Jeep Avenger (Vorstellung & Sitzprobe)
Stadt-Cowboy
Eine amerikanische Traditionsmarke erfindet sich neu und nimmt den alten Kontinent stärker in den Focus. Der Avenger wird auf Anhieb zum europäischen Auto des Jahres gewählt. Er ist der erste rein elektrische Jeep, sticht durch sein markentypisches Design heraus und hat neue Technik an Bord. Das erste Kennenlernen.
13.03.2023Fotos: Werk
Kleines Auto – großes Image?
Nur wenige Marken haben es geschafft, gleichbedeutend mit dem Produkt zu sein, das sie darstellen: Klebstoff ist für viele Uhu, Klebeband ist Tixo – und ein Geländewagen eben ein Jeep. Die Marke hatte immer schon ein starkes Image. Aber lange nicht jeder, der die coole Optik liebt, will die Kosten für starke Motoren und teure Allrad-Technik in Kauf nehmen.
Der neue Avenger reiht sich nun sogar unter dem Renegade ein, der sich eine Plattform mit dem Fiat 500 X teilt, also selbst kein Riese ist. Noch dazu wird er nur als Elektroauto mit 156 PS und Vorderradantrieb angeboten. Martialisch dagegen ist sein Name, zu deutsch: Rächer.
Wie viel Jeep steckt im Design?
Der Jeep Avenger teilt sich eine Plattform mit den Stellantis-Geschwistern DS 3 E-Tense, Peugeot e-2008 und Opel Mokka-e, dementsprechend kompakt fallen auch seine Außenabmessungen aus. Die Designer haben den Avenger aber so gestaltet, dass er verhältnismäßig bullig und wuchtig dasteht. Dafür sorgen die hohe Gürtellinie, die betonten sowie mit Kunststoff beplankten Radkästen und der typische, siebenteilige Jeep-Grill. Verwechslungen mit den Konzern-Geschwistern ausgeschlossen.
Nach dem hauseigenen Motto „Design to function“ wurden die LED-Lichter hoch angesiedelt: In Europa passieren 70 Prozent der Unfälle im niedrigen Geschwindigkeitsbereich, beispielsweise können Parkschäden bei tiefer gelegenen Scheinwerfern schnell zu teuren Reparaturen führen. Sollte die Front des Avenger jemand anrempeln, ist dagegen nur die weitaus günstigere Stoßstange zu ersetzen, nicht die Lichter.
Auffällig ist auch das Dach in schwarzer Kontrast-Farbe, dazu gibt es spannende Hauptfarben wie den Gelbton „Sun“ und den Grünton „Lake“, die dem kleinen Stadt-Cowboy hervorragend stehen. Die Felgen im 16-, 17- und 18-Zoll-Fomat greifen alle typische Jeep-Designs auf.
Ein Jeep – ein Auto für alle Fälle?
Ein Jeep muss im Alltag bestehen, so viel ist klar. Um möglichst praktisch beim täglichen Schaffen zu unterstützen, bietet der Avenger auffällig viele Ablagen. Sofort fällt die vertikale Fläche auf, die sich von der Mittelkonsole bis über die Beifahrerseite zieht und somit nicht nur eine Aufgabe hat, sondern auch den Innenraum maßgeblich gestaltet. Für das besonders große Staufach im Mitteltunnel hat Jeep eine magnetisch Abdeckung gestaltet, die vielseitig einsetzbar ist. In der Ablage zwischen den Sitzen kann man mittels eines variablen Stecksystems für Ordnung sorgen. Über der Mittelkonsole mit klassischer Klima-Bedienleiste thront ein 10,25 Zoll großer Multimedia-Schirm, als Instrumenten-Display dient ein sieben Zoll großes Paneel. Die verbauten Materialien sind zum Teil etwas simpel, es wurde auch mit Blick auf den Preis geplant. Patzer in Sachen Verarbeitung hat man sich aber nicht geleistet.
Für ein City-SUV geht der Bewegungsspielraum – sowohl in der ersten als auch der zweite Reihe – in Ordnung. Der Kofferraum fasst klassenübliche 355 Liter. Optional gibt es eine elektrische Heckklappe mit Sensor-Funktion, ein Alleinstellungsmerkmal im Segment.
Nur wenige Marken haben es geschafft, gleichbedeutend mit dem Produkt zu sein, das sie darstellen: Klebstoff ist für viele Uhu, Klebeband ist Tixo – und ein Geländewagen eben ein Jeep. Die Marke hatte immer schon ein starkes Image. Aber lange nicht jeder, der die coole Optik liebt, will die Kosten für starke Motoren und teure Allrad-Technik in Kauf nehmen.
Der neue Avenger reiht sich nun sogar unter dem Renegade ein, der sich eine Plattform mit dem Fiat 500 X teilt, also selbst kein Riese ist. Noch dazu wird er nur als Elektroauto mit 156 PS und Vorderradantrieb angeboten. Martialisch dagegen ist sein Name, zu deutsch: Rächer.
Wie viel Jeep steckt im Design?
Der Jeep Avenger teilt sich eine Plattform mit den Stellantis-Geschwistern DS 3 E-Tense, Peugeot e-2008 und Opel Mokka-e, dementsprechend kompakt fallen auch seine Außenabmessungen aus. Die Designer haben den Avenger aber so gestaltet, dass er verhältnismäßig bullig und wuchtig dasteht. Dafür sorgen die hohe Gürtellinie, die betonten sowie mit Kunststoff beplankten Radkästen und der typische, siebenteilige Jeep-Grill. Verwechslungen mit den Konzern-Geschwistern ausgeschlossen.
Nach dem hauseigenen Motto „Design to function“ wurden die LED-Lichter hoch angesiedelt: In Europa passieren 70 Prozent der Unfälle im niedrigen Geschwindigkeitsbereich, beispielsweise können Parkschäden bei tiefer gelegenen Scheinwerfern schnell zu teuren Reparaturen führen. Sollte die Front des Avenger jemand anrempeln, ist dagegen nur die weitaus günstigere Stoßstange zu ersetzen, nicht die Lichter.
Auffällig ist auch das Dach in schwarzer Kontrast-Farbe, dazu gibt es spannende Hauptfarben wie den Gelbton „Sun“ und den Grünton „Lake“, die dem kleinen Stadt-Cowboy hervorragend stehen. Die Felgen im 16-, 17- und 18-Zoll-Fomat greifen alle typische Jeep-Designs auf.
Ein Jeep – ein Auto für alle Fälle?
Ein Jeep muss im Alltag bestehen, so viel ist klar. Um möglichst praktisch beim täglichen Schaffen zu unterstützen, bietet der Avenger auffällig viele Ablagen. Sofort fällt die vertikale Fläche auf, die sich von der Mittelkonsole bis über die Beifahrerseite zieht und somit nicht nur eine Aufgabe hat, sondern auch den Innenraum maßgeblich gestaltet. Für das besonders große Staufach im Mitteltunnel hat Jeep eine magnetisch Abdeckung gestaltet, die vielseitig einsetzbar ist. In der Ablage zwischen den Sitzen kann man mittels eines variablen Stecksystems für Ordnung sorgen. Über der Mittelkonsole mit klassischer Klima-Bedienleiste thront ein 10,25 Zoll großer Multimedia-Schirm, als Instrumenten-Display dient ein sieben Zoll großes Paneel. Die verbauten Materialien sind zum Teil etwas simpel, es wurde auch mit Blick auf den Preis geplant. Patzer in Sachen Verarbeitung hat man sich aber nicht geleistet.
Für ein City-SUV geht der Bewegungsspielraum – sowohl in der ersten als auch der zweite Reihe – in Ordnung. Der Kofferraum fasst klassenübliche 355 Liter. Optional gibt es eine elektrische Heckklappe mit Sensor-Funktion, ein Alleinstellungsmerkmal im Segment.
Ganz schön bullig für ein nur 4,08 Meter langes Auto: Hohe Gürtellinie und betonte, mit Kunststoff beplankte Radkästen.
Vertikale Ablagefläche bis zur Beifahrerseite. Über der Mittelkonsole mit klassischer Klima-Bedienleiste thront ein 10,25-Zoll-Multimedia-Schirm.
Ablagefach mit vielseitig einsetzbarer, magnetischer Abdeckung.
Als Instrumenten-Display dient ein 7,0-Zoll-Paneel.
Typischer, siebenteiliger Jeep-Grill: Der Avenger sticht in der kleinen SUV-Klasse durch sein markentypisches Design heraus.
Was muss man über den Antrieb wissen?
Im Avenger kommt ein neuer Elektroantrieb zum Einsatz. Für die Produktion der von Stellantis selbst entwickelten Einheit wurde das Werk im französischen Trémery von Diesel auf Elektro umgestellt. Der E-Motor bringt es auf 156 PS sowie 260 Newtonmetet und treibt ausschließlich die Vorderräder an. Die Energie kommt von einer 54-kWh-Batterie (ebenfalls intern im Konzern gefertigt). Besonders stolz ist man auf das ideale Verhältnis zwischen Nennleistung und nutzbarer Energie – laut WLTP-Testung sind je nach Ausstattung über 400 Kilometer an Reichweite drinnen. Fährt man nur in der Stadt, sollen sogar bis zu 577 Kilometer rausspringen. Ob diese Werte erreichbar sind, müssen die Praxis-Tests zeigen. Klar ist, dass die Reichweite für Ballungsräume komfortabel und für Reisen zumindest ausreichend ist. Zumal flott nachgeladen werden kann: Hängt man an einer entsprechenden öffentlichen Ladesäule, ist Gleichstromladen (DC) mit bis zu 100 kW möglich. In rund 25 Minuten ist der Avenger im Idealfall von 20 auf 80 Prozent geladen. Steckt man ihn an einer Wallbox an und lädt mit 11 kW Wechselstrom (AC), braucht eine Vollladung fünfeinhalb Stunden – planbar über das Smartphone. Die Lade-Werte sind für die Fahrzeugklasse gut. Das gilt auch für das Leergewicht, mit rund eineinhalb Tonnen ist es für ein E-SUV nicht allzu hoch.
Wie viel Geländewagen steckt im Jeep Avenger?
Die Bodenfreiheit von 20 Zentimetern ist für einen kleinen City-SUV anständig, auch beim Thema Böschungswinkel kann sich Jeep von der Konkurrenz absetzen. Mit Allradantrieb kann der Avenger nicht dienen, dieser ist für die Plattform schlichtweg nicht vorgesehen. Es gibt stattdessen verschiedene Fahrmodi, die den Antrieb bestmöglich auf Regen, Schnee oder rutschige Bedingungen anpassen. Zudem ist serienmäßig eine Bergabfahrhilfe an Bord, die den Abwärtsdrang in steilem Gelände zügelt.
Wer sollte sich den Mini-Jeep genauer ansehen?
Der Avenger spricht einen neuen Kundenkreis an, der bisher eher weniger mit der Marke Jeep zu tun hatte – aber Design und Image cool findet. Auch das Elektro-Thema ist neu für die amerikanische Traditionsmarke, die sich hier neu erfindet und Europa noch stärker in den Focus nimmt. Bereits im kommenden Jahr soll der kleine Avenger das meistverkaufte Auto der Marke in Österreich sein. Bis 2025 werden drei weitere Elektroautos folgen. Ab 2030 bietet Jeep in Europa nur mehr Elektroautos an.
Jeep-Preise sind üblicherweise recht hoch, das gilt durch den Elektroantrieb auch für den Avenger. Vergleichen mit Konzern-Geschwistern und anderen Elektro-Konkurrenten sind die rund 37.000 Euro Einstiegspreis aber sehr attraktiv und deutlich günstiger.
Die Serienausstattung umfasst freilich nur 16-Zoll-Stahlfelgen, Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto, DAB-Tuner, schlüssellosen Zugang sowie einen Tempomat. Ganz anders sieht es in der Topversion Altitude aus, die man für faire 3.500 Aufpreis bekommt – sogar Rundumkameras, eine große Anzahl an Assistenzsystem für autonome Fahren auf Level 2 (dazu gehört beispielsweise ein Spurführungs-Assistent), Sitzheizung und eine induktive Handyladestation versüßen dann den Newcomer.
Das erste Fazit?
Jeep erfindet sich mit einem kompakten E-Auto für Ballungsräume neu und holt das Maximum aus der Konzern-Plattform heraus. Mit diesem Design wird der Avenger schnell seine Anhänger finden. Die neue Generation des Stellantis-Elektroantriebs verspricht mehr Reichweite.
Im Avenger kommt ein neuer Elektroantrieb zum Einsatz. Für die Produktion der von Stellantis selbst entwickelten Einheit wurde das Werk im französischen Trémery von Diesel auf Elektro umgestellt. Der E-Motor bringt es auf 156 PS sowie 260 Newtonmetet und treibt ausschließlich die Vorderräder an. Die Energie kommt von einer 54-kWh-Batterie (ebenfalls intern im Konzern gefertigt). Besonders stolz ist man auf das ideale Verhältnis zwischen Nennleistung und nutzbarer Energie – laut WLTP-Testung sind je nach Ausstattung über 400 Kilometer an Reichweite drinnen. Fährt man nur in der Stadt, sollen sogar bis zu 577 Kilometer rausspringen. Ob diese Werte erreichbar sind, müssen die Praxis-Tests zeigen. Klar ist, dass die Reichweite für Ballungsräume komfortabel und für Reisen zumindest ausreichend ist. Zumal flott nachgeladen werden kann: Hängt man an einer entsprechenden öffentlichen Ladesäule, ist Gleichstromladen (DC) mit bis zu 100 kW möglich. In rund 25 Minuten ist der Avenger im Idealfall von 20 auf 80 Prozent geladen. Steckt man ihn an einer Wallbox an und lädt mit 11 kW Wechselstrom (AC), braucht eine Vollladung fünfeinhalb Stunden – planbar über das Smartphone. Die Lade-Werte sind für die Fahrzeugklasse gut. Das gilt auch für das Leergewicht, mit rund eineinhalb Tonnen ist es für ein E-SUV nicht allzu hoch.
Wie viel Geländewagen steckt im Jeep Avenger?
Die Bodenfreiheit von 20 Zentimetern ist für einen kleinen City-SUV anständig, auch beim Thema Böschungswinkel kann sich Jeep von der Konkurrenz absetzen. Mit Allradantrieb kann der Avenger nicht dienen, dieser ist für die Plattform schlichtweg nicht vorgesehen. Es gibt stattdessen verschiedene Fahrmodi, die den Antrieb bestmöglich auf Regen, Schnee oder rutschige Bedingungen anpassen. Zudem ist serienmäßig eine Bergabfahrhilfe an Bord, die den Abwärtsdrang in steilem Gelände zügelt.
Wer sollte sich den Mini-Jeep genauer ansehen?
Der Avenger spricht einen neuen Kundenkreis an, der bisher eher weniger mit der Marke Jeep zu tun hatte – aber Design und Image cool findet. Auch das Elektro-Thema ist neu für die amerikanische Traditionsmarke, die sich hier neu erfindet und Europa noch stärker in den Focus nimmt. Bereits im kommenden Jahr soll der kleine Avenger das meistverkaufte Auto der Marke in Österreich sein. Bis 2025 werden drei weitere Elektroautos folgen. Ab 2030 bietet Jeep in Europa nur mehr Elektroautos an.
Jeep-Preise sind üblicherweise recht hoch, das gilt durch den Elektroantrieb auch für den Avenger. Vergleichen mit Konzern-Geschwistern und anderen Elektro-Konkurrenten sind die rund 37.000 Euro Einstiegspreis aber sehr attraktiv und deutlich günstiger.
Die Serienausstattung umfasst freilich nur 16-Zoll-Stahlfelgen, Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto, DAB-Tuner, schlüssellosen Zugang sowie einen Tempomat. Ganz anders sieht es in der Topversion Altitude aus, die man für faire 3.500 Aufpreis bekommt – sogar Rundumkameras, eine große Anzahl an Assistenzsystem für autonome Fahren auf Level 2 (dazu gehört beispielsweise ein Spurführungs-Assistent), Sitzheizung und eine induktive Handyladestation versüßen dann den Newcomer.
Das erste Fazit?
Jeep erfindet sich mit einem kompakten E-Auto für Ballungsräume neu und holt das Maximum aus der Konzern-Plattform heraus. Mit diesem Design wird der Avenger schnell seine Anhänger finden. Die neue Generation des Stellantis-Elektroantriebs verspricht mehr Reichweite.
Avenger-Fazit von Motorprofis-Redakteur Michael Ziehenberger nach dem ersten Kennenlernen: „Holt das Maximum aus der Konzern-Plattform heraus. Mit diesem Design wird der Avenger schnell seine Anhänger finden."