RENAULT IN DER FORMEL 1 – SERIE (TEIL 1)
Renault: Legende der Leidenschaft
Renault hat die Formel 1 über fast ein halbes Jahrhundert geprägt wie kaum ein anderer Autokonzern – nicht nur wegen der Entwicklung des Turbo-Motors. Ikonen wie Alain Prost, Ayrton Senna, Damon Hill, Michael Schumacher oder Fernando Alonso haben mit Renault-Power Siege oder gar Weltmeisterschaften erobert. Nun wird aus Renault "Alpine". Ein guter Moment für eine aufregende Foto-Safari durch ein aufregendes Kapitel der Formel-1-Geschichte: 43 Jahre Renault F1. Teil 1 unserer Serie: Die Pionier-Jahre 1977 - 1983.
14.12.2020Fotos: Renault / diverse Fotografen
Eine Legende der Leidenschaft – das ist Renault in der Formel 1.
Kaum eine Marke hat den Grand-Prix-Sport im vergangenen halben Jahrhundert so geprägt und verändert wie die "französische Nationalmannschaft", die ihr Formel-1-Hauptwerk in den vergangen zwei Jahrzehnten immer im englischen Enstone hatte – und die nun, vielleicht vorübergehend, als Marke aus der Formel 1 verschwindet, um künftig als Alpine F1 Team unterwegs zu sein. In den Farben von Alpine soll künftig die Sportwagen-Legende von Renault sowohl in der Formel 1 als auch in Le Mans und zudem auch auf Rallye-Terrain Erfolge feiern.
In der Formel 1 mit Superstar Fernando Alonso (kehrt nach zwei Jahren Pause zurück) und mit Esteban Ocon.
Damit hat in Abu Dhabi zugleich die Ära von Renault F1 (zumindest vorübergehend) als Name geendet. Nach 400 Grand Prix und vielen Erfolgen. Renault gelang der erste Turbo-Sieg der Formel-1-Geschichte (1979), Renault wurde mit dem Werksteam zwei Mal Weltmeister (Fernando Alonso 2005, 2006) und Renault war der Antrieb hinter WM-Titeln von Nigel Mansell (1992), Alain Prost (1993), Michael Schumacher (1995), Damon Hill (1996), Jacques Villeneuve (1997) sowie von Sebastian Vettel (2010, 2011, 2012, 2013). Zudem feierten spätere Ikonen wie Alain Prost, Ayrton Senna oder Fernando Alonso ihren ersten Sieg in der Formel 1 mit Renault-Motoren.
Als Tribute an dieses Traditions-und Innovationsteam zeigt motorprofis.at in den nächsten Tagen die 100 spannendsten Bilder aus 43 Jahren Renault in der Formel 1 – und erzählt die spannendsten Kapitel.
Kaum eine Marke hat den Grand-Prix-Sport im vergangenen halben Jahrhundert so geprägt und verändert wie die "französische Nationalmannschaft", die ihr Formel-1-Hauptwerk in den vergangen zwei Jahrzehnten immer im englischen Enstone hatte – und die nun, vielleicht vorübergehend, als Marke aus der Formel 1 verschwindet, um künftig als Alpine F1 Team unterwegs zu sein. In den Farben von Alpine soll künftig die Sportwagen-Legende von Renault sowohl in der Formel 1 als auch in Le Mans und zudem auch auf Rallye-Terrain Erfolge feiern.
In der Formel 1 mit Superstar Fernando Alonso (kehrt nach zwei Jahren Pause zurück) und mit Esteban Ocon.
Damit hat in Abu Dhabi zugleich die Ära von Renault F1 (zumindest vorübergehend) als Name geendet. Nach 400 Grand Prix und vielen Erfolgen. Renault gelang der erste Turbo-Sieg der Formel-1-Geschichte (1979), Renault wurde mit dem Werksteam zwei Mal Weltmeister (Fernando Alonso 2005, 2006) und Renault war der Antrieb hinter WM-Titeln von Nigel Mansell (1992), Alain Prost (1993), Michael Schumacher (1995), Damon Hill (1996), Jacques Villeneuve (1997) sowie von Sebastian Vettel (2010, 2011, 2012, 2013). Zudem feierten spätere Ikonen wie Alain Prost, Ayrton Senna oder Fernando Alonso ihren ersten Sieg in der Formel 1 mit Renault-Motoren.
Als Tribute an dieses Traditions-und Innovationsteam zeigt motorprofis.at in den nächsten Tagen die 100 spannendsten Bilder aus 43 Jahren Renault in der Formel 1 – und erzählt die spannendsten Kapitel.
Ab 2021 wird die legendäre Sportwagenmarke Alpine die Farben von Renault in der Formel 1 und in Le Mans (Bild) vertreten.
Es hätte leichtere Wege gegeben, aber unsere Mission war es, das zu tun, an was wir glaubten!
Alle haben alles gegeben: die Techniker, die Ingenieure, die Fahrer, jeder einzelne hat bis in die Nacht für dieses Projekt gelebt und wirklich extrem hart gearbeitet. Heute würde das gar nicht mehr gehen, da gäbe es zu viele Arbeitszeit-Auflagen, aber damals waren wir alle ganz beseelt davon. Und in der Formel 1 haben wir an der Strecke in der Nacht durchgearbeitet.
So schilderte der große Jean-Pierre Jabouille im Interview mit motorprofis.at den Pioniergeist der ersten Renault-Jahre, in denen er sowohl Fahrer als auch beratender Ingenieur war. Im Aufmacherbild ganz oben sehen Sie Jean-Pierres Helm am Holzmodell, er selbst steht mit den Ingenieuren daneben (der Herr im hellgrauen Pullover). In der Tat waren die Pläne von Renault verwegen, ja sogar revolutionär. Jabouille: "Ein Mann gehört dabei in den Vordergrund gerückt: Bernard Hanon. Er war Chef von Renault und er war die treibende Kraft hinter diesem Projekt. Er hatte sich auf das Abenteuer Formel1 nur unter der Bedingung eingelassen, dass man mit neuer Technologie antreten würde. Sie war rasch in der Turboaufladung gefunden – nichts Unbekanntes, aber im Rennsport bis dahin noch nicht erfolgreich erprobt." Denn da war ja das bekannte Turboloch, das den Wagen vor allem auf winkeligen Kursen nahezu unfahrbar machte.
Doch trotz vieler Ausfälle und viel Spott glaubten die Renault-Ingenieure und ihre Chefs an das Projekt – und die Konsequenz lohnte sich: 1979, idealerweise beim Heimrennen in Dijon, gewann Renault den Grand Prix von Frankreich.
Ein historischer Moment: es war erstmals, dass ein Formel-1-Rennen von einem Auto gewonnen wurde, das mit einem Turbo-Motor angetrieben war. Es veränderte die Formel 1 dramatisch. Von nun versuchten alle anderen Konzerne im Sport den Renault-Weg zu kopieren und 1983 gab es den ersten Turbo-Weltmeister (Nelson Piquet). Später wurde der Turbo vorerst wieder verboten – ehe er seit 2014 in der Hybrid-Ära indirekt wieder ein Comeback feiert und als Technologie der Zukunft gilt.
Jabouille erinnert aber daran, dass Renault nicht nur beim Motor innovativ war: "Es ging uns schon damals nicht nur um den revolutionären Motor, sondern um das ganze Auto. Ich bin ja 1973 für Alpine gefahren. Da habe ich einen phantastischen Aerodynamik-Ingenieur kennengelernt. Er ist dann in das Formel-1-Team mitgewechselt. In jener Zeit hatte die Aerodynamik noch eine sehr stiefmütterliche Behandlung bei vielen Teams. Fast alle haben nur vom Motor geredet - und nur einigen wenigen Teams war bewusst, welches Potenzial im Kampf gegen den Luftwiderstand liegt. Bei uns hat man das sehr ernsthaft betrieben."
Jabouille wurde 1981 von Alain Prost, dem Mann der Zukunft, abgelöst, der mit Renault seinem ersten Sieg feiern sollte.
Und dann begann Renault, Motoren an Kunden zu verkaufen. Und mit einem solchen Kundenmotor gewann ein gewisser Ayrton Senna 1985 in Estoril in einem Lotus seinen ersten Grand Prix. Das Aggregat hatte also sowohl für Prost als auch für seinen späteren großen Rivalen Senna eine besondere Bedeutung.
Mehr über die Kundenmotoren-Erfolge von Renault lesen Sie im nächsten Teil unserer Serie "Legende der Leidenschaft".
Alle haben alles gegeben: die Techniker, die Ingenieure, die Fahrer, jeder einzelne hat bis in die Nacht für dieses Projekt gelebt und wirklich extrem hart gearbeitet. Heute würde das gar nicht mehr gehen, da gäbe es zu viele Arbeitszeit-Auflagen, aber damals waren wir alle ganz beseelt davon. Und in der Formel 1 haben wir an der Strecke in der Nacht durchgearbeitet.
So schilderte der große Jean-Pierre Jabouille im Interview mit motorprofis.at den Pioniergeist der ersten Renault-Jahre, in denen er sowohl Fahrer als auch beratender Ingenieur war. Im Aufmacherbild ganz oben sehen Sie Jean-Pierres Helm am Holzmodell, er selbst steht mit den Ingenieuren daneben (der Herr im hellgrauen Pullover). In der Tat waren die Pläne von Renault verwegen, ja sogar revolutionär. Jabouille: "Ein Mann gehört dabei in den Vordergrund gerückt: Bernard Hanon. Er war Chef von Renault und er war die treibende Kraft hinter diesem Projekt. Er hatte sich auf das Abenteuer Formel1 nur unter der Bedingung eingelassen, dass man mit neuer Technologie antreten würde. Sie war rasch in der Turboaufladung gefunden – nichts Unbekanntes, aber im Rennsport bis dahin noch nicht erfolgreich erprobt." Denn da war ja das bekannte Turboloch, das den Wagen vor allem auf winkeligen Kursen nahezu unfahrbar machte.
Doch trotz vieler Ausfälle und viel Spott glaubten die Renault-Ingenieure und ihre Chefs an das Projekt – und die Konsequenz lohnte sich: 1979, idealerweise beim Heimrennen in Dijon, gewann Renault den Grand Prix von Frankreich.
Ein historischer Moment: es war erstmals, dass ein Formel-1-Rennen von einem Auto gewonnen wurde, das mit einem Turbo-Motor angetrieben war. Es veränderte die Formel 1 dramatisch. Von nun versuchten alle anderen Konzerne im Sport den Renault-Weg zu kopieren und 1983 gab es den ersten Turbo-Weltmeister (Nelson Piquet). Später wurde der Turbo vorerst wieder verboten – ehe er seit 2014 in der Hybrid-Ära indirekt wieder ein Comeback feiert und als Technologie der Zukunft gilt.
Jabouille erinnert aber daran, dass Renault nicht nur beim Motor innovativ war: "Es ging uns schon damals nicht nur um den revolutionären Motor, sondern um das ganze Auto. Ich bin ja 1973 für Alpine gefahren. Da habe ich einen phantastischen Aerodynamik-Ingenieur kennengelernt. Er ist dann in das Formel-1-Team mitgewechselt. In jener Zeit hatte die Aerodynamik noch eine sehr stiefmütterliche Behandlung bei vielen Teams. Fast alle haben nur vom Motor geredet - und nur einigen wenigen Teams war bewusst, welches Potenzial im Kampf gegen den Luftwiderstand liegt. Bei uns hat man das sehr ernsthaft betrieben."
Jabouille wurde 1981 von Alain Prost, dem Mann der Zukunft, abgelöst, der mit Renault seinem ersten Sieg feiern sollte.
Und dann begann Renault, Motoren an Kunden zu verkaufen. Und mit einem solchen Kundenmotor gewann ein gewisser Ayrton Senna 1985 in Estoril in einem Lotus seinen ersten Grand Prix. Das Aggregat hatte also sowohl für Prost als auch für seinen späteren großen Rivalen Senna eine besondere Bedeutung.
Mehr über die Kundenmotoren-Erfolge von Renault lesen Sie im nächsten Teil unserer Serie "Legende der Leidenschaft".
So begann alles: Als Turbo-Pionier kam Renault 1977 in die Formel 1 und veränderte diese dramatisch.
Historischer Moment: Dijon 1979, Jean-Pierre Jabouille, der selbst bei der technischen Entwicklung mitgeholfen hatte, gewinnt den Grand Prix in Frankreich 1979 in Dijon – der erste Turbo-Sieg der Formel-1-Geschichte.
Jean-Pierre Jabouille schrieb als eine Art "fahrender Ingenieur" bei Renault Formel-1-Geschichte.
Sensationelle Zeitdokumente: Renault-Techniker bei der Veränderung der Formel-1-Welt.
Alain Prost fuhr von 1981....
... bis 1983 bei Renault. Sein Durchbruch.
Rene Arnoux und Alain Prost fuhren zwei Jahre gemeinsam für Renault – es endete in einem Stallkrieg.
Renault-Legende Jean-Pierre Jabouille im Interview mit Gerald Enzinger.
Alain Prost wurde zwar mit dem Renault-Werksteam nie Weltmeister (allerdings mit Williams-Renault), trotzdem gilt er als DIE Ikone von Renault. Und er ist die Verbindung in die Gegenwart und in die Zukunft: als Berater des aufstrebenden aktuellen Formel-1-Teams, das ab nun Alpine heißen wird.
Mit Renault-Power zum ersten Karrieresieg: Ayrton Senna (Lotus). Von Renaults Erfolgen als Motoren-Ausrüster lesen Sie in der nächsten Folge unserer Serie über Renault in der Formel 1. Über eine "Legende der Leidenschaft".