INTENSIV-TEST: SUZUKI SWIFT SPORT HYBRID (2020)
Großer Sport im kleinen Format
Er ist der Profisportler unter den Kleinwagen: Beim Fahrspaß hat der Suzuki Swift Sport einen Superhelden-Status erreicht, der in dieser Preisregion einzigartig ist. Mit dem neuen Hybridsystem wird der kleine Star sparsamer – aber auch sportlicher.
13.08.2020Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Der Suzuki Swift Sport hat einen Ruf zu verteidigen…
Bei den Fans ist SSS ein verehrter Name wie es 911 und M3 in ihren Klassen sind. Sportlichkeit deutet der Swift Sport nicht bloß an, sondern nimmt sie ernst wie ein Profi – der er im relativ seriennahen Suzuki Cup ja auch ist. In der aktuellen, seit 2018 angebotenen Generation ist der kleine Superheld erwachsen geworden – das Auto ist nun alltagstauglicher, sorgt aber weiter für großen Fahrspaß.
Was gibt es jetzt Neues?
Weil die Abgasvorschriften strenger werden, steigt der Swift Sport jetzt auf ein 48-Volt-Mild-Hybridsystem um. Zum überarbeiteten 1,4-Liter-Turbomotor kommen damit ein Startgenerator mit der Funktion eines kleinen Elektromotors und eine Lithium-Ionen-Batterie unter dem Vordersitz dazu.
Wird der Swift Sport dadurch sparsamer?
Ja, der kleine E-Motor unterstützt beim Beschleunigen, was den Benziner entsprechend entlastet. Und durch die Segelfunktion geht der Verbrennungsmotor beim Bremsen immer wieder in den Leerlauf und spritzt dann keinen Kraftstoff mehr ein.
Im Motorprofis-Test kam der neue Swift Sport auf 6,6 Liter, ein Jahr zuvor beim Modell ohne Hybridsystem lag der Durchschnittsverbrauch am Testende noch bei 7,1 Litern. Wobei beide Ergebnisse durchaus „artgerecht“ erzielt wurden, also mit spaßbetonten Zwischenetappen. Bei entsprechendem Fahrstil ist der Normwert von 5,6 Litern in der Praxis durchaus erreichbar, was ja nicht alle Autos von sich behaupten können.
Bei den Fans ist SSS ein verehrter Name wie es 911 und M3 in ihren Klassen sind. Sportlichkeit deutet der Swift Sport nicht bloß an, sondern nimmt sie ernst wie ein Profi – der er im relativ seriennahen Suzuki Cup ja auch ist. In der aktuellen, seit 2018 angebotenen Generation ist der kleine Superheld erwachsen geworden – das Auto ist nun alltagstauglicher, sorgt aber weiter für großen Fahrspaß.
Was gibt es jetzt Neues?
Weil die Abgasvorschriften strenger werden, steigt der Swift Sport jetzt auf ein 48-Volt-Mild-Hybridsystem um. Zum überarbeiteten 1,4-Liter-Turbomotor kommen damit ein Startgenerator mit der Funktion eines kleinen Elektromotors und eine Lithium-Ionen-Batterie unter dem Vordersitz dazu.
Wird der Swift Sport dadurch sparsamer?
Ja, der kleine E-Motor unterstützt beim Beschleunigen, was den Benziner entsprechend entlastet. Und durch die Segelfunktion geht der Verbrennungsmotor beim Bremsen immer wieder in den Leerlauf und spritzt dann keinen Kraftstoff mehr ein.
Im Motorprofis-Test kam der neue Swift Sport auf 6,6 Liter, ein Jahr zuvor beim Modell ohne Hybridsystem lag der Durchschnittsverbrauch am Testende noch bei 7,1 Litern. Wobei beide Ergebnisse durchaus „artgerecht“ erzielt wurden, also mit spaßbetonten Zwischenetappen. Bei entsprechendem Fahrstil ist der Normwert von 5,6 Litern in der Praxis durchaus erreichbar, was ja nicht alle Autos von sich behaupten können.
Der Swift Sport steigt auf ein 48-Volt-Mild-Hybridsystem um: Überarbeiteter 1,4-Liter-Turbomotor, Startgenerator mit E-Motor-Funktion, Lithium-Ionen-Akkus.
Heckdiffusor in Carbon-Optik mit zwei Endrohren.
LED-Scheinwerfer mit Auto-Abblend-Funktion.
LED-Heckleuchten und neues Hybrid-Badge.
Unmittelbares Ansprechverhalten und noch flüssigeres Beschleunigen: das Hybridsystem ist für den Suzuki Swift Sport ein gutes Feintuning geworden.
Wie wirkt sich das Hybridsystem auf die Sportlichkeit aus?
Der Blick auf das Datenblatt zeigt einen leichten Gewichtsanstieg von 973 auf 1.021 Kilo und eine kleine Leistungsreduktion von 140 auf 129 PS. Sorgen von Sportlern sind aber unbegründet, im Gegenteil: de facto ist der Swift Sport als Hybrid noch dynamischer geworden. Das liegt am nun wirklich unmittelbaren Ansprechverhalten des Antriebs. Während die Reaktion eines Verbrennungsmotors einen Wimpernschlag dauert, agiert der kleine E-Motor quasi in Echtzeit. Diese zusätzliche Agilität spürt man beim Anfahren in der Stadt. Aber auch beim Sport draußen in der Natur beschleunigt die Hybridversion noch flüssiger. Weil Lücken gefüllt werden, während der Turbo noch kurz Luft holt, ist der reale Hybrid-Effekt auch größer als die Drehmomentverschiebung (maximal 235 Newtonmeter ab 2.000 Touren statt bisher 230 Newtonmeter ab 2.500 Touren) suggeriert. Abstimmung ist oft wichtiger als Leistung, das wissen Sportler – und das Hybridsystem ist für den Swift Sport ein gutes Feintuning geworden.
Wie ist der Stil des Swift Sport insgesamt einzuschätzen?
Er ist immer noch das Auto, für das man gerne früh aufsteht und die Bergstraße abfährt, bevor der Verkehr beginnt und der Inspektor aufgestanden ist. Dass sein Fahrspaß in dieser Preisregion einzigartig ist, hat gute Gründe: Das Gewicht ist – deutlich – niedriger als bei der Konkurrenz und die Abstimmung – ebenfalls deutlich – agiler als bei Mini, Polo, Ibiza und Konsorten. Das Auto untersteuert nicht und hat wirklich erstaunlichen Grip. Wenn der Turboschub vehement einsetzt und sich das Auto im Kurvenspiel spielerisch-beweglich anfühlt, wirkt es wie die frontgetriebene Darstellung der früheren Rallye-Abkömmlings Mitsubishi Evo im Kleinformat.
Im Gegensatz zur noch kompromissloseren Generation zwei (2011 bis 2017) hat der aktuelle Swift Sport aber eine Reifeprüfung abgelegt. Auch wenn das Fahrwerk immer noch genaue Auskunft über die Fahrbahn gibt, auch wenn die Lenkung auf schlechten Straßen immer noch gut festgehalten werden sollte – das Auto ist bei langsamer Fahrt nun insgesamt entspannter und umgänglicher. Man cruist unter Nutzung des Drehmoments fast durch die Stadt, wenn man will. Bei hohem Tempo liegt das Auto ruhiger und ist innen leiser.
Auch die Ausstattung ist alltagsfit. Neben der Smartphone-Einbindung über das recht große Multimedia-System (dessen Bildschirm lediglich ein wenig weiter oben sein könnte) gibt es zahlreiche elektronische Hilfen wie Adaptive Cruise Control und Lane Keeping Assist. Dazu einen Chrashwarner, der es natürlich gut meint, aber etwas nervös wirkt für unseren Geschmack. Beim 2020er-Modell kommen nun auch der Toter-Winkel-Warner und der Ausparkassistent dazu. Letzterer warnt beim Rückwärtsausparken vor Querverkehr und ist überaus praktisch.
Der Blick auf das Datenblatt zeigt einen leichten Gewichtsanstieg von 973 auf 1.021 Kilo und eine kleine Leistungsreduktion von 140 auf 129 PS. Sorgen von Sportlern sind aber unbegründet, im Gegenteil: de facto ist der Swift Sport als Hybrid noch dynamischer geworden. Das liegt am nun wirklich unmittelbaren Ansprechverhalten des Antriebs. Während die Reaktion eines Verbrennungsmotors einen Wimpernschlag dauert, agiert der kleine E-Motor quasi in Echtzeit. Diese zusätzliche Agilität spürt man beim Anfahren in der Stadt. Aber auch beim Sport draußen in der Natur beschleunigt die Hybridversion noch flüssiger. Weil Lücken gefüllt werden, während der Turbo noch kurz Luft holt, ist der reale Hybrid-Effekt auch größer als die Drehmomentverschiebung (maximal 235 Newtonmeter ab 2.000 Touren statt bisher 230 Newtonmeter ab 2.500 Touren) suggeriert. Abstimmung ist oft wichtiger als Leistung, das wissen Sportler – und das Hybridsystem ist für den Swift Sport ein gutes Feintuning geworden.
Wie ist der Stil des Swift Sport insgesamt einzuschätzen?
Er ist immer noch das Auto, für das man gerne früh aufsteht und die Bergstraße abfährt, bevor der Verkehr beginnt und der Inspektor aufgestanden ist. Dass sein Fahrspaß in dieser Preisregion einzigartig ist, hat gute Gründe: Das Gewicht ist – deutlich – niedriger als bei der Konkurrenz und die Abstimmung – ebenfalls deutlich – agiler als bei Mini, Polo, Ibiza und Konsorten. Das Auto untersteuert nicht und hat wirklich erstaunlichen Grip. Wenn der Turboschub vehement einsetzt und sich das Auto im Kurvenspiel spielerisch-beweglich anfühlt, wirkt es wie die frontgetriebene Darstellung der früheren Rallye-Abkömmlings Mitsubishi Evo im Kleinformat.
Im Gegensatz zur noch kompromissloseren Generation zwei (2011 bis 2017) hat der aktuelle Swift Sport aber eine Reifeprüfung abgelegt. Auch wenn das Fahrwerk immer noch genaue Auskunft über die Fahrbahn gibt, auch wenn die Lenkung auf schlechten Straßen immer noch gut festgehalten werden sollte – das Auto ist bei langsamer Fahrt nun insgesamt entspannter und umgänglicher. Man cruist unter Nutzung des Drehmoments fast durch die Stadt, wenn man will. Bei hohem Tempo liegt das Auto ruhiger und ist innen leiser.
Auch die Ausstattung ist alltagsfit. Neben der Smartphone-Einbindung über das recht große Multimedia-System (dessen Bildschirm lediglich ein wenig weiter oben sein könnte) gibt es zahlreiche elektronische Hilfen wie Adaptive Cruise Control und Lane Keeping Assist. Dazu einen Chrashwarner, der es natürlich gut meint, aber etwas nervös wirkt für unseren Geschmack. Beim 2020er-Modell kommen nun auch der Toter-Winkel-Warner und der Ausparkassistent dazu. Letzterer warnt beim Rückwärtsausparken vor Querverkehr und ist überaus praktisch.
Sportstühle mit viel Seitenhalt, die Sitzpostion könnte noch ein Alzerl tiefer sein. Vorne viel Platz, auch große Fahrer fühlen sich wohl.
Multimediasystem mit Smartphone-Einbindung.
Programmatischer Schriftzug in den Sitzen.
Gut gestuftes Getriebe, gut platzierter Knauf.
So soll es sein bei einem Sportler: Gut ablesbare Skalen der alten Schule. Der kleine Bildschirm in der Mitte zeigt die Arbeitsweise des Hybridsystems.
Kofferraumvolumen im Klassenschnitt, umlegbare Fondsitzbank mit kleiner Ladekante für die größeren Transportaufgaben.
Wie sieht es finanziell aus?
Durch Hybrid und die zusätzlichen Sicherheitssysteme steigt der Preis auf knapp 24.000 Euro. Weil die Ausstattung aber überkomplett ist, geht sich mit der Preisdifferenz zu einem ähnlich ausstaffierten Mini immer noch eine kleine Weltreise aus. Der Fahrspaß des Suzuki Swift Sport ist für diese Preisregion sowieso einzigartig.
Wie lautet das Fazit?
Der in der neuen Generation erwachsenere Swift Sport bleibt für Sportler ein echter Superheld. Der Umstieg auf das Mild-Hybridsystem reduziert den Verbrauch, ist aber auch ein sportliches Feintuning: Durch das unmittelbare Ansprechverhalten und die flüssigere Beschleunigung ist der Profisportler noch dynamischer geworden.
Durch Hybrid und die zusätzlichen Sicherheitssysteme steigt der Preis auf knapp 24.000 Euro. Weil die Ausstattung aber überkomplett ist, geht sich mit der Preisdifferenz zu einem ähnlich ausstaffierten Mini immer noch eine kleine Weltreise aus. Der Fahrspaß des Suzuki Swift Sport ist für diese Preisregion sowieso einzigartig.
Wie lautet das Fazit?
Der in der neuen Generation erwachsenere Swift Sport bleibt für Sportler ein echter Superheld. Der Umstieg auf das Mild-Hybridsystem reduziert den Verbrauch, ist aber auch ein sportliches Feintuning: Durch das unmittelbare Ansprechverhalten und die flüssigere Beschleunigung ist der Profisportler noch dynamischer geworden.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Der Umstieg auf das Mild-Hybridsystem reduziert den Verbrauch, ist aber auch ein sportliches Feintuning
DATEN & FAKTEN
SUZUKI SWIFT SPORT 1,4 DITC HYBRID
(August 2020)Preis
23.990 Euro inkl. Vollausstattung (einzige Extras sind eine Pearl- und Metallic-Lackierung um 390 Euro und eine Dachlackierung um 360 Euro).Antrieb
Vierzylinder-Turbo-Benzinmotor, 1.373 ccm, 48-Volt-Mild-Hybrid-System, 103 kW/129 PS bei 5.500 U/min, 235 Nm bei 2.000 U/min. Abgasnorm EURO 6d-ISC-FCM. 6-Gang-Schaltgetriebe. Frontantrieb.Abmessungen
Länge 3.890 mm, Breite 1.735 mm, Höhe 1.480 mm, Radstand 2.450 mm. Kofferraumvolumen: 265 Liter (Rückbank aufgestellt) – 947Liter (maximal).Gewicht
Eigengewicht 1.021 kg. Höchstzulässiges Gesamtgewicht 1.445 kg.Fahrwerte
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h, Normverbrauch 5,6 Liter (kombiniert), C02-Emission 127 g/km.Testverbrauch
6,6 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
9 Punkte
Vernunft
8 Punkte
Preis-Leistung
7 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte