FORMEL 1: BUTTON
Warum wird Button der F1 so fehlen?
Zielflagge für Jenson Button: Der Weltmeister 2009 nimmt Abschied von der großen Bühne. Was man über ihn wissen sollte.
22.11.2016Fotos: Honda
Was bleibt von Jenson Button (36 Jahre, bald 305 GP, 15 Siege, 8 Pole, 8 Schnellste Runden, F1-Weltmeister 2009)?
Jenson Button - das war der David Beckham der Formel 1. Talentiert, fotogen, schillernd. Außer Lewis Hamilton gab es im letzten Viertel-Jahrhundert keinen Formel-1-Piloten, der wie er seinen fixen Startplatz auf den Society-Seiten hatte. Und wie bei Beckham ist die sportliche Karriere um einen Tick hinter den extrem hohen medialen Erwartungen geblieben. Seine beste Zeit dauerte nur wenige Monate - im Frühjahr 2009 dominierte er mit seinem Brawn-GP, der eigentlich ein Honda war und mit Mercedes-Antrieb und einer (umstritten) Doppeldiffusor-Technik de facto unschlagbar war, die Formel 1. Mit traumwandlerische Sicherheit fuhr er damals Rennen und Qualifying-Runden (Monaco!) und er zeigte, wie gut er sein konnte. Bärenstark war er aber auch in seinen ersten McLaren-Jahren, etwa 2011, als er einen Teamkollegen namens Lewis Hamilton niederrang.
Was waren seine Niederlagen?
Vor dem WM-Titel war Button viele Jahre eine unerfüllte Hoffnung gewesen - oft schlecht beraten, mit einem Talent zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Die Jahre bei Benetton, Renault, BAR oder Honda waren eine einzige Enttäuschung, von seinem ersten Gehalt kaufte er sich einen knallgelben Ferrari (stylish wurde er erst später), mit Flavio Briatore verscherzte er es sich (kein Witz), als er sich im Yachthafen von Monaco mit einer längeren Yacht als sein Chef direkt neben dessen Schiff einparkte. Das fand Briatore gar nicht lustig.
Was ist sein größter Schmerz?
Bis heute hat er den unerwarteten Herztod seines Vaters John im Jänner 2014 nicht überwunden. Jenson, der nach der Scheidung der Eltern beim Vater aufwuchs, damit dieser seine Kart-Karriere fördern konnte, hatte eine extrem enge und gute Beziehung zu seinem Dad. Ex-Rallycross-Star John war bei all seinen Rennen mit, er genoss die Nähe von Jensons Model-Freundinnen (besonders zu Jensons Ex-Frau Jessica Michibata hatte eine sehr freundschaftliche Verbindung). Jenson: „Ich vermisse ihn immer noch schrecklich, sein Tod hat alles verändert - alles, was ich bin, verdanke ich ihm.“
Jenson Button - das war der David Beckham der Formel 1. Talentiert, fotogen, schillernd. Außer Lewis Hamilton gab es im letzten Viertel-Jahrhundert keinen Formel-1-Piloten, der wie er seinen fixen Startplatz auf den Society-Seiten hatte. Und wie bei Beckham ist die sportliche Karriere um einen Tick hinter den extrem hohen medialen Erwartungen geblieben. Seine beste Zeit dauerte nur wenige Monate - im Frühjahr 2009 dominierte er mit seinem Brawn-GP, der eigentlich ein Honda war und mit Mercedes-Antrieb und einer (umstritten) Doppeldiffusor-Technik de facto unschlagbar war, die Formel 1. Mit traumwandlerische Sicherheit fuhr er damals Rennen und Qualifying-Runden (Monaco!) und er zeigte, wie gut er sein konnte. Bärenstark war er aber auch in seinen ersten McLaren-Jahren, etwa 2011, als er einen Teamkollegen namens Lewis Hamilton niederrang.
Was waren seine Niederlagen?
Vor dem WM-Titel war Button viele Jahre eine unerfüllte Hoffnung gewesen - oft schlecht beraten, mit einem Talent zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Die Jahre bei Benetton, Renault, BAR oder Honda waren eine einzige Enttäuschung, von seinem ersten Gehalt kaufte er sich einen knallgelben Ferrari (stylish wurde er erst später), mit Flavio Briatore verscherzte er es sich (kein Witz), als er sich im Yachthafen von Monaco mit einer längeren Yacht als sein Chef direkt neben dessen Schiff einparkte. Das fand Briatore gar nicht lustig.
Was ist sein größter Schmerz?
Bis heute hat er den unerwarteten Herztod seines Vaters John im Jänner 2014 nicht überwunden. Jenson, der nach der Scheidung der Eltern beim Vater aufwuchs, damit dieser seine Kart-Karriere fördern konnte, hatte eine extrem enge und gute Beziehung zu seinem Dad. Ex-Rallycross-Star John war bei all seinen Rennen mit, er genoss die Nähe von Jensons Model-Freundinnen (besonders zu Jensons Ex-Frau Jessica Michibata hatte eine sehr freundschaftliche Verbindung). Jenson: „Ich vermisse ihn immer noch schrecklich, sein Tod hat alles verändert - alles, was ich bin, verdanke ich ihm.“
Weltmeister 2009 – und 2011 rang er Teamkollege Hamilton nieder.
Benetton, Renault, BAR oder Honda: Oft zur falschen Zeit am falschen Ort.
Jenson Button - das war der David Beckham der Formel 1.
Gibt es in Jensons Karriere Österreich-Bezug?
Reichlich! Bei seinem Formel-3-Sieg in Macao lag er lange vor Robert Lechner bis dieser abflog. Gerhard Berger verhalf ihm zum Formel-1-Debüt bei BMW-Williams. Bei Benetton war er 2001 der direkte Nachfolger von Alex Wurz (jetzt sein Rad-Kumpel in Monaco). Bei Honda war 2008 Christian Klien sein Ersatzfahrer, 2009 bei Brawn war es Wurz. Und in einem Interview in England wurde er nach seiner Lieblingsstrecke gefragt. Seine Antwort: „Spielberg!"
Wie wird sein letztes Rennen?
In Abu Dhabi wird er zum vorerst letzten Mal am Start sein - endlich, den seine offensichtliche Demotivation in den letzten Wochen nervt schon.
Warum war er für die Titelkandidaten Nico Rosberg und Lewis Hamilton karriereentscheidend?
Jenson war wohl der einzige Teamkollege, zu dem Lewis Hamilton respektvoll aufgeblickt hat. Er bewunderte dessen Lebens-Stil, dessen weltmännisches Auftreten und auch dessen Souveränität. Man hatte das Gefühl, dass er unter dem Einfluss Buttons erwachsen wurde. Doch auch Nico Rosberg verdankt Button vielleicht seine ganze Formel-1-Karriere. Denn das er 2006 in einem so guten Team wie Williams eine Chance bekam, hatte damit zu tun, dass Button Jahre zuvor einen Vertrag mit Williams nicht erfüllt hatte - und die hohem Entschädigungszahlungen 2006 an Williams das Team so weit mitfinanzierten, dass man auf einen Pay-Driver verzichten konnte und stattdessen auf den jungen Deutschen setzen konnte.
Wie schaut Jensons Zukunft aus?
Er wird 2017 Testfahrer von McLaren sein und - sollte es Alonso einmal reichen - diesen ersetzen. Ab 2018 ist die WEC ein Thema. Und er träumt von einem Einsatz beim 1000-km-Rennen von Suzuka. Und, nicht zu vergessen: Er trainiert längst für seine Karriere als Ultra-Triathlet.
Autor Gerald Enzinger ist seit 1999 mit der F1-WM auf Tour und hat die ganze Karriere von Jenson Button in der Formel 1 miterlebt.
Reichlich! Bei seinem Formel-3-Sieg in Macao lag er lange vor Robert Lechner bis dieser abflog. Gerhard Berger verhalf ihm zum Formel-1-Debüt bei BMW-Williams. Bei Benetton war er 2001 der direkte Nachfolger von Alex Wurz (jetzt sein Rad-Kumpel in Monaco). Bei Honda war 2008 Christian Klien sein Ersatzfahrer, 2009 bei Brawn war es Wurz. Und in einem Interview in England wurde er nach seiner Lieblingsstrecke gefragt. Seine Antwort: „Spielberg!"
Wie wird sein letztes Rennen?
In Abu Dhabi wird er zum vorerst letzten Mal am Start sein - endlich, den seine offensichtliche Demotivation in den letzten Wochen nervt schon.
Warum war er für die Titelkandidaten Nico Rosberg und Lewis Hamilton karriereentscheidend?
Jenson war wohl der einzige Teamkollege, zu dem Lewis Hamilton respektvoll aufgeblickt hat. Er bewunderte dessen Lebens-Stil, dessen weltmännisches Auftreten und auch dessen Souveränität. Man hatte das Gefühl, dass er unter dem Einfluss Buttons erwachsen wurde. Doch auch Nico Rosberg verdankt Button vielleicht seine ganze Formel-1-Karriere. Denn das er 2006 in einem so guten Team wie Williams eine Chance bekam, hatte damit zu tun, dass Button Jahre zuvor einen Vertrag mit Williams nicht erfüllt hatte - und die hohem Entschädigungszahlungen 2006 an Williams das Team so weit mitfinanzierten, dass man auf einen Pay-Driver verzichten konnte und stattdessen auf den jungen Deutschen setzen konnte.
Wie schaut Jensons Zukunft aus?
Er wird 2017 Testfahrer von McLaren sein und - sollte es Alonso einmal reichen - diesen ersetzen. Ab 2018 ist die WEC ein Thema. Und er träumt von einem Einsatz beim 1000-km-Rennen von Suzuka. Und, nicht zu vergessen: Er trainiert längst für seine Karriere als Ultra-Triathlet.
Autor Gerald Enzinger ist seit 1999 mit der F1-WM auf Tour und hat die ganze Karriere von Jenson Button in der Formel 1 miterlebt.
In Abu Dhabi steigt Button endgültig aus. Talentiert, fotogen, schillernd – der Brite wird der F1 sehr fehlen.