Test: Renault Megane E-Tech Electric EV60 220hp
Der coole Typ aus Paris
So lässig kann Kompaktklasse sein: Renault überrumpelt die etablierten Premiummarken mit edler, elektrischer Designerware. Warum der neue Megane den Verbrenner-Vorgänger inhaltlich und preislich weit hinter sich lässt, wo die Stärken und Schwächen des Franzosen liegen, wie hoch die Reichweite in der Praxis ist und wie schnell das Laden wirklich geht – alle Antworten im Test.
11.01.2023Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Der neue Megane – mehr als ein Modellwechsel?
Ja, nach vier Megane-Generationen seit 1995 positioniert sich das neue Modell nun deutlich höher als Edel-Kompakter – frei nach dem Motto: Wenn in der elektrischen Ära schon alles teurer wird, können wir den Premiumkollegen aus Deutschland gleich einmal zeigen, was wir in Frankreich stilistisch so drauf haben (einiges, bekanntlich). Die französische Konkurrenz von Peugeot und DS verfolgt eine ähnliche Strategie, modisch gesehen können sich daher in der Kompaktklasse am ehesten der 308 und der DS 4 mit dem Megane messen, beide fahren aktuell mit Hybridantrieb und reichen die E-Versionen nach. Auf entsprechende elektrische Antworten von BMW, Mercedes und Audi wird man zum Teil noch länger warten müssen.
Wie ist die Megane-Baureihe künftig aufgestellt?
Der bekannte Megane IV mit Verbrennungsmotoren wir noch bis 2025 weitergebaut (oder etwas länger). Das neue Modell ist aber ein reines Elektroauto und bleibt es auch – die Plattform ist technisch schon unabhängig von den Verbrenner-Baureihen. Die bei Renault für die Elektroautos verwendete Bezeichnung E-Tech Electric wird also künftig Standard für den Megane, die weiteren Kürzel beziehen sich auf Batterie und Motorleistung: Der hier getestete EV60 220hp hat 60 kWh nutzbare Batteriekapazität und rund 220 PS, alternativ gibt es noch einen EV40 130 hp und einen EV60 130 hp. Extra wählbar ist jeweils das schnellere Wechselstromladen (AC22 statt AC7).
Welchen technischen Background hat das neue Modell?
Seit zehn Jahren baut Renault mit dem Zoe eines der meistverkauften Elektroautos, bringt also Erfahrung mit. Die ganz neue Elektro-Plattform CMF-EV ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Konzernallianz Renault-Nissan-Mitsubishi, auf die in den nächsten Jahren viele Stromer aufbauen werden – darunter spannende Neuheiten wie Renault 4, Renault 5 und ein Alpine-SUV-Coupé.
Ja, nach vier Megane-Generationen seit 1995 positioniert sich das neue Modell nun deutlich höher als Edel-Kompakter – frei nach dem Motto: Wenn in der elektrischen Ära schon alles teurer wird, können wir den Premiumkollegen aus Deutschland gleich einmal zeigen, was wir in Frankreich stilistisch so drauf haben (einiges, bekanntlich). Die französische Konkurrenz von Peugeot und DS verfolgt eine ähnliche Strategie, modisch gesehen können sich daher in der Kompaktklasse am ehesten der 308 und der DS 4 mit dem Megane messen, beide fahren aktuell mit Hybridantrieb und reichen die E-Versionen nach. Auf entsprechende elektrische Antworten von BMW, Mercedes und Audi wird man zum Teil noch länger warten müssen.
Wie ist die Megane-Baureihe künftig aufgestellt?
Der bekannte Megane IV mit Verbrennungsmotoren wir noch bis 2025 weitergebaut (oder etwas länger). Das neue Modell ist aber ein reines Elektroauto und bleibt es auch – die Plattform ist technisch schon unabhängig von den Verbrenner-Baureihen. Die bei Renault für die Elektroautos verwendete Bezeichnung E-Tech Electric wird also künftig Standard für den Megane, die weiteren Kürzel beziehen sich auf Batterie und Motorleistung: Der hier getestete EV60 220hp hat 60 kWh nutzbare Batteriekapazität und rund 220 PS, alternativ gibt es noch einen EV40 130 hp und einen EV60 130 hp. Extra wählbar ist jeweils das schnellere Wechselstromladen (AC22 statt AC7).
Welchen technischen Background hat das neue Modell?
Seit zehn Jahren baut Renault mit dem Zoe eines der meistverkauften Elektroautos, bringt also Erfahrung mit. Die ganz neue Elektro-Plattform CMF-EV ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Konzernallianz Renault-Nissan-Mitsubishi, auf die in den nächsten Jahren viele Stromer aufbauen werden – darunter spannende Neuheiten wie Renault 4, Renault 5 und ein Alpine-SUV-Coupé.
Der neue Megane: Ein cooler Typ aus Paris zeigt, wie lässig und stilbewusst Kompaktklasse sein kann.
Am Heck wir der eine LED-Streifen über die gesamte Breite gezogen.
Das LED-Tagfahrlicht dockt dann an das mattgoldene Frontblade an.
Vor allem die Kombination aus hoher Gürtel- und niedriger Dachlinie macht den Auftritt extravagant.
Die Türgriffe werden in der Karosserie versenkt und fahren automatisch aus.
Wenn in der Elektro-Ära schon alles teurer wird, dann mit Premiumanspruch.
einige bezeichnen den neuen Megane ja sogar als SUV, aber das ist trotz der Ähnlichkeiten aus mancher Perspektive irgendwie ungerecht.
Wie wirkt das neue Design?
Man muss wissen: Die Renault-Gruppe hat seit 2020 einen Chef, der die Marken des Hauses in neue Stilrichtungen lenkt. Bei der Designentscheidung für den Megane soll Luca de Meo die ursprünglich geplante Standardvariante verworfen und nur die Sportversion freigegeben haben. So kann man es auch machen.
Vor allem die Kombination aus hoher Gürtel- und niedriger Dachlinie macht den Auftritt extravagant. Dazu kommen Proportionsverschiebungen durch die kompakteren Elektro-Komponenten, ein 2,70-Meter-Radstand bei nur 4,20 Metern Gesamtlänge bedeutet wunderbar knappe Überhänge. Wie alle E-Autos ist der neue Megane eher hoch, durch die schmale Batterie aber niedriger als der ID.3. Eingearbeitet sind auch Crossover-Elemente – und einige bezeichnen den neuen Megane ja sogar als SUV, aber das ist trotz der Ähnlichkeiten aus mancher Perspektive irgendwie ungerecht. Bullig ist die Frontalansicht aber zweifelsfrei, im Rückspiegel vermutet mancher eher die obere Mittelklasse als einen Kompakten.
Dem neuen, ja auch preislich artikulierten Premiumanspruch wird das Outfit mit hochwertiger Machart gerecht. Glatte Flächen und bündige Übergänge machen die aerodynamische Optimierung sichtbar. Auch die Türgriffe werden in der Karosserie versenkt und fahren automatisch aus, wenn sich der Fahrer dem Auto nähert. Anspruchsvoll sind auch die Leuchtkörper gestaltet: Das dünne LED-Tagfahrlicht macht einen Knick und dockt dann an das sportliche Frontblade an. Zwischen den schmalen Frontscheinwerfern bauen silberne Chromleisten eine Verbindung auf. Am Heck wir der eine LED-Streifen über die gesamte Breite gezogen. Personalisierungsmöglichkeiten bieten mattgoldene Front- und Heckschürzen sowie Zweifarbenlackierungen – beides am Testwagen auch zu sehen. Wer auch von seinem Auto gerne Aufmerksamkeit bekommt, darf sich freuen: Zur Begrüßung hat es sich eine mehrteilige Lichtanimation der Scheinwerfer, eine Boden-Projektion und schließlich eine Sound-Sequenz im Innenraum ausgedacht.
Zusammengefasst wird klar: Renault überrumpelt die etablierten Premiummarken hier mit edler Designerware. Der Megane ist ein cooler Typ aus Paris und zeigt, wie lässig und stilbewusst Kompaktklasse sein kann. Das macht Lust auf mehr de-Meo-van-den-Acker-Autos.
Überzeugt der Innenraum?
Im Testwagen mit Iconic-Ausstattung (das ist Stufe vier von vier) machen hochwertige Materialien den Premium-Charakter sofort deutlich: Sitze und Armauflagen sind mit weichem, hellem Leder tapeziert, das Armaturenbrett korrespondiert mit Lederoptik und hellen Ziernähten. Dazu kommen Intarsien aus echtem Holz und eine silberne Horizontalleiste mit integriertem LED-Lichtband. Alles zusammen ein todschickes Interieur, wie man es in der Kompaktklasse selten sieht. Dass auch dieses Upgrade irgendwo Grenzen hat, bemerkt man aber in den unteren Bereichen, dort kommen harte Kunststoffe zum Einsatz. Zumindest die großzügigen und daher gerne genutzten Türfächer sind aber mit Teppich ausgekleidet.
In der Mitte des Armaturenbretts ist ein Touchscreen mit hochwertiger Glasoberfläche fixiert. Er arbeitet mit einem Android-Betriebssystem, das neben Android Auto aber auch Apple CarPlay problem- und kabellos integriert. Die Software arbeitet schnell, hat eine überzeugende Benutzeroberfläche und ermöglicht die Integration neuer Google-Funktionen: Das Navigationssystem auf Basis von Google Maps ist nicht zu toppen und auch die Sprachsteuerung Google Assistant erleichtert den Alltag spürbar.
Der Fahrer hat einen digitalen Instrumentencluster vor sich, der auch großformatige Landkarten darstellen kann, also ebenfalls Premiumstandard hat. Obwohl das Bedienkonzept sehr digital geworden ist, bleiben wichtigen Bereichen wie Klimatisierung und Audio weiterhin über Knöpfe und Drehregler organisiert. Ein herzliches Dankeschön dafür.
Man muss wissen: Die Renault-Gruppe hat seit 2020 einen Chef, der die Marken des Hauses in neue Stilrichtungen lenkt. Bei der Designentscheidung für den Megane soll Luca de Meo die ursprünglich geplante Standardvariante verworfen und nur die Sportversion freigegeben haben. So kann man es auch machen.
Vor allem die Kombination aus hoher Gürtel- und niedriger Dachlinie macht den Auftritt extravagant. Dazu kommen Proportionsverschiebungen durch die kompakteren Elektro-Komponenten, ein 2,70-Meter-Radstand bei nur 4,20 Metern Gesamtlänge bedeutet wunderbar knappe Überhänge. Wie alle E-Autos ist der neue Megane eher hoch, durch die schmale Batterie aber niedriger als der ID.3. Eingearbeitet sind auch Crossover-Elemente – und einige bezeichnen den neuen Megane ja sogar als SUV, aber das ist trotz der Ähnlichkeiten aus mancher Perspektive irgendwie ungerecht. Bullig ist die Frontalansicht aber zweifelsfrei, im Rückspiegel vermutet mancher eher die obere Mittelklasse als einen Kompakten.
Dem neuen, ja auch preislich artikulierten Premiumanspruch wird das Outfit mit hochwertiger Machart gerecht. Glatte Flächen und bündige Übergänge machen die aerodynamische Optimierung sichtbar. Auch die Türgriffe werden in der Karosserie versenkt und fahren automatisch aus, wenn sich der Fahrer dem Auto nähert. Anspruchsvoll sind auch die Leuchtkörper gestaltet: Das dünne LED-Tagfahrlicht macht einen Knick und dockt dann an das sportliche Frontblade an. Zwischen den schmalen Frontscheinwerfern bauen silberne Chromleisten eine Verbindung auf. Am Heck wir der eine LED-Streifen über die gesamte Breite gezogen. Personalisierungsmöglichkeiten bieten mattgoldene Front- und Heckschürzen sowie Zweifarbenlackierungen – beides am Testwagen auch zu sehen. Wer auch von seinem Auto gerne Aufmerksamkeit bekommt, darf sich freuen: Zur Begrüßung hat es sich eine mehrteilige Lichtanimation der Scheinwerfer, eine Boden-Projektion und schließlich eine Sound-Sequenz im Innenraum ausgedacht.
Zusammengefasst wird klar: Renault überrumpelt die etablierten Premiummarken hier mit edler Designerware. Der Megane ist ein cooler Typ aus Paris und zeigt, wie lässig und stilbewusst Kompaktklasse sein kann. Das macht Lust auf mehr de-Meo-van-den-Acker-Autos.
Überzeugt der Innenraum?
Im Testwagen mit Iconic-Ausstattung (das ist Stufe vier von vier) machen hochwertige Materialien den Premium-Charakter sofort deutlich: Sitze und Armauflagen sind mit weichem, hellem Leder tapeziert, das Armaturenbrett korrespondiert mit Lederoptik und hellen Ziernähten. Dazu kommen Intarsien aus echtem Holz und eine silberne Horizontalleiste mit integriertem LED-Lichtband. Alles zusammen ein todschickes Interieur, wie man es in der Kompaktklasse selten sieht. Dass auch dieses Upgrade irgendwo Grenzen hat, bemerkt man aber in den unteren Bereichen, dort kommen harte Kunststoffe zum Einsatz. Zumindest die großzügigen und daher gerne genutzten Türfächer sind aber mit Teppich ausgekleidet.
In der Mitte des Armaturenbretts ist ein Touchscreen mit hochwertiger Glasoberfläche fixiert. Er arbeitet mit einem Android-Betriebssystem, das neben Android Auto aber auch Apple CarPlay problem- und kabellos integriert. Die Software arbeitet schnell, hat eine überzeugende Benutzeroberfläche und ermöglicht die Integration neuer Google-Funktionen: Das Navigationssystem auf Basis von Google Maps ist nicht zu toppen und auch die Sprachsteuerung Google Assistant erleichtert den Alltag spürbar.
Der Fahrer hat einen digitalen Instrumentencluster vor sich, der auch großformatige Landkarten darstellen kann, also ebenfalls Premiumstandard hat. Obwohl das Bedienkonzept sehr digital geworden ist, bleiben wichtigen Bereichen wie Klimatisierung und Audio weiterhin über Knöpfe und Drehregler organisiert. Ein herzliches Dankeschön dafür.
Sitze und Armauflage mit weichem, hellem Leder. Armaturenbrett mit Lederoptik und hellen Ziernähten. Intarsien aus echtem Holz.
Der digitale Instrumentencluster kann auch großformatige Landkarten darstellen.
Das Bedienkonzept ist digitaler, Knöpfe für wichtige Bereiche bleiben.
Das Navigationssystem auf Basis von Google Maps ist nicht zu toppen und auch die Sprachsteuerung Google Assistant erleichtert den Alltag spürbar.
Das edle Leder gibt es in hellen und dunklen Tönen.
Silberne Horizontalleiste mit integriertem LED-Lichtband.
Recht hohe Ladekante, aber mehr Ladevolumen als die Konkurrenten mit Heckmotor: 440 bis maximal 1.332 Liter sind gute Werte für die Kompaktklasse.
Wie gut ist das Platzangebot?
Da muss man Platzangebot und Raumgefühl unterscheiden: Ersteres ist ein beiden Reihen so gut, das Erwachsene bis 1,95 Meter (vorne) beziehungsweise 1,85 Meter (hinten) nichts zu meckern haben. Also sehr gut. Sehr luftig wirkt der Innenraum durch die hohe Gürtellinie aber nicht, und die Sicht nach hinten wird durch das schmale Heckfenster dezimiert. Renault hat den Designern Vorrang gegeben (und die haben ihn ja auch genutzt), die Einschränkungen in der Übersicht reduzieren technische Innovationen: Der kamerabasierte Rückspiegel ermöglich einen umfangreichen Blick zurück, die 360-Grad-Kamera erleichtert das Einparken ungemein.
Der Kofferraumboden liegt relativ tief hinter einer höheren Ladekante, die beim Beladen überwunden werden muss. Andererseits hat der Frontmotor-Megane mehr Ladevolumen als die Konkurrenten mit Heckmotor: 440 bis maximal 1.332 Liter sind sehr gute Werte für die Kompaktklasse. Für die Ladekabel gibt es einen separaten Stauraum unter dem Boden, der freilich nur praktisch ist, wenn nichts im Kofferraum liegt. Frunk (Front-Trunk, für Neulinge), sprich Kofferraum vorne, gibt es bauartbedingt keinen.
Wie ist das Fahrgefühl in der 220hp-Variante?
Dem Motor mit 218 PS und 300 Newtonmetern ist die Elektro-Erfahrung von Renault anzumerken, er beschleunigt im Alltagsverkehr angenehm gleichmäßig und nahezu lautlos, reagiert bei Bedarf aber auch spontan und druckvoll. Die Geräuschdämmung ist in allen Phasen effektiv, auch bei hohem Tempo bleibt es leise. Der Antriebskomfort des neuen Megane übertrifft somit nicht nur den Verbrenner-Vorgänger bei weitem, sondern ist auch im Vergleich mit der Elektro-Konkurrenz exzellent. Einzig die beim Anfahren auf nasser Fahrbahn kurz durchdrehenden Räder geben Abzüge.
Das vierstufige Rekuperations-System kann über Schaltwippen hinter dem Lenkrad gesteuert werden, Bremsenergie verschwendet der Megane aber auch beim Tritt auf das Bremspedal nicht. Die Fahrleistungen sind souverän, bis zu Geschwindigkeiten von 100 km/h stürmt der Megane sportlich wie ein GTI- oder RS-Modell los, wenn man das Strompedal voll durchdrückt. In höheren Tempobereichen legt er immer noch recht mühelos zu. Bei 160 km/h macht Renault aber freiwillig Schluss und regelt ab, man wird es verschmerzen, weil mehr als 130 km/h mit Blick auf die Reichweite ohnehin keinen Sinn machen.
Das Fahrwerk mit ausgeklügelter Mehrlenkerhinterachse braucht keine allzu straffe Abstimmung, der niedrige Schwerpunkt und 20-Zoll-Räder machen die Sache auch so recht knackig-zackig. Die Lenkung könnte ein wenig exakter sein, aber Landstraßen-Etappen lassen sich sportlich gestalten und machen ziemlich Spaß. Das mag auch daran liegen, dass der Megane etwas leichter ist als die direkten Elektro-Konkurrenten.
Wie hoch war die Reichweite im Test? Wie schnell klappt das aufgeladen?
Der Megane ist sparsam unterwegs. Einen sehr, sehr guten Testverbrauch von 16,5 kWh und damit fast 450 Kilometer Reichweite hat die 218 PS-Variante mit 60-kWh-Batterie im Test geschafft – bei guten Wetterbedingungen und sparsamer Fahrweise. Eine neue Wärmepumpen-Generation versucht serienmäßig, die Reichweiten-Abstriche im Winter gering zu halten.
Auf der Autobahn fährt man bei moderatem Tempo rund 300 Kilometer am Stück, das Navi plant die Ladestopps selbstständig ein und die Batterie wird vor der Ankunft bei der Ladestation automatisch auf die richtige Temperatur gebracht. DC-Schnellladen auf 80 Prozent funktioniert mit bis zu 130 kW und dauert in der Praxis rund 40 Minuten. Rnd 250 Kilometer Reichweite kann man sich aber schon in 30 Minuten nachholen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten beherrscht der Megane dreiphasigen Wechselstrom-Laden (AC) mit bis zu 22 kW, das reduziert den Ladevorgang theoretisch auf drei Stunden, wenn Wallbox oder öffentliche Ladesäule mitspielen würden. Zumindest hat man die Gewissheit, dass sein Auto auf künftige Verbesserungen der Ladeinfrastruktur gut vorbereitet ist.
Wo liegen wir preislich?
51.400 Euro kostet die getestete Topversion, der Listen-Einstiegspreis liegt knapp unter 41.000 Euro. Renault wirbt aktuell mit Aktionspreisen ab rund 34.000 Euro und Leasingangeboten ab circa 230 Euro pro Monat. Wie immer bei Elektroautos gilt: Firmen haben enorme steuerliche Vorteile gegenüber Verbrenner-Modellen und Privatpersonen können bis zu 5.400 Euro über den staatlichen E-Mobilitätsbonus in Abzug bringen.
Fazit?
Der Preis ist natürlich happig für die Kompaktklasse – aber der neue, elektrische Megane ist nicht nur in das Premiumsegment aufgestiegen, sondern setzt dort auch Maßstäbe: Stilistisch, weil ihn edles Design innen und außen zum coolen Typ aus Paris macht. Technisch, weil die Google-Anwendungen das Multimediasystem viel besser machen. Fahrkomfort und Reichweite sind im Konkurrenzvergleich sehr gut.
Da muss man Platzangebot und Raumgefühl unterscheiden: Ersteres ist ein beiden Reihen so gut, das Erwachsene bis 1,95 Meter (vorne) beziehungsweise 1,85 Meter (hinten) nichts zu meckern haben. Also sehr gut. Sehr luftig wirkt der Innenraum durch die hohe Gürtellinie aber nicht, und die Sicht nach hinten wird durch das schmale Heckfenster dezimiert. Renault hat den Designern Vorrang gegeben (und die haben ihn ja auch genutzt), die Einschränkungen in der Übersicht reduzieren technische Innovationen: Der kamerabasierte Rückspiegel ermöglich einen umfangreichen Blick zurück, die 360-Grad-Kamera erleichtert das Einparken ungemein.
Der Kofferraumboden liegt relativ tief hinter einer höheren Ladekante, die beim Beladen überwunden werden muss. Andererseits hat der Frontmotor-Megane mehr Ladevolumen als die Konkurrenten mit Heckmotor: 440 bis maximal 1.332 Liter sind sehr gute Werte für die Kompaktklasse. Für die Ladekabel gibt es einen separaten Stauraum unter dem Boden, der freilich nur praktisch ist, wenn nichts im Kofferraum liegt. Frunk (Front-Trunk, für Neulinge), sprich Kofferraum vorne, gibt es bauartbedingt keinen.
Wie ist das Fahrgefühl in der 220hp-Variante?
Dem Motor mit 218 PS und 300 Newtonmetern ist die Elektro-Erfahrung von Renault anzumerken, er beschleunigt im Alltagsverkehr angenehm gleichmäßig und nahezu lautlos, reagiert bei Bedarf aber auch spontan und druckvoll. Die Geräuschdämmung ist in allen Phasen effektiv, auch bei hohem Tempo bleibt es leise. Der Antriebskomfort des neuen Megane übertrifft somit nicht nur den Verbrenner-Vorgänger bei weitem, sondern ist auch im Vergleich mit der Elektro-Konkurrenz exzellent. Einzig die beim Anfahren auf nasser Fahrbahn kurz durchdrehenden Räder geben Abzüge.
Das vierstufige Rekuperations-System kann über Schaltwippen hinter dem Lenkrad gesteuert werden, Bremsenergie verschwendet der Megane aber auch beim Tritt auf das Bremspedal nicht. Die Fahrleistungen sind souverän, bis zu Geschwindigkeiten von 100 km/h stürmt der Megane sportlich wie ein GTI- oder RS-Modell los, wenn man das Strompedal voll durchdrückt. In höheren Tempobereichen legt er immer noch recht mühelos zu. Bei 160 km/h macht Renault aber freiwillig Schluss und regelt ab, man wird es verschmerzen, weil mehr als 130 km/h mit Blick auf die Reichweite ohnehin keinen Sinn machen.
Das Fahrwerk mit ausgeklügelter Mehrlenkerhinterachse braucht keine allzu straffe Abstimmung, der niedrige Schwerpunkt und 20-Zoll-Räder machen die Sache auch so recht knackig-zackig. Die Lenkung könnte ein wenig exakter sein, aber Landstraßen-Etappen lassen sich sportlich gestalten und machen ziemlich Spaß. Das mag auch daran liegen, dass der Megane etwas leichter ist als die direkten Elektro-Konkurrenten.
Wie hoch war die Reichweite im Test? Wie schnell klappt das aufgeladen?
Der Megane ist sparsam unterwegs. Einen sehr, sehr guten Testverbrauch von 16,5 kWh und damit fast 450 Kilometer Reichweite hat die 218 PS-Variante mit 60-kWh-Batterie im Test geschafft – bei guten Wetterbedingungen und sparsamer Fahrweise. Eine neue Wärmepumpen-Generation versucht serienmäßig, die Reichweiten-Abstriche im Winter gering zu halten.
Auf der Autobahn fährt man bei moderatem Tempo rund 300 Kilometer am Stück, das Navi plant die Ladestopps selbstständig ein und die Batterie wird vor der Ankunft bei der Ladestation automatisch auf die richtige Temperatur gebracht. DC-Schnellladen auf 80 Prozent funktioniert mit bis zu 130 kW und dauert in der Praxis rund 40 Minuten. Rnd 250 Kilometer Reichweite kann man sich aber schon in 30 Minuten nachholen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten beherrscht der Megane dreiphasigen Wechselstrom-Laden (AC) mit bis zu 22 kW, das reduziert den Ladevorgang theoretisch auf drei Stunden, wenn Wallbox oder öffentliche Ladesäule mitspielen würden. Zumindest hat man die Gewissheit, dass sein Auto auf künftige Verbesserungen der Ladeinfrastruktur gut vorbereitet ist.
Wo liegen wir preislich?
51.400 Euro kostet die getestete Topversion, der Listen-Einstiegspreis liegt knapp unter 41.000 Euro. Renault wirbt aktuell mit Aktionspreisen ab rund 34.000 Euro und Leasingangeboten ab circa 230 Euro pro Monat. Wie immer bei Elektroautos gilt: Firmen haben enorme steuerliche Vorteile gegenüber Verbrenner-Modellen und Privatpersonen können bis zu 5.400 Euro über den staatlichen E-Mobilitätsbonus in Abzug bringen.
Fazit?
Der Preis ist natürlich happig für die Kompaktklasse – aber der neue, elektrische Megane ist nicht nur in das Premiumsegment aufgestiegen, sondern setzt dort auch Maßstäbe: Stilistisch, weil ihn edles Design innen und außen zum coolen Typ aus Paris macht. Technisch, weil die Google-Anwendungen das Multimediasystem viel besser machen. Fahrkomfort und Reichweite sind im Konkurrenzvergleich sehr gut.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Edles Design innen und außen machen den Megane zum coolen Typen aus Paris. Die Google-Anwendungen verbessern das Multimediasystem enorm. Fahrkomfort und Reichweite sind im Konkurrenzvergleich sehr gut."
DATEN & FAKTEN
Renault Megane E-Tech Electric Iconic EV60 220hp optimum charge
(Jänner 2023)Preis
51.400 Euro. Einstiegspreis Megane E-Tech Electric 40.800. Aktions-Einstiegspreis rd. 34.000 Euro. Privatkunden können den E-Mobilitätsbonus von 5.400 Euro abziehen.Antrieb
Fremderregter Synchronmotor mit 160 kW/218 PS und 300 Newtonmetern Drehmoment. Vorderradantreb, 1-Gang-Reduktionsgetriebe. Nutzbare Batterie-Kapazität: 60 kWh. Laden: Wechselstrom (AC) mit bis zu 22 kW/3-phasig. Gleichstrom (DC) mit 130 kW.Abmessungen
Länge: 4.200 mm. Breite 1.768 mm. Höhe 1.505 mm. Radstad 2.685 mm. Laderaumvolumen 440 – 1.332 Liter.Gewicht
1.636 – 1.708 kg. Zulässiges Gesamtgewicht 2.158 kg.Fahrwerte
Beschleunigung 0-100 km/h: 7,5 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit 160 km/h. Normverbrauch (WLTP) 16,1 kW/100 km. Reichweite nach WLTP 450 km.Testverbrauch
16,5 kWh = ca. 440 Kilometer Reichweite.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
9 Punkte
Vernunft
8 Punkte
Preis-Leistung
7 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte