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TEST: FORD RANGER RAPTOR

TEST: FORD RANGER RAPTOR

Führ mich zum Schotter!

Großer Spaß und großer Auftritt zum großen Preis: Die Sportabteilung von Ford hat den Ranger zum exklusiven Schotterpisten-Racer umgebaut – und nebenbei zum bisher besten Pick-up auf Europas Straßen gemacht.
Über SUVs lächelt der Raptor ein bisschen, oder?
Naja, im Gegensatz zu den ganzen Möchtegerns ist er ja ein echter Geländewagen, und vom Hochsitz des mächtigen Raptor betrachtet schauen selbst stattliche SUVs ziemlich schmalpickt aus. Hallo kleiner Cayenne! Bis Du aber süß, X5!    

Wer steckt hinter dem spektakulären Raptor-Projekt?
„Ford Performance“ ist die Sportabteilung des Hauses und hat unter Kennern einen exzellentem Ruf: Der Kaderschmiede entstammen attraktiv gepreiste Fahrspaßkönige wie Fiesta ST, Focus ST oder Focus RS, sündteure Supercars wie der Ford GT und klassische Sportwagen wie der Mustang Shelby. Das sich diese Performance-Truppe einem Pick-up annimmt, ist so ungewöhnlich wie spannend: Der Lastesel und Bestseller Ford Ranger wird spektakulär hochgerüstet und verwandelt sich in den exklusiven Geländesportler Ford Ranger Raptor.
 
Schon der Auftritt ist ein Ereignis. Welche Design-Highlights gibt es?
Die Front dominiert ein schwarzer F-O-R-D-Kühlergrill, der vom F 150 Raptor aus den USA inspiriert ist. Der sportlich geformte Stoßfänger und die mächtigen Radhausverkleidungen sind aus robustem Kunststoff gefertigt, um nonchalant durch das Gebüsch flitzen zu können. Dass ein Ranger Raptor ganz anders als ein normaler Ranger dasteht, liegt aber auch an der 15 Zentimeter (!) breiteren Spur und den speziell für dieses Auto entwickelte Goodrich-Reifen mit großer Profiltiefe, die auf schwarzen Felgen aufgezogen werden. Die seitlichen Trittbretter erleichtern nicht nur den Einstieg, sondern schützen auch vor hochgeschleuderten Steinen auf Schotterpisten.
 
Wie ändert sich der Innenraum durch das Raptor-Tuning?
Deutlich. „Ford Performance“ hat spezielle Offroad-Sportsitze entwickelt, die Halt geben, aber nicht zu hart sind. Auch die Alcantara-Sitzflächen sind gut gewählt. Mit blauen Ziernähten im Armaturenbrett und diversen Leder-Akzenten geht der Raptor weit über das übliche Pick-up-Ambiente hinaus, ohne sich jedoch in ein Luxus-SUV zu verwandeln. Einige Oberflächen sind nach wie vor aus hartem Kunststoff.
Auf dem zentral angeordneten 8-Zoll-Farb-Touchscreen läuft das schnelle und logisch aufgebaute SYNC 3-System, Apple CarPlay und Android Auto können integriert werden.
Der Lastesel und Bestseller Ford Ranger wird spektakulär hochgerüstet und verwandelt sich in den exklusiven Geländesportler Ford Ranger Raptor.Der Lastesel und Bestseller Ford Ranger wird spektakulär hochgerüstet und verwandelt sich in den exklusiven Geländesportler Ford Ranger Raptor.
Hinter dem spektakulären Raptor-Projekt steckt „Ford Performance“. Die Sportabteilung des Hauses hat unter Kennern einen exzellentem Ruf.Hinter dem spektakulären Raptor-Projekt steckt „Ford Performance“. Die Sportabteilung des Hauses hat unter Kennern einen exzellentem Ruf.
Die Front dominiert ein schwarzer F-O-R-D-Kühlergrill, der vom F 150 Raptor aus den USA inspiriert ist.Die Front dominiert ein schwarzer F-O-R-D-Kühlergrill, der vom F 150 Raptor aus den USA inspiriert ist.
Wie schaut es mit dem Platzangebot und Nutzwert aus?
Durch die Trittbretter steigen die Passagiere bequem zu, das Platzangebot ist in der ersten Reihe großzügig und auch in der zweiten Reihe ganz ordentlich. Der Laderaum misst 1,61 mal 1,56 Meter und ist bis zum serienmäßigen Abdeckrollo rund 55 Zentimeter hoch. Auch eine Anhängevorrichtung mit siebenpoligem Adapter wird mitgeliefert. Die Ladefläche ist robust und nicht zu rutschig (zusätzlich gibt es im Zubehör Gummieinlagen), mit der generell hohen Ladekante von Pick-ups muss man umgehen können.
  
Was hat „Ford Performance“ am Ranger geändert und wie wirkt sich das aus?
Mal ehrlich: Wir kennen Pick-ups als robuste Lastesel, gute Geländefahrzeuge und vorsteuerabzugsberechtigte Sparformen – aber richtig gute Straßenautos waren sie bis jetzt noch nicht. Zwar haben viele Marken die Fahrwerke besser und das Dieselgeräusch leiser gemacht, an den SUV-Stil kamen sie bisher aber noch nicht heran. Somit ist der Ford Ranger Raptor etwas ganze Besonderes und der bisher beste Pick-up auf Europas Straßen – denn er ist ein wirklich gutes Auto.
Das liegt an den umfassenden Umbauarbeiten von „Ford Performance“: Das Fahrwerk wurde durch hochfeste Stähle verstärkt, mit Fox-Hochleistungs-Stoßdämpfern aufgerüstet, die Spur ist, wie erwähnt, 15 Zentimeter breiter. Der Bi-Turbo-Dieselmotor bringt 500 Newtonmeter auf die Kurbelwelle und leistet 213 PS, kombiniert ist ein 10-Gang-Automatikgetriebe aus hochfestem Stahl, Alulegierungen und Verbundwerkstoffen. Schaltwippen hinter dem Lenkrad ermöglichen eine manuelle Auswahl der Gänge.
Geht weit über das übliche Pick-up-Ambiente hinaus, ohne sich gleich in ein Luxus-SUV zu verwandeln.Geht weit über das übliche Pick-up-Ambiente hinaus, ohne sich gleich in ein Luxus-SUV zu verwandeln.
Klassische, gut ablesbare Instrumente.Klassische, gut ablesbare Instrumente.
10-Gang-Automatik, zuschaltbarer Allrad, Untersetzung.10-Gang-Automatik, zuschaltbarer Allrad, Untersetzung.
„Ford Performance“ hat spezielle Offroad-Sportsitze entwickelt, die Halt geben, aber nicht zu hart sind.„Ford Performance“ hat spezielle Offroad-Sportsitze entwickelt, die Halt geben, aber nicht zu hart sind.
8-Zoll-Touchscreen mit dem schnellen, logischen SYNC 3-System.8-Zoll-Touchscreen mit dem schnellen, logischen SYNC 3-System.
Blaue Ziernähten im Armaturenbrett.Blaue Ziernähten im Armaturenbrett.
Der Laderaum misst 1,61 mal 1,56 Meter und ist bis zum serienmäßigen Abdeckrollo rund 55 Zentimeter hoch.Der Laderaum misst 1,61 mal 1,56 Meter und ist bis zum serienmäßigen Abdeckrollo rund 55 Zentimeter hoch.
Wie fährt sich der Raptor?
Der Dieselmotor zeigt gutes Ansprechverhalten bei niedrigeren Drehzahlen und harmoniert mit dem Automatikgetriebe, die Beschleunigung ist souverän und komfortabel wie in einem SUV, der Motorklang nicht zu aufdringlich. Durch die breitere Spur und die hochgerüsteten Aufhängungen ist der Raptor ein komfortabler Cruiser, der stabil liegt und schlechte Straßen bügelt. Auch auf der Autobahn, wo normale Pick-ups nerven können, fühlt er sich ähnlich zuhause wie ein SUV: die Innengeräusche sind überraschend niedrig, die Beschleunigung stets souverän und die Straßenlage statt.
In Kurven trennen den Raptor Welten von anderen Pick-ups, er lässt sich relativ zielgenau einlenken und durchaus flott durch die Straßenkrümmungen steuern, das gibt in diesem Segment sonst nicht. Sportauto ist er deshalb aber noch keines, muss man auch sagen. Und das Automatikgetriebe kann bei Vollgas mitunter nervös werden. Auf Schotterstraßen geht dann aber schon richtig die Post ab, die Spezialreifen mit besonders robuster Seitenwand und die innenbelüfteten Bremsscheiben (statt Trommeln) geben ebenso Sicherheit wie das steife Chassis mit breiterer Spur. Man kann also wunderbar heizen, zwischendurch das Heck raushängen lassen, oder sogar mal zum Sprung abheben. Mit seinen Stahlschutzplatten am Unterboden und den massiven Aufhängen wird es der Raptor wegstecken.
Für schwierigere Offroad-Situationen hat der Ranger neben dem zuschaltbaren Allradantrieb auch sechs Fahrprogramme, eine Untersetzung und die hintere Differenzialsperre. Die Bodenfreiheit beträgt bis zu 283 Millimeter, und der Raptor kann durch 85 Zentimeter tiefes Wasser fahren.
 
Wie schaute es mit der Alltagstauglichkeit aus?
Der Raptor fährt komfortabel durch die Stadt, aber bei 5,36 Metern Länge sollte man schon wissen, wo man park, selbst wenn die gute Übersicht vom Hochsitz einiges Wett macht. Beachten muss man, dass es durch die breitere Spur in Garagen noch etwas schwieriger wird. Im Test sind wir in modernen Garagen problemlos untergekommen, die alten und engen Parhäuser sollte man aber eher meiden. Der Testverbrauch war mit gut zehn Litern respektabel, das Auto ist ja weder flache Flunder noch Fliegengewicht.
Der Raptor hat Isofix-Kindersitz-Halterungen, für den Notfalls sind Front- und Seitenairbags vorne sowie Knie und Kopfairbags an Bord. Der Pre-Collision-Assist erkennt vorausfahrende oder stehende Fahrzeuge sowie Fußgänger auf der Straße und warnt rechtzeitig.
 
Wie schaut es finanziell aus?
Fällig sind stolze 77.254 Euro beziehungsweise für Unternehmer 66.809 Euro exklusive Umsatzsteuer. Das liegt auch an der – nur in Österreich verlangten – Normverbrauchsabgabe NoVA, die mit 24 Prozent sogar die Umsatzsteuer übersteigt. Der Netto-Preis ist 52.225 Euro. Rapor-Fahrer sind also großzügige Staatsbürger.
 
Das Fazit?
Ein wunderbarer Schotterpisten-Racer – und ein erstaunlich guter Pick-up. Die Sportabteilung von Ford hat hier nicht nur 4x4-Sport gemacht, sondern auch den bisher besten Pick-up gebaut, der auf Europas Straßen rollt.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Die Sportabteilung von Ford hat hier nicht nur 4x4-Sport gemacht, sondern auch den bisher besten Pick-up gebaut, der auf Europas Straßen rollt.Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Die Sportabteilung von Ford hat hier nicht nur 4x4-Sport gemacht, sondern auch den bisher besten Pick-up gebaut, der auf Europas Straßen rollt."

DATEN & FAKTEN

Ford Ranger Raptor

(November 2021)

Preis

77.254 Euro beziehungsweise für Unternehmer 66.809 Euro exklusive Umsatzsteuer. Netto-Preis 52.225 Euro.

Antrieb

2,0-Liter-Bi-Turbo-Dieselmotor EcoBlue, Leistung 156KW / 213PS, Maximales Drehmoment 500 Nm, 10-Gang-Automatikgetriebe. Hinterradantrieb, Allrad zuschaltbar (6 Fahrprogramme), Untersetzung, hintere Differenzialsperre.

Abmessungen

Länge 5.363 mm, Breite (mit angeklappten Außenspiegeln) 2.028 mm, Höhe, 1.873 mm, Spurtbreite 1.710 mm, Radstand 3.220 mm.

Gewicht

Leergewicht 2.510 kg, Zulässiges Gesamtgewicht 3.270 kg.

Fahrwerte

Höchstgeschwindigkeit 180 km/h, Beschleunigug 0-100 km/h 10,6 sec, WLTP-Normverbrauch 10,3 l/100 km, C02-Emissionen nach WLTP-Messung 278 g/km.

Testverbrauch

10,6 Liter/100 km.

MOTORPROFIS WERTUNG

Fahrspass

8 Punkte

Vernunft

5 Punkte

Preis-Leistung

5 Punkte

Gesamturteil

8 Punkte
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