DTM SPIELBERG: LIVE & LIVESTREAM
Die DTM-Show in Spielberg
Anmerkung: Hier finden Sie die Berichterstattung zur DTM in Spielberg bis Samstag Abend.
Die Story zum Sonntags-Rennen mit dem Sieg von Thomas Preining und den Top-Platzierungen von Philipp Eng und Lucas Auer lesen Sie unter diesem Link.
Im Sport gibt es manchmal die Momente, in denen man gerne dabei gewesen wäre – weil Geschichte geschrieben wurde. In der großen Historie der DTM könnte sich Fans an diesem Wochenende in der Steiermark ein solcher „Once in a lifetime“ – Event bieten.
Denn seit der Gründung der „Ur“-DTM vor fast vier Jahrzehnten hat es für österreichische Fans noch nie so eine Situation gegeben. Die DTM kommt zum vorletzten Event der Saison und somit mitten im Titel-Thriller nach Österreich – und gleich mehrere Österreicher haben noch Titelchancen. Und sie dürfen zudem darauf hoffen, als erster Lokalmatador überhaupt in Österreich zu gewinnen – und für die Premiere von „Land der Berge“ nach einem DTM-Rennen hier zu sorgen.
Es ist eine ganze Armada an in Österreich lebenden Piloten, die im ersten Verfolgerfeld von Meisterschafts-Leader Sheldon van der Linde (Schubert BMW) zum Überholmanöver ansetzt. Da ist vorne der Kufsteiner Lucas Auer, gefolgt vom Wahl-Bregenzer Rene Rast und dem Wiener Mirko Bortolotti. Und auf Rang 7 der Linzer Aufsteiger Thomas Preining, der noch zu den Geheimfavoriten im Titelkampf gezählt werden kann.
Dass die Österreicher in der DTM 2022 so präsent sind, ist insofern beachtlich, da wohl weltweit keine höchstklassige Rennserie ein so internationales Starterfeld hat. Piloten aus Afrika, Asien, Ozeanien, Europa, Südamerika und Nordamerika standen in den vergangenen elf Monaten am Podium eines DTM-Rennens. Der Kufsteiner Auer und der Linzer Preining dabei als Sieger.
„Die Österreicher sind im GT-Sport traditionell stark“, weiß Lucas Auer, der es als bislang einziger Pilot geschafft hat, in beiden GT3-Saisonen der DTM zu gewinnen – nämlich 2021 und 2022. Das dies keinem anderen Piloten gelungen ist, zeigt die enorme Dichte in der „Königsklasse“ des GT3-Sports. Auer hat zudem eine weitere Besonderheit im Lebenslauf: Er hat sowohl in einem ClassOne-Auto als auch in einem GT3-Auto in der DTM gewonnen (das schafften sonst nur Wittmann, Rast und Müller), Auer ist aber der einzige davon, der unter dem früheren Reglement für verschiedene Marken (Mercedes und BMW) siegte. Mit Thomas Preining und Philipp Eng dazu sind alle Österreicher, die je ein DTM-Rennen gewonnen haben, in Spielberg am Start. Dazu kommt noch Clemens Schmid aus Gries am Brenner, der bereits in seinem sechsten DTM-Rennen in Imola in die Top-6 gefahren ist.
Schmid ist Teil einer weiteren Besonderheit an diesem Wochenende: Erstmals in der Geschichte der modernen DTM (seit 2000) ist ein österreichisches Team bei einem Heimrennen am Start, und der Begriff „Heimrennen“ ist hier wörtlich zu nehmen. Das Knittelfelder Grasser Racing Team ist knapp zehn Autominuten vom Red Bull Ring entfernt zuhause. Für Teamchef Gottfried Grasser, der hier einst im Rahmenprogramm der DTM selbst in der Formel 3 gegen spätere Asse wie DTM-Champion Gary Paffett gefahren ist, ein besonderer Moment: „Die DTM hat in dieser Region einen ganz besonderen Status. Es war immer ein Erlebnis, wenn sie zu uns in die Steiermark gekommen ist – und entsprechend freuen wir uns darauf, nun selbst mit unserem Team dabei zu sein.“
Es wäre wohl auch der perfekte Ort für den ersten Sieg in der DTM – denn obwohl Mirko Bortolotti diese Meisterschaft oft über Wochen heuer angeführt hat, war noch nie ein Grasser-Pilot als Erster im Ziel – was wiederum die enorme Vielfalt im großen Starterfeld beweist. In dem es so eng zugeht, wie sonst kaum wo. Philipp Eng, der sehr viele Rennwagen und Rennserien kennt, staunt: „20 Fahrer im Qualifyin innerhalb von vier Zehntelsekunden und das nicht einmal auf besonders kurzen Strecken – wo gibt es so etwas sonst? Auch Eng wäre übrigens heuer ein Kandidat für seinen ersten Saisonsieg in der DTM – zumal BMW traditionell stark ist, wenn es über diese einzigartig schöne Rennstrecke im Murtal geht.
Die einzige weltweit, die alle drei Königsklassen des Rundstreckensports – Formel 1, MotoGP und DTM – in einer Saison zu Gast hat.
Gefahren wird übrigens auf dem Formel-1-Layout. Die neue Schikane, die kürzlich in der Motorrad-WM erstmals verwendet wurde, wird nicht angefahren. Ob sie in späteren Jahren einmal Thema auch in Autorennen sein wird, ist noch nicht klar. Die Meinung der Österreicher dazu? Bortolotti und Preining würden es gerne mal probieren. Auer ist dafür, es ist sich genauer anzuschauen, will aber das Ganze und die Auswirkungen auf den weiteren Rundenverlauf im Auge behalten. Schmid und Eng sind dagegen. Vor allem weil es eine Überholmöglichkeit in Turn 3 wegnehmen würde. Eng: „Der Red Bull Ring ist perfekt für die DTM, so wie er ist.“
Neben den beiden spannenden Haupt-Rennen imponiert sie auch mit einem äußerst attraktiven Rahmenprogramm, in denen man sowohl große Talente in der DTM Trophy erleben kann wie auch Legenden, was Autos und Fahrer betrifft.
Und zu sehen ist eine der größten Legenden des österreichischen Sports! Denn Marcel Hirscher, der erfolgreichste Weltcup-Skifahrer aller Zeiten, dreht seine schnellen Runden am Red Bull Ring. In einem Audi R8 LMS im Design seiner Skifirma Van Deer wird der Olympiasieger Taxifahrten mit Fans absolvieren – für die Auserwählten sicher ebenfalls ein einmaliges „Once in a Lifetime“ – Erlebnis! Wie vielleicht ja für alle Zuschauer, die Teil eines historischen DTM-Wochenendes werdenn könnten.
Der Vorverkauf läuft entsprechend sehr, sehr gut – klar, dass größte Feld an österreichischen Piloten, dass die österreichischen Fans je zuhause gesehen haben, macht diesen Event für viele zu einem Must-See-Ereignis. Tickets und Infos unter www.dtm.com
Diese Österreicher sind am Red Bull Ring in Spielberg in der DTM am Start:
#22 Lucas Auer (Kufstein, WINWARD Mercedes): „Der Red Bull Ring ist eine der tollsten Rennstrecken der Welt, ich freue mich sehr darauf. In der Formel 3 hatte ich hier tolle Rennen, in der DTM war das perfekte Ergebnis noch nicht dabei – es wäre schön, wenn es nun soweit wäre. Der Kampf um den Titel ist sehr eng, jetzt zählt wirklich jeder Punkt.“
#63 Mirko Bortolotti (Wien, Grasser Racing Team Lamborghini, für Italien fahrend): „Am Red Bull Ring zu fahren ist immer großartig. Es ist ja auch für mich ein Heimrennen, da ich in Wien wohne – und in erster Linie natürlich für das Team. Der dritte Sektor gefällt mir am besten, aber insgesamt tut sich der Lamborghini auf dieser Strecke mit seinem Gewicht etwas schwer. Bei den Zweikämpfen im ersten Sektor macht es das schwierig.“
#25 Philipp Eng (Salzburg/Mondsee, Schubert Team BMW): „Unglaublich – seit 2018 bin ich hier nicht mehr gefahren. Entsprechend groß ist die Vorfreude. Ich hatte hier schon viele schöne Momente in diversen Serien – auch am Podium. Für das Publikum wird dieses Wochenende sicher ein Spektakel.“
#24 Thomas Preining (Linz, Team Bernhard Porsche): „Ich werde mit einem speziellen Helmdesign fahren – mit dem ich meinem Mentor Walter Lechner, dem ich sehr viel zu verdanken habe, die Ehre erweisen möchte. Umso schöner wäre es, damit auch zu gewinnen. Das wird schwierig, denn die Strecke kommt Porsche nicht unbedingt entgegen. Anderseits waren wir auch in Spa von der Logik her unterlegen und dann doch zwei Mal am Podium.“
#85 Clemens Schmid (Gries am Brenner, Grasser Racing Team Lamborghini): „Das Wochenende wird eine große Herausforderung. Der Red Bull Ring kommt den Lamborghini nicht unbedingt entgegen. Im Qualifying halte ich die Top-10 trotzdem für ein realistisches Ziel. Das Rennen ist wieder eine andere Geschichte. Die DTM ist wirklich ein hartes Pflaster. Das einzige was wir sicher sagen können: Wir erwarten viele Zuschauer und eine Mega-Atmosphäre. Ich freue mich wirklich auf mein erstes Heimspiel in der DTM.“
Gottfried Grasser (Knittelfeld, Teamchef Grasser Racing Team Lamborghini): „Wir freuen uns auf unser absolutes Highlight auf einer der schönsten Rennstrecken in dieser wundervollen Umgebung. Die DTM ist für mich die beste Sprint-Serie der Welt, wir lieben sie. Bei den Performance Pistops muss und kann unser Team zeigen, was es draufhat – und in den Sektoren 2 und 3 sollten wir auch schnell sein!“
In den deutschsprachigen Ländern überträgt ProSieben am Samstag und am Sonntag ab 13 Uhr. Das Qualifying beginnt Samstag und Sonntag um 10 Uhr. Rennstart ist um 13:30 Uhr, in Österreich werden die Rennen heuer zudem entweder live oder zeitversetzt auch von Servus TV linear und live im Stream übertragen. Aus Spielberg berichtet Servus TV diesmal live – jeweils ab 13.15 Uhr auch im linearen Programm.
Tickets und weitere Infos für diesen Höhepunkt für alle österreichischen Fans gibt es unter www.dtm.com
Mit motorprofis.at sind Sie in Spielberg live dabei.
Wir berichten live vom Red Bull Ring – und aktualiseren diese Story ständig.
Plus: Wie haben den Link zum Livestream Sonntag –
das Qualifying ab 10 Uhr unter diesem Link.
das Rennen ab 13.15 Uhr auf Servus TV sehen Sie unter diesem Link.
Das Interview mit Red-Bull-Ring-Boss Erich Wolf lesen Sie – hier.
Die wichtigsten Service-Infos zur DTM finden Sie unter diesem Link.
Update, Samstag, 19 Uhr.
Gute Nachrichten für die österreichischen Fans! Lucas Auer (Vierter) und Thomas Preining (Fünfter) haben beim ersten Rennen reichlich gepunktet – und das obwohl sie ursprünglich jeweils wegen einer 10-Sekunden-Strafe rückversetzt wurden. Doch beide Strafen – gegen Auer wegen einer angeblich zu schnellen Boxendurchfahrt, gegen Preining wegen seiner Fahrweise gegen Nico Müller – wurden als nicht haltbar wieder rückgängig gemacht. Damit ist Auer nun in der Meisterschaft Dritter vor Bortolotti, der im Heimrennen von Grasser Racing als Dritter auf das Podium kam. Entsprechend innig die Umarmung von Bortolotti mit seinem Knittelfelder Teamchef Gottfried Grasser (Bild ganz oben).
Sieger: Red-Bull-Alphatauri-Ferrari-Pilot Nick Cassidy vor Rene Rast.
Sonntag kommt es zum drittletzten Rennen der Saison – und zumindest Auer und Bortolotti (und theoretisch auch noch Preining) sind immer noch im Fight um den Titel! Sehen Sie sich das an!
DTM-Stand nach dem Samstag-Rennen:
- Sheldon van der Linde RSA BMW 130
- Rene Rast GER Audi 117
- Lucas Auer AUT Mercedes 110
- Mirko Bortolotti ITA Lamborghini 110
- Thomas Preining AUT Porsche 91
- Dennis Olsen NOR Porsche 87
- Luca Stolz GER Mercedes 84
- Nico Müller SUI Audi 83
- Kelvin van der Linde RSA Audi 82
- Maximilian Götz GER Mercedes 72.
Stimmen nach dem Samstag:
Mirko Bortolotti: "Es war ein sehr guter Samstag für uns, an dem wir von Startposition sechs das Maximum herausgeholt haben. Der dritte Platz ist ein starkes Resultat auf einer Strecke, die uns auf dem Papier nicht besonders liegt. Es war wirklich eine super Performance vom gesamten Team. Der Zeitverlust beim Boxenstopp war unglücklich, aber er hat uns unter dem Strich keine Position gekostet. Diese Dinge passieren auch der besten Crew. Ich bin stolz auf meine Jungs und darauf, dass wir nach zwei schwierigen Wochenenden mit einem starken Ergebnis zurückgekommen sind."
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: "Ein Podium beim Heimrennen ist ein super Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sind. Es gab ein paar Kleinigkeiten, die wir mitnehmen und aus denen wir lernen können. Insgesamt hat das Team aber einen mega Job gemacht. Mirko ist fantastisch gefahren und hat mit seinem dritten Platz wertvolle Punkte erkämpft. Für die anderen Jungs war es kein einfacher Samstag. Clemens war leider früh in eine Kollision verwickelt. Wir haben sein Rennen danach genutzt, um Daten zu sammeln. Rolf hat sich nach seinem tollen Qualifying im Verkehr etwas schwergetan. Bei Alessio war die Lernkurve wieder sehr ermutigend. Er hat im Qualifying den Anschluss gehalten. Wenn er noch das eine oder zwei Zehntel findet, ist er voll bei der Musik. Insgesamt war es ein guter Tag und wir freuen uns auf morgen."
Clemens Schmid: "Es war ein schwieriger Tag. Ich habe das Team im Qualifying im Stich gelassen, denn unser Auto war definitiv besser als die Gridposition. Im Rennen wurden wir leider früh um die Chance auf ein gutes Resultat gebracht. Am Start bremste das Auto vor mir und ich verlor einige Positionen, weil ich vom Gas gehen musste. Danach kam es zu einem unglücklichen Kontakt mit Dennis Olsen. Das war ein klassischer Rennzwischenfall, wie er in der ersten Runde manchmal vorkommt. Nachdem wir den beschädigten Reifen gewechselt hatten, war meine Pace wirklich gut. Der Rennausgang ist enttäuschend, aber wir haben ein super Rennauto. Am Sonntag müssen wir für eine bessere Ausgangslage sorgen."