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Test: Kia Sorento 2.2 CRDi

Test: Kia Sorento 2.2 CRDi

Machtwort von neuer Seite

Hohe Motorhaube, mächtige Front, stattliche Länge: Der aufgefrischte Sorento wirkt schon auf den ersten Blick wie ein selbstbewusstes Luxus-SUV. Warum Kia jetzt in der Premiumliga mitmischt und wie sich die Version mit Dieselmotor fährt, erklärt der Test.
Um wen geht es?     
Das große Kia-SUV war zuletzt – im Gegensatz zu anderen Modellen der Marke – nicht unbedingt ein Kassenschlager. 2023 wurden hierzulande nur 131 Stück verkauft. Weiterhin blicken viele Kunden im Premiumbereich nur auf die deutschen Hersteller, was freilich nicht mehr dem Stand der Dinge entspricht. Um den Trend umzukehren, hat Kia kräftig in die Sorento-Baureihe investiert und fährt nun große Geschütze auf – die aufgefrischte Version wirkt bulliger als je zuvor und ist mit Luxus-Features bestückt, die man eigentlich nur von exklusiven Groß-SUVs kennt – beispielsweise mit kühlbaren Massage-Sitzen samt Liege-Funktion und einem XXL-Panoramadach.
 
Wie ist der optische Eindruck?
Die Facelift-Version des Sorento wirkt modern, nicht zuletzt durch die coole Farbe des Testwagens. Mit der neuen Front im Stile des Elektro-Riesen EV9 taucht das SUV fortan noch wuchtiger im Rückspiegel auf. Zum mächtigen Gesamteindruck mit leicht amerikanischem Touch trägt auch der Innenraum bei, besonders die massive Mittelkonsole mit vielen echten Knöpfen.
 
Wie ist der Innenraum gestaltet? 
Aus ergonomischer Sicht haben wir es mit feinster Wahre zu tun – im Sorento sitzt es sich bequem, und trotz der Innenraumgröße sind alle Bedienelemente in idealer Griffweite. Dazu vermiesen weder versteckte Knöpfe noch umständliche Touch-Tasten den positiven Gesamteindruck. Einzig an die digitale Leiste, die zwischen einem Menü beziehungsweise der Klimasteuerung hin und her wechseln kann, muss man sich etwas gewöhnen. Die durchgehende, geschwungene Monitor-Wand, in der digitale Instrumente und Multimedia-Touchscreen verschmelzen, ist mächtig und prägt den Innenraum. Das Betriebssystem wirkt modern und bietet einen relativ großen Funktionsumfang, ist aber kein neues Highlight. Android Auto, Apple CarPlay und induktives Handyladen sind serienmäßig an Bord.
Für die Gangwahl gibt es ein Drehrad auf der Mittelkonsole, so wie man es in der Vergangenheit auch bei Jaguar/Land Rover fand. In der Praxis kann der Vorgang etwas umständlich sein, ein klassischer Wahlhebel ist oft praktischer. Wie für ein großes SUV üblich, findet man im Cockpit genügend praktische Fächer zum Verstauen.
Auch die Materialqualität kann überzeugen und stellenweise beeindrucken: Beispielsweise sind die Nappaleder-Sitze besonders fein und werden dem neuen Premium-Anspruch gerecht. Neben Kühl- und Massagefunktion haben die hochkomfortablen Stühle auch einen Liege-Modus, um auf langen Fahrten entspannte Pausen einlegen zu können. Bevor die Augenlider zufallen, schweift der Blick durch das riesige Glasdach gen Himmel.
Gibt es genug Platz für den (Familien-)Alltag?           
Spannend wird es beim Platzangebot, das in dieser Fahrzeugklasse be­sonders wichtig ist. Und wer Stauraum sucht, ist hier richtig. Mit 705 Litern Basisvolumen fällt das Ladeabteil des Sorento enorm aus. Auch was die Höhe des Kofferraums und dessen maximale Länge angeht, kann der Sorento punkten. Die Heckklappe schwingt zudem weit auf und arbeitet serienmäßig elektrisch. Ein weiterer Pluspunkt für den Sorento: Für 1.000 Euro Aufpreis ist der große Koreaner auch als Siebensitzer erhältlich. Dazu kommt eine verschiebbare Rückbank, die Lehnen sind im Verhältnis 2:1 umklappbar. Unter dem Kofferraumboden bietet der Sorento ein Kellerabteil mit kleinen Staufächern, im denen sich kompaktere Gegenstände gut verstauen lassen – der Ordnung wegen!
Die Passagiere genießen ebenfalls großzügige Raumverhältnisse. Vor allem die Ellbogenfreiheit sticht heraus, auch bei der Beinfreiheit im Fond ist der Sorento top.
 
Wie schlägt sich der Antrieb?      
Ein großes SUV und ein starker Diesel bilden ein Dream-Team: Kaum ein anderer Antrieb passt so gut zum Charakter eines hochbeinigen Alltagsbegleiters. Der Motor des Sorento ist kräftig genug, um dem recht schweren Gefährten schon bei niedrigen Drehzahlen ordentlich einzuheizen, gleichzeitig gibt er sich stets kultiviert. Durch die gute Dämmung dringt das klassische Diesel-Geräusch nur dezent in den Innenraum durch. Kia ist im Sorento zudem bemüht, ein gediegenes Fahrgefühl zu vermitteln – drückt man aufs Gas, reagiert der Koreaner nicht nervös, sondern setzt die Aufgabe elegant um. Nur in der Stadt kann es nach kurzer Turbo-Nachdenkpause manchmal zu einem kleinen Ruck kommen.
Verwaltet wird die Kraft von einem Doppelkupplungsgetriebe, das seinen Dienst tadellos verrichtet: Es agiert flott und weich, beim Rangieren gibt es sich keine Blöße und ruckelt kaum – das Hin- und Herschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang passiert geschmeidig. Will man lieber selber schalten und ist sportlich ambitioniert, stehen Wippen hinterm Lenkrad bereit.
Fahrer und Passagiere genießen großzügige Raumverhältnisse: Vor allem die Ellbogenfreiheit sticht heraus, auch die Beinfreiheit im Fond ist top.Fahrer und Passagiere genießen großzügige Raumverhältnisse: Vor allem die Ellbogenfreiheit sticht heraus, auch die Beinfreiheit im Fond ist top.
Für die Gangwahl gibt es ein Drehrad auf der Mittelkonsole.Für die Gangwahl gibt es ein Drehrad auf der Mittelkonsole.
Multimedia-Touchscreen, darunter eine digitale Bedien-Leiste.Multimedia-Touchscreen, darunter eine digitale Bedien-Leiste.
Kennt man eigentlich nur von exklusiven Groß-SUVs: Neben Kühl- und Massagefunktion haben die Nappaleder-Sitze auch einen Liege-Modus.Kennt man eigentlich nur von exklusiven Groß-SUVs: Neben Kühl- und Massagefunktion haben die Nappaleder-Sitze auch einen Liege-Modus.
Die durchgehende, geschwungene Monitor-Wand prägt den Innenraum.Die durchgehende, geschwungene Monitor-Wand prägt den Innenraum.
Materialqualität: kann überzeugen und stellenweise beeindrucken.Materialqualität: kann überzeugen und stellenweise beeindrucken.
Mit 705 Litern Basisvolumen fällt das Ladeabteil des Sorento enorm aus. Für 1.000 Euro Aufpreis ist der Koreaner auch als Siebensitzer erhältlich.Mit 705 Litern Basisvolumen fällt das Ladeabteil des Sorento enorm aus. Für 1.000 Euro Aufpreis ist der Koreaner auch als Siebensitzer erhältlich.
Wie fährt sich das große SUV?    
Besonders im Bereich der Fahrwerksabstimmung hat sich in den letzten Jahren viel getan: Hersteller finden heute meist gekonnt die goldene Mitte zwischen Komfort und Sport­lichkeit, das gilt auch für den Sorento ­– wobei der Kia tendenziell mehr Fo­kus auf erstere Eigenschaft legt. Die Lenkung ist feinfühlig, aber nicht zu direkt, auch sie unterstreicht den gediegenen Eindruck. Beim schnellen Durchfahren von Kurven bleibt das große SUV in der Spur, Unter- oder Übersteuern ist kein Thema. Die Bremsen sind angenehm dosierbar und fangen den Sorento mühelos ein. Bei der Traktion gibt sich der Koreaner dank Allradantrieb keine Blöße, durch die digitalen Einstellmöglichkeiten kann das System zudem für diverse Untergründen optimiert werden.
 
Welche Serienausstattung ist an Bord?  
Kia bietet bereits im Basis-Trimm „Gold“ eine mehr als großzügige Serienausstattung, beim „Platin“ wird’s dann wirklich bunt: An kaum einem Posten in der Preisliste steht kein „S“ für Serienausstattung, nur Metallic-Lack kostet extra. Das heißt: Von Navigation über Bose-Sound, von Rundumkameras bis schlüsselloser Zugang, von elektrischer Sitzverstellung- bis Sitzkühlung ist alles mit an Bord.
 
Wie sieht es bei Assistenzsystemen und Sicherheit aus?                    
Neben den üblichen Airbags ist auch ein zentraler Luftpolster zwischen den Vordersitzen serienmäßig an Bord. Anders als bei der Konkurrenz sind Matrix-LED-Lichter nicht bestellbar, reguläre LED-Scheinwerfer sind freilich serienmäßig. Im Euro-NCAP-Crashtest fährt der Sorento übrigens die vollen Punkte ein – fünf von fünf Sternen. Bei den Assistenzsystemen ist alles serienmäßig, was aktuell für die Fahrzeugklasse verfügbar ist. Das Angebot reicht von Spurführung über Abstandsregeltempomat bis hin zu Querverkehrs- und Toterwinkel-Warner.
 
Das Fazit?
Mit dem aufgefrischten Sorento hat Kia ein Machtwort gesprochen: So bullig und luxuriös wirkt kaum ein SUV in seiner Preisklasse. Da er auch beim Platzangebot und ganz allgemein im Alltag überzeugen kann, ist die neue Version uneingeschränkt empfehlenswert.
Fazit von Motorprofis-Tester Michael Ziehenberger zur Diesel-Variante des Kia Sorento Facelift-Modells: „Ein Machtwort. So bullig und luxuriös wie der Sorento wirkt kaum ein SUV in dieser Preisklasse. Kann beim Platzangebot und allgemein im Alltag überzeugen, ist uneingeschränkt empfehlenswert.Fazit von Motorprofis-Tester Michael Ziehenberger zur Diesel-Variante des Kia Sorento Facelift-Modells: „Ein Machtwort. So bullig und luxuriös wie der Sorento wirkt kaum ein SUV in dieser Preisklasse. Kann beim Platzangebot und allgemein im Alltag überzeugen, ist uneingeschränkt empfehlenswert."

DATEN & FAKTEN

Kia Sorento Platin 2.2 CRDi

(August 2024)

Preis

68.490 Euro. Basismodell Kia Sorento Gold 2.2 CRDi ab 61.990 Euro.

Antrieb

4-Zylinder-Turbo-Dieselmotor, 2.151 ccm, 194 PS, 440 Nm
8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb.

Abmessungen

Länge 4.815 mm / Breite 1.900 mm / Höhe 1.695 mm. Radstand 2.815 mm. Kofferraumvolumen 705 – 2100 Liter.

Gewicht

Eigengewicht 1.887 kg. Zulässiges Gesamtgewicht 2.500 kg.

Fahrwerte

Höchstgeschwindigkeit 201 km/h, Beschleunigung 0 – 100 in 9,2 Sekunden, WLTP-Normverbrauch 6,6 Liter.

Testverbrauch

6,7 Liter.
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