INTENSIV-TEST: VW ID.4 PRO PERFORMANCE (77 KWH)
Umstieg als Aufstieg
Mit lässigem Fahrstil und großzügigem Raumgefühl ist der ID.4 den Verbrenner-Modellen weit überlegen. Bei der Alltagstauglichkeit nähert er sich deutlich an.
Wo das Elektro-SUV auftrumpft und wo ihm noch Fauxpas unterlaufen – die Variante mit 77-kWh-Batterie und 204 PS im großen Test.
07.09.2021Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
VW wird immer elektrischer. Wie läuft der Umbau des Modellprogramms?
Die Wolfsburger fahren in diesem Jahrzehnt zweigleisig. Man baut parallel zum bekannten Portfolio eine eigenständige Elektro-Modellfamilie auf und lässt den Kunden die Wahl: Golf oder ID.3, Tiguan oder ID.4, und so weiter. Das Konzept geht bisher auf: In Österreich, wo aktuell jeder zehnte Neuwagen mit Strom fährt, ist VW schon die Elektroauto-Marke Nummer eins, deutlich vor Tesla.
Neue Ära – neuer Stil?
Der ID.4 ist ein SUV-Allrounder für Familien, Freizeitsportler oder Empty Nester mit Enkelkindern – aber einer der neuen, elektrischen Generation. Und wie die Avantgarde eben so ist, will sie sich von der alten Garde abgrenzen, also nicht mit der Verbrenner-Generation verwechselt werden. Das fällt insofern leicht, als dass sich durch die Elektroplattform deutliche Proportionsverschiebungen (Antrieb hinten!) und höhere Anforderungen an die Aerodynamik (Reichweite!) ergeben.
Das Ergebnis schaut cool aus, muss man sagen: Der ID.4 verbindet fließende Linien mit einer gedrungenen, kräftigen Statur – trotz SUV-Karosserie wirkt er windschlüpfrig. Seinen gehobenen Stil unterstreicht er im Testwagen-Trimm mit riesigen Rädern und luxuriösen Lichtern, die Grenzen zu Premiummarken verschwimmen da.
Was bietet der Innenraum?
Raumgefühl auf einem neuen Level. Das mit 4,58 Metern Länge halbwegs kompakte Auto wirkt innen so luftig wie die obere Mittelklasse. Fahrer und Beifahrer sitzen auf großen Stühlen mit eigenen Armlehnen, und trotzdem weit auseinander, mit ordentlich Platz dazwischen. In Reihe zwei gibt es Beinfreiheit, die den Namen wirklich verdient, ohne Mitteltunnel und mit viel Abstand zu den Vordersitzen. Hinten sitzen ist im ID.4 kein Nachteil. Bis rund 1,85 Meter Körpergröße passt dort auch die Kopffreiheit.
Auch das Innendesign sorgt für ein neues Ambiente: VW hat das Cockpit voll durchdigitalisiert und alle Knöpfe rausgeschmissen, das ergibt ein sehr reduziertes Design, das modern und schick wirkt.
Ein Kritikpunkt ist stellenweise die Materialauswahl, einige Kunststoffe würde man sich in dieser Preisklasse hochwertiger wünschen. Andererseits gibt es im ID.4 neue Designelemente, zum Beispiel die LED-Innenbeleuchtung mit bis zu 30 verschiedenen Farbtönen oder die wohnlichen Sitzbezüge – im Testwagen in einer schicken Kombination aus braunem Kunstleder, grauem Alcantara und weißen Ziernähten.
Die Wolfsburger fahren in diesem Jahrzehnt zweigleisig. Man baut parallel zum bekannten Portfolio eine eigenständige Elektro-Modellfamilie auf und lässt den Kunden die Wahl: Golf oder ID.3, Tiguan oder ID.4, und so weiter. Das Konzept geht bisher auf: In Österreich, wo aktuell jeder zehnte Neuwagen mit Strom fährt, ist VW schon die Elektroauto-Marke Nummer eins, deutlich vor Tesla.
Neue Ära – neuer Stil?
Der ID.4 ist ein SUV-Allrounder für Familien, Freizeitsportler oder Empty Nester mit Enkelkindern – aber einer der neuen, elektrischen Generation. Und wie die Avantgarde eben so ist, will sie sich von der alten Garde abgrenzen, also nicht mit der Verbrenner-Generation verwechselt werden. Das fällt insofern leicht, als dass sich durch die Elektroplattform deutliche Proportionsverschiebungen (Antrieb hinten!) und höhere Anforderungen an die Aerodynamik (Reichweite!) ergeben.
Das Ergebnis schaut cool aus, muss man sagen: Der ID.4 verbindet fließende Linien mit einer gedrungenen, kräftigen Statur – trotz SUV-Karosserie wirkt er windschlüpfrig. Seinen gehobenen Stil unterstreicht er im Testwagen-Trimm mit riesigen Rädern und luxuriösen Lichtern, die Grenzen zu Premiummarken verschwimmen da.
Was bietet der Innenraum?
Raumgefühl auf einem neuen Level. Das mit 4,58 Metern Länge halbwegs kompakte Auto wirkt innen so luftig wie die obere Mittelklasse. Fahrer und Beifahrer sitzen auf großen Stühlen mit eigenen Armlehnen, und trotzdem weit auseinander, mit ordentlich Platz dazwischen. In Reihe zwei gibt es Beinfreiheit, die den Namen wirklich verdient, ohne Mitteltunnel und mit viel Abstand zu den Vordersitzen. Hinten sitzen ist im ID.4 kein Nachteil. Bis rund 1,85 Meter Körpergröße passt dort auch die Kopffreiheit.
Auch das Innendesign sorgt für ein neues Ambiente: VW hat das Cockpit voll durchdigitalisiert und alle Knöpfe rausgeschmissen, das ergibt ein sehr reduziertes Design, das modern und schick wirkt.
Ein Kritikpunkt ist stellenweise die Materialauswahl, einige Kunststoffe würde man sich in dieser Preisklasse hochwertiger wünschen. Andererseits gibt es im ID.4 neue Designelemente, zum Beispiel die LED-Innenbeleuchtung mit bis zu 30 verschiedenen Farbtönen oder die wohnlichen Sitzbezüge – im Testwagen in einer schicken Kombination aus braunem Kunstleder, grauem Alcantara und weißen Ziernähten.
Der ID.4 verbindet fließende Linien mit einer gedrungenen, kräftigen Statur – trotz SUV-Karosserie wirkt er windschlüpfrig.
Luxuriöse Lichter, vorne und hinten über die ganze Breite gezogen.
Die silberne C-Säule ist eines der auffälligsten Designelemente.
Man lebt auf großem Fuß: Riesige 21-Zoll-Räder fülllen im Testwagen die wuchtigen Radhäuser.
Überzeugt das neue Cockpit im Alltag?
Der ID.4 macht vieles anders. Hinter dem Lenkrad hat er nur einen kleinen Bildschirm, der sich auf das Wesentliche konzentriert: Geschwindigkeit und Reichweite, beides in Zahlen dargestellt, sowie Navigationshinweise in Form von Pfeilen. Wenn das Head-up-Display an Bord ist, bekommt man diese Informationen auch eine Ebene weiter oben in die Scheibe eingespielt, das Instrumentendisplay braucht es dann gar nicht mehr. Die neue Nüchternheit ist nicht unangenehm, nur eine Prozent-Anzeige für den Akkustand fehlt uns, und mancher wird vielleicht die Karten-Darstellungen der digitalen Instrumentencluster vermissen.
Die Gänge werden über einen Knubbel hinter dem Lenkrad eingelegt, was sich nach kurzer Eingewöhnungszeit als perfekte Lösung herausstellt. Sinnvoll zur Verbrauchsreduktion wären noch Lenkradpaddels für die Steuerung der Rekuperation, derzeit gibt es nur das normale „D“ sowie das „B“ für stärkere Bremsenergierückgewinnung.
An die Bedienung über den großen Touchscreen gewöhnt man sich schnell. Natürlich brauchen einige Funktionen eine Eingewöhnungszeit oder auch mehr Bedienschritte als früher – aber insgesamt ist das Multimedia-System sehr, sehr gut organisiert, beziehungsweise programmiert. Etwas mehr Übung benötigt die neue Lenkradfernbedienung, die ebenfalls von den klassischen Knöpfen abgerückt ist. Dass die Temperatur- und Laustärkenregelung nicht mehr mit Drehrädern, sondern mit Touch-Flächen funktioniert, stört uns nicht. Dass dieser Bereich unbeleuchtet und damit in der Nacht nicht sichtbar ist, fällt aber unter Fauxpas.
Auf neuem Niveau ist die Sprachsteuerung, die durch Internet-Einbindung flexibler als bisherige, starre Systeme funktioniert. Ein Tech-Highlight ist auch das Augmented-Reality-Head-up-Display, es kann Navigationspfeile weit vor dem Fahrzeug in die Landschaft einbauen und Richtungsänderungen dadurch besser anzeigen.
Wie groß ist der Laderaum?
Voll familientauglich. Das Laderaumvolumen kommt auf 543 bis 1.575 Liter, das sind gute Werte für diese Größenklasse. Nach dem Umlegen der Fondlehnen entsteht eine nahezu ebene Fläche, darunter gibt es noch ein Ablagefach. Das Ladekabel kann dort aber nur untergebracht werden, wenn im Kofferraum kein Gepäck ist. Auf Reisen muss das Ladekabel in die seitlichen Kofferraummulden gelegt werden, denn einen Front-Trunk („Frunk“) gibt es im ID.4 nicht.
Immer wieder praktisch ist die klassische Skidurchreiche, auch Trennnetze und Gepäcknetze sind für den ID.4 verfügbar. Wer noch mehr mitnehmen will, kann auf 1.200 Kilo Anhängelast zurückgreifen, kein sehr hoher Wert, aber ein Vorteil gegenüber anderen E-Autos, die gar keine Anhänger ziehen dürfen.
Macht das Fahren Spaß?
Sehr. Das Fahrgefühl ist großartig, eigentlich oberklassig, und den Verbrenner-Modellen dieser Größenklasse weit überlegen. Der Umstieg wird besonders in diesem Bereich zum Aufstieg.
Der ID.4 beschleunigt lebhaft und wirkt dadurch leichtfüßig, obwohl er ein schweres Auto ist. Das Gewicht wiederum gibt ihm eine Sattheit, die Oberklasse-Format hat, auch weil das adaptive Fahrwerk Unebenheiten effektiv schluckt. Der Antrieb ist nahezu geräuschlos, die Dämmung der Außengeräusche effektiv. Heckantrieb und ausgewogene Gewichtsverteilung sorgen für erfreuliche Agilität.
Schnell gefahrene Landstraßenetappen sind im ID.4 herrlich, einschränken muss man, dass der ID.4 kein Sport-SUV und auch kein Spezialist für enge Kurven ist, dafür ist er einfach zu schwer. In der Stadt profitiert der ID.4 vom kleinen Wendekreises, speziell in Garagen kann es durch seine Breite und die schwer abschätzbare Karosserie aber manchmal anstrengend werden – da flutscht der ID.3 schon deutlich schneller in die Parkplätze.
Der ID.4 macht vieles anders. Hinter dem Lenkrad hat er nur einen kleinen Bildschirm, der sich auf das Wesentliche konzentriert: Geschwindigkeit und Reichweite, beides in Zahlen dargestellt, sowie Navigationshinweise in Form von Pfeilen. Wenn das Head-up-Display an Bord ist, bekommt man diese Informationen auch eine Ebene weiter oben in die Scheibe eingespielt, das Instrumentendisplay braucht es dann gar nicht mehr. Die neue Nüchternheit ist nicht unangenehm, nur eine Prozent-Anzeige für den Akkustand fehlt uns, und mancher wird vielleicht die Karten-Darstellungen der digitalen Instrumentencluster vermissen.
Die Gänge werden über einen Knubbel hinter dem Lenkrad eingelegt, was sich nach kurzer Eingewöhnungszeit als perfekte Lösung herausstellt. Sinnvoll zur Verbrauchsreduktion wären noch Lenkradpaddels für die Steuerung der Rekuperation, derzeit gibt es nur das normale „D“ sowie das „B“ für stärkere Bremsenergierückgewinnung.
An die Bedienung über den großen Touchscreen gewöhnt man sich schnell. Natürlich brauchen einige Funktionen eine Eingewöhnungszeit oder auch mehr Bedienschritte als früher – aber insgesamt ist das Multimedia-System sehr, sehr gut organisiert, beziehungsweise programmiert. Etwas mehr Übung benötigt die neue Lenkradfernbedienung, die ebenfalls von den klassischen Knöpfen abgerückt ist. Dass die Temperatur- und Laustärkenregelung nicht mehr mit Drehrädern, sondern mit Touch-Flächen funktioniert, stört uns nicht. Dass dieser Bereich unbeleuchtet und damit in der Nacht nicht sichtbar ist, fällt aber unter Fauxpas.
Auf neuem Niveau ist die Sprachsteuerung, die durch Internet-Einbindung flexibler als bisherige, starre Systeme funktioniert. Ein Tech-Highlight ist auch das Augmented-Reality-Head-up-Display, es kann Navigationspfeile weit vor dem Fahrzeug in die Landschaft einbauen und Richtungsänderungen dadurch besser anzeigen.
Wie groß ist der Laderaum?
Voll familientauglich. Das Laderaumvolumen kommt auf 543 bis 1.575 Liter, das sind gute Werte für diese Größenklasse. Nach dem Umlegen der Fondlehnen entsteht eine nahezu ebene Fläche, darunter gibt es noch ein Ablagefach. Das Ladekabel kann dort aber nur untergebracht werden, wenn im Kofferraum kein Gepäck ist. Auf Reisen muss das Ladekabel in die seitlichen Kofferraummulden gelegt werden, denn einen Front-Trunk („Frunk“) gibt es im ID.4 nicht.
Immer wieder praktisch ist die klassische Skidurchreiche, auch Trennnetze und Gepäcknetze sind für den ID.4 verfügbar. Wer noch mehr mitnehmen will, kann auf 1.200 Kilo Anhängelast zurückgreifen, kein sehr hoher Wert, aber ein Vorteil gegenüber anderen E-Autos, die gar keine Anhänger ziehen dürfen.
Macht das Fahren Spaß?
Sehr. Das Fahrgefühl ist großartig, eigentlich oberklassig, und den Verbrenner-Modellen dieser Größenklasse weit überlegen. Der Umstieg wird besonders in diesem Bereich zum Aufstieg.
Der ID.4 beschleunigt lebhaft und wirkt dadurch leichtfüßig, obwohl er ein schweres Auto ist. Das Gewicht wiederum gibt ihm eine Sattheit, die Oberklasse-Format hat, auch weil das adaptive Fahrwerk Unebenheiten effektiv schluckt. Der Antrieb ist nahezu geräuschlos, die Dämmung der Außengeräusche effektiv. Heckantrieb und ausgewogene Gewichtsverteilung sorgen für erfreuliche Agilität.
Schnell gefahrene Landstraßenetappen sind im ID.4 herrlich, einschränken muss man, dass der ID.4 kein Sport-SUV und auch kein Spezialist für enge Kurven ist, dafür ist er einfach zu schwer. In der Stadt profitiert der ID.4 vom kleinen Wendekreises, speziell in Garagen kann es durch seine Breite und die schwer abschätzbare Karosserie aber manchmal anstrengend werden – da flutscht der ID.3 schon deutlich schneller in die Parkplätze.
Raumgefühl auf neuem Level. Der Innenraum wirkt so luftig wie die obere Mittelklasse, das reduzierte Design macht ihn schick.
Eingewöhnungszeit braucht es, aber die Digitalisierung ist sehr gut gelungen.
Kleiner Bildschirm und praktischer Schaltknubbel hinter dem Lenkrad.
Familientaugliches Laderaumvolumen (543 bis 1.575 Liter) und eine nahezu ebene Fläche. In die seitlichen Mulde passt das Ladekabel.
VW baut baut parallel zum bekannten Portfolio die ID-Modellfamilie auf.
Braune Türverkledungen, schwarze Kunsstoff-Intarsien.
Wohnliche Einrichtung: Sitzbezüge mit schicker Kombination aus braunem Kunstleder, grauem Alcantara und weißen Ziernähten.
Kommen wir zu Reichweiten, Ladenzeiten und der Frage: Ist der ID.4 mit 77 kWh-Akku ein normales Alltagsauto?
Bei voll aufgeladener Batterie zeigte der ID.4-Tacho im Test eine Reichweite von knapp über 500 Kilometern an – was ein wenig zu optimistisch ist. In der Praxis kann man bei normaler Fahrweise und Wetterlage rund 450 Stadt-Kilometer, circa 400-Stadt-Überland-Kilometer und um die 300 Autobahn-Kilometer kalkulieren.
Wechselstromladen (AC) mit bis zu 11 kW – wie es an Wallboxen oder normalen öffentlichen Ladesäulen üblich ist – macht die Batterie in acht bis zwölf Stunden voll. Gleichstromladen (DC) auf der Autobahn geht mit bis zu 125 kW, man kommt in rund 30 Minuten auf 80 Prozent.
Für viele Fahrer ist der ID.4 damit ein normales Alltagsauto, das man zwischendurch mal über Nacht nachlädt. Auch Langstreckenfahrten funktionieren, es geht ohne Ladestopp von Wien nach Graz und mit einmal Zwischenladen von Wien nach Tirol – klar ist aber auch, dass sich die Fahrzeiten durch die längeren „Tank“-Stopps und die zur Reichweitensicherung reduzierte Autobahngeschwindigkeit (120 km/h passen gut) schon etwas verlängern. Freie Ladenstationen sucht man vorab über die Handy-App oder das Multimediasystem im Auto, wobei in der Fremde ein kurzer Internet-Gegencheck nicht schadet, um zum Beispiel zu erfahren, ob die Ladesäule auf der Straße oder in einer Garage steht.
Das Test-Fazit?
Toller Fahrstil, tolles Raumgefühl – der ID.4 ist den Verbrenner-Modellen da klar überlegen. Bei der Alltagstauglichkeit kommt er ihnen deutlich näher, denn die Praxis-Reichweite bewegt sich zwischen rund 300 Kilometern auf der Autobahn und 450 Kilometern in der Stadt.
Bei voll aufgeladener Batterie zeigte der ID.4-Tacho im Test eine Reichweite von knapp über 500 Kilometern an – was ein wenig zu optimistisch ist. In der Praxis kann man bei normaler Fahrweise und Wetterlage rund 450 Stadt-Kilometer, circa 400-Stadt-Überland-Kilometer und um die 300 Autobahn-Kilometer kalkulieren.
Wechselstromladen (AC) mit bis zu 11 kW – wie es an Wallboxen oder normalen öffentlichen Ladesäulen üblich ist – macht die Batterie in acht bis zwölf Stunden voll. Gleichstromladen (DC) auf der Autobahn geht mit bis zu 125 kW, man kommt in rund 30 Minuten auf 80 Prozent.
Für viele Fahrer ist der ID.4 damit ein normales Alltagsauto, das man zwischendurch mal über Nacht nachlädt. Auch Langstreckenfahrten funktionieren, es geht ohne Ladestopp von Wien nach Graz und mit einmal Zwischenladen von Wien nach Tirol – klar ist aber auch, dass sich die Fahrzeiten durch die längeren „Tank“-Stopps und die zur Reichweitensicherung reduzierte Autobahngeschwindigkeit (120 km/h passen gut) schon etwas verlängern. Freie Ladenstationen sucht man vorab über die Handy-App oder das Multimediasystem im Auto, wobei in der Fremde ein kurzer Internet-Gegencheck nicht schadet, um zum Beispiel zu erfahren, ob die Ladesäule auf der Straße oder in einer Garage steht.
Das Test-Fazit?
Toller Fahrstil, tolles Raumgefühl – der ID.4 ist den Verbrenner-Modellen da klar überlegen. Bei der Alltagstauglichkeit kommt er ihnen deutlich näher, denn die Praxis-Reichweite bewegt sich zwischen rund 300 Kilometern auf der Autobahn und 450 Kilometern in der Stadt.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Der ID.4 ist den Verbrenner-Modellen bei Fahrstil und Raumgefühl klar überlegen. Bei der Alltagstauglichkeit kommt er ihnen deutlich näher, wie die Praxis-Reichweite im Test zeigt."
DATEN & FAKTEN
VW ID.4 Pro Performance 77 kWh
(September 2021)Preis
Ab 47.540 Euro. E-Mobilitätsbonus von 5.400 Euro kann abgezogen werden.Antrieb
1-Stufen-Elektromotor mit 150kW/204 PS, 310 Nm. Batteriekapazität 77 kWh netto. Heckantrieb, 1-Gang-Automatik. Laden: Wechselstrom (AC) 3-phasig mit bis zu 11 kW, Gleichstrom (DC) mit bis zu 125 kW.Abmessungen
Länge: 4.584 mm. Breite 1.852 mm. Höhe 1.612 mm. Radstand 2.766 mm, Wendekreis 10,2 Meter. Laderaumvolumen 543-1.575 Liter.Gewicht
Leergewicht 2150 kg. Zuladung 451 – 611 kg. Anhängelast ungebremst 750 kg / gebremst 1.000 kg.Fahrwerte
Beschleunigung 0-100 km/h in 8,5 sec. Höchstgeschwindigkeit 160 km/h. Normverbrauch (WLTP) 17,4-18,5 kWh/100 km. Reichweite nach WLTP 486 – 517 km.Testverbrauch
21,7 kWh/100 km. Reichweiten im Test: Autobahn ca. 300 km, Stadt-Landstraßen ca. 400 km, Stadt ca. 450 km.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
9 Punkte
Vernunft
7 Punkte
Preis-Leistung
8 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte