marke
Die Positionierung der Marke ist eine völlig andere als die von anderen Premiumanbietern. Würden wir das selbe machen, hätte DS auch keinen Grund zu existieren. Wir stehen für die französische Kunst des Reisens und das französische Luxus-Savoir-Faire, mit denen alles verbunden ist. So können wir uns von den anderen unterscheiden und haben die Möglichkeit viele neue Kunden anzuziehen. Unsere aktuelle Eroberungsrate liegt weit über 50 Prozent.
„Die Markteinführung des DS4 wirkt sich positiv auf die Verkäufe aus. Wir können die Wahrnehmung von DS als Premiummarke signifikant steigern".
Béatrice Foucher mit Fürst Albert beim E-Prix von Monaco.
DS ist zweifacher Weltmeister in der Formel E. Auch die PKW-Zukunft ist elektrisch: „Ab 2024 bringen wir nur noch vollelektrische Fahrzeuge heraus".
Der Bekanntheitsgrad von DS
In Frankreich liegt die Wahrnehmung von DS über 90 Prozent. In anderen Ländern ist die Bekanntheit nicht so hoch, steigt aber laufend. Unsere Position in Frankreich hilft uns dabei, es gibt aber viel Raum für Verbesserung. Ein schönes Beispiel dafür ist Argentinien: Der Premium-Markt ist dort nicht allzu groß, aber wir sind dort bei den Premiummarken bei den Verkäufen auf Platz zwei nach BMW. Wir sehen also, wenn wir unsere Botschaft des französischem Savoir-Faire und der Handarbeitskunst vermitteln können, haben wir Erfolg.
Der Präsidenten-DS 7
Dieser DS 7 ist für den jeweiligen Präsiden gemacht. Dass der Inhaber des höchsten französischen Amtes unser Auto fährt, freut uns sehr. Es gibt ja auch nicht so viele französsiche Luxus-Fahrzeuge mit Panzerung.
Die Mobilitäts-Vision
Die Beschäftigung mit der Zukunft der Mobilität begleitet mich schon seit vielen Jahren. Wollen die Leute weiterhin ein eigenes Auto oder diversifiziert sich die Art der Mobilität, geht es Richtung verschiedene Mobilitätsobjekte, nicht unbedingt nur Autos? Die Entwicklung passiert laufend, Fahrrad, Zug, was auch immer, die Art wie wir morgen reisen, verändert sich bereits heute. Was wir anhand von Covid beobachtet haben, ist aber auch der verstärkte Trend, sich innerhalb des eigenen Autos geschützt fühlen zu wollen.
In Frankreich liegt die Wahrnehmung von DS über 90 Prozent. In anderen Ländern ist die Bekanntheit nicht so hoch, steigt aber laufend. Unsere Position in Frankreich hilft uns dabei, es gibt aber viel Raum für Verbesserung. Ein schönes Beispiel dafür ist Argentinien: Der Premium-Markt ist dort nicht allzu groß, aber wir sind dort bei den Premiummarken bei den Verkäufen auf Platz zwei nach BMW. Wir sehen also, wenn wir unsere Botschaft des französischem Savoir-Faire und der Handarbeitskunst vermitteln können, haben wir Erfolg.
Der Präsidenten-DS 7
Dieser DS 7 ist für den jeweiligen Präsiden gemacht. Dass der Inhaber des höchsten französischen Amtes unser Auto fährt, freut uns sehr. Es gibt ja auch nicht so viele französsiche Luxus-Fahrzeuge mit Panzerung.
Die Mobilitäts-Vision
Die Beschäftigung mit der Zukunft der Mobilität begleitet mich schon seit vielen Jahren. Wollen die Leute weiterhin ein eigenes Auto oder diversifiziert sich die Art der Mobilität, geht es Richtung verschiedene Mobilitätsobjekte, nicht unbedingt nur Autos? Die Entwicklung passiert laufend, Fahrrad, Zug, was auch immer, die Art wie wir morgen reisen, verändert sich bereits heute. Was wir anhand von Covid beobachtet haben, ist aber auch der verstärkte Trend, sich innerhalb des eigenen Autos geschützt fühlen zu wollen.
Luxus-Savoir-Faire, das französische Know-how im Luxusbereich: „Die Positionierung der Marke ist völlig anders als bei anderen Premiumanbietern".
Stilitisches Epizentrum der Welt: DS ist seit vielen Jahren Mobilitätspartner der Paris Fashion Week.
DS 7 für den alten und neuen Präsidenten Emmanuel Macron: Im höchsten französischen Amt fährt man DS.
Sharing vs. Eigentum
Man will kein Auto teilen oder mieten, man will wieder verstärkt das eigene. Auf der einen Seite haben wir also die Variabilität von Mobilitätsinstrumenten, andererseits spielt das eigene Auto ungebrochen eine große Rolle im persönlichen Leben. Wir müssen also Freiheit der Mobilität liefern, wir müssen liefern, was der Kunde verlangt – ob er nun ein Auto mieten oder sein eigenes fahren möchte. Die Hersteller müssen sehr proaktiv sein um das zu erfüllen. Mobilitätsverträge anbieten, den Kunden zufriedenstellen, Reisen als selbstverständliche Sicherheit erhalten.
Zur Entwicklung der E-Mobiliät
Ich habe 2012 begonnen, mit und an elektrischen Fahrzeugen zu arbeiten. Schon damals dachten viele Menschen, E-Fahrzeuge wären gar keine richtigen Autos: Kleine Dinger, schwierig zu handhaben – womöglich gar ohne Führerschein zu fahren? Wir hatten also viele Aufgaben, auch die Autonomie war ein Problem, damals noch weit unter 100 Kilometern. Aber die gesamte Automobilindustrie hat hier große Fortschritte gemacht. Interssant ist heute, dass viele Menschen, wenn sie erst einmal ein E-Auto ausprobiert haben, gar keinen thermischen Antrieb mehr wollen. Je mehr elektrische Fahrzeuge auf der Straße sind, desto größer das Interesse.
Die Elektro-Abneigung von Privatkunden
Privatkunden lehnen Elektroautos ab, weil sie ihre Gewohnheiten ändern müssen, das tun die Menschen nicht gern. Wo stecke ich mein Auto an, welche Karten brauche ich dafür? Viele Veränderungen. Was wir tun müssen, ist die Leute davon zu überzeugen, dass es leichter ist, ein elektrisches Auto zu fahren als eines mit thermischem Antrieb. Einfach daheim anstecken, fertig. Reichweite ist natürlich ein großes Thema, die Autos die wir 2024 auf den Markt bringen, werden 700 Kilometer erreichen, nicht auf der Autobahn, aber auch dort 500. Das ist dann dennoch eine große Änderung beim Mindset. Wenn wir in zehn Jahren wieder sprechen, wird diese Veränderung bereits hinter uns liegen.
Alternativlose Elektro-Zukunft
Wir haben keine Wahl, wir müssen die Regulierungen erfüllen. Wir müssen Autos anbieten, die den neuen Normen entsprechen und die Menschen überzeugen, dass Elektrifizierung das Leben mit Autos verbessert.
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Man will kein Auto teilen oder mieten, man will wieder verstärkt das eigene. Auf der einen Seite haben wir also die Variabilität von Mobilitätsinstrumenten, andererseits spielt das eigene Auto ungebrochen eine große Rolle im persönlichen Leben. Wir müssen also Freiheit der Mobilität liefern, wir müssen liefern, was der Kunde verlangt – ob er nun ein Auto mieten oder sein eigenes fahren möchte. Die Hersteller müssen sehr proaktiv sein um das zu erfüllen. Mobilitätsverträge anbieten, den Kunden zufriedenstellen, Reisen als selbstverständliche Sicherheit erhalten.
Zur Entwicklung der E-Mobiliät
Ich habe 2012 begonnen, mit und an elektrischen Fahrzeugen zu arbeiten. Schon damals dachten viele Menschen, E-Fahrzeuge wären gar keine richtigen Autos: Kleine Dinger, schwierig zu handhaben – womöglich gar ohne Führerschein zu fahren? Wir hatten also viele Aufgaben, auch die Autonomie war ein Problem, damals noch weit unter 100 Kilometern. Aber die gesamte Automobilindustrie hat hier große Fortschritte gemacht. Interssant ist heute, dass viele Menschen, wenn sie erst einmal ein E-Auto ausprobiert haben, gar keinen thermischen Antrieb mehr wollen. Je mehr elektrische Fahrzeuge auf der Straße sind, desto größer das Interesse.
Die Elektro-Abneigung von Privatkunden
Privatkunden lehnen Elektroautos ab, weil sie ihre Gewohnheiten ändern müssen, das tun die Menschen nicht gern. Wo stecke ich mein Auto an, welche Karten brauche ich dafür? Viele Veränderungen. Was wir tun müssen, ist die Leute davon zu überzeugen, dass es leichter ist, ein elektrisches Auto zu fahren als eines mit thermischem Antrieb. Einfach daheim anstecken, fertig. Reichweite ist natürlich ein großes Thema, die Autos die wir 2024 auf den Markt bringen, werden 700 Kilometer erreichen, nicht auf der Autobahn, aber auch dort 500. Das ist dann dennoch eine große Änderung beim Mindset. Wenn wir in zehn Jahren wieder sprechen, wird diese Veränderung bereits hinter uns liegen.
Alternativlose Elektro-Zukunft
Wir haben keine Wahl, wir müssen die Regulierungen erfüllen. Wir müssen Autos anbieten, die den neuen Normen entsprechen und die Menschen überzeugen, dass Elektrifizierung das Leben mit Autos verbessert.
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Mehr über die Zukunft der Stellantis-Premiummarken:
Natural born Alfista: Jean-Phillippe Imparato, CEO von Alfa Romeo über seine Marke, Elektrifizierung, Qualität – und wohin die Alfa-Reise in den nächsten zehn Jahren gehen soll.
Zurück in die Zukunft: Luca Napolitano, CEO von Lancia – welche drei Modelle fix sind, was die italienische Eleganz ausmacht, warum der Delta Teil des Briefings ist, wie es mit dem Motorsport weitergeht.
Betrice Foucher (in der Mitte, mit Künstlerin Anne Lopez und DS-Designer Thierry Metroz): „Die Autos die wir 2024 auf den Markt bringen …
… werden 700 Kilometer erreichen, nicht auf der Autobahn, aber auch dort 500. Das ist dann dennoch eine große Änderung beim Mindset …
… wenn wir in zehn Jahren wieder sprechen, wird diese Veränderung (der E-Mobilität, Anm. der Red.) bereits hinter uns liegen.”