INTENSIV-TEST: RANGE ROVER VELAR D300
Gleichmäßigkeits-Rennen
Für Freunde des anspruchsvollen Designs: Das sportliche SUV interpretiert der Velar mit einer ganz besonderen Ästhetik. Auch nicht gerade Mittelmaß ist der neu entwickelte Dieselmotor: Als Reihen-Sechszylinder hat er Seltenheitswert und kombiniert gleichmäßigen, ruhigen Lauf mit echtem Sportsgeist. Geändert haben sich zudem die digitale Ebene und das Innengeräusch. Der Jahrgang 2021 im großen Test.
09.08.2021Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Der Velar ist ein Designauto …
Er interpretiert das Thema des sportlichen SUV mit einer eigenen Ästhetik.
Bisheriger Konsens in dieser Klasse war es, einen Coupé-Dachbogen über den massiven Unterbau zu spannen, was den Karosseriekörper gedrungen und bullig erscheinen lässt. Klassische Beispiele dafür sind das GLE und GLC Coupé von Mercedes, oder im günstigeren Bereich der Renault Arkana.
Der Velar geht quasi in die entgegengesetzte Richtung: Er ist fast so lang wie ein Range Rover Sport und ähnlich breit, aber deutlich niedriger. Die Räder sind dagegen riesig. Diese Proportionsverschiebung wirkt wie Body-Stretching, der Körper erscheint schlanker und länger, die unverändert gerade Dachlinie und das zugespitzte Heck unterstützen diese Wahrnehmung.
Damit der Plan aufgeht, ist das Outfit voll durchchoreografiert, zum Beispiel reichen die Lichter weit in die Seitenlinie hinein, um die Silhouette zu strecken, und die Türgriffe werden in der Karosserie versenkt, um die Klarheit der Linien nicht zu stören (was unser Fotograf im Eifer des Gefechts vergessen hat :-).
Alles in allem ein Auto für Freunde des anspruchsvollen Designs, die auch das Alleinstellungsmerkmal genießen werden: Ein SUV mit vergleichbarem Auftritt gibt es nicht.
Er interpretiert das Thema des sportlichen SUV mit einer eigenen Ästhetik.
Bisheriger Konsens in dieser Klasse war es, einen Coupé-Dachbogen über den massiven Unterbau zu spannen, was den Karosseriekörper gedrungen und bullig erscheinen lässt. Klassische Beispiele dafür sind das GLE und GLC Coupé von Mercedes, oder im günstigeren Bereich der Renault Arkana.
Der Velar geht quasi in die entgegengesetzte Richtung: Er ist fast so lang wie ein Range Rover Sport und ähnlich breit, aber deutlich niedriger. Die Räder sind dagegen riesig. Diese Proportionsverschiebung wirkt wie Body-Stretching, der Körper erscheint schlanker und länger, die unverändert gerade Dachlinie und das zugespitzte Heck unterstützen diese Wahrnehmung.
Damit der Plan aufgeht, ist das Outfit voll durchchoreografiert, zum Beispiel reichen die Lichter weit in die Seitenlinie hinein, um die Silhouette zu strecken, und die Türgriffe werden in der Karosserie versenkt, um die Klarheit der Linien nicht zu stören (was unser Fotograf im Eifer des Gefechts vergessen hat :-).
Alles in allem ein Auto für Freunde des anspruchsvollen Designs, die auch das Alleinstellungsmerkmal genießen werden: Ein SUV mit vergleichbarem Auftritt gibt es nicht.
Body-Stretching: Sportliche SUVs wirken normalerweise gedrungen und bullig, das Velar-Design lässt den Körper schlank und lang wirken.
Beleuchtungskörper mit dreidimensionaler Graphik. Neu ist der D300-Motor.
21-Zoll-Räder sind der besonderen Velar-Ästhetik zuträglich.
Proportionsverschiebung: fast so lang wie ein Range Rover Sport und ähnlich breit, aber deutlich niedriger. Die Räder sind dagegen riesig.
Bietet auch der Innenraum anspruchsvolles Design?
Die cognacfarbene Ledertapezierung des Testwagens ist so hochwertig und flächendeckend, wie man das von den noch größeren Range Rover-Varianten gewohnt ist. Der Innenraum ist ein Highlight für stilbewusste Käufer, auch im Konkurrenzvergleich mit anderen Premiummarken.
Dynamik haben die Designer auch im Innenraum erzeugt, vom Armaturenbrett über die Mittelkonsole bis zum Türgriff sind viele Elemente schräg gestellt, um Vorwärtsdrang zu erzeugen. Das Ambiente ist digital, es gibt nahezu keine Knöpfe und Schalter mehr, stattdessen vereinen drei große Screens alle Funktionen: Die digitalen Armaturen im Blickfeld, dazu ein Touchscreen im Zentrum und ein weiterer in der Mittelkonsole. Das sieht sehr modern aus, für eine makellose Optik muss man die zwei mittigen Screens und die Klavierlackdekoraktion in der Mittelkonsole aber immer wieder von den eigenen Tapsern säubern.
Wie funktioniert die Bedienung im volldigitalen Innenraum?
Grundsätzlich: Problemlos, wie mit den Knöpfen. Letztlich war die Umstellung ja nur der letzte ausstehende Digitalisierungsschritt, mit dem zusätzlichen Touchscreen im unteren Bereiche werden nun auch die weniger wichtigen Bereiche wie Klimatisierung und Fahrprogramme durch Tippen und Wischen geregelt.
Neu ist im Velar-Jahrgang 2021 die Software Pivi Pro, die beim Starten des Autos sofort einsatzbereit ist und Software-Updates „over the air“ (also via Internet) automatisch eingespielt.
Insgesamt ist das Multimediasystem sehr flott und modern, die Benutzeroberfläche und Bedienlogik ähnelt einem modernen Smartphone. Verbesserungspotenzial gibt es im Detail, beispielsweise ist die Eingabe der Navigationsziele ein wenig kompliziert. Dass die elektronische Verkehrszeichenerkennung, speziell bei Baustellen, nicht immer klappt, überrascht dagegen nicht, das ist bei der Konkurrenz auch so.
Eine Verbesserung in der Bedienung bringt der neue Automatik-Wahlhebel, der intuitiver als der bisherige Drehknopf funktioniert. Ein Hit, speziell für Freizeitsportler, ist der wasserdichte, schlagfeste „Activity Key“, durch den der Fernbedienungsschlüssel bei Outdoor-Aktivitäten zuhause bleiben kann. Er wird wie eine Uhr am Handgelenk getragen und kann den Velar öffnen, schließen, starten und abschalten, ohne dass der „normale“ Schlüssel in der Nähe ist.
Die cognacfarbene Ledertapezierung des Testwagens ist so hochwertig und flächendeckend, wie man das von den noch größeren Range Rover-Varianten gewohnt ist. Der Innenraum ist ein Highlight für stilbewusste Käufer, auch im Konkurrenzvergleich mit anderen Premiummarken.
Dynamik haben die Designer auch im Innenraum erzeugt, vom Armaturenbrett über die Mittelkonsole bis zum Türgriff sind viele Elemente schräg gestellt, um Vorwärtsdrang zu erzeugen. Das Ambiente ist digital, es gibt nahezu keine Knöpfe und Schalter mehr, stattdessen vereinen drei große Screens alle Funktionen: Die digitalen Armaturen im Blickfeld, dazu ein Touchscreen im Zentrum und ein weiterer in der Mittelkonsole. Das sieht sehr modern aus, für eine makellose Optik muss man die zwei mittigen Screens und die Klavierlackdekoraktion in der Mittelkonsole aber immer wieder von den eigenen Tapsern säubern.
Wie funktioniert die Bedienung im volldigitalen Innenraum?
Grundsätzlich: Problemlos, wie mit den Knöpfen. Letztlich war die Umstellung ja nur der letzte ausstehende Digitalisierungsschritt, mit dem zusätzlichen Touchscreen im unteren Bereiche werden nun auch die weniger wichtigen Bereiche wie Klimatisierung und Fahrprogramme durch Tippen und Wischen geregelt.
Neu ist im Velar-Jahrgang 2021 die Software Pivi Pro, die beim Starten des Autos sofort einsatzbereit ist und Software-Updates „over the air“ (also via Internet) automatisch eingespielt.
Insgesamt ist das Multimediasystem sehr flott und modern, die Benutzeroberfläche und Bedienlogik ähnelt einem modernen Smartphone. Verbesserungspotenzial gibt es im Detail, beispielsweise ist die Eingabe der Navigationsziele ein wenig kompliziert. Dass die elektronische Verkehrszeichenerkennung, speziell bei Baustellen, nicht immer klappt, überrascht dagegen nicht, das ist bei der Konkurrenz auch so.
Eine Verbesserung in der Bedienung bringt der neue Automatik-Wahlhebel, der intuitiver als der bisherige Drehknopf funktioniert. Ein Hit, speziell für Freizeitsportler, ist der wasserdichte, schlagfeste „Activity Key“, durch den der Fernbedienungsschlüssel bei Outdoor-Aktivitäten zuhause bleiben kann. Er wird wie eine Uhr am Handgelenk getragen und kann den Velar öffnen, schließen, starten und abschalten, ohne dass der „normale“ Schlüssel in der Nähe ist.
Cognacfarbene Ledertapezierung, hochwertig und flächendeckend: Der Innenraum ist ein Highlight für stilbewusste Käufer, auch im Konkurrenzvergleich.
Digitale Armaturen, dadurch rückt etwa die Navi direkt ins Blickfeld.
Weiße Nähte und kleine, als Muster gestaltete Löcherug für die Sitzkühlung.
Neu ist im Velar-Jahrgang 2021 die Software Pivi Pro, die beim Starten des Autos sofort einsatzbereit ist und Software-Updates „over the air“ eingespielt.
Keine Knöpfe mehr, stattdessen ein zweiter Touchscreen im unteren Bereich.
Edles Leder und Metallapplikationen auf den Türinnenseiten.
Dass der Velar einen großen Kofferraum und viel Platz für die Fondpassagiere bietet, macht ihn zu einem hervorragenden Familienwagen.
Wichtigste Neuerung beim Velar 2021 ist der Dieselmotor D300 – wie fährt er sich?
Statt dem bisherigen V6-Twinturbodiesel ist im Velar D300 jetzt ein neu entwickelter Reihensechszylinder-Diesel mit sequenziell geschalteten Turboladern und ausgeklügelter Abgasnachbehandlung im Einsatz. Er erfüllt die finale Euro-6-Norm, Land Rover spricht von einem der abgasärmsten Diesel weltweit. Das Aggregat aus der hauseigenen Ingenium-Reihe arbeitet mit 48-Volt-Mild-Hybridtechnologie. Über einen Riemen-Starter-Generator wird Bremsenergie aufgefangen und im Akku unterhalb des Kofferraums gespeichert – dort steht sie dann bereit, um den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen zu unterstützen oder das Start-Stopp-System schneller ansprechen zu lassen.
Ein Reihen-Sechszylinder-Diesel ist ein seltener Leckerbissen, nur BMW und Mercedes haben die elitäre Technik ebenfalls im Programm. Schon ein V6 ist ja heutzutage was Besonders, aber der V-förmigen Zylinderanordnung ist der Reihensechser bei Gleichmäßigkeit und Laufruhe noch einmal überlegen (wer vom 4-Zylinder umsteigt, wähnt sich sowieso in einer anderen Motorenwelt). Man spürt es auch im Velar: Das Dieselgeräusch ist so dezent und sonor, dass man den Motor nur noch im Hintergrund, ganz angenehm, wahrnimmt. Gerade bei den niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten, wo der Motor sonst oft präsenter ist, gibt das noch einmal einen Komfortanstieg. Für Fahrgefühl auf Oberklasse-Niveau sorgt auch das imposante Drehmoment von 650 Newtonmetern, der Velar macht Zwischensprints wie ein Sportwagen und scheint in jeder Situation genügend Kraft zu haben, um zuzulegen. Beim Normsprint von 0 auf 100 km/h bestätigt die Uhr den Eindruck, nach nur 6,5 Sekunden ist der Velar-Tacho dreistellig. Die Achtgang-Automatik sortiert die Gänge abgeklärt, wobei es leichter geworden ist, den D300 sanft, aber bestimmt zu beschleunigen. Die Kraftentfaltung ist gleichmäßiger, nur wenn man ganz spontan aufs Gas tritt, wird der Schub noch zu einem Ruck.
Alles in allem ist es ein beeindruckendes Gleichmäßigkeits-Rennen, dass der Velar als D300 veranstaltet – so sportlich-schnell und zugleich komfortabel-entspannt agieren nur die besten Dieselmotoren.
Und der Verbrauch ist beeindruckend niedrig: Auf der Autobahn erzielt der Velar Werte um die sieben Liter, phasenweise auch darunter. Der Gesamtschnitt lag im Test bei 7,8 Liter.
Statt dem bisherigen V6-Twinturbodiesel ist im Velar D300 jetzt ein neu entwickelter Reihensechszylinder-Diesel mit sequenziell geschalteten Turboladern und ausgeklügelter Abgasnachbehandlung im Einsatz. Er erfüllt die finale Euro-6-Norm, Land Rover spricht von einem der abgasärmsten Diesel weltweit. Das Aggregat aus der hauseigenen Ingenium-Reihe arbeitet mit 48-Volt-Mild-Hybridtechnologie. Über einen Riemen-Starter-Generator wird Bremsenergie aufgefangen und im Akku unterhalb des Kofferraums gespeichert – dort steht sie dann bereit, um den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen zu unterstützen oder das Start-Stopp-System schneller ansprechen zu lassen.
Ein Reihen-Sechszylinder-Diesel ist ein seltener Leckerbissen, nur BMW und Mercedes haben die elitäre Technik ebenfalls im Programm. Schon ein V6 ist ja heutzutage was Besonders, aber der V-förmigen Zylinderanordnung ist der Reihensechser bei Gleichmäßigkeit und Laufruhe noch einmal überlegen (wer vom 4-Zylinder umsteigt, wähnt sich sowieso in einer anderen Motorenwelt). Man spürt es auch im Velar: Das Dieselgeräusch ist so dezent und sonor, dass man den Motor nur noch im Hintergrund, ganz angenehm, wahrnimmt. Gerade bei den niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten, wo der Motor sonst oft präsenter ist, gibt das noch einmal einen Komfortanstieg. Für Fahrgefühl auf Oberklasse-Niveau sorgt auch das imposante Drehmoment von 650 Newtonmetern, der Velar macht Zwischensprints wie ein Sportwagen und scheint in jeder Situation genügend Kraft zu haben, um zuzulegen. Beim Normsprint von 0 auf 100 km/h bestätigt die Uhr den Eindruck, nach nur 6,5 Sekunden ist der Velar-Tacho dreistellig. Die Achtgang-Automatik sortiert die Gänge abgeklärt, wobei es leichter geworden ist, den D300 sanft, aber bestimmt zu beschleunigen. Die Kraftentfaltung ist gleichmäßiger, nur wenn man ganz spontan aufs Gas tritt, wird der Schub noch zu einem Ruck.
Alles in allem ist es ein beeindruckendes Gleichmäßigkeits-Rennen, dass der Velar als D300 veranstaltet – so sportlich-schnell und zugleich komfortabel-entspannt agieren nur die besten Dieselmotoren.
Und der Verbrauch ist beeindruckend niedrig: Auf der Autobahn erzielt der Velar Werte um die sieben Liter, phasenweise auch darunter. Der Gesamtschnitt lag im Test bei 7,8 Liter.
Das Dieselgeräusch ist so dezent und sonor, dass man den Motor nur noch im Hintergrund, ganz angenehm, wahrnimmt. Gerade bei den niedrigen und …
… mittleren Geschwindigkeiten, wo der Motor sonst oft präsenter ist, gibt das noch einmal einen Komfortanstieg.
Imposantes Drehmoment: Der Velar macht Zwischensprints wie ein Sportwagen und scheint in jeder Situation genügend Kraft zu haben, um zuzulegen.
Wie schneidet der Velar im Alltag ab?
Bei 21-Zoll-Felgen, die der besonderen Velar-Ästhetik zuträglich sind, kann keine Komfortkutsche mehr herauskommen, das ist klar – dank aufwändiger Fahrwerkstechnik inklusive Luftfederung rollt der Velar aber trotzdem recht souverän ab. Für die Kurvendynamik werden ebenfalls High-Tech-Features wie eine Wank-Stabilisierung eingesetzt, das Gewicht von über zwei Tonnen lässt sich aber nicht so einfach weg entwickeln, sodass der Velar flott durch die Kurven geht, ohne aber ausgewiesener Sportler zu sein. Gefragt ist ohnehin vorrangig Reisekomfort – und der ist herausragend: Schon bisher ist der Velar sehr souverän über die Autobahn gecruist, jetzt ist er dort noch einmal komfortabler geworden. Die aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung, die in das Meridian-Soundsystem integriert ist, arbeitet ähnlich wie hochwertige Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung, das heißt unerwünschten Geräusche werden über eine Gegenfrequenz unterdrückt. Wer öfter auf der Langstrecke ist, wird den spürbaren Unterschied sehr schätzen.
Gewöhnen muss man sich an die eingeschränkte Sicht durch die nicht sehr große Heckscheibe, etwas lästig sind mitunter auch die Spiegelungen, die vom Armaturenbrett in die Scheibe projiziert werden, und bei Sonneinstrahlung sind die dünnen Linien in der beheizbaren Frontscheibe manchmal sichtbar.
Dass der Velar einen – auch im Konkurrenzvergleich – großen Kofferraum und viel Platz für die Fondpassagiere bietet, macht ihn zu einem sehr hervorragenden Familienwagen. Als Stadtauto tut er sich dagegen schwerer, was am speziellen Design liegt: Die Kombination aus unverändert großer Breite, aber (im Vergleich zum Range Rover/Range Rover Sport) niedriger Sitzposition, fördert die Übersicht nicht, das spürt man in engen Passagen, vor allem in Parkgaragen.
Das Testfazit?
Ein Auto für Freunde des anspruchsvollen Designs, ein SUV mit vergleichbarem Auftritt gibt es nicht: Der Velar interpretiert das Thema des sportlichen SUV mit einer eigenständigen Ästhetik. Der neue Reihen-Sechszylinder-Dieselmotor ist ein seltener Leckerbissen, und die elitäre Technik steigert den Komfort auch noch einmal. In der Stadt fehlt dem breiten Velar etwas die Übersicht, der Familie bietet er hingehen viel Platz und als Reiseauto ist er wunderbar.
Bei 21-Zoll-Felgen, die der besonderen Velar-Ästhetik zuträglich sind, kann keine Komfortkutsche mehr herauskommen, das ist klar – dank aufwändiger Fahrwerkstechnik inklusive Luftfederung rollt der Velar aber trotzdem recht souverän ab. Für die Kurvendynamik werden ebenfalls High-Tech-Features wie eine Wank-Stabilisierung eingesetzt, das Gewicht von über zwei Tonnen lässt sich aber nicht so einfach weg entwickeln, sodass der Velar flott durch die Kurven geht, ohne aber ausgewiesener Sportler zu sein. Gefragt ist ohnehin vorrangig Reisekomfort – und der ist herausragend: Schon bisher ist der Velar sehr souverän über die Autobahn gecruist, jetzt ist er dort noch einmal komfortabler geworden. Die aktive Fahrbahngeräusch-Unterdrückung, die in das Meridian-Soundsystem integriert ist, arbeitet ähnlich wie hochwertige Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung, das heißt unerwünschten Geräusche werden über eine Gegenfrequenz unterdrückt. Wer öfter auf der Langstrecke ist, wird den spürbaren Unterschied sehr schätzen.
Gewöhnen muss man sich an die eingeschränkte Sicht durch die nicht sehr große Heckscheibe, etwas lästig sind mitunter auch die Spiegelungen, die vom Armaturenbrett in die Scheibe projiziert werden, und bei Sonneinstrahlung sind die dünnen Linien in der beheizbaren Frontscheibe manchmal sichtbar.
Dass der Velar einen – auch im Konkurrenzvergleich – großen Kofferraum und viel Platz für die Fondpassagiere bietet, macht ihn zu einem sehr hervorragenden Familienwagen. Als Stadtauto tut er sich dagegen schwerer, was am speziellen Design liegt: Die Kombination aus unverändert großer Breite, aber (im Vergleich zum Range Rover/Range Rover Sport) niedriger Sitzposition, fördert die Übersicht nicht, das spürt man in engen Passagen, vor allem in Parkgaragen.
Das Testfazit?
Ein Auto für Freunde des anspruchsvollen Designs, ein SUV mit vergleichbarem Auftritt gibt es nicht: Der Velar interpretiert das Thema des sportlichen SUV mit einer eigenständigen Ästhetik. Der neue Reihen-Sechszylinder-Dieselmotor ist ein seltener Leckerbissen, und die elitäre Technik steigert den Komfort auch noch einmal. In der Stadt fehlt dem breiten Velar etwas die Übersicht, der Familie bietet er hingehen viel Platz und als Reiseauto ist er wunderbar.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Der neue Reihen-Sechszylinder-Dieselmotor ist ein seltener Leckerbissen, und die elitäre Technik steigert den Komfort auch noch einmal. In der Stadt fehlt dem breiten Velar etwas die Übersicht, der Familie bietet er hingehen viel Platz und als Reiseauto ist er wunderbar. Vor allem aber ist der Velar ein Auto für Freunde des anspruchsvollen Designs, ein SUV mit vergleichbarem Auftritt gibt es nicht".
DATEN & FAKTEN
Range Rover Velar D300 SE
(August 2021)Preis
89.497 Euro Euro. Velar-Einstiegspreis 65.396 EuroAntrieb
Reihensechszylinder-Dieselmotor, 2.996 ccm, 221 kW / 300 PS bei 4.000 U/min, 650 Nm bei 1.500 – 2.500 U/min. 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb mit Terrain Response System.Abmessungen
Länge 4.795 mm / Breite 1933 mm (Breite inkl. eingeklappter Außenspiegel 2.041 mm, Breite ink. ausgeklappter Außenspiegel 2.147 mm) / Höhe 1.683 mm mm. Kofferraumvolumen: 552 bis 1.798 Liter.Gewicht
Eigengewicht 2.049 kg, Gesamtgewicht 2.710 kg. Anhängelast ungebremst 750 kg. Max. Anhängelast 2.500 kg.Fahrwerte
Höchstgeschwindigkeit 230 km/h, Beschleunigung 0-100 km/h in 6,5 sec, WLTP-Normverbrauch 7,4 Liter. CO2-Emissionen nach WLTP-Messung 194 g/km.Testverbrauch
7,8 LiterMOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
9 Punkte
Vernunft
6 Punkte
Preis-Leistung
6 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte