DIE ÖSTERREICHER IN DER DTM 2022: LUCAS AUER
Lucas Auer siegt in Portimao
Mit nur 27 Jahren ist Lucas Auer in der DTM längst einer der großen Stars, ein absoluter Publikums-Liebling, der mit seiner beherzten Fahrweise Wheel-to-Wheel-Racing verkörpert.
Piloten oder Teams aus sechs verschiedenen österreichischen Bundesländern sind dabei, wenn die DTM dieses Weekend in Portimao mit gleich 29 (!) Autos durchstartet. Sie sind Teil eines großen, hochkarätigen und sehr internationalen Feldes. Allen voran der bislang erfolgreichste Österreicher in der DTM-Geschichte: Lucas Auer aus Kufstein.
Und: Der Tiroler hat heute den Auftakt in Portimao gewonnen, nach einem tollen Duell gegen den Wiener Mirko Bortolotti im steirischen Grasser-Lamborghini.
Bei einem Re-Start kam Bortolotti (am Ende Dritter) nicht gut weg, Auer nutzte die Chance gnadenlos – und siegte. Sensationell, nachdem er am Anfang der Woche noch Magenprobleme hatte. Eine grandiose Leistung.
Nun acht Siege, fünf zweite Plätze, 16 Podiums-Platzierungen, zehn Pole-Positions – der 27-jährige Tiroler hat sich in den Datenbanken der DTM längst einen guten Platz gesichert. Abgesehen von seinem Debüt-Jahr war er in jeder Saison, die er in der DTM bestritten hat, mindestens zwei Mal am Podium und außer 2018 hat er in jedem Jahr seither gewonnen. Und das – eine Seltenheit in der DTM – mit Autos von zwei verschiedenen Marken und sowohl im Class1-Format als auch im GT3-Boliden. Letzteres haben in der DTM-Historie überhaupt nur zwei Fahrer geschafft: Marco Wittmann und eben „Luggi“ Auer.
Besonders beeindruckend war der Tiroler, der 2017 auch einen Formel-1-Test am Hungaoring fuhr (Elfter, fast zeitgleich mit George Russell), in den letzten drei Events der Saison 2021: Sieg in Assen, Sieg in Hockenheim, und Dominanz am Norisring, ehe er den Sieg seinem um den Titel fahrenden Markengefährten Maximilian Götz überließ. Trotzdem, sagt er, „ist es natürlich ein gutes Gefühl mit so starken Leistungen in die Winterpause zu gehen“. Und auf in jene Saison, die seine Nummer trägt: 2022 soll ein gutes Jahr werden für die #22.
Zumal Auer heuer zum ersten Mal seit 2018 in eine Saison geht, in der weder das Auto noch die Marke noch die Serie neu für ihn sind. „Solche Konstanz ist natürlich gut, gerade am Saisonanfang. Zumal wir ein junges und tolles Team haben.“ Wenn WINWARD Mercedes auch den nicht nur von Auer hoch geschätzten Technik-Chef Alex Zöchling verloren hat, hofft man doch in dieser intensiven Saison, in der angesichts der enormen Qualität und Quantität Kleinigkeiten entscheiden werden, gut aufgestellt zu sein. Die Teamkollegen haben klingende Namen: der eine ist der schon erwähnte Meister Götz, der andere der in Salzburg geborene David Schumacher, Sohn von Ralf, Neffe von Michael.
In neuen Farben ist Auer unterwegs – er ist heuer im weiß-blauen Sponsoring-Design von Knaus unterwegs im Mercedes AMG GT3 – nach Schwarz, Pink, Orange und Schwarz-Weiß die nächste Farbgebung in der bunten DTM-Karriere des talentierten Kufsteiners, der auch als sehr konsequenter und konzentrierter Entwickler gilt. Ein Vollblut-Racer, der sich höchstprofessionell auf die Aufgaben vorbereitet.
Ähnlich wie sein einstiger BMW-Markenkollege Marco Wittmann musste sich Auer auf die neue DTM mit GT3-Boliden umstellen – nicht einfach, da einige Konkurrenten Jahre an Erfahrung mit solchen Autos und mit den Michelin-Reifen Voraus hatten. Aber er hat die Umstellung mit Bravour geschafft, fühlt sich im GT3 wohl: „Weil hier verschiedene Fahrzeugkonzepte aufeinandertreffen und es keine Hilfsmittel beim Überholen gibt. Es ist toller Rennsport.“
Die Vielfalt an Marken in der boomenden DTM beeindruckt ihn, zudem „ist es interessant gegen so viele gute Fahrer anzutreten.“ Auch und gerade wenn sie Landsleute sind: „Auf der Rennstrecke ist mir egal, wo der Gegner herkommt, aber als Fahrer sind Piloten wie Mirko Bortolotti oder Philipp Eng immer wieder für tolle Leistungen ganz vorne gut. Es macht Spaß, sich mit ihnen zu duellieren.“
Gleich im ersten Rennen sollte es soweit sein, er wie Bortolotti das Rennen prägen. Am Ende ist er der Sieger: "Ich bin einfach nur glücklich!" Morgen (Start 13.30, ProSieben) gibt es das nächste Rennen in Portugal.
Ein ganz besonderes Wochenende wird für Auer natürlich das Österreich-Heimspiel am Red Bull Ring vom 23. bis zum 25. September: „Vor allem jetzt, da die Fans wieder ganz nahe an an die Strecke und ins Fahrerlager können, ist so ein Heimrennen eine tolle Sache. Und der Red Bull Ring ist eine lässige Strecke.“ In der er erstmals auch in der DTM siegen möchte – nachdem Luggi mit seiner Siegestour in Deutschland mit Erfolgen in Hockenheim, am Nürburgring, am Lausitzring und seiner grandiosen Performance zuletzt am Norisring schon fast durch ist.
Tickets für diesen Höhepunkt für alle österreichischen Fans am Red Bull Ring gibt es unter www.dtm.com