INTENSIV-TEST: KIA XCEED 1,6 T-GDI PLATIN
Der Premiumbegriff dehnt sich
Mit schneidigem Auftritt, oberklassiger Ausstattungsliste und technischer Reife zeigt der XCeed, dass Premiumautos keine rein deutsche Angelegenheit mehr sind. Der SUV-Trend wird hier bewusst anders interpretiert: als optische Weiterentwicklung der hauseigenen Kompaktklasse in Richtung Cross-Country-Coupé.
15.04.2020Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Bevor wir die Klassen durcheinander bringen. Wo genau ist der XCeed einzuordnen?
Auf den ersten Blick würde viele Kompakt-SUV oder Crossover sagen. Der Stil geht in diese Richtung und das Format passt mit rund 4,40 Metern Länge genau. Tatsächlich liegt der Fall ein bisschen anders. Der XCeed ist als Erweiterung der Ceed-Familie etwas näher an der klassischen Kompaktklasse. Die technische Plattform ohne Allradantrieb ist ident, die Sitzposition ist nur vier Zentimeter höher und das Design ist eine Weiterentwicklung der hauseigenen Kompaktklasse in Richtung Cross-Country-Coupé.
Wie stark ist Kia in der Kompaktklasse generell einzuschätzen?
Die früheren Kategorisierungen gelten für Kia nicht mehr. Aus dem Preiskämpfer ist seit dem letzten Modellwechsel, bei dem der Ceed einen enormen Sprung gemacht hat, endgültig ein Herausforderer für die Alteingesessenen geworden, der Golf und Co. technisch, stilistisch und finanziell weitgehend auf Augenhöhe begegnet. Um gute Angebote ist man freilich weiter bemüht, ausstattungsbereinigt bleibt die Preisliste schon interessant.
Was steckt hinter dem Aufstieg von Kia in Europa?
Das klare Bekenntnis zum europäischen Markt. Der inzwischen fünftgrößte Autohersteller der Welt (zusammen mit der Schwestermarke Hyundai) hat natürlich sein Hauptquartier in Korea, ist aber in Europa eine sehr europäische Marke geworden. Das in Deutschland angesiedelte Design- und Entwicklungscenter hat starken Einfluss auf die Produkte und die Mehrheit der in der EU verkauften Autos wird auch in Europa produziert, das gilt auch für die gesamte Ceed-Familie, die bei unseren Nachbarn in der Slowakei vom Band rollt.
Auf den ersten Blick würde viele Kompakt-SUV oder Crossover sagen. Der Stil geht in diese Richtung und das Format passt mit rund 4,40 Metern Länge genau. Tatsächlich liegt der Fall ein bisschen anders. Der XCeed ist als Erweiterung der Ceed-Familie etwas näher an der klassischen Kompaktklasse. Die technische Plattform ohne Allradantrieb ist ident, die Sitzposition ist nur vier Zentimeter höher und das Design ist eine Weiterentwicklung der hauseigenen Kompaktklasse in Richtung Cross-Country-Coupé.
Wie stark ist Kia in der Kompaktklasse generell einzuschätzen?
Die früheren Kategorisierungen gelten für Kia nicht mehr. Aus dem Preiskämpfer ist seit dem letzten Modellwechsel, bei dem der Ceed einen enormen Sprung gemacht hat, endgültig ein Herausforderer für die Alteingesessenen geworden, der Golf und Co. technisch, stilistisch und finanziell weitgehend auf Augenhöhe begegnet. Um gute Angebote ist man freilich weiter bemüht, ausstattungsbereinigt bleibt die Preisliste schon interessant.
Was steckt hinter dem Aufstieg von Kia in Europa?
Das klare Bekenntnis zum europäischen Markt. Der inzwischen fünftgrößte Autohersteller der Welt (zusammen mit der Schwestermarke Hyundai) hat natürlich sein Hauptquartier in Korea, ist aber in Europa eine sehr europäische Marke geworden. Das in Deutschland angesiedelte Design- und Entwicklungscenter hat starken Einfluss auf die Produkte und die Mehrheit der in der EU verkauften Autos wird auch in Europa produziert, das gilt auch für die gesamte Ceed-Familie, die bei unseren Nachbarn in der Slowakei vom Band rollt.
Der SUV-Trend wird hier bewusst anders interpretiert: optische Weiterentwicklung der Kompaktklasse mit Cross-Country- und Coupé-Bausteinen.
Der Cross-Country-Look bleibt immer auf der schicken Seite: In den Felgen werden die dicken Speichen zu einer schönen Graphik geformt.
Lässiges Licht: Edle Voll-LED-Schweinwerfer.
Bringt Tempo rein: Chromspitz in der C-Säule.
Im Stil der Oberliga: moderne Heckleuchten.
Die Rückseite lebt vom markanten Diffusor, vom flachen Heckfenster und vom großen Dachspoiler. Lichteffekt durch moderne Heckleuchten.
Schauen wir uns den neuen XCeed genauer an. Was lässt sich über das Design sagen?
Gutes. Der XCeed hat einen schneidigen Auftritt, wie man ihn selten sieht, schon gar nicht wenn Segmente gekreuzt werden. Wer hier aber einmal ein paar Meter zurücktritt, um die Linienführung wirken zu lassen, wird erkennen, dass sie wirklich gelungen ist.
Im unteren Teil des Fahrzeugs setzten die Designer auf Cross-Country-Ästhetik, die weit über schnelle Schminke hinausgeht. Die Radhäuser wurden groß ausgeschnitten und mit Kunststoffleisten betont, sodass die massiven 18-Zoll-Räder ideal reinpassen. Die rustikalen Radhausverkleidungen setzen sich deutlich sichtbar in die Stoßfänger fort und wachsen zwischen den Achsen zu Seitenschwellern an.
Als Kontrast zum Cross-Country-Still im unteren Bereich hat die obere Hälfte des XCeed eine Coupé-Silhouette. Die Dachlinie verläuft relativ flach und fällt deutlich nach hinten ab, ein markanter Chromspitz in der C-Säule gibt der Fenstergraphik noch mehr Speed. Die Designer können mit der Dachreling sogar noch ein Cross-Country-Zitat einflechten, ohne an Tempo zu verlieren. Die Front betont über den schmalen, großen Kühlergrill und den noch größeren Lufteinlass darunter ihre Breite. Die Rückseite lebt vom markanten Diffusor, vom flachen Heckfenster und vom großen Dachspoiler.
Der XCeed wirkt nicht nur flott, sondern auch hochwertig. Stimmt der Eindruck?
Basis für hochwertige Optik sind Genauigkeit, Detailliebe und gute Verarbeitung. Man kennt das von den bekannten Premiummarken, und Kia zeigt, das es den Premiumbegriff verstanden hat, denn für einen Kompakten tritt der XCeed ziemlich geschliffen auf.
Eine wichtige Rolle spielt auch das Stilgefühl, denn beim XCeed bleibt der Cross-Country-Look immer auf der schicken Seite: In den Felgen werden die dicken Speichen zu einer schönen Graphik geformt. Die rustikalen Seitenschweller ziert eine hochwertige Chromleiste. Und auch der angedeutete Diffusor ist gut gemachter Chromschmuck.
Zudem nutzt Kia den bei Audi und Co. bestens bewährten Design-Joker: lässiges Licht. Edle Voll-LED-Schweinwerfer und moderne Heckleuchten sind serienmäßig, damit spielt das XCeed-Design auch bei Dunkelheit in der Oberliga.
Steigen wir ein. Wie fühlt sich der XCeed vom Fahrersitz aus an?
Dass der Fahrersitz vier Zentimeter höher als im normalen Ceed ist, kann den Einstieg etwas bequemer machen, eine spürbar erhöhte Sitzposition wie bei den Kompakt-SUVs nimmt man hier aber nicht ein. Der XCeed fühlt sich mehr nach klassischer Kompaktklasse an – was auch gut ist: Nicht jeder will auf den Hochsitz, am Boden bleiben heißt auch sportlich bleiben.
Gutes. Der XCeed hat einen schneidigen Auftritt, wie man ihn selten sieht, schon gar nicht wenn Segmente gekreuzt werden. Wer hier aber einmal ein paar Meter zurücktritt, um die Linienführung wirken zu lassen, wird erkennen, dass sie wirklich gelungen ist.
Im unteren Teil des Fahrzeugs setzten die Designer auf Cross-Country-Ästhetik, die weit über schnelle Schminke hinausgeht. Die Radhäuser wurden groß ausgeschnitten und mit Kunststoffleisten betont, sodass die massiven 18-Zoll-Räder ideal reinpassen. Die rustikalen Radhausverkleidungen setzen sich deutlich sichtbar in die Stoßfänger fort und wachsen zwischen den Achsen zu Seitenschwellern an.
Als Kontrast zum Cross-Country-Still im unteren Bereich hat die obere Hälfte des XCeed eine Coupé-Silhouette. Die Dachlinie verläuft relativ flach und fällt deutlich nach hinten ab, ein markanter Chromspitz in der C-Säule gibt der Fenstergraphik noch mehr Speed. Die Designer können mit der Dachreling sogar noch ein Cross-Country-Zitat einflechten, ohne an Tempo zu verlieren. Die Front betont über den schmalen, großen Kühlergrill und den noch größeren Lufteinlass darunter ihre Breite. Die Rückseite lebt vom markanten Diffusor, vom flachen Heckfenster und vom großen Dachspoiler.
Der XCeed wirkt nicht nur flott, sondern auch hochwertig. Stimmt der Eindruck?
Basis für hochwertige Optik sind Genauigkeit, Detailliebe und gute Verarbeitung. Man kennt das von den bekannten Premiummarken, und Kia zeigt, das es den Premiumbegriff verstanden hat, denn für einen Kompakten tritt der XCeed ziemlich geschliffen auf.
Eine wichtige Rolle spielt auch das Stilgefühl, denn beim XCeed bleibt der Cross-Country-Look immer auf der schicken Seite: In den Felgen werden die dicken Speichen zu einer schönen Graphik geformt. Die rustikalen Seitenschweller ziert eine hochwertige Chromleiste. Und auch der angedeutete Diffusor ist gut gemachter Chromschmuck.
Zudem nutzt Kia den bei Audi und Co. bestens bewährten Design-Joker: lässiges Licht. Edle Voll-LED-Schweinwerfer und moderne Heckleuchten sind serienmäßig, damit spielt das XCeed-Design auch bei Dunkelheit in der Oberliga.
Steigen wir ein. Wie fühlt sich der XCeed vom Fahrersitz aus an?
Dass der Fahrersitz vier Zentimeter höher als im normalen Ceed ist, kann den Einstieg etwas bequemer machen, eine spürbar erhöhte Sitzposition wie bei den Kompakt-SUVs nimmt man hier aber nicht ein. Der XCeed fühlt sich mehr nach klassischer Kompaktklasse an – was auch gut ist: Nicht jeder will auf den Hochsitz, am Boden bleiben heißt auch sportlich bleiben.
Der Fahrersitz ist vier Zentimeter höher als im normalen Ceed: Eine spürbar erhöhte Sitzposition wie bei den Kompakt-SUVs nimmt man hier nicht ein.
Digitale Armaturen in Form eines 12,3-Zoll-TFT-Displays, das zentrale Themenbereiche wie Telefon, Musik und Navi prominent ins Blickfeld rückt.
Navi, Radio und Wetterbericht: Drei Themenbereiche gehen sich auf dem breiten 10,25-Zoll-Touchscreen in quadratischen Kacheln nebeneinander aus.
426 bis 1.378 Liter weist die Messung beim XCeed aus. Im Vergleich dazu: beim normalen Ceed 395 bis 1.291 Liter und beim Sportage 439 bis 1.492 Liter.
Im Innenraum trimmt Kia seine Kompaktklasse in Richtung Premium-Kompaktklasse. Welcher Plan steckt dahinter und wie konsequent wird das Upgrade umgesetzt?
In der Kompaktklasse sind Audi, BMW und Mercedes keineswegs unschlagbar, daher will auch Kia auf die Einkaufslisten der anspruchsvolleren Käufer kommen. Der XCeed legt dafür eine oberklassige Ausstattungsliste vor.
In der getesteten Topversion „Platin“ sind die Sitze achtfach elektrisch verstellbar und werden mit weichem, schwarzem Leder tapeziert. Auf den sportiv ausformten Seitenwangen sind als Kontrast helle Stoffleisten und Nähte verarbeitet. Die im Rautenmuster herausgestanzten Miniaturöffnungen in der Lederoberfläche sind keine Show, sondern kleine Ventile für die Sitzkühlung. Dass Fahrer- und Beifahrersitz nicht nur beheizt, sondern auch belüftet werden, hat in der Kompaktklasse Seltenheitswert. Das gilt aber auch für die Sitzheizung im Fond, bevor sich die Hinterbänkler beschweren.
Auch das Multimediasystem ist in dieser Form bei einem Kompakten sonst kaum zu finden. Drei Themenbereiche gehen sich auf dem breiten 10,25-Zoll-Touchscreen in quadratischen Kacheln nebeneinander aus. Beispielsweise sieht man links außen die aktuelle Navigationskarte, kann sich in der Mitte durch die Radiosender-Liste drücken und bekommt rechts außen die Wettervorhersage eingeblendet. Weil der XCeed über eine fixe SIM-Karte mit dem Internet verbunden ist, wird neben der künftigen Witterung auch die aktuelle Verkehrslage eingespielt, was der Navigation eine neue Qualität gibt. Sehr hilfreiche sind auch die über das Internet eingeholten Benzinpreise der jeweils umliegenden Tankstellen, dieses Service hat im Test tadellos funktioniert.
Die Armaturen sind bei der Platin-Ausstattung nicht mehr als analoge Uhren ausgeführt, stattdessen gibt es ein hochauflösendes 12,3-Zoll-TFT-Display, das zentrale Themenbereiche wie Telefon, Musik und Navi prominent ins Blickfeld rückt. Premium-Attitüde hat auch das Soundsystem vom amerikanischen Kopfhörer- und Lautsprecherspezialisten JBL.
Wie stimmig ist das Inndesign. Und ist es auch benutzerfreundlich?
Das Armaturenbrett des XCeed orientiert sich am Ceed, das bedeutet: Eher konservatives Design, keine Experimente, VW lässt grüßen. Es gibt sicher avantgardistischere Einrichtungen, aber kaum benutzerfreundlichere Konzepte: Wie logisch und angenehm sich der XCeed durchwegs bedienen lässt, ist inzwischen eine Benchmark in der Branche. Bitte beibehalten.
Auch wenn der XCeed mit seiner Coupé-Silhouette auftrumpft, steht er in direkter Konkurrenz zu Kompakt-SUVs – aber ist er für Familien ebenso praktisch?
Geht schon in diese Richtung, ja. Dass die schräg gestellte Heckscheibe beim maximalen Kofferraumvolumen was wegzwickt, ist logisch. Aber durch die im Vergleich zum normalen Ceed längeren Überhänge kommt auch Stauraum dazu. 426 bis 1.378 Liter weist die Messung beim XCeed auf. Im Vergleich dazu sind es beim normalen Ceed 395 bis 1.291 Liter. Und beim Sportage 439 bis 1.492 Liter, also auch nicht so viel mehr.
In der Kompaktklasse sind Audi, BMW und Mercedes keineswegs unschlagbar, daher will auch Kia auf die Einkaufslisten der anspruchsvolleren Käufer kommen. Der XCeed legt dafür eine oberklassige Ausstattungsliste vor.
In der getesteten Topversion „Platin“ sind die Sitze achtfach elektrisch verstellbar und werden mit weichem, schwarzem Leder tapeziert. Auf den sportiv ausformten Seitenwangen sind als Kontrast helle Stoffleisten und Nähte verarbeitet. Die im Rautenmuster herausgestanzten Miniaturöffnungen in der Lederoberfläche sind keine Show, sondern kleine Ventile für die Sitzkühlung. Dass Fahrer- und Beifahrersitz nicht nur beheizt, sondern auch belüftet werden, hat in der Kompaktklasse Seltenheitswert. Das gilt aber auch für die Sitzheizung im Fond, bevor sich die Hinterbänkler beschweren.
Auch das Multimediasystem ist in dieser Form bei einem Kompakten sonst kaum zu finden. Drei Themenbereiche gehen sich auf dem breiten 10,25-Zoll-Touchscreen in quadratischen Kacheln nebeneinander aus. Beispielsweise sieht man links außen die aktuelle Navigationskarte, kann sich in der Mitte durch die Radiosender-Liste drücken und bekommt rechts außen die Wettervorhersage eingeblendet. Weil der XCeed über eine fixe SIM-Karte mit dem Internet verbunden ist, wird neben der künftigen Witterung auch die aktuelle Verkehrslage eingespielt, was der Navigation eine neue Qualität gibt. Sehr hilfreiche sind auch die über das Internet eingeholten Benzinpreise der jeweils umliegenden Tankstellen, dieses Service hat im Test tadellos funktioniert.
Die Armaturen sind bei der Platin-Ausstattung nicht mehr als analoge Uhren ausgeführt, stattdessen gibt es ein hochauflösendes 12,3-Zoll-TFT-Display, das zentrale Themenbereiche wie Telefon, Musik und Navi prominent ins Blickfeld rückt. Premium-Attitüde hat auch das Soundsystem vom amerikanischen Kopfhörer- und Lautsprecherspezialisten JBL.
Wie stimmig ist das Inndesign. Und ist es auch benutzerfreundlich?
Das Armaturenbrett des XCeed orientiert sich am Ceed, das bedeutet: Eher konservatives Design, keine Experimente, VW lässt grüßen. Es gibt sicher avantgardistischere Einrichtungen, aber kaum benutzerfreundlichere Konzepte: Wie logisch und angenehm sich der XCeed durchwegs bedienen lässt, ist inzwischen eine Benchmark in der Branche. Bitte beibehalten.
Auch wenn der XCeed mit seiner Coupé-Silhouette auftrumpft, steht er in direkter Konkurrenz zu Kompakt-SUVs – aber ist er für Familien ebenso praktisch?
Geht schon in diese Richtung, ja. Dass die schräg gestellte Heckscheibe beim maximalen Kofferraumvolumen was wegzwickt, ist logisch. Aber durch die im Vergleich zum normalen Ceed längeren Überhänge kommt auch Stauraum dazu. 426 bis 1.378 Liter weist die Messung beim XCeed auf. Im Vergleich dazu sind es beim normalen Ceed 395 bis 1.291 Liter. Und beim Sportage 439 bis 1.492 Liter, also auch nicht so viel mehr.
Das ausgewogene Fahrverhalten zeugt von hoher technischer Reife, der flotte und trotzdem recht sparsame Antrieb auch.
Wie fährt sich der XCeed? Und ist die getestete Edelvariante mit 204 PS und Automatik ein Kauf-Tipp?
Dass der XCeed trotz Cross-Country-Look näher an der Kompaktklasse bleibt, hat Vorteile bei Abrollverhalten und Fahrdynamik – durch den weniger hohen Aufbau gelingt der übliche Kompromiss hier eine Tick besser als bei den Kompakt-SUVs. Das ausgewogene Fahrverhalten zeugt von hoher technische Reife, wofür der über 200 km/h schnelle Ausflug auf die deutsche Autobahn einen zusätzlichen Beweis abgab.
Technisch ausgereift ist auch der Antrieb. Mit einem 204 PS starken 1,6-Liter-Turbomotor, verwaltet per Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, tritt der XCeed beim Test in einer recht üppigen Edelvariante an. Im normalen Alltag zieht sie gut an, bleibt aber insgesamt ausgeglichen und unauffällig. Dass ordentlich Power vorhanden ist, muss man, wie bei kleineren Turbomotoren üblich, durch entschlossenes Ausdrehen der Gänge einfordern. Dann marschiert der XCeed aber ordentlich, und das auch noch weit jenseits der heimischen Tempolimits, wie sich in Bayern zeigte. Der Verbrauch geht angesichts der Fahrleistungen voll in Ordnung, im Test waren es 8,3 Liter im großen Schnitt, ohne Zurückhaltung bei der Fahrweise. Flott und trotzdem recht sparsam, so ist der 204 PS starke 1,6 T-GDI ein Kauf-Tipp (auch wenn der 1,4 T-GDI mit 140 PS vielen eigentlich reichen wird).
Beschäftigt der XCeed besonders begabte Assistenten?
Der adaptive Tempomat regelt den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug automatisch. Wird das Fahrzeug vorne schneller, beschleunigt der XCeed bis zur gewünschten Geschwindigkeit. Bremst der Vordermann, bremst auch der XCeed, wenn nötig bis zum Stillstand. Hoch entwickelt ist auch das Notbremssystem, das vor Gefahren warnt und als letzter Ausweg automatisch bremst. Neben anderen Autos erkennt es Fußgänger und Fahrradfahrer, zwei in der Stadt manchmal erstaunlich furchtlos agierende Gruppen (was wohl nicht am Notbremssystem liegt).
Werfen wir noch einen Blick in die Preislisten. Ist der XCeed ein gutes Angebot?
Grundsätzlich liegt der XCeed rund 3.000 Euro über dem normalen Ceed und rund 4.000 Euro unter dem Sportage. Wenn man kein ausgewiesener Langstreckenfahrer ist, verzichtet man auf den Diesel und bleibt bei den deutlich günstigeren Benzinern – dann liegt man in der schon anständig ausgestatteten Variante „Silber“ bei 24.690 Euro. Besonders interessant ist der XCeed als Premium-Konkurrenz für Mercedes GLA oder Kompakte von BMW und Audi, mit denen es die aus dem Vollen schöpfende Testversion – 204 PS, Automatik und Platin-Ausstattung – durchaus aufnehmen kann. Preislich kommt sie bei 36.890 Euro zu stehen, das geht sich bei vergleichbar ausgestatteten Süd-Teutonen nicht annähernd aus.
Wie fällt das Intensivtest-Fazit zum XCeed aus?
Gerade in der Kompaktklasse dehnt sich der Premiumbegriff, er muss definitiv um Autos wie dieses erweitert werden: Mit schneidigem Auftritt, oberklassiger Ausstattungsliste und technischer Reife zeigt der XCeed, dass er bei Mercedes, BMW und Audi ernsthaft mitspielen kann – aber ausstattungsbereinigt ein Hauseck günstiger ist. Dass der SUV-Trend hier bewusst anders interpretiert wird, ist erfrischend: die optische Weiterentwicklung der Kompaktklasse in Richtung Cross-Country-Coupé bietet nicht die erhöhte Sitzposition eines Kompakt-SUV, schaut aber schnittiger aus.
Dass der XCeed trotz Cross-Country-Look näher an der Kompaktklasse bleibt, hat Vorteile bei Abrollverhalten und Fahrdynamik – durch den weniger hohen Aufbau gelingt der übliche Kompromiss hier eine Tick besser als bei den Kompakt-SUVs. Das ausgewogene Fahrverhalten zeugt von hoher technische Reife, wofür der über 200 km/h schnelle Ausflug auf die deutsche Autobahn einen zusätzlichen Beweis abgab.
Technisch ausgereift ist auch der Antrieb. Mit einem 204 PS starken 1,6-Liter-Turbomotor, verwaltet per Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, tritt der XCeed beim Test in einer recht üppigen Edelvariante an. Im normalen Alltag zieht sie gut an, bleibt aber insgesamt ausgeglichen und unauffällig. Dass ordentlich Power vorhanden ist, muss man, wie bei kleineren Turbomotoren üblich, durch entschlossenes Ausdrehen der Gänge einfordern. Dann marschiert der XCeed aber ordentlich, und das auch noch weit jenseits der heimischen Tempolimits, wie sich in Bayern zeigte. Der Verbrauch geht angesichts der Fahrleistungen voll in Ordnung, im Test waren es 8,3 Liter im großen Schnitt, ohne Zurückhaltung bei der Fahrweise. Flott und trotzdem recht sparsam, so ist der 204 PS starke 1,6 T-GDI ein Kauf-Tipp (auch wenn der 1,4 T-GDI mit 140 PS vielen eigentlich reichen wird).
Beschäftigt der XCeed besonders begabte Assistenten?
Der adaptive Tempomat regelt den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug automatisch. Wird das Fahrzeug vorne schneller, beschleunigt der XCeed bis zur gewünschten Geschwindigkeit. Bremst der Vordermann, bremst auch der XCeed, wenn nötig bis zum Stillstand. Hoch entwickelt ist auch das Notbremssystem, das vor Gefahren warnt und als letzter Ausweg automatisch bremst. Neben anderen Autos erkennt es Fußgänger und Fahrradfahrer, zwei in der Stadt manchmal erstaunlich furchtlos agierende Gruppen (was wohl nicht am Notbremssystem liegt).
Werfen wir noch einen Blick in die Preislisten. Ist der XCeed ein gutes Angebot?
Grundsätzlich liegt der XCeed rund 3.000 Euro über dem normalen Ceed und rund 4.000 Euro unter dem Sportage. Wenn man kein ausgewiesener Langstreckenfahrer ist, verzichtet man auf den Diesel und bleibt bei den deutlich günstigeren Benzinern – dann liegt man in der schon anständig ausgestatteten Variante „Silber“ bei 24.690 Euro. Besonders interessant ist der XCeed als Premium-Konkurrenz für Mercedes GLA oder Kompakte von BMW und Audi, mit denen es die aus dem Vollen schöpfende Testversion – 204 PS, Automatik und Platin-Ausstattung – durchaus aufnehmen kann. Preislich kommt sie bei 36.890 Euro zu stehen, das geht sich bei vergleichbar ausgestatteten Süd-Teutonen nicht annähernd aus.
Wie fällt das Intensivtest-Fazit zum XCeed aus?
Gerade in der Kompaktklasse dehnt sich der Premiumbegriff, er muss definitiv um Autos wie dieses erweitert werden: Mit schneidigem Auftritt, oberklassiger Ausstattungsliste und technischer Reife zeigt der XCeed, dass er bei Mercedes, BMW und Audi ernsthaft mitspielen kann – aber ausstattungsbereinigt ein Hauseck günstiger ist. Dass der SUV-Trend hier bewusst anders interpretiert wird, ist erfrischend: die optische Weiterentwicklung der Kompaktklasse in Richtung Cross-Country-Coupé bietet nicht die erhöhte Sitzposition eines Kompakt-SUV, schaut aber schnittiger aus.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Gerade in der Kompaktklasse dehnt sich der Premiumbegriff, er muss definitiv um Autos wie dieses erweitert werden. Und dass der SUV-Trend hier bewusst anders interpretiert wird, ist erfrischend: die optische Weiterentwicklung der Kompaktklasse in Richtung Cross-Country-Coupé bietet nicht die erhöhte Sitzposition eines Kompakt-SUV, schaut aber schnittiger aus."
DATEN & FAKTEN
Kia XCeed 1,6 T-GDI GPF ISG DCT7 PLATIN
(April 2020)Preis
36.890 Euro. Einstiegspreis XCeed 22.490 Euro.Antrieb
4-Zylinder Benzinmotor mit Direkteinspritzung, Abgasturbolader, 3-Wege Katalysator und Partikelfilter. Hubraum 1.591 ccm. Leistung 150 kW/204 PS bei 6.000 u/min. Max. Drehmoment 265 Nm bei 1.500 U/min. Frontantrieb.Abmessungen
Länge/Breite/Höhe 4.395/1.826/1.495 mm. Radstand 2.650 mm.Gewicht
Leergewicht 1.342 – 1.452 kg. Gesamtgewicht 1.880 kg.Fahrwerte
Vmax 220 km/h, 0-100 km/h in 7,5 sec, Normverbrauch 7,1 Liter.Testverbrauch
8, 3 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
7 Punkte
Vernunft
7 Punkte
Preis-Leistung
9 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte