VORSTELLUNG: PEUGEOT E-EXPERT & E-TRAVELLER
Das unbeschwerte Schleppen
Die Nutzfahrzeugvarianten (e-Expert) im Herbst und die Personen-Vans (e-Traveller) im Winter. Bestellungen können schon ab Sommer platziert werden.
Warum sind elektrische Transporter ein großes Thema?
Weil sie für sinnvollen lokalen Klimaschutz stehen, der sich durchsetzten wird. Dass Zusteller, Handwerker und Shuttlefahrer künftig elektrisch zum Kunden kommen, ist eine logische Entwicklung, vor allem in Ballungsräumen und im Tourismus. Planungssicherheit dürfte bestehen, im Gewerbe sind Reichweiten ja stets vorab einschätzbar. Und bei aktuell schon über 1000 Ladestationen zum Beispiel in Wien gibt es keine Ausreden mehr. Ob Anreize oder Verbote kommen, wird man sehen – die elektrischen Transporter sichern dem Gewerbe jedenfalls langfristig uneingeschränkten Zugang zu Stadtzentren.
Wie schaut die Strategie von Peugeot genau aus?
Da macht Xavier Peugeot, der bei PSA für die leichten Nutzfahrzeuge verantwortlich ist, klare Ansagen. Erstens: „Schon bis Ende nächsten Jahres werden alle Nutzfahrzeuge und Vans – zusätzlich zu den bisherigen Antriebsvarianten – auch elektrifiziert sein.“ Zweitens: „Keine Kompromisse bei Komfort und Leistung, die elektrischen Transporter und Vans sind beim Nutzwert gleich gut“.
Da wirkt auch ist die Power der Nummer eins, mit ihren Marken Citroën, Peugeot und Opel ist die Groupe PSA europäischer Marktführer bei leichten Nutzfahrzeugen und verkauft jedes vierte Auto in diesem Segment.
Die Konkurrenz bei den Nutzfahrzeugen und Personen-Vans ist hart – daher gleich die konkrete Frage: Was haben e-Expert und e-Traveller, was andere nicht haben?
Echte Besonderheiten im Segment sind zum Beispiel: Die extra-kompakte 4,60-Meter-Variante für Ballungsräume. Das Head-up-Display für Projektionen in die Windschutzscheibe als wesentliches Sicherheits- und Komfort-Feature. Das Öffnen der elektrischen Seitentüren ohne Hände, indem der Fuß kurz unter die hintere Stoßstange gehalten wird.
Für den Überblick. Welche Varianten gibt es genau?
e-Expert und e-Traveller sind in jeweils drei Längen erhältlich: 4,60 Meter, 4,95 Meter und 5,30 Meter. Für den e-Expert ergibt das ein Ladevolumen von 4,6 bis 6,6 Kubikmeter, je nachdem was Zusteller, Handwerker und Co. brauchen. Für den e-Traveller bedeutet es zahlreiche Bestuhlungsvarianten von fünf bis neun Sitze, abgestimmt für Familien, Taxis, Shuttles oder VIP-Services.
Wie groß sind Batterien und Reichweite?
Es gibt zwei Batterievarianten: 50-kWh-Lithium-Ionen-Akkus für 230 Kilometer Normreichweite und 75 kWh Batteriekapazität für 330 Kilometer – wobei hier schon nach dem strengen WLTP1-Verfahren gemessen wurde, das ziemlich realistische Werte auswirft. Im reinen Stadtverkehr kann die reale Reichweite erfahrungsgemäß sogar spürbar über diesem WLTP-Durchschnittswert liegen. Wenn längere Landstraßen- oder Autobahnabschnitte dabei sind, natürlich auch darunter.
Aber wie wirkt sich die Zuladung auf diese Reichweiten aus?
PSA-Experte Xavier Peugeot nennt als Richtwert: „Pro 100 Kilo Zuladung kann man rund fünf Kilometer Reichweite abziehen“.
Ebenso wichtig wie die Reichweite ist die Ladegeschwindigkeit. Wie schnell sind e-Expert und e-Traveller wieder voll?
Gleichstromladen (DC) ist mit bis zu 100 kW möglich, damit ist die Batterie an öffentlichen Schnellladestationen in 30 Minuten (mit 50 kWh Batterie) oder 45 Minuten (mit 75 kWh Batterie) wieder bei 80 Prozent. Und neben dem Einphasen-Bordladegerät mit 7,4 kW gibt es optional auch dreiphasiges Wechselstromladen (AC) mit 11 kW. Damit ist man an entsprechenden Home-Wallboxen oder öffentlichen Ladestationen nach fünf bis siebeneinhalb Stunden voll (je nach Batteriegröße). Die detaillierten Ladezeiten bei den verschiedenen Lademöglichkeiten sind:
- Standardsteckdose (8A): 31 Stunden (50 kWh Batterie) oder 47 Stunden (75 kWh Batterie)
- Verstärkte Steckdose (16A): 15 Stunden (50 kWh Batterie) oder 23 Stunden (75 kWh Batterie)
- 7,4 kW Wall Box: 7,5 Stunden (50 kWh Batterie) oder 11 Stunden 20 Minuten (75kWh Batterie)
- 11 kW Wall Box: 5 Stunden (50 kWh-Batterie) oder 7,5 Stunden (75kWh-Batterie).
- Öffentliches Schnelladen bis 100 kW: 80% in 30 Minuten (50 kWh Batterie) oder 45 Minuten (75 kWh Batterie).
Gibt es technischen Möglichkeiten, um etwa per App den günstigen Nachstrom zu laden?
Über den Bildschirm oder das Smartphone kann der Ladevorgang programmiert werden. Die App ermöglicht es zudem, den Ladevorgang aus der Distanz zu starten oder zu stoppen.
Sie verwenden den gleichen Elektroantrieb wie die PKW-Modelle des Konzerns (e-208, Corsa-e und DS3 E-Tense), mit einer Leistung von 136 PS und einem maximalen Drehmoment von 260 Newtonmetern. Es gibt drei Fahrmodi: Der Normal-Modus optimiert Reichweite und Leistung, Eco optimiert den Energieverbrauch durch reduzierte Antriebs- und Heizungsleistung, der Power-Modus sorgt für Dynamik vor allem bei maximaler Zuladung. Immer beträgt die Höchstgeschwindigkeit autobahntaugliche 130 km/h. Im Power-Modus dauert die Beschleunigung von Null auf 100 Stundenkilometer rund 13 Sekunden, während der Fünfziger-Sprint bei E-Fahrzeugen ja naturgemäß sehr, sehr sportlich ist.
Neueste Multimedia-Technik ist heute auch bei leichten Nutzfahrzeugen ein Thema…
Ja, gerade im Gewerbe ist sie sogar oft essentiell, das hat Peugeot erkannt: zum Beispiel können Routen vorgeplant und vom Handy in das Navigationssystem übernommen werden. Die Route wird unter Berücksichtigung der verbleibenden Reichweite und der Ladestationen auf der Strecke erstellt. So kann man sich vorbereiten hat dann bei der Arbeit den Kopf frei.
Beeinträchtigen die Batterien den Laderaum und die Zuladung?
Die E-Transporter sind ähnlich flexibel wie die wie Varianten mit Verbrenner, bei der maximalen Zuladung liegen sie mit bis zu 1.275 Kilogramm trotz der schweren Akkus im Fahrzeugboden nahezu gleich auf. Abweichungen zum Diesel betragen höchsten 115 Kilo. Unverändert ist der Raum: Mit einem Ladevolumen von – je nach Modellvariante – 4,6 bis 6,6 Kubikmetern gehört Peugeot zu den besten im Segment. Dank der Ladebreite von 1,25 Metern können Europaletten im e-Expert verstaut werden. Und alle Versionen verfügen über eine Anhängelast von bis zu einer Tonne, das ist Klassenbestwert und nicht selbstverständlich für Elektromodelle. Die hochklappbare Sitzbank ermöglicht bis zu vier Meter lange Lasten. Besonders wichtig für den als Shuttle eigesetzten e-Traveller: Trotz der guten Volumen-Werte können sich die leichten Nutzfahrzeuge mit einer Höhe von nur 1,90 Metern auch in Tiefgaragen fortbewegen.
Was passiert wenn technisch was passiert?
Mobilität garantiert eine in der Fahrzeugmiete enthaltene Pauschale, durch die jederzeit ein Fahrzeug – auch mit Verbrennungsmotor – gemietet werden kann.
Wie schaut es mit der Wallbox-Installation aus?
Peugeot hat fixe Partner und begleitet den Kunden umfassend beim Einstieg in die Elektromobilität, vor allem bei der Wallbox-Installation.
Garantie und Wiederverkauf sind ein wichtiges Thema, gerade beim E-Antrieb. Welche Argumente hat Peugeot?
Die Akkus haben eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometer über 70 Prozent ihrer Ladekapazität. Beim Service bekommt man stets eine offizielle Bescheinigung über die Batteriekapazität, um den Verkauf des Fahrzeugs aus zweiter Hand zu erleichtern.
Was ist preislich zu erwarten?
Noch gibt es keine offiziellen Preise von Peugeot, diese werden aber natürlich schon spürbar über den Verbrenner-Varianten liegen. Viel vom Aufpreis kann über Förderungen wieder reingeholt werden und über die Laufzeit hat man geringere Servicekosten – so soll die Rechnung am Ende aufgehen. Dazu gibt es den Imagevorteil, ein lokal emissionsfreies Unternehmen zu sein, und die Gewissheit, auch künftig freie (Ein-)Fahrt zu haben.