MENSCHEN IN BEWEGUNG (34)
Marina Djordjevic, Motorsport-Expertin
Ein Auto, ein Schlüssel und ein unbegrenzter Tankgutschein: Wohin fahren Sie?
Angesichts der aktuellen Situation wäre ich gar nicht so wählerisch, solange ich überhaupt irgendwo hinkann. Ich denke, ich würde die Cote d’Azur gerne entlangfahren – die Strecke der Rallye Monte Carlo fand ich auch schon immer toll – sie hat eine wunderschöne Kulisse, teils am Meer entlang, kurvenreich.
Das prägendste Auto Ihrer Kindheit?
Ich kann mich sehr gut an den Ford Sierra meines Vaters erinnern – dunkelrot. Es war erstaunlich, wie viel in dieses Auto reingepasst hat. Wir sind damit dann immer nach Serbien zu meinen Großeltern gefahren – damals noch von Kärnten aus über Ungarn.Das war eine kleine Weltreise – Stau stehen an den Grenzen inkusive. Doch der Ford war immer ein sehr zuverlässiger Wegbegleiter. Was mich auch sehr geprägt hat, waren die Motorräder meines Vaters – die hatten sogar Namen, wie auch jetzt seine aktuelle R1. Ich durfte dann am Wochenende immer beim Polieren zusehen. Obwohl er seine Motorräder sehr selten gefahren ist, mussten sie natürlich trotzdem immer auf Hochglanz sein.
Die prägendste Strecke ihrer Kindheit und Jugend?
Ich würde sagen der Red Bull Ring, damals hieß er noch A1 Ring. Dort war ich oft mit meinem Vater, von Kärnten aus ist es ja nicht weit. Mein erstes „internationales“ Rennen, das ich besucht habe, war der Formel-1-Grand-Prix in Monaco, da war ich ungefähr 15. Das war damals auch ein Highlight für mich.
Ihr erstes Traumauto?
Mercedes SLR McLaren
Was möchten Sie jetzt fahren?
Ein Auto, das ich aktuell sehr toll finde, ist der McLaren Senna.
Ihre Qualitäten als Beifahrer?
Ich bin nicht gerne Beifahrer – ich bin davon überzeugt, dass vom Beifahrersitz aus alles näher und enger wirkt. Vielleicht ja eine optische Täuschung. (lacht)
Was nervt am Steuer?
Bei anderen nervt mich am meisten, wenn sie beim Fahren nicht blinken oder ausscheren. Im Allgemeinen muss ich sagen, dass mich beim Autofahren das Tanken am meisten nervt – darauf vergesse ich auch schon mal. Zu meiner Schande hat das letztes Jahr seinen Höhepunkt gefunden und mir ist das Auto nachts vor Frankfurt stehen geblieben. Gott sei Dank hatte der damalige Skoda Rallye-Pilot, mit dem ich zusammengearbeitet habe, in der Nähe gewohnt. Er war so selbstlos mir ein bisschen Benzin vorbeizubringen.
Auf welche Erfindung hoffen Sie?
Unbegrenzte Reichweite! Ich könnte mir das bei Elektrofahrzeugen sehr gut mit drahtlos übertragendem Strom vorstellen. Nikola Tesla hatte da schon vor Ewigkeiten den Grundstein gelegt – ein Genie. Aktuell testet man dazu sogar in Neuseeland.
Ihr liebster Soundtrack im Auto?
Je nachdem. Die schnelleren Soundtracks hebe ich mir immer für die deutschen Autobahnen auf, weil …
Ihre Lieblings-Auto-Farbe?
Weiß. Klar, man muss öfter waschen, aber ich bin generell ein Auto-Wasch-Monk. Leute, die ihre Wohnung nicht sauber halten, kann ich ja noch irgendwo akzeptieren, aber beim schmutzigen Auto hört die Liebe auf.
Worauf schauen Sie als erstes beim Autokauf?
Mein Herz entscheidet nach der Leistung, mein Gehirn wählt dann nach Verbrauch.
Ihr Traum-Beifahrer für eine lange Autofahrt?
Ich spreche nicht sehr gerne während dem Autofahren – also entweder niemand oder jemand, der nicht viel quatscht. Einen wortkargen Finnen könnte ich mir da gut vorstellen...
Das schönste Auto aller Zeiten?
Schwierig. Meine Alltime-Favorites sind zum Beispiel der Ferrari 250 GTO oder der Ford GT 40. Als kleiner James-Bond- und Sean-Connery-Fan finde ich den Aston Martin DB5 aber auch toll. Auch wunderschön: eine Corvette Stingray. Eine schwierige Frage.
Ihr Lieblings-Rennfahrer?
Weniger schwierige Frage: Kimi Räikkönen.
Ihr persönlicher Fuhrpark?
In Arbeit … loading. (lacht). Aktuell fahre ich einen Mini, ich würde mir aber gerne zeitnah auch ein Motorrad kaufen. Und falls man mich in 20 Jahren noch mal fragt, dann würde ich gerne eines der oben genannten Fahrzeuge nennen können.