Opel Frontera (Vorstellung & Sitzprobe)
Deutschland zeigt Kante
Mit dem Frontera füllt Opel die Lücke zwischen Mokka und Grandland. Die neue Mitte in der SUV-Riege der Rüsselsheimer bietet reichlich Ladevolumen und sieben Sitze auf, setzt auf einen trendigen Look, kalkuliert scharf und soll bis zu 25 Prozent einfahren.
26.06.2024Fotos: Werk
Um wen geht es?
Frontera, den Zweiten. Dazu ein kurzer Blick zurück: Ja, es gab schon einmal einen Frontera von Opel – und zwar ab 1991. Er war ein Klon des damaligen GM-Konzern-Bruders Isuzu MU, die Europa-Version wurde bei Vauxhall in England gebaut. Der knorrige Allradler passte perfekt zum seinerzeit eher hemdsärmeligen Opel-Image und kam zur richtigen Zeit – immerhin vier Jahre vor den heute meist als SUV-Stammväter genannten Toyota RAV4 und Kia Sportage. Dass Opel den Namen heute reanimiert, kann also keineswegs ein Fehler sein. Frontera, der Zweite, geht nun 20 Jahre nach dem Ende des ersten Modells an den Start, ist ein modern gestyltes SUV mit vielen praktischen Details, auch batterieelektrischem Antrieb, und optional sogar mit sieben Sitzen. Letzteres ist beinahe ein Alleinstellungsmerkmal im Segment unter 4,4 Metern Länge, die Konkurrenz kommt aus der Familie.
Opel-intern ist der Frontera die neue Mitte in der Rüsselsheimer SUV-Riege, er füllt die Lücke zwischen Mokka und Grandland, die das Auslaufen des Crossland hinterlassen hat.
Welche technische Basis hat der Frontera?
Dass sich Autos die Plattform teilen und dann in Design und Abstimmung ihre Markenidentität herausarbeiten, ist übliche Praxis. Auch Stellantis arbeitet natürlich nach dem VW-Skoda-Seat-Prinzip des Volkswagen-Konzerns. Die Technik teilt sich der Frontera mit dem ebenfalls neuen Citroen C3, er wurde aber um knapp 40 Zentimeter verlängert, beim Radstand hat er gegenüber dem französischen Kollegen um 13 Zentimeter zugelegt. Dazu ist er technisch weitgehend baugleich mit dem neuen C3 Aircross. Die deutschen Designeingriffe betreffen die Front mit Grill, Schürzen und Leuchten, das Heck sowie das Cockpit-Layout. Gebaut werden alle genannten Fahrzeuge im slowakischen Tranava.
Mit welchem Design fährt der Frontera vor?
Er folgt dem neuen SUV-Trend, der klar in Richtung Box-Design weist - also steile Flanken, horizontale Haube und bündige Fächen. Im Gesicht trägt er die inzwischen zum Identifikations-Merkmal gewordene, glatte „Vizor“-Front aller Opels, hinten gibt es mit horizontal geteilten Heckleuchten einen neuen Akzent. Eine abgesetzte Kante unter der C-Säule und die stark strukturierte Motorhaube vermitteln einen robusten Eindruck, die breite Spur sorgt auch optisch für Stabilität. Chrom-Schmuck sucht man am neuen Frontera vergeblich, alle Leisten und Zierelemente sind in Schwarz gehalten.
Frontera, den Zweiten. Dazu ein kurzer Blick zurück: Ja, es gab schon einmal einen Frontera von Opel – und zwar ab 1991. Er war ein Klon des damaligen GM-Konzern-Bruders Isuzu MU, die Europa-Version wurde bei Vauxhall in England gebaut. Der knorrige Allradler passte perfekt zum seinerzeit eher hemdsärmeligen Opel-Image und kam zur richtigen Zeit – immerhin vier Jahre vor den heute meist als SUV-Stammväter genannten Toyota RAV4 und Kia Sportage. Dass Opel den Namen heute reanimiert, kann also keineswegs ein Fehler sein. Frontera, der Zweite, geht nun 20 Jahre nach dem Ende des ersten Modells an den Start, ist ein modern gestyltes SUV mit vielen praktischen Details, auch batterieelektrischem Antrieb, und optional sogar mit sieben Sitzen. Letzteres ist beinahe ein Alleinstellungsmerkmal im Segment unter 4,4 Metern Länge, die Konkurrenz kommt aus der Familie.
Opel-intern ist der Frontera die neue Mitte in der Rüsselsheimer SUV-Riege, er füllt die Lücke zwischen Mokka und Grandland, die das Auslaufen des Crossland hinterlassen hat.
Welche technische Basis hat der Frontera?
Dass sich Autos die Plattform teilen und dann in Design und Abstimmung ihre Markenidentität herausarbeiten, ist übliche Praxis. Auch Stellantis arbeitet natürlich nach dem VW-Skoda-Seat-Prinzip des Volkswagen-Konzerns. Die Technik teilt sich der Frontera mit dem ebenfalls neuen Citroen C3, er wurde aber um knapp 40 Zentimeter verlängert, beim Radstand hat er gegenüber dem französischen Kollegen um 13 Zentimeter zugelegt. Dazu ist er technisch weitgehend baugleich mit dem neuen C3 Aircross. Die deutschen Designeingriffe betreffen die Front mit Grill, Schürzen und Leuchten, das Heck sowie das Cockpit-Layout. Gebaut werden alle genannten Fahrzeuge im slowakischen Tranava.
Mit welchem Design fährt der Frontera vor?
Er folgt dem neuen SUV-Trend, der klar in Richtung Box-Design weist - also steile Flanken, horizontale Haube und bündige Fächen. Im Gesicht trägt er die inzwischen zum Identifikations-Merkmal gewordene, glatte „Vizor“-Front aller Opels, hinten gibt es mit horizontal geteilten Heckleuchten einen neuen Akzent. Eine abgesetzte Kante unter der C-Säule und die stark strukturierte Motorhaube vermitteln einen robusten Eindruck, die breite Spur sorgt auch optisch für Stabilität. Chrom-Schmuck sucht man am neuen Frontera vergeblich, alle Leisten und Zierelemente sind in Schwarz gehalten.
Robuster Look und Mut zur Kante: Zwanzig Jahre nach dem Frontera I steigt ein neues Opel-Modell mit gleichem Namen in die Fußstapfen des Ahnen.
Horizontal geteilten Heckleuchten, ein neues Stil-Element bei Opel.
Vizor-Front. Schwarzen Paneel in einer Einheit mit den Scheinwerfen.
Klare Silhouette, ordentlich Bodenfreiheit, viele bündigen Flächen. Dem Frontera nimmt man den Offroader gerne ab, er belässt es aber bei Vorderrad-Antrieb.
Wie ist das Cockpit gestaltet?
Das technisch-coole Cockpit-Layout von Opel wurde fürsorglich in den neuen SUV-Körper übertragen, je nach Ausstattung fügen sich darin bis zu zwei 10-Zoll-Bildschirme zu einem Widescreen-Erlebnis aneinander. In der Basis bleibt es bei einem digitalen Instrumenten-Display und einer Smartphone-Halterung statt dem zentralen Touchscreen – inklusive Direktanbindung und App zum Navigieren in den Handy-Menüs via Lenkradtasten. Auch das Lenkrad selbst wurde optisch aufgewertet und ist ebenfalls glatter und technischer im Look geworden. Die Multifunktionstasten wirken äußerlich wie Touchfelder, es sind aber traditionelle, analoge Drücker, die in Ihrer Funktion niemand überfordern.
Wie sitzt es sich vorne – und wie viel Platz gibt es hinten?
Sitzkomfort ist schon länger ein zentrales Opel-Thema, das hochwertige AGR-Gestühl (zertifiziert von „Aktion Gesunder Rücken“) wird auch im Frontera optional angeboten. Dazu rückt unten der sogenannte Intelli-Seat nach, der auf der Sitzfläche über eine Längs-Aussparung zur Entlastung der unteren Lendenwirbel verfügt. Erster Check: Fühlt sich tadellos an und ist ein guter Mix aus bequem und straff, der Vorfreude auf Langstrecken-Tests macht.
Ein Vorteil sind die erwähnten steilen Flanken auch Innen, sie schaffen in Reihe zwei ein gutes Raumgefühl mit reichlich Kopf- und Seiten-Freiheit. Beachtlich ist auch das maximale Kofferraumvolumen von 1.600 Litern (inklusive aller Unterflurfächer), Box-Design hat ebene seine Vorteile. Die optionale dritten Sitzreihe macht das Kompakt-SUV nicht zum Reise-Vehikel für sieben Personen, sie ist aber eine praktische Unterbringungsmöglichkeit für zusätzliche zwei Personen auf kürzeren Distanzen. Beim Ein- und Aussteigen wird von den Passagieren sechs und sieben eine gewisse Beweglichkeit erwartet.
Das technisch-coole Cockpit-Layout von Opel wurde fürsorglich in den neuen SUV-Körper übertragen, je nach Ausstattung fügen sich darin bis zu zwei 10-Zoll-Bildschirme zu einem Widescreen-Erlebnis aneinander. In der Basis bleibt es bei einem digitalen Instrumenten-Display und einer Smartphone-Halterung statt dem zentralen Touchscreen – inklusive Direktanbindung und App zum Navigieren in den Handy-Menüs via Lenkradtasten. Auch das Lenkrad selbst wurde optisch aufgewertet und ist ebenfalls glatter und technischer im Look geworden. Die Multifunktionstasten wirken äußerlich wie Touchfelder, es sind aber traditionelle, analoge Drücker, die in Ihrer Funktion niemand überfordern.
Wie sitzt es sich vorne – und wie viel Platz gibt es hinten?
Sitzkomfort ist schon länger ein zentrales Opel-Thema, das hochwertige AGR-Gestühl (zertifiziert von „Aktion Gesunder Rücken“) wird auch im Frontera optional angeboten. Dazu rückt unten der sogenannte Intelli-Seat nach, der auf der Sitzfläche über eine Längs-Aussparung zur Entlastung der unteren Lendenwirbel verfügt. Erster Check: Fühlt sich tadellos an und ist ein guter Mix aus bequem und straff, der Vorfreude auf Langstrecken-Tests macht.
Ein Vorteil sind die erwähnten steilen Flanken auch Innen, sie schaffen in Reihe zwei ein gutes Raumgefühl mit reichlich Kopf- und Seiten-Freiheit. Beachtlich ist auch das maximale Kofferraumvolumen von 1.600 Litern (inklusive aller Unterflurfächer), Box-Design hat ebene seine Vorteile. Die optionale dritten Sitzreihe macht das Kompakt-SUV nicht zum Reise-Vehikel für sieben Personen, sie ist aber eine praktische Unterbringungsmöglichkeit für zusätzliche zwei Personen auf kürzeren Distanzen. Beim Ein- und Aussteigen wird von den Passagieren sechs und sieben eine gewisse Beweglichkeit erwartet.
Detox im Innenraum: Das technische-coole Cockpit-Layout der anderen Opel-Modelle sorgt auch im neuen Frontera für eine klare, aufgeräumte Atmosphäre.
Welche Antriebe wird es geben?
Den vollelektrischen Frontera gibt es mit 113-PS-Motor. Vorerst wird ein 44 kWh Eisenphosphat-Akku für 300 Kilometer WLTP-Reichweite sorgen, später soll eine Batterievariante für 400 Kilometer nachrücken. Die Verbrenner-Nachfrage bedient Opel mit dem 1,2-Liter-Mildhybrid-Turbobenzinern, den es wahlweise mit 100 und 136 PS gibt, jeweils kombiniert mit einer Sechsgang-Doppelkupplung-Automatik. Vorerst gibt es demnach keinen Frontera mit Handschaltung.
Nimmt man die Erfahrungswerte des neuen C3, so erwartet die Elektro-Kunden ein unspektakulärer, aber solider Vortrieb, der bei maximal 135 km/h endet, die Real-Reichweite dürfte beim größeren Opel bei rund 240 bis 250 Kilometern liegen. Die bereit aus anderen Modellen bekannten Hybridversionen werden auch im Frontera ziemlich agil ans Werk gehen und dank ihres relativ hohen E-Motor-Outputs von 28 PS beim Verbrauch selbst dann nicht entgleisen, wenn der rechte Fuß ein Motivations-Hoch hat.
Den vollelektrischen Frontera gibt es mit 113-PS-Motor. Vorerst wird ein 44 kWh Eisenphosphat-Akku für 300 Kilometer WLTP-Reichweite sorgen, später soll eine Batterievariante für 400 Kilometer nachrücken. Die Verbrenner-Nachfrage bedient Opel mit dem 1,2-Liter-Mildhybrid-Turbobenzinern, den es wahlweise mit 100 und 136 PS gibt, jeweils kombiniert mit einer Sechsgang-Doppelkupplung-Automatik. Vorerst gibt es demnach keinen Frontera mit Handschaltung.
Nimmt man die Erfahrungswerte des neuen C3, so erwartet die Elektro-Kunden ein unspektakulärer, aber solider Vortrieb, der bei maximal 135 km/h endet, die Real-Reichweite dürfte beim größeren Opel bei rund 240 bis 250 Kilometern liegen. Die bereit aus anderen Modellen bekannten Hybridversionen werden auch im Frontera ziemlich agil ans Werk gehen und dank ihres relativ hohen E-Motor-Outputs von 28 PS beim Verbrauch selbst dann nicht entgleisen, wenn der rechte Fuß ein Motivations-Hoch hat.
1,2-Liter-Mildhybrid-Turbobenziner, wahlweise mit 100 und 136 PS, und jeweils kombiniert mit einer Sechsgang-Doppelkupplung-Automatik.
Wie viel kostet der neue Frontera?
Der Benziner mit 100 PS ist zum Verkaufsstart Anfang Juli mit 24.899 Euro attraktiv unterwegs, 2.000 Euro mehr wird das 136 PS-Modell kosten. Der Stromer wird mit 29.990 Euro gelistet, womit er nach Abzug der Elektro-Förderung auf den Benziner-Preis runterkommt (splange der von Staat und Herstellern gemeinsam finanzierte E-Mobilitätsbonus weiterläuft). Die Serienausstattung ist beachtlich, die Qual der Extra-Auswahl eher gering: Es gibt zwei Ausstattungslevel und zwei Zusatzpakete, fertig. Die ersten Frontera werden im Herbst 2024 nach Österreich kommen.
Das Fazit?
Der Frontera ist mehr als nur ein Crossland-Ersatz - tatsächlich spielt er in einer anderen Liga, und zwar nicht nur wegen der optionalen dritten Sitzreihe. Für Opel ist er erneut – wie schon der Namensspender von 1991 – das richtige Auto zu richtigen Zeit. In Österreich erwartet man, dass 2025 ein Viertel des Verkaufs-Volumens der Marke auf dieses Modell enfallen wird und auch die Marktanteile damit wieder signifikant steigen werden.
Der Benziner mit 100 PS ist zum Verkaufsstart Anfang Juli mit 24.899 Euro attraktiv unterwegs, 2.000 Euro mehr wird das 136 PS-Modell kosten. Der Stromer wird mit 29.990 Euro gelistet, womit er nach Abzug der Elektro-Förderung auf den Benziner-Preis runterkommt (splange der von Staat und Herstellern gemeinsam finanzierte E-Mobilitätsbonus weiterläuft). Die Serienausstattung ist beachtlich, die Qual der Extra-Auswahl eher gering: Es gibt zwei Ausstattungslevel und zwei Zusatzpakete, fertig. Die ersten Frontera werden im Herbst 2024 nach Österreich kommen.
Das Fazit?
Der Frontera ist mehr als nur ein Crossland-Ersatz - tatsächlich spielt er in einer anderen Liga, und zwar nicht nur wegen der optionalen dritten Sitzreihe. Für Opel ist er erneut – wie schon der Namensspender von 1991 – das richtige Auto zu richtigen Zeit. In Österreich erwartet man, dass 2025 ein Viertel des Verkaufs-Volumens der Marke auf dieses Modell enfallen wird und auch die Marktanteile damit wieder signifikant steigen werden.
Erstes Fazit von Motorprofis-Tester Stefan Pabeschitz nach der Frontera-Sitzprobe: „Mehr als nur ein Crossland-Ersatz – tatsächlich spielt der neue Frontera in einer anderen Liga, und zwar nicht nur wegen der optionalen dritten Sitzreihe. Für Opel ist er erneut – wie schon der Namensspender von 1991 – das richtige Auto zu richtigen Zeit."
DATEN & FAKTEN
Opel Frontera
(Juni 2024)Preis
Benziner: 100 PS ab 24.899 Euro, 136 PS ab 26.899 Euro. Elektro: 29.990 Euro.Antrieb
Benziner: 1,2 Liter Dreizylinder-Turbo Mildhybrid, 100 PS/205 Nm und 136 PS/230 Nm. Vorderradantrieb. 6-Gang Doppelkupplungs-Automatik.Elektro: 1 Synchron-E-Motor, 113 PS, 120 Nm, Vorderradantrieb. Batteriekapazität 44 kWh. WLTP-Reichweite ca. 300 km. Vorderradantrieb. 1-Gang Direktgetriebe.
Abmessungen
Länge 4.380 mm / Breite 1.790 mm / Höhe 1.660 mm.Radstand 2.670 mm.
Kofferraumvolumen 460-1.600 l.