Test: Toyota Yaris
Sparen mit Stil
Hochgradig vernünftig war ein Toyota Yaris schon immer – der sparsamste aller Kleinwagen ist heute aber auch ein erfreulich schickes Auto. Wie sich der 130-PS-Hybridantrieb auf den Fahrkomfort, der Konkurrenzkampf auf den Preis und die Qualität auf die Garantie auswirkt, erklärt der Test.
29.11.2024Fotos: FOTObyHOFER/Christian Hofer
Worum geht es?
Die vierte Yaris-Generation wurde 2024 überarbeitet. Neben neuer Ausstattung hat der Innenraum eine modernere Multimedia-Technik bekommen. Den legendär sparsamen Hybridantrieb gibt es nun mit 116 und 130 PS. Die Benziner opfern sich für den Green Deal und gehen in Pension.
Schaut er gut aus?
Aber ja! Der in früheren Generationen blasse Yaris ist heute einer der auffälligsten Kleinwagen. Sportive Proportionen mit ordentlicher Spurbreite, kurzen Überhängen und geringer Höhe haben ihn flott gemacht. Das Heck, die ausgestellten Radkästen und die Kühlergrilleinfassung sind interessante Designpassagen, die man nicht alle Tage sieht. Wie der Testwagen zeigt, lässt sich der Auftritt mit Bi-Tone-Lackierungen hochwertiger Machart veredeln. Erfreulich schick, das Ganze.
Und innen?
Die Sitzposition ist nun tiefer, was sportive Fahrer sehr freut, aber Ältere mitunter ärgert. Der Rücken! Vorne ist der Innenraum recht luftig. Hinten wird es nach oben hin eng, wenn die Körpergröße über dem Schnitt liegt. Das Basis-Kofferraumvolumen von 286 Litern ist eher bescheiden, kann aber durch geteilt klappbare Rücksitzlehnen erweitert werden.
Das Styling bleibt konservativ, dafür bietet das Cockpit weiterhin tadellose Ergonomie und (bis auf einige Details im Fahrerdisplay) unkomplizierte Bedienung. Dass harte Kunststoffe verarbeitet werden, sieht man, das Armaturenbrett ist aber weich und die Türen sind mit Stoff verkleidet. Qualitätseindruck insgesamt: robust.
Deutlich moderner und damit jetzt auch für Jüngere interessant ist die Technik im Innenraum: Das Multimedia-System mit 10,5-Zoll-Touchscreen überzeugte im Test mit anständiger Reaktionszeit und zeitgemäßer Software ohne Sperenzchen. Smartphones verbinden sich über Apple CarPlay und Android Auto kabellos mit dem Auto. Die neue Sprachsteuerung kann einiges. Nicht selbstverständlich in der kleinen Klasse sind Premium-Features wie das JBL-Soundsystem und das 10-Zoll-Head-up-Display in Farbe.
Die vierte Yaris-Generation wurde 2024 überarbeitet. Neben neuer Ausstattung hat der Innenraum eine modernere Multimedia-Technik bekommen. Den legendär sparsamen Hybridantrieb gibt es nun mit 116 und 130 PS. Die Benziner opfern sich für den Green Deal und gehen in Pension.
Schaut er gut aus?
Aber ja! Der in früheren Generationen blasse Yaris ist heute einer der auffälligsten Kleinwagen. Sportive Proportionen mit ordentlicher Spurbreite, kurzen Überhängen und geringer Höhe haben ihn flott gemacht. Das Heck, die ausgestellten Radkästen und die Kühlergrilleinfassung sind interessante Designpassagen, die man nicht alle Tage sieht. Wie der Testwagen zeigt, lässt sich der Auftritt mit Bi-Tone-Lackierungen hochwertiger Machart veredeln. Erfreulich schick, das Ganze.
Und innen?
Die Sitzposition ist nun tiefer, was sportive Fahrer sehr freut, aber Ältere mitunter ärgert. Der Rücken! Vorne ist der Innenraum recht luftig. Hinten wird es nach oben hin eng, wenn die Körpergröße über dem Schnitt liegt. Das Basis-Kofferraumvolumen von 286 Litern ist eher bescheiden, kann aber durch geteilt klappbare Rücksitzlehnen erweitert werden.
Das Styling bleibt konservativ, dafür bietet das Cockpit weiterhin tadellose Ergonomie und (bis auf einige Details im Fahrerdisplay) unkomplizierte Bedienung. Dass harte Kunststoffe verarbeitet werden, sieht man, das Armaturenbrett ist aber weich und die Türen sind mit Stoff verkleidet. Qualitätseindruck insgesamt: robust.
Deutlich moderner und damit jetzt auch für Jüngere interessant ist die Technik im Innenraum: Das Multimedia-System mit 10,5-Zoll-Touchscreen überzeugte im Test mit anständiger Reaktionszeit und zeitgemäßer Software ohne Sperenzchen. Smartphones verbinden sich über Apple CarPlay und Android Auto kabellos mit dem Auto. Die neue Sprachsteuerung kann einiges. Nicht selbstverständlich in der kleinen Klasse sind Premium-Features wie das JBL-Soundsystem und das 10-Zoll-Head-up-Display in Farbe.
Sportive Proportionen, interessante Designpassagen. Der Auftritt wird mit Bi-Tone-Lackierungen hochwertiger Machart veredelt. Erfreulich schick, das Ganze.
Modernes LED-Licht hinten …
… und vorne ebenso.
Weil er übersichtlich, nicht zu breit und etwas kürzer als die meisten Konkurrenten im B-Segment ist, parkt der Yaris mühelos.
Was muss man über die Technik wissen?
Hybrid mit Benzin- und Elektromotor wird bei Toyota seit rund 25 Jahren weiterentwickelt und ist als sparsame Antriebsvariante ohne externen Strombedarf sehr beliebt. Der markeninterne Hybridanteil entwickelt sich in Richtung 80 Prozent. Ökologisch interessant ist dabei auch, dass ein mittelgroßer Elektroauto-Akku mit 50 kWh Speicherkapazität für viele kleine Hybridbatterien mit weniger als 1 kWh reicht – aber Autos wie der Yaris auch oft über 50 Prozent der Zeit elektrisch fahren, in der Stadt mitunter sogar 75 Prozent. Hat was, oder?
In der 116-PS-Variante des Hybridantriebs mobilisiert der 1,5-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor 92 PS, die Elektromaschine kommt allein auf 80 PS. Die gemeinsame Systemleistung ergibt sich aus dem auf Effizienz ausgelegten Zusammenspiel der beiden Komponenten, das von der Elektronik orchestriert wird. Die Kräfte verwaltet ein E-CVT-Getriebe. In der hier getesteten Variante bleibt das technische Settinggrundsätzlich gleich, durch einen größeren und stärkeren Elektromotor-Generator und eine überarbeitete Steuerungs-Software steigt aber die Systemleistung auf 130 PS, während das Maximaldrehmoment sogar um 30 Prozent von 141 Newtonmeter auf 185 Newtonmeter zulegt. Direkte Hybrid-Konkurrenz ist übrigens rar, nur noch der technisch mit dem Yaris idente Mazda 2 sowie der Renault Clio haben einen vergleichbaren Vollhybridantrieb.
Hybrid mit Benzin- und Elektromotor wird bei Toyota seit rund 25 Jahren weiterentwickelt und ist als sparsame Antriebsvariante ohne externen Strombedarf sehr beliebt. Der markeninterne Hybridanteil entwickelt sich in Richtung 80 Prozent. Ökologisch interessant ist dabei auch, dass ein mittelgroßer Elektroauto-Akku mit 50 kWh Speicherkapazität für viele kleine Hybridbatterien mit weniger als 1 kWh reicht – aber Autos wie der Yaris auch oft über 50 Prozent der Zeit elektrisch fahren, in der Stadt mitunter sogar 75 Prozent. Hat was, oder?
In der 116-PS-Variante des Hybridantriebs mobilisiert der 1,5-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor 92 PS, die Elektromaschine kommt allein auf 80 PS. Die gemeinsame Systemleistung ergibt sich aus dem auf Effizienz ausgelegten Zusammenspiel der beiden Komponenten, das von der Elektronik orchestriert wird. Die Kräfte verwaltet ein E-CVT-Getriebe. In der hier getesteten Variante bleibt das technische Settinggrundsätzlich gleich, durch einen größeren und stärkeren Elektromotor-Generator und eine überarbeitete Steuerungs-Software steigt aber die Systemleistung auf 130 PS, während das Maximaldrehmoment sogar um 30 Prozent von 141 Newtonmeter auf 185 Newtonmeter zulegt. Direkte Hybrid-Konkurrenz ist übrigens rar, nur noch der technisch mit dem Yaris idente Mazda 2 sowie der Renault Clio haben einen vergleichbaren Vollhybridantrieb.
Das Styling bleibt konservativ, dafür bietet das Cockpit weiterhin tadellose Ergonomie und unkomplizierte Bedienung.
Fahrerdisplay – logisch bis auf einige Details.
Das E-CVT-Getriebe – im Detail stark verbessert.
Multimedia mit 10,5-Zoll-Touchscreen. Smartphones verbinden sich über Apple CarPlay und Android Auto kabellos mit dem Auto.
Die Türen sind mit Stoff verkleidet und …
… die Sitzbezüge mit farbigen Nähten verarbeitet.
Das Basis-Kofferraumvolumen von 286 Litern ist eher bescheiden, kann aber durch geteilt klappbare Rücksitzlehnen erweitert werden.
Wie fährt sich der Yaris mit 130-PS-Hybridantrieb?
Der Yaris ist ein wunderbar unkompliziertes Auto für Ballungsräume. Weil er übersichtlich, nicht zu breit und etwas kürzer als die meisten Konkurrenten im B-Segment ist, parkt er mühelos. Niedriges Gewicht ab 1.165 Kilo und hohe Steifigkeit sorgen für erfreuliche Agilität, die leichtgängige Lenkung ist perfekt auf den urbanen Bereich zugeschnitten. Das Fahrwerk bietet ordentlichen, wenn auch nicht speziellen Komfort. Die stärkere Hybridvariante hat mehr Elektro-Schub, das erhöht die gefühlte Souveränität an der Ampel und generell beim Beschleunigen. Der Antrieb spricht gut an, wirkt immer wach. In der Stadt fährt der Yaris zwei Drittel der Zeit elektrisch und leise, im restlichen Drittel begleitet sportives Dreizylinder-Knurren zum Teil hörbar die Fahrt. Das E-CVT-Getriebe ist der alte Bekannte, hat sich aber gegenüber früheren Versionen im Detail stark verbessert. Bei voller Beschleunigung reagiert es nun entspannter, trübt den Komfort freilich trotzdem noch, weil der Motor hochdreht und laut wird. Der Yaris mit Hybridantrieb bleibt damit qua Fahrstil ein Auto, das entspannte Fahrer bevorzugt. Neu ist, dass er trotzdem geradezu sportlich beschleunigen kann. Und während sich die Nachteile des E-CVT-Getriebes inzwischen auf starkes Beschleunigen reduziert haben, sind die Vorteile breiter angelegt: Als automatisiertes Getriebe ohne Schaltrucke ist E-CVT besonders in der Stadt und im Stau ein feines Komfortfeature. Und es ist ein wesentlicher Sparfaktor innerhalb des effizientesten Antriebs, den es im Kleinwagenbereich gibt: 4,1 Liter Testverbrauch hat der Yaris am Ende eingefahren, weniger hat kein Auto im echten Leben! In der Stadt schreibt der Bordcomputer auch Dreier vor das Komma, auf Landstraßen Vierer, auf Autobahnen geht es hinauf in mittlere bis höhere Fünferregionen. In der Spezialdisziplin Kurvensport ist der Yaris durchaus agil, die Seitenneigung gering, die Lenkung könnte aber etwas mehr Rückmeldung geben. Der Reisekomfort ist ordentlich und bei Autobahntempo liegt das Auto satter als früher, Fernreisen bleiben aber natürlich die Ausnahme.
Ein gutes Angebot?
Der Preiswettbewerb in der Autobranche wird wieder stärker. Die Yaris-Listenpreise zwischen 24.490 Euro und 33.390 Euro lassen sich derzeit über Boni um bis zu 5.700 Euro reduzieren. Los geht es de facto wieder bei 19.990 Euro. Schleuderpreise hat der Yaris nicht notwendig, die traditionell langlebige Toyota-Technik ist auch in der Kleinwagenklasse ein starkes Argument. Und sofern durchgehend in Toyota-Werkstätten gewartet wird, gewährt Toyota eine zehnjährige Garantie auf das ganze Auto. Auch ein Wiedereinstieg in das Garantieprogramm nach Unterbrechungen ist möglich, im Anschluss an jede Wartung beim Toyota Partner verlängert sich die Garantie wieder um ein Jahr. Macht Sinn.
Der Yaris ist ein wunderbar unkompliziertes Auto für Ballungsräume. Weil er übersichtlich, nicht zu breit und etwas kürzer als die meisten Konkurrenten im B-Segment ist, parkt er mühelos. Niedriges Gewicht ab 1.165 Kilo und hohe Steifigkeit sorgen für erfreuliche Agilität, die leichtgängige Lenkung ist perfekt auf den urbanen Bereich zugeschnitten. Das Fahrwerk bietet ordentlichen, wenn auch nicht speziellen Komfort. Die stärkere Hybridvariante hat mehr Elektro-Schub, das erhöht die gefühlte Souveränität an der Ampel und generell beim Beschleunigen. Der Antrieb spricht gut an, wirkt immer wach. In der Stadt fährt der Yaris zwei Drittel der Zeit elektrisch und leise, im restlichen Drittel begleitet sportives Dreizylinder-Knurren zum Teil hörbar die Fahrt. Das E-CVT-Getriebe ist der alte Bekannte, hat sich aber gegenüber früheren Versionen im Detail stark verbessert. Bei voller Beschleunigung reagiert es nun entspannter, trübt den Komfort freilich trotzdem noch, weil der Motor hochdreht und laut wird. Der Yaris mit Hybridantrieb bleibt damit qua Fahrstil ein Auto, das entspannte Fahrer bevorzugt. Neu ist, dass er trotzdem geradezu sportlich beschleunigen kann. Und während sich die Nachteile des E-CVT-Getriebes inzwischen auf starkes Beschleunigen reduziert haben, sind die Vorteile breiter angelegt: Als automatisiertes Getriebe ohne Schaltrucke ist E-CVT besonders in der Stadt und im Stau ein feines Komfortfeature. Und es ist ein wesentlicher Sparfaktor innerhalb des effizientesten Antriebs, den es im Kleinwagenbereich gibt: 4,1 Liter Testverbrauch hat der Yaris am Ende eingefahren, weniger hat kein Auto im echten Leben! In der Stadt schreibt der Bordcomputer auch Dreier vor das Komma, auf Landstraßen Vierer, auf Autobahnen geht es hinauf in mittlere bis höhere Fünferregionen. In der Spezialdisziplin Kurvensport ist der Yaris durchaus agil, die Seitenneigung gering, die Lenkung könnte aber etwas mehr Rückmeldung geben. Der Reisekomfort ist ordentlich und bei Autobahntempo liegt das Auto satter als früher, Fernreisen bleiben aber natürlich die Ausnahme.
Ein gutes Angebot?
Der Preiswettbewerb in der Autobranche wird wieder stärker. Die Yaris-Listenpreise zwischen 24.490 Euro und 33.390 Euro lassen sich derzeit über Boni um bis zu 5.700 Euro reduzieren. Los geht es de facto wieder bei 19.990 Euro. Schleuderpreise hat der Yaris nicht notwendig, die traditionell langlebige Toyota-Technik ist auch in der Kleinwagenklasse ein starkes Argument. Und sofern durchgehend in Toyota-Werkstätten gewartet wird, gewährt Toyota eine zehnjährige Garantie auf das ganze Auto. Auch ein Wiedereinstieg in das Garantieprogramm nach Unterbrechungen ist möglich, im Anschluss an jede Wartung beim Toyota Partner verlängert sich die Garantie wieder um ein Jahr. Macht Sinn.
Die Yaris-Listenpreise zwischen 24.490 Euro du 33.390 Euro lassen sich derzeit über Boni um bis zu 5.700 Euro reduzieren. Los geht es de facto wieder bei 19.990 Euro.