Volkswagen R: Track Days
Ring frei
VW hat mehrere R-Modelle, die bereit für Ringrunden sind. Bei den Volkswagen Track Days können Fans den Rennstreckenausflug im Windschatten von erfahrenen Rennfahrern machen. Was sie am Salzburgring erleben, welches VW-Modell sich dort besonders wohlfühlt und warum ein einziges Feature vieles verändert, erklärt Motorprofis.at
09.05.2023Fotos: Werk
Die Heimat von R: Kennen Sie Warmenau?
Ganz so bekannt wie Neckarsulm oder Affalterbach ist der Wolfsburger Ortsteil Warmenau noch nicht – doch das Prinzip ist inzwischen gleich wie bei Audi Sport und Mercedes-AMG: In der Nähe des Stammsitzes kümmert sich Volkswagen R als eigene Performance-Marke um leistungsgesteigerte Serienfahrzeuge. Die hundertprozentige VW-Tochter beschäftigt 210 Mitarbeiter, hat aktuell sieben R-Modelle in die Serie integriert und verkauft rund 30.000 Autos pro Jahr (Stand Mai 2023). Die Zusammenarbeit mit Rennfahrern ist elementarer Bestandteil bei Volkswagen R, jedes Modell absolviert einen Dauerlauf auf der Rennstrecke, der dem Fahrspaß entsprechenden Feinschliff gibt. Daran wird sich auch nichts ändern, das machen die Warmenauer klar, wenn der große Umbruch, der hinter verschlossenen Türen vorbereitet wird, vollzogen ist: Bis 2030 wird Volkswagen R zur vollelektrischen Performance-Marke. Mehrere elektrische Topmodelle sind bereits in Planung.
Die Geschichte: Wie ist die R-Idee entstanden?
Den klassischen Dienstweg hat sie nicht genommen. Im Golf III war die VR6-Variante als stark motorisiertes Komfortmodell konzipiert, mit dem damals einzigen Sechszylinder im Kompakt-Segment gab VW ein elegantes Statement ab. Das weckte Begehrlichkeiten bei den Sportlern im Konzern, die sich einen Über-Golf jenseits des Markendenkmals Golf GTI in den Kopf setzten. Um das Projekt unbemerkt an den Kostenrechnern vorbei zu schleusen, wurde der Prototyp im VW-Werk in Bratislava entwickelt und dem Vorstand in Wolfsburg erst das fertige Auto gezeigt. Der gab grünes Licht für den 241 PS starken Golf R32, der 2003 in Serie ging und die Erwartungen deutlich übertraf. Am Ende wurden 12.000 Stück gebaut und R etablierte sich zum Markenlabel innerhalb von VW. Lange wurde es hauptsächlich vom Golf vertreten, seit 2020 entwickelt sich aber eine R-Modellfamilie mit inzwischen sieben Mitgliedern: Golf R und Golf R Variant im klassischen Kompaktsegment. T-Roc R, Tiguan R und Touareg R mit unterschiedlichen Größen im SUV- und Crossover-Bereich. Arteon R und Arteon R Shooting Brake in der Business-Mittelkasse.
Das Racing: Gibt es Erfolge im Motorsport?
VW gewann mit dem Polo R WRC viermal die Rallye-Weltmeisterschaft, und holte zwei Titel in der Rallyecross-Weltmeisterschaft. Der vollelektrische Sportwagen ID.R hält den Streckenrekord beim berühmten Pikes-Peak-Bergrennen (Stand Mai 2023).
Ganz so bekannt wie Neckarsulm oder Affalterbach ist der Wolfsburger Ortsteil Warmenau noch nicht – doch das Prinzip ist inzwischen gleich wie bei Audi Sport und Mercedes-AMG: In der Nähe des Stammsitzes kümmert sich Volkswagen R als eigene Performance-Marke um leistungsgesteigerte Serienfahrzeuge. Die hundertprozentige VW-Tochter beschäftigt 210 Mitarbeiter, hat aktuell sieben R-Modelle in die Serie integriert und verkauft rund 30.000 Autos pro Jahr (Stand Mai 2023). Die Zusammenarbeit mit Rennfahrern ist elementarer Bestandteil bei Volkswagen R, jedes Modell absolviert einen Dauerlauf auf der Rennstrecke, der dem Fahrspaß entsprechenden Feinschliff gibt. Daran wird sich auch nichts ändern, das machen die Warmenauer klar, wenn der große Umbruch, der hinter verschlossenen Türen vorbereitet wird, vollzogen ist: Bis 2030 wird Volkswagen R zur vollelektrischen Performance-Marke. Mehrere elektrische Topmodelle sind bereits in Planung.
Die Geschichte: Wie ist die R-Idee entstanden?
Den klassischen Dienstweg hat sie nicht genommen. Im Golf III war die VR6-Variante als stark motorisiertes Komfortmodell konzipiert, mit dem damals einzigen Sechszylinder im Kompakt-Segment gab VW ein elegantes Statement ab. Das weckte Begehrlichkeiten bei den Sportlern im Konzern, die sich einen Über-Golf jenseits des Markendenkmals Golf GTI in den Kopf setzten. Um das Projekt unbemerkt an den Kostenrechnern vorbei zu schleusen, wurde der Prototyp im VW-Werk in Bratislava entwickelt und dem Vorstand in Wolfsburg erst das fertige Auto gezeigt. Der gab grünes Licht für den 241 PS starken Golf R32, der 2003 in Serie ging und die Erwartungen deutlich übertraf. Am Ende wurden 12.000 Stück gebaut und R etablierte sich zum Markenlabel innerhalb von VW. Lange wurde es hauptsächlich vom Golf vertreten, seit 2020 entwickelt sich aber eine R-Modellfamilie mit inzwischen sieben Mitgliedern: Golf R und Golf R Variant im klassischen Kompaktsegment. T-Roc R, Tiguan R und Touareg R mit unterschiedlichen Größen im SUV- und Crossover-Bereich. Arteon R und Arteon R Shooting Brake in der Business-Mittelkasse.
Das Racing: Gibt es Erfolge im Motorsport?
VW gewann mit dem Polo R WRC viermal die Rallye-Weltmeisterschaft, und holte zwei Titel in der Rallyecross-Weltmeisterschaft. Der vollelektrische Sportwagen ID.R hält den Streckenrekord beim berühmten Pikes-Peak-Bergrennen (Stand Mai 2023).
Bereit für den selektiven Salzburgring: R-Modelle werden auf der Rennstrecke entwickelt – und bei den Volkswagen Track Days kehren sie dorthin zurück.
Das Gründungsmodell Golf ist auch die aktuelle Speerspitze der R-Familie, sein Rennstreckenpotenzial ist am größten.
Mit seinen 333 PS ist der Golf R 20 Years noch einmal 13 PS leistungsstärker, auch das Ansprechverhalten des Motors wurde optimiert.
Der Modellvergleich: Wie groß sind die Unterschiede innerhalb der R-Familie?
Das Gründungsmodell Golf ist auch die aktuelle Speerspitze der R-Familie, sein Rennstreckenpotenzial ist am größten. Rennfahrer Benny Leuchter, der als Entwicklungspilot und Markenbotschafter von Volkswagen R nah an der Materie ist, bringt da aber auch den Golf R Variant ins Spiel: „Mit 7:51 Minuten fahren beide auf der Nürburgring-Nordschleife die gleiche Zeit“. Das war freilich bevor der Golf R zu seinem 20-Jahre-Jubiläum auf 333 PS erhöht hat und der Variant bei 320 PS geblieben ist. Ein sportlicher Geheimtipp bleibt der geräumige Variant aber auf jeden Fall.
Auf der Rundstrecke ambitioniert ist auch der T-Roc R mit 300 PS, die wie beim Golf aus einem Vieryzylinder-Turbo kommen. Der damalige R-Chef Jost Capito – auch als F1-Teamchef von Sauber und Williams bekannt – gab bei der T-Roc-Entwicklung die Devise aus, das Auto in allen Bereichen anzufassen.
Als schnelle Allrounder mit gleichermaßen ausgeprägten Handlung- und Langstreckeneigenschaften sind Tiguan R, Touareg R und Arteon R ausgelegt – die Technik unterscheidet sich aber: Tiguan und Arteon setzten auf den 320-PS-TSI, der Touareg auf einen 462 PS starken V6-Plug-in-Hybrid.
4Motion-Allradantrieb ist bei R obligat. Das spektakuläre neue Hightech-Hinterachs-Differential mit Torque-Splitter ist bei Golf, Tiguan und Arteon verbaut, der T-Roc muss ohne auskommen. Der Touareg R kommt als 4,88 Meter langer Plug In-Hybrid aus einer ganz anderen Ecke.
Das Event: Was wird bei den Volkswagen Track Days am Salzburgring geboten?
R-Modelle werden auf der Rennstrecke entwickelt – und bei den Volkswagen Track Days kehren sie dorthin zurück: Unter der Anleitung von Instruktoren, die von der Event-Division „Volkswagen Driving Experience“ kommen und Erfahrung im Motorsport haben, können Interessierte den selektiven Salzburgring mit dem Golf R befahren.
Diesen rund 30-minütigen Rennstreckenausflug im Windschatten von erfahrenen Rennfahrern zu machen und ihrer Ideallinie nachzueifern, hat für viele einen besonderen Reiz. Der Platz direkt hinter dem Instruktor wird laufend getauscht und das Tempo schrittweise gesteigert, auf Nachzügler aber natürlich Rücksicht genommen.
Im insgesamt vierstündigen Programm lernen die Teilnehmer der Volkswagen Track Days auch theoretische Grundlagen und technische Hintergründe. Bei Geschicklichkeitsübungen wie der Drag Race Competition werden Reaktionszeit und Bremsgefühl geschult. „Mit unseren Track Days bieten wir den Kunden ein hochemotionales Fahrerlebnis in unseren starken Performance-Modellen“, freut sich Eva Strasser, die Marketingleiterin von Volkswagen Österreich.
Die Volkswagen Track Days finden Anfang Mai am Salzburgring statt, Tickets werden online verkauft. Infos gibt es im Vorfeld auf der Website und den weiteren Kanälen von VW Österreich.
Das Geburtstagsauto: Was kann der Golf R 20 Years?
Das Geburtstagsauto kam zum 20-jährigen Jubiläum des Golf R (2003 – 2023) auf den Markt und war das Performance-Highlight bei den diesjährigen Volkswagen Track Days. Mit seinen 333 PS ist der Golf R 20 Years noch einmal 13 PS leistungsstärker, auch das Ansprechverhalten des Motors wurde optimiert. Optisch ist das Jubiläumsmodell am blauem R-Logo und schwarzem Kühlergrill zu erkennen, auch Kotflügel und Heck wurden leicht adaptiert. Der Preis des Sondermodells? Stolze 68.190 Euro (wovon 38 Prozent Steuern sind!).
Das Gründungsmodell Golf ist auch die aktuelle Speerspitze der R-Familie, sein Rennstreckenpotenzial ist am größten. Rennfahrer Benny Leuchter, der als Entwicklungspilot und Markenbotschafter von Volkswagen R nah an der Materie ist, bringt da aber auch den Golf R Variant ins Spiel: „Mit 7:51 Minuten fahren beide auf der Nürburgring-Nordschleife die gleiche Zeit“. Das war freilich bevor der Golf R zu seinem 20-Jahre-Jubiläum auf 333 PS erhöht hat und der Variant bei 320 PS geblieben ist. Ein sportlicher Geheimtipp bleibt der geräumige Variant aber auf jeden Fall.
Auf der Rundstrecke ambitioniert ist auch der T-Roc R mit 300 PS, die wie beim Golf aus einem Vieryzylinder-Turbo kommen. Der damalige R-Chef Jost Capito – auch als F1-Teamchef von Sauber und Williams bekannt – gab bei der T-Roc-Entwicklung die Devise aus, das Auto in allen Bereichen anzufassen.
Als schnelle Allrounder mit gleichermaßen ausgeprägten Handlung- und Langstreckeneigenschaften sind Tiguan R, Touareg R und Arteon R ausgelegt – die Technik unterscheidet sich aber: Tiguan und Arteon setzten auf den 320-PS-TSI, der Touareg auf einen 462 PS starken V6-Plug-in-Hybrid.
4Motion-Allradantrieb ist bei R obligat. Das spektakuläre neue Hightech-Hinterachs-Differential mit Torque-Splitter ist bei Golf, Tiguan und Arteon verbaut, der T-Roc muss ohne auskommen. Der Touareg R kommt als 4,88 Meter langer Plug In-Hybrid aus einer ganz anderen Ecke.
Das Event: Was wird bei den Volkswagen Track Days am Salzburgring geboten?
R-Modelle werden auf der Rennstrecke entwickelt – und bei den Volkswagen Track Days kehren sie dorthin zurück: Unter der Anleitung von Instruktoren, die von der Event-Division „Volkswagen Driving Experience“ kommen und Erfahrung im Motorsport haben, können Interessierte den selektiven Salzburgring mit dem Golf R befahren.
Diesen rund 30-minütigen Rennstreckenausflug im Windschatten von erfahrenen Rennfahrern zu machen und ihrer Ideallinie nachzueifern, hat für viele einen besonderen Reiz. Der Platz direkt hinter dem Instruktor wird laufend getauscht und das Tempo schrittweise gesteigert, auf Nachzügler aber natürlich Rücksicht genommen.
Im insgesamt vierstündigen Programm lernen die Teilnehmer der Volkswagen Track Days auch theoretische Grundlagen und technische Hintergründe. Bei Geschicklichkeitsübungen wie der Drag Race Competition werden Reaktionszeit und Bremsgefühl geschult. „Mit unseren Track Days bieten wir den Kunden ein hochemotionales Fahrerlebnis in unseren starken Performance-Modellen“, freut sich Eva Strasser, die Marketingleiterin von Volkswagen Österreich.
Die Volkswagen Track Days finden Anfang Mai am Salzburgring statt, Tickets werden online verkauft. Infos gibt es im Vorfeld auf der Website und den weiteren Kanälen von VW Österreich.
Das Geburtstagsauto: Was kann der Golf R 20 Years?
Das Geburtstagsauto kam zum 20-jährigen Jubiläum des Golf R (2003 – 2023) auf den Markt und war das Performance-Highlight bei den diesjährigen Volkswagen Track Days. Mit seinen 333 PS ist der Golf R 20 Years noch einmal 13 PS leistungsstärker, auch das Ansprechverhalten des Motors wurde optimiert. Optisch ist das Jubiläumsmodell am blauem R-Logo und schwarzem Kühlergrill zu erkennen, auch Kotflügel und Heck wurden leicht adaptiert. Der Preis des Sondermodells? Stolze 68.190 Euro (wovon 38 Prozent Steuern sind!).
Den Rennstreckenausflug im Windschatten von erfahrenen Rennfahrern zu machen und …
… ihrer Ideallinie nachzueifern, hat für viele einen besonderen Reiz. Der Platz hinter dem Instruktor wird laufend getauscht, das Tempo schrittweise gesteigert.
Die Volkswagen Track Days finden Anfang Mai am Salzburgring statt, Tickets werden online verkauft. Infos gibt es im Vorfeld direkt bei VW Österreich.
Die Performance: Wie viel Spaß macht der Golf R?
Natürlich ist der Golf das R-Modell, das sich beim Rennstreckenausflug am Salzburgring besonders wohlfühlt, sein Leistungsgewicht und technisches Rüstzeug prädesdinieren ihn dafür. Dass der Fahrspaß ein neues Niveau erreicht, liegt vor allem an der Kraftübertragung – wobei ein einziges Features vieles ändert: Der 4Motion-Allradantrieb hat ein Torque-Vectoring-System, die Kraft wird also nicht nur zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt (bis zu 50 Prozent nach hinten), sondern auch variabel zwischen dem linken und rechten Hinterrad – wobei zwei Kupplungen bis zu 100 Prozent des Antriebmoments auf das kurvenäußere Rad schicken können.
Das bei Allradlern wie dem Golf R oft kritisierte Untersteuern wird damit weitgehend abgebaut. Der Golf R dreht sich in die Kurve ein, verkleinert quasi den Radius – man merkt das ab der ersten Kehre, die jetzt einfach viel mehr Spaß macht. Wer sich traut, kann nun sogar das Heck leicht ausbrechen lassen. Für die Popo-Wackler muss der Drift-Modus aktiviert sein.
Für den Golf R bedeutet das eine neue Fahrspaßdimension, und auch einen Ritterschlag: Schon bisher war er ein sehr sportliches, sehr schnelles Auto, aber das neue Bewegungstalent ist der entscheidende Baustein, der ihm endgültig die Mitgliedschaft im Sportwagenclub sichert.
Und der guten Kraftübertragung fehlt es nicht an der nötigen Kraft. Der 2,0-Liter-Turbomotor mit nun 333 PS schickt schon bei 2.100 Umdrehungen 420 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. In der Praxis heißt das: kein Turboloch bei sportlicher Fahrweise. Wird der Golf R flott bewegt, ist es unmöglich, unter die Drehmomentschwelle zu fallen, der Motor hängt durchgehend gut am Gas und reagiert direkt auf den Gasfuß. Dass sich der volle Turboschub dann erst aufbauen muss, stört nicht, Fahrbarkeit geht vor (übertriebene) Aggressivität. Der Vorwärtsdrang ist so oder so heftig, das Beschleunigungsgefühl geht phasenweise in Richtung 911er. Und die Zahlen könne sich ja auch wirklich sehen lassen: In nur 4,6 Sekunden gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt serienmäßig 270 km/h. Für die Referenzrunde auf der 20,832 km langen Nürburgring-Nordschleife benötigt der Golf R 20 Years nun 7:47 Minuten, vier Sekunden weniger als das 320-PS-Vorgängermodell. Rennfahrer, Entwicklungspilot und Markenbotschafter Benny Leuchter verweist in dem Zusammenhang die gute Feinabstimmung des Torque-Vectoring-Systems, denn „da kann man im hohen Geschwindigkeitsbereich auch viel falsch machen, das ist sehr heikel.“ Ein herkömmliches mechanisches Sperrdifferential nimmt ja lediglich Kraft von einem durchdrehenden Rad weg, kann sie aber nicht aktiv verteilen. Der Torque-Splitter macht dagegen genau das und zwar ununterbrochen im Millisekunden-Arbeitstakt.
Natürlich ist der Golf das R-Modell, das sich beim Rennstreckenausflug am Salzburgring besonders wohlfühlt, sein Leistungsgewicht und technisches Rüstzeug prädesdinieren ihn dafür. Dass der Fahrspaß ein neues Niveau erreicht, liegt vor allem an der Kraftübertragung – wobei ein einziges Features vieles ändert: Der 4Motion-Allradantrieb hat ein Torque-Vectoring-System, die Kraft wird also nicht nur zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt (bis zu 50 Prozent nach hinten), sondern auch variabel zwischen dem linken und rechten Hinterrad – wobei zwei Kupplungen bis zu 100 Prozent des Antriebmoments auf das kurvenäußere Rad schicken können.
Das bei Allradlern wie dem Golf R oft kritisierte Untersteuern wird damit weitgehend abgebaut. Der Golf R dreht sich in die Kurve ein, verkleinert quasi den Radius – man merkt das ab der ersten Kehre, die jetzt einfach viel mehr Spaß macht. Wer sich traut, kann nun sogar das Heck leicht ausbrechen lassen. Für die Popo-Wackler muss der Drift-Modus aktiviert sein.
Für den Golf R bedeutet das eine neue Fahrspaßdimension, und auch einen Ritterschlag: Schon bisher war er ein sehr sportliches, sehr schnelles Auto, aber das neue Bewegungstalent ist der entscheidende Baustein, der ihm endgültig die Mitgliedschaft im Sportwagenclub sichert.
Und der guten Kraftübertragung fehlt es nicht an der nötigen Kraft. Der 2,0-Liter-Turbomotor mit nun 333 PS schickt schon bei 2.100 Umdrehungen 420 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. In der Praxis heißt das: kein Turboloch bei sportlicher Fahrweise. Wird der Golf R flott bewegt, ist es unmöglich, unter die Drehmomentschwelle zu fallen, der Motor hängt durchgehend gut am Gas und reagiert direkt auf den Gasfuß. Dass sich der volle Turboschub dann erst aufbauen muss, stört nicht, Fahrbarkeit geht vor (übertriebene) Aggressivität. Der Vorwärtsdrang ist so oder so heftig, das Beschleunigungsgefühl geht phasenweise in Richtung 911er. Und die Zahlen könne sich ja auch wirklich sehen lassen: In nur 4,6 Sekunden gelingt der Sprint von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt serienmäßig 270 km/h. Für die Referenzrunde auf der 20,832 km langen Nürburgring-Nordschleife benötigt der Golf R 20 Years nun 7:47 Minuten, vier Sekunden weniger als das 320-PS-Vorgängermodell. Rennfahrer, Entwicklungspilot und Markenbotschafter Benny Leuchter verweist in dem Zusammenhang die gute Feinabstimmung des Torque-Vectoring-Systems, denn „da kann man im hohen Geschwindigkeitsbereich auch viel falsch machen, das ist sehr heikel.“ Ein herkömmliches mechanisches Sperrdifferential nimmt ja lediglich Kraft von einem durchdrehenden Rad weg, kann sie aber nicht aktiv verteilen. Der Torque-Splitter macht dagegen genau das und zwar ununterbrochen im Millisekunden-Arbeitstakt.
Rennfahrer Benny Leuchter, Entwicklungspilot und Markenbotschafter, erklärt die R-Geschichte vom Golf R32 bis zu den heutigen Modellen.
Bei Geschicklichkeitsübungen wie der Drag Race Competition werden Reaktionszeit und Bremsgefühl geschult.
Der aktuelle R-Neuzugang war am Salzburgring schon dabei: Touareg R mit 462 PS starkem V6-Plug-in-Hybrid.
Die Fahreigenschaften: Wie fährt sich der Golf R beim Sport und im Alltag?
Die Performance wäre in der Praxis natürlich halb so spannend ohne die feine Abstimmung und gute Ausrüstung des Golf R. Das Pedalgefühl vor der Kurve ist gut, und die Bremsanlage mit gelochten, 35,7-Zentimeter-Scheiben und Aluminium-Bremstopf packt auch fest zu. Der verstärkte Vorderwagen und die zielgenaue Lenkung sorgen für exaktes Einlenken. Das DSG lässt sich über die Lenkradpaddels gut bedienen, und schaltet – wie es sich gehört – im manuellen Modus nicht selbständig hoch. Auf dem digitalen Instrumentendisplay gibt es eine dazupassende Einstellung, die den Drehzahlmesser groß in den Mittelpunkt rückt. Einziger Kritikpunkt sind die Schaltzeiten, die noch etwas schneller sein könnten, speziell wenn man vor einer Kurve mehrere Gänge runterschalten muss. Zwar kommt der Motorsound beim Beschleunigen auch aus den Boxen, die optionale Akrapovic-Titan-Auspuffanlage macht aber ebenfalls Rambazamba und schießt schöne Fehlzündungssalven, wenn man das Gaspedal lupft.
Erstaunlich gut verträgt sich der Leistungssport mit dem Alltag, fast schon ein bisschen zu gut vielleicht: Es ist toll, dass sich der Golf R im Komfort-Modus fast so entspannt wie ein normaler Golf durch die Stadt bewegen kann. Mancher wird sich da – trotz Alltag – aber auch ein bisschen mehr Sound und Vehemenz wünschen. Geschmackssache. Vor allem der Antrieb kann sich auch entspannen. Beim Fahrwerk braucht es schon die optionale Dämpferverstellung DCC für den Spagat, wenn man dort aber die softeste Einstellung wählt, verzeiht das Fahrwerk erstaunlich viel.
Das Fazit: Wie entwickelt sich Volkswagen R?
Was vor 20 Jahren mit einem im Hinterzimmer entwickelten Golf R32 begann, hat sich zur eigenständigen Performance-Brand entwickelt. Große Motorsport-Erfolge haben der Marke aus Warmenau weitergeholfen, nun expandiert Volkswagen R auch bei den Serienfahrzeugen. Deren Charakter ist unterschiedlich, bei Rennstreckenausflügen wie den Volkswagen Track Days am selektiven Salzburgring fühlt sich der 333 PS starke Golf R natürlich besonders wohl. Generell hat ein einziges Features vieles ändert: Das Torque-Vectoring-System für den 4Motion-Allradantrieb bedeutet eine neue Fahrspaßdimension. In den nächsten Jahren erfindet sich Volkswagen R noch einmal neu, die Marke wird vollständig elektrisch. Entsprechende Modelle werden längst entwickelt, an der Einstellung ändert sich indes nichts: Die Zusammenarbeit mit Rennfahrern und der für den Feinschliff des Fahrspaßes wichtige Dauerlauf auf der Rennstrecke bleiben elementarer Bestandteil bei Volkswagen R.
Die Performance wäre in der Praxis natürlich halb so spannend ohne die feine Abstimmung und gute Ausrüstung des Golf R. Das Pedalgefühl vor der Kurve ist gut, und die Bremsanlage mit gelochten, 35,7-Zentimeter-Scheiben und Aluminium-Bremstopf packt auch fest zu. Der verstärkte Vorderwagen und die zielgenaue Lenkung sorgen für exaktes Einlenken. Das DSG lässt sich über die Lenkradpaddels gut bedienen, und schaltet – wie es sich gehört – im manuellen Modus nicht selbständig hoch. Auf dem digitalen Instrumentendisplay gibt es eine dazupassende Einstellung, die den Drehzahlmesser groß in den Mittelpunkt rückt. Einziger Kritikpunkt sind die Schaltzeiten, die noch etwas schneller sein könnten, speziell wenn man vor einer Kurve mehrere Gänge runterschalten muss. Zwar kommt der Motorsound beim Beschleunigen auch aus den Boxen, die optionale Akrapovic-Titan-Auspuffanlage macht aber ebenfalls Rambazamba und schießt schöne Fehlzündungssalven, wenn man das Gaspedal lupft.
Erstaunlich gut verträgt sich der Leistungssport mit dem Alltag, fast schon ein bisschen zu gut vielleicht: Es ist toll, dass sich der Golf R im Komfort-Modus fast so entspannt wie ein normaler Golf durch die Stadt bewegen kann. Mancher wird sich da – trotz Alltag – aber auch ein bisschen mehr Sound und Vehemenz wünschen. Geschmackssache. Vor allem der Antrieb kann sich auch entspannen. Beim Fahrwerk braucht es schon die optionale Dämpferverstellung DCC für den Spagat, wenn man dort aber die softeste Einstellung wählt, verzeiht das Fahrwerk erstaunlich viel.
Das Fazit: Wie entwickelt sich Volkswagen R?
Was vor 20 Jahren mit einem im Hinterzimmer entwickelten Golf R32 begann, hat sich zur eigenständigen Performance-Brand entwickelt. Große Motorsport-Erfolge haben der Marke aus Warmenau weitergeholfen, nun expandiert Volkswagen R auch bei den Serienfahrzeugen. Deren Charakter ist unterschiedlich, bei Rennstreckenausflügen wie den Volkswagen Track Days am selektiven Salzburgring fühlt sich der 333 PS starke Golf R natürlich besonders wohl. Generell hat ein einziges Features vieles ändert: Das Torque-Vectoring-System für den 4Motion-Allradantrieb bedeutet eine neue Fahrspaßdimension. In den nächsten Jahren erfindet sich Volkswagen R noch einmal neu, die Marke wird vollständig elektrisch. Entsprechende Modelle werden längst entwickelt, an der Einstellung ändert sich indes nichts: Die Zusammenarbeit mit Rennfahrern und der für den Feinschliff des Fahrspaßes wichtige Dauerlauf auf der Rennstrecke bleiben elementarer Bestandteil bei Volkswagen R.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Was vor 20 Jahren mit einem im Hinterzimmer entwickelten Golf R32 begann, hat sich zur eigenständigen Performance-Brand entwickelt. Große Motorsport-Erfolge haben der Marke aus Warmenau weitergeholfen, nun expandiert Volkswagen R auch bei den Serienautos. Deren Charakter ist unterschiedlich, bei Rennstreckenausflügen wie den Volkswagen Track Days am Salzburgring fühlt sich der Golf R natürlich besonders wohl."