Test: Citroen C4 BlueHDi 130 EAT8
Ein Kreativer mit Sinn für Klassiker
Citroën wird seiner Rolle als Kreativabteilung gerecht und hebt den C4 mit einer Crossover-Coupé-Mischung vom Einerlei der Kompaktklasse ab. Im Test kombiniert der Franzose einen bewährten Dieselmotor dazu. Ist das die richtige Entscheidung?
24.01.2022Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Der C4 ist eine seltene Gelegenheit, sich in der Kompaktklasse abzuheben…
Citroën tritt erneut origineller als die Konkurrenz auf. Im C4 bringt die Kombination von Crossover und Coupé eine willkommene Abwechslung zum Einerlei der Kompaktklasse – ohne dabei in SUV-Verdacht zu geraten. Prägende Merkmale sind die großen Räder, die robusten Kunststoffverkleidungen und das schicke Heck, bei dem die abfallende Dachlinie direkt in den Heckspoiler übergeht.
Im Vergleich zum Vorgänger C4 Cactus ist der neue C4 trotzdem klassischer, und auch größer: Mit 4,36 Metern Gesamtlänge – ein Plus von 20 Zentimetern – geht es nun wieder gegen Focus, Astra, Golf und Co.
Ist der C4 auch im Innenraum kreativer?
Viele Kompakte kümmern sich nicht sonderlich um Sitzbezüge, der Materialmix im C4 ist dagegen richtig schick. Auf Armaturenbrett und Türen dominieren dagegen dunkle Kunststoffe und eher harte Kunststoffe. Multimediabildschirm und Lüftungsdüsen stechen mit speziellen Formen heraus, auch der Stoffstreifen in den Türen gefällt.
Können Platzangebot, Einrichtung und Multimediasystem überzeugen?
Die Sitzposition ist leicht erhöht und die Polsterung etwas softer als üblich. Auch in der zweiten Reihe sitzt man für die Klasse recht bequem, wobei die Beine mehr Freiheiten als der Kopf haben. Das Kofferraumvolumen liegt mit 380 Litern bis 1250 Litern gut im Klassenschnitt, nur bei sehr sperrigen Gegenständen spürt man das abfallende Heck natürlich schon. Ablagen gibt es reichlich und ohne Schalthebel ist die Mittelkonsole angenehm luftig. Neu ist die Schublade vor dem Beifahrersitz, dort lässt sich ein Tablet fixieren.
Die Digitalarmaturen und das Head-up-Display informieren den Fahrer verlässlich, optisch ist die kleine Kunststoffscheibe vor dem Lenkrad natürlich nicht so schick.
Das Multimediasystem überzeugt graphisch und inhaltlich, auch wenn es Verbesserungspotenzial im Detail gibt: Einige Touch-Felder könnten größer sein, Schnellwahltasten wären angenehm und der Lautstärkendrehregele sollte näher am Fahrer platziert sein.
Citroën tritt erneut origineller als die Konkurrenz auf. Im C4 bringt die Kombination von Crossover und Coupé eine willkommene Abwechslung zum Einerlei der Kompaktklasse – ohne dabei in SUV-Verdacht zu geraten. Prägende Merkmale sind die großen Räder, die robusten Kunststoffverkleidungen und das schicke Heck, bei dem die abfallende Dachlinie direkt in den Heckspoiler übergeht.
Im Vergleich zum Vorgänger C4 Cactus ist der neue C4 trotzdem klassischer, und auch größer: Mit 4,36 Metern Gesamtlänge – ein Plus von 20 Zentimetern – geht es nun wieder gegen Focus, Astra, Golf und Co.
Ist der C4 auch im Innenraum kreativer?
Viele Kompakte kümmern sich nicht sonderlich um Sitzbezüge, der Materialmix im C4 ist dagegen richtig schick. Auf Armaturenbrett und Türen dominieren dagegen dunkle Kunststoffe und eher harte Kunststoffe. Multimediabildschirm und Lüftungsdüsen stechen mit speziellen Formen heraus, auch der Stoffstreifen in den Türen gefällt.
Können Platzangebot, Einrichtung und Multimediasystem überzeugen?
Die Sitzposition ist leicht erhöht und die Polsterung etwas softer als üblich. Auch in der zweiten Reihe sitzt man für die Klasse recht bequem, wobei die Beine mehr Freiheiten als der Kopf haben. Das Kofferraumvolumen liegt mit 380 Litern bis 1250 Litern gut im Klassenschnitt, nur bei sehr sperrigen Gegenständen spürt man das abfallende Heck natürlich schon. Ablagen gibt es reichlich und ohne Schalthebel ist die Mittelkonsole angenehm luftig. Neu ist die Schublade vor dem Beifahrersitz, dort lässt sich ein Tablet fixieren.
Die Digitalarmaturen und das Head-up-Display informieren den Fahrer verlässlich, optisch ist die kleine Kunststoffscheibe vor dem Lenkrad natürlich nicht so schick.
Das Multimediasystem überzeugt graphisch und inhaltlich, auch wenn es Verbesserungspotenzial im Detail gibt: Einige Touch-Felder könnten größer sein, Schnellwahltasten wären angenehm und der Lautstärkendrehregele sollte näher am Fahrer platziert sein.
Prägende Merkmale sind die robusten Kunststoffverkleidungen und das schicke Heck, bei dem die abfallende Dachlinie direkt in den Heckspoiler übergeht.
Integrierter Heckspoiler und dreiteiliges LED-Rücklicht.
Schmaler Tagfahrlichtstreifen, darunter der Hauptscheinwerfer.
Im C4 bringt die Kombination von Crossover und Coupé eine willkommene Abwechslung zum Einerlei der Kompaktklasse – ohne in SUV-Verdacht zu geraten.
Progressiv im Design – konservativ beim Antrieb?
Stimmt grundsätzlich nicht, der C4 ist auch antriebstechnisch Avantgarde und bietet den Kunden die freie Wahl zwischen Benzin-, Diesel- und Elektroantrieb! Im Test entscheidet der Kompakte aber konservativ und fährt mit klassischem Selbstzünder vor. Dass die Franzosen sehr gute Diesel haben, ist bekannt, trotzdem überrascht es, wie wohl man sich mit dem 131 PS starken 1,5-Liter-Selbstzünder fühlt: Der HDi beschleunigt gut und gleichmäßig von unten raus, harmoniert mit der Automatik, hat einen zurückhaltend-kultivierten Klang, verbraucht im Schnitt nur gut fünf Liter und kommt mit einer Tankfüllung auf eine enorme Reichweite.
Dass so hochentwickelte Technik bis Ende des Jahrzehnts wegen der CO2-Grenzwerte nicht mehr angeboten werden soll, ist schade und vermutlich nicht schlau – denn Elektroantrieb bringen ja alle zusammen, aber sowas können nur die Europäer. Wie auch immer – aktuell ist der Diesel eine hervorragende Wahl für den C4. Vielleicht sogar die Beste, weil noch einen Tick harmonischer und leiser als die PureTech-Benziner, und natürlich günstiger und reichweitenstärker als die Elektrovariante ë-C4.
Etwas langsamer als erwünscht reagiert die Automatik auf das Einlegen des Vorwärts- und Rückwärtsgangs. Der kleine Metallshifter liegt hervorragend in der Hand, aber es dauert ein wenig, bis das Auto in die neue Richtung startet. Das muss man entspannt nehmen und lernen, damit umzugehen – denn insgesamt ist die achtstufige Wandler-Automatik eine sehr gute Wahl, die neuen Komfort in die Kompaktklasse bringt, ohne den Verbrauch zu erhöhen.
Stimmt grundsätzlich nicht, der C4 ist auch antriebstechnisch Avantgarde und bietet den Kunden die freie Wahl zwischen Benzin-, Diesel- und Elektroantrieb! Im Test entscheidet der Kompakte aber konservativ und fährt mit klassischem Selbstzünder vor. Dass die Franzosen sehr gute Diesel haben, ist bekannt, trotzdem überrascht es, wie wohl man sich mit dem 131 PS starken 1,5-Liter-Selbstzünder fühlt: Der HDi beschleunigt gut und gleichmäßig von unten raus, harmoniert mit der Automatik, hat einen zurückhaltend-kultivierten Klang, verbraucht im Schnitt nur gut fünf Liter und kommt mit einer Tankfüllung auf eine enorme Reichweite.
Dass so hochentwickelte Technik bis Ende des Jahrzehnts wegen der CO2-Grenzwerte nicht mehr angeboten werden soll, ist schade und vermutlich nicht schlau – denn Elektroantrieb bringen ja alle zusammen, aber sowas können nur die Europäer. Wie auch immer – aktuell ist der Diesel eine hervorragende Wahl für den C4. Vielleicht sogar die Beste, weil noch einen Tick harmonischer und leiser als die PureTech-Benziner, und natürlich günstiger und reichweitenstärker als die Elektrovariante ë-C4.
Etwas langsamer als erwünscht reagiert die Automatik auf das Einlegen des Vorwärts- und Rückwärtsgangs. Der kleine Metallshifter liegt hervorragend in der Hand, aber es dauert ein wenig, bis das Auto in die neue Richtung startet. Das muss man entspannt nehmen und lernen, damit umzugehen – denn insgesamt ist die achtstufige Wandler-Automatik eine sehr gute Wahl, die neuen Komfort in die Kompaktklasse bringt, ohne den Verbrauch zu erhöhen.
Auf Armaturenbrett und Türen dominieren dunkle Kunststoffe und eher harte Kunststoffe, Bildschirm und Lüftungsdüsen stechen mit speziellen Formen heraus.
Schublade vor dem Beifahrersitz: Hier lässt sich ein Tablet fixieren.
Aufheller: Der Stoffstreifen in den Türen gefällt.
Viele Kompakte kümmern sich nicht sonderlich um Sitzbezüge, der Materialmix im C4 ist dagegen richtig schick.
Das Multimediasystem überzeugt graphisch und inhaltlich.
Der Metallshifter liegt gut in der Hand, die Reaktion ist etwas verzögert.
Das Kofferraumvolumen liegt mit 380 Litern bis 1250 Litern gut im Klassenschnitt. Nahezu ebene Fläche bei umgelegten Rücksitzlehnen.
Wie ist das Fahrverhalten?
Zum komfortablen Diesel kommt eine komfortorientierte Federung. Die patentierte Lösung mit hydraulischem Anschlag feinfühlig an, bei gröberen Unebenheiten kann aber der C4 auch nicht zaubern. Die Geräuschdämmung auf Landstraßen und Autobahnen ist gut. Insgesamt schätzen wir die bewusst nicht sportliche Abstimmung von Citroën sehr. Nur bei der Lenkung würden wir trotzdem für eine leicht straffere Abstimmung plädieren.
Wie liegt der C4 preislich?
Die getestete Variante markiert das obere Ende der Verbrenner-Palette und kostet zwischen 29.420 und 32.340 Euro – jeweils schon sehr gut ausgestattet. Mit gleich starkem Benziner und Schaltgetriebe ist der C4 rund 4.000 Euro günstiger.
Das Fazit?
Es muss nicht immer SUV sein: Der C4 hebt sich mit seinem Crossover-Coupé-Design auf kreative Art ab. Die Diesel-Automatik-Variante fährt sich sehr angenehm, das Preis-Leistungsverhältnis passt.
Zum komfortablen Diesel kommt eine komfortorientierte Federung. Die patentierte Lösung mit hydraulischem Anschlag feinfühlig an, bei gröberen Unebenheiten kann aber der C4 auch nicht zaubern. Die Geräuschdämmung auf Landstraßen und Autobahnen ist gut. Insgesamt schätzen wir die bewusst nicht sportliche Abstimmung von Citroën sehr. Nur bei der Lenkung würden wir trotzdem für eine leicht straffere Abstimmung plädieren.
Wie liegt der C4 preislich?
Die getestete Variante markiert das obere Ende der Verbrenner-Palette und kostet zwischen 29.420 und 32.340 Euro – jeweils schon sehr gut ausgestattet. Mit gleich starkem Benziner und Schaltgetriebe ist der C4 rund 4.000 Euro günstiger.
Das Fazit?
Es muss nicht immer SUV sein: Der C4 hebt sich mit seinem Crossover-Coupé-Design auf kreative Art ab. Die Diesel-Automatik-Variante fährt sich sehr angenehm, das Preis-Leistungsverhältnis passt.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Es muss nicht immer SUV sein: Der C4 hebt sich mit seinem Crossover-Coupé-Design auf kreative Art ab…
…und die Diesel-Automatik-Variante fährt sich sehr angenehm. Das Preis-Leistungsverhältnis passt."
DATEN & FAKTEN
Citroen C4 BlueHDi 130 EAT8
(Jänner 2022)Preis
29.420 und 32.340 Euro. C4-Einstiegspreis 21.410 Euro.Antrieb
Vier-Zylinder-Dieselmotor, Hubraum 1.499 ccm, Leistung 96 kW / 131 PS, Maximales Drehmoment 300 Newtonmeter bei 1.750 U/min. 8-Gang-Automatik. Frontantrieb.Abmessungen
Länge 4.360 mm / Breite 1.834 mm / Höhe 1.520 mm. Radstand 2.670 mm. Kofferraumvolumen 380 – 1.250 l.Gewicht
Leergewicht 1.446 kg. Zulässiges Gesamtgewicht 1.795 kg.Fahrwerte
Beschleunigung 0-100 km/h 10,6 sec, Höchstgeschwindigkeit 206 km/h, Normverbrauch nach WLTP 4,6 Liter.Testverbrauch
5,2 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
7 Punkte
Vernunft
8 Punkte
Preis-Leistung
7 Punkte
Gesamturteil
7 Punkte