ERSTER TEST: SKODA KAROQ
Wie gut ist Skodas neuer Star wirklich?
Skodas zweites SUV ist ein familienfreundlicher Raumdeuter, flirtet aber auch ein bisschen mit Mercedes-Fahrern. Günstig ist der edle Tscheche mit spanischer Verwandtschaft nicht – viel spricht dafür, dass er trotzdem ein neuer Favorit der Österreicher wird. Was hat der Karoq wirklich zu bieten? Erster Test mit dem 150 PS starken Benziner.
24.11.2017Fotos: Werk
Bei so vielen neuen SUVs verliert man leicht den Überblick. Wo ist der neue Karoq einzuordnen?
Skoda bringt derzeit in allen drei großen Segmenten neue SUVs: In der Mittelklasse ist der 4,70 Meter lange Kodiaq gestartet, in der Kompaktklasse kommt jetzt der 4,38 Meter lange Karoq und ab Ende 2018 folgt in der Kleinwagenklasse der rund vier Meter lange Polar. Der Yeti, von 2009 bis 2006 das einzig SUV von Skoda, läuft aus und bekommt keinen direkten Nachfolger. Der künftige Polar wird ihm aber näher sein als es der Karoq aktuell ist, nicht zuletzt preislich. Als klassisches Kompakt-SUV hat der Karoq eine enorm lange Liste an Gegnern, wobei er sich oberhalb der Kleinen im Segment – wie Captur, Mokka X oder CX-3 – einordnet, aber etwas unterhalb der Großen wie Kadjar, Grandland X, 3008 oder Tiguan.
Skoda ist längst keine Budget-Marke mehr und definiert sich neben dem Nutzwert vor allem über das Design. Wie wirkt das Karoq-Design auf der Straße?
Anders als der kauzige Yeti macht der Karoq keine Experimente: Klassische Proportionen und saubere Linien, den edlen Eyecatcher geben vorne wie hinten die LED-Leuchteinheiten. Das könnte durchaus auch Mercedes-Fahrern gefallen, denen ihre Marke gerade etwas zu jugendlich wird. Dass Kenner in der Seitenansicht den Seat Ateca erkennen, ist der technischen Verwandtschaft geschuldet, die Konzernbrüder laufen auch vom gleichen Produktionsband.
Im Innenraum macht der Karoq einen ziemlich hochwertigen Eindruck …
Um es klar zu sagen: Im Innenraum könnte der Karoq nach heutigen Maßstäben auch die konservativere Ausgabe eines Mercedes sein. Materialqualität, Verarbeitung und technische Leckerbissen wie Digital-Armaturen, 9,2-Zoll-Touchscreen und Ambiente-Beleuchtung haben Premium-Qualität.
Skoda bringt derzeit in allen drei großen Segmenten neue SUVs: In der Mittelklasse ist der 4,70 Meter lange Kodiaq gestartet, in der Kompaktklasse kommt jetzt der 4,38 Meter lange Karoq und ab Ende 2018 folgt in der Kleinwagenklasse der rund vier Meter lange Polar. Der Yeti, von 2009 bis 2006 das einzig SUV von Skoda, läuft aus und bekommt keinen direkten Nachfolger. Der künftige Polar wird ihm aber näher sein als es der Karoq aktuell ist, nicht zuletzt preislich. Als klassisches Kompakt-SUV hat der Karoq eine enorm lange Liste an Gegnern, wobei er sich oberhalb der Kleinen im Segment – wie Captur, Mokka X oder CX-3 – einordnet, aber etwas unterhalb der Großen wie Kadjar, Grandland X, 3008 oder Tiguan.
Skoda ist längst keine Budget-Marke mehr und definiert sich neben dem Nutzwert vor allem über das Design. Wie wirkt das Karoq-Design auf der Straße?
Anders als der kauzige Yeti macht der Karoq keine Experimente: Klassische Proportionen und saubere Linien, den edlen Eyecatcher geben vorne wie hinten die LED-Leuchteinheiten. Das könnte durchaus auch Mercedes-Fahrern gefallen, denen ihre Marke gerade etwas zu jugendlich wird. Dass Kenner in der Seitenansicht den Seat Ateca erkennen, ist der technischen Verwandtschaft geschuldet, die Konzernbrüder laufen auch vom gleichen Produktionsband.
Im Innenraum macht der Karoq einen ziemlich hochwertigen Eindruck …
Um es klar zu sagen: Im Innenraum könnte der Karoq nach heutigen Maßstäben auch die konservativere Ausgabe eines Mercedes sein. Materialqualität, Verarbeitung und technische Leckerbissen wie Digital-Armaturen, 9,2-Zoll-Touchscreen und Ambiente-Beleuchtung haben Premium-Qualität.
Material, Verarbeitung und Features sind tiptop: Im Innenraum könnte der Karoq nach heutigen Maßstäben auch die konservativere Ausgabe eines Mercedes sein.
Hat der Karoq im Kofferraum etwas Besonderes zu bieten?
Ja, Skoda gibt den Raumdeuter und findet Räume, die andere brach liegen lassen. Dafür hat man sich einfach an die Tugenden der unpopulär gewordenen Vans erinnert: Die drei separaten Rücksitze lassen sich verschieben, wodurch man das Basis-Ladevolumen zwischen 479 und 588 Litern variieren kann – gute Werte für ein Kompaktauto. Zudem kann man einzeln die Lehnen der Sitze oder sogar die gesamten Sitze vorklappen, was bis zu 1.605 Liter Kofferraumvolumen ergibt. Diese Umbauarbeiten sind schnell erledigt. Bei herausgenommenen Sitzen erhöht sich der Wert auf 1.810 Liter, der Ausbau ist aber wie gewohnt anstrengend. Notiz am Rande: Trotz herausnehmbarer Stühle gibt es hinten eine Sitzheizung, nicht nur für Skoda eine Premiere.
Fahren wir los. Wie fühlt sich der Karoq unterwegs an?
Wie die letzten neuen Modelle hat Skoda auch den Karoq klar auf Komfort getrimmt. Während sich Sportler etwas mehr Rückmeldung und Agilität wünschen, applaudieren die entspannten Fahrer – zumal nicht einfach nur das Fahrwerk softer und die Lenkung indirekter ist. Durch eine hervorragende Geräuschdämmung ist der Karoq außerdem Innen auffallend leise, bis hinauf zu Autobahntempo. Das sich ein Auto klar zu Komfort deklariert und das auch hochwertig umsetzt, könnte in dieser Form nicht nur reiselustigen Familien und Freizeitsportlern gefallen, sondern auch dem einen oder anderen Mercedes-Fahrer.
Ja, Skoda gibt den Raumdeuter und findet Räume, die andere brach liegen lassen. Dafür hat man sich einfach an die Tugenden der unpopulär gewordenen Vans erinnert: Die drei separaten Rücksitze lassen sich verschieben, wodurch man das Basis-Ladevolumen zwischen 479 und 588 Litern variieren kann – gute Werte für ein Kompaktauto. Zudem kann man einzeln die Lehnen der Sitze oder sogar die gesamten Sitze vorklappen, was bis zu 1.605 Liter Kofferraumvolumen ergibt. Diese Umbauarbeiten sind schnell erledigt. Bei herausgenommenen Sitzen erhöht sich der Wert auf 1.810 Liter, der Ausbau ist aber wie gewohnt anstrengend. Notiz am Rande: Trotz herausnehmbarer Stühle gibt es hinten eine Sitzheizung, nicht nur für Skoda eine Premiere.
Fahren wir los. Wie fühlt sich der Karoq unterwegs an?
Wie die letzten neuen Modelle hat Skoda auch den Karoq klar auf Komfort getrimmt. Während sich Sportler etwas mehr Rückmeldung und Agilität wünschen, applaudieren die entspannten Fahrer – zumal nicht einfach nur das Fahrwerk softer und die Lenkung indirekter ist. Durch eine hervorragende Geräuschdämmung ist der Karoq außerdem Innen auffallend leise, bis hinauf zu Autobahntempo. Das sich ein Auto klar zu Komfort deklariert und das auch hochwertig umsetzt, könnte in dieser Form nicht nur reiselustigen Familien und Freizeitsportlern gefallen, sondern auch dem einen oder anderen Mercedes-Fahrer.
Basis-Ladevolumen zwischen 479 und 588 Liter.
Bis zu 1.605 Liter Kofferraumvolumen bei vorgeklappten Sitzen.
Bei herausgenommenen Sitzen erhöht sich der Wert auf 1.810 Liter.
Beim ersten Test waren wir mit dem 150 PS starken TSI-Benziner mit DSG und Frontantrieb unterwegs. Eine gute Wahl?
Der Benziner hat schon bei niedrigen Drehzahlen genügend Kraft, gleichzeitig ist er in diesem Bereich akustisch sehr zurückhaltend und arbeitet gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe zusammen. Braucht man zwischendurch Leistung, hat der TSI einiges in Reserve, die Automatik geht die Zwischensprints gekonnt mit. Vor dem Benziner-Verbrauch muss man heute keine Angst mehr haben, in diesem Fall wird sogar mit einer Zylinderabschaltung gearbeitet, zwei der vier Zylinder werden zwischendurch deaktiviert. Bedeutet: Sieben-Liter-Werte werden ein realistischer Mittelwert für die Praxis sein. Dass man mit Frontantrieb unterwegs ist, bleibt im Alltag unbemerkt, wie immer sollte man sich also überlegen ob man 4x4 wirklich benötigen wird. Fazit im Bereich Antrieb: eine sehr souveräne Vorstellung des 1,5 TSI DSG.
Welche motorischen Alternativen gibt es? Und für welche Motoren kommt Allrad?
Bei den Benzinern ist der 1,0 TSI mit 115 PS, ein moderner Dreizylindermotor, die Alternative für genügsame Fahrer. Bei den Diesel stellt sich die Lage ähnlich dar, es gibt 115 und 150 PS zur Wahl – beide Varianten sind neuester Stand der Technik und natürlich bedenkenlos kaufbar. Allradantrieb gibt es vorläufig nur für den 150 PS starken TDI-Diesel, wahlweise mit und ohne DSG-Automatik. Im 2. Quartal 2018 folgt ein 190-PS-Diesel mit Allrad, ab dem 4. Quartal des nächsten Jahres gibt es dann auch den 150 PS starken 1,5 TSI in der 4x4-Version.
Der Benziner hat schon bei niedrigen Drehzahlen genügend Kraft, gleichzeitig ist er in diesem Bereich akustisch sehr zurückhaltend und arbeitet gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe zusammen. Braucht man zwischendurch Leistung, hat der TSI einiges in Reserve, die Automatik geht die Zwischensprints gekonnt mit. Vor dem Benziner-Verbrauch muss man heute keine Angst mehr haben, in diesem Fall wird sogar mit einer Zylinderabschaltung gearbeitet, zwei der vier Zylinder werden zwischendurch deaktiviert. Bedeutet: Sieben-Liter-Werte werden ein realistischer Mittelwert für die Praxis sein. Dass man mit Frontantrieb unterwegs ist, bleibt im Alltag unbemerkt, wie immer sollte man sich also überlegen ob man 4x4 wirklich benötigen wird. Fazit im Bereich Antrieb: eine sehr souveräne Vorstellung des 1,5 TSI DSG.
Welche motorischen Alternativen gibt es? Und für welche Motoren kommt Allrad?
Bei den Benzinern ist der 1,0 TSI mit 115 PS, ein moderner Dreizylindermotor, die Alternative für genügsame Fahrer. Bei den Diesel stellt sich die Lage ähnlich dar, es gibt 115 und 150 PS zur Wahl – beide Varianten sind neuester Stand der Technik und natürlich bedenkenlos kaufbar. Allradantrieb gibt es vorläufig nur für den 150 PS starken TDI-Diesel, wahlweise mit und ohne DSG-Automatik. Im 2. Quartal 2018 folgt ein 190-PS-Diesel mit Allrad, ab dem 4. Quartal des nächsten Jahres gibt es dann auch den 150 PS starken 1,5 TSI in der 4x4-Version.
Vor dem Benziner-Verbrauch muss man heute keine Angst mehr haben, beim 1,5 TSI wird sogar mit einer Zylinderabschaltung gearbeitet. Sieben-Liter-Werte werden ein realistischer Mittelwert für die Praxis sein.
Beim Einstiegspreis ist der technisch nah verwandet Seat Ateca rund 5000 Euro günstiger. Ist der Preis-Unterschied tatsächlich so krass?
Nein, in Wirklichkeit ist kaum ein Preis-Unterschied vorhanden. Beim Karoq gibt es nur noch zwei statt drei Ausstattungslevels, währen der Seat Ateca unten noch eine (nackte) Ausstattungsstufe mehr hat. Vergleicht man Stufe zwei des Seat mit Stufe eins des Karoq, schenken sich die beiden nicht viel.
Wie schaut es preislich konkret aus?
Folgende Karoq-Faustregel kann man aufstellen: Sparvarianten werden unter 30.000 Euro bleiben, der gute Durschnitt liegt bei 35.000 Euro und edle Karoqs werden um die 40.000 Euro kosten. Günstig ist Skoda also nicht mehr, wobei Mercedes-Fahrer das anders sehen werden.
Und welche Variante ist empfehlenswert?
Die Diesel sind inzwischen rund 3.500 Euro bis 4.500 Euro teurer als die vergleichbaren Benziner, also immer weniger empfehlenswert. Insofern wird der Selbstzünder durch die kostspieligen Umweltauflagen durch die Hintertür rausgedrängt. Unsere Wahl wäre: 1,5 TSI mit 150 PS, DSG und Frontantrieb in Style-Ausführung, ein supersouveränes Paket um 31.590 Euro.
Wird der Karoq trotz gehobenem Preisniveau ein Erfolg?
Skoda ist in Österreich so stark wie in keinem anderen Land (außer dem Heimmarkt Tschechien). Nicht unwahrscheinlich, dass der Karoq einmal das Niveau des Octavia erreicht, also zu den bliebtesten Autos des Landes gehört.
Wann startet der Verkauf in Österreich?
Jetzt, die ersten Karoq sind in Österreich eingetroffen.
Nein, in Wirklichkeit ist kaum ein Preis-Unterschied vorhanden. Beim Karoq gibt es nur noch zwei statt drei Ausstattungslevels, währen der Seat Ateca unten noch eine (nackte) Ausstattungsstufe mehr hat. Vergleicht man Stufe zwei des Seat mit Stufe eins des Karoq, schenken sich die beiden nicht viel.
Wie schaut es preislich konkret aus?
Folgende Karoq-Faustregel kann man aufstellen: Sparvarianten werden unter 30.000 Euro bleiben, der gute Durschnitt liegt bei 35.000 Euro und edle Karoqs werden um die 40.000 Euro kosten. Günstig ist Skoda also nicht mehr, wobei Mercedes-Fahrer das anders sehen werden.
Und welche Variante ist empfehlenswert?
Die Diesel sind inzwischen rund 3.500 Euro bis 4.500 Euro teurer als die vergleichbaren Benziner, also immer weniger empfehlenswert. Insofern wird der Selbstzünder durch die kostspieligen Umweltauflagen durch die Hintertür rausgedrängt. Unsere Wahl wäre: 1,5 TSI mit 150 PS, DSG und Frontantrieb in Style-Ausführung, ein supersouveränes Paket um 31.590 Euro.
Wird der Karoq trotz gehobenem Preisniveau ein Erfolg?
Skoda ist in Österreich so stark wie in keinem anderen Land (außer dem Heimmarkt Tschechien). Nicht unwahrscheinlich, dass der Karoq einmal das Niveau des Octavia erreicht, also zu den bliebtesten Autos des Landes gehört.
Wann startet der Verkauf in Österreich?
Jetzt, die ersten Karoq sind in Österreich eingetroffen.