ERSTER TEST: TOYOTA HIGHLANDER
Sieben auf einen Streich
Toyota reichert das SUV-Portfolio nach oben hin an. Der serienmäßig siebensitzige Highlander ist ein Familien-Freizeit-SUV mit hohem Komfort und Hybridantrieb. In der Alten Welt ist das Marken-Flaggschiff eine Novität.
22.03.2021Fotos: Werk
Toyota hat bereits SUV-Modelle in allen Größenklassen im Portfoliio - vom demnächst kommenden Yaris Cross über C-HR und RAV4 bis zum Land Cruiser. Welche Position ist dem Highlander zugedacht?
Der Highlander übernimmt jetzt die Rolle des SUV-Flaggschiffs. Er ergänzt dieses Segment nach oben hin, mit einer Außenlänge von fast fünf Metern und serienmäßiger Siebensitzigkeit. Eine markeninterne Konkurrenz angesichts des Land Cruiser, der ebenfalls bis zu sieben Personen aufnehmen kann, ortet Toyota nicht. Es handele sich um zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge: Der Highlander wird als echtes SUV bezeichnet, mit dem Komfort einer Großraumlimousine und dem Vorteil der angehobenen Sitzposition. Dagegen ist der Land Cruiser ein veritabler Geländegänger, einer der bereits höchst raren Vertreter der Leiterrahmen-Bauweise.
Der Higlander seit mehr als zwanzig Jahren auf mehreren Kontinenten und in einer Reihe von Märkten präsent. Wieso kommt er erst jetzt nach Europa?
Eingeführt wurde das Modell 2001 – basierend auf der Plattform des Camry – in den USA, in Japan und in Australien. Es bestand von Beginn an die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb. Der Siebensitzer wurde gänzlich ohne Option auf eine Diesel-Motorisierung konzipiert. In Zeiten des Selbstzünder-Booms in Europa wäre er damit in der Alten Welt wenig gefragt gewesen. Doch jetzt, in der Ära der Antriebsstrang-Elektrifizierung, die auch das Segment der Sports Utility Vehicles inkludiert, hat Toyota sich entschlossen, ihn auf den bislang klassischen Diesel-Märkten ebenso zu platzieren. Mittlerweile hält er in seiner vierten, 2019 eingeführten Generation (nach wie vor auf Camry-Basis). In Europa wird er allerdings in einer einzigen Motorisierungsvariante, ausschließlich als Vollhybrid, offeriert: Als Antrieb kooperieren an der Vorderachse ein 2,5-Liter-Benziner mit 190 PS und ein Elektroaggregat mit 182 PS sowie an der Hinterachse ein zweiter E-Motor mit 54 PS zu. Als Systemleistung werden 244 PS angegeben, der elektrisch generierte Allradantrieb macht den Highlander serienmäßig winter- und wetterfest. Echter Geländegänger ist der Riese nicht vorrangig, obwohl die Wattiefe von 400 Millimetern durchaus Ausflüge in unwegsames Geläuf zulässt.
Der Highlander übernimmt jetzt die Rolle des SUV-Flaggschiffs. Er ergänzt dieses Segment nach oben hin, mit einer Außenlänge von fast fünf Metern und serienmäßiger Siebensitzigkeit. Eine markeninterne Konkurrenz angesichts des Land Cruiser, der ebenfalls bis zu sieben Personen aufnehmen kann, ortet Toyota nicht. Es handele sich um zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge: Der Highlander wird als echtes SUV bezeichnet, mit dem Komfort einer Großraumlimousine und dem Vorteil der angehobenen Sitzposition. Dagegen ist der Land Cruiser ein veritabler Geländegänger, einer der bereits höchst raren Vertreter der Leiterrahmen-Bauweise.
Der Higlander seit mehr als zwanzig Jahren auf mehreren Kontinenten und in einer Reihe von Märkten präsent. Wieso kommt er erst jetzt nach Europa?
Eingeführt wurde das Modell 2001 – basierend auf der Plattform des Camry – in den USA, in Japan und in Australien. Es bestand von Beginn an die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb. Der Siebensitzer wurde gänzlich ohne Option auf eine Diesel-Motorisierung konzipiert. In Zeiten des Selbstzünder-Booms in Europa wäre er damit in der Alten Welt wenig gefragt gewesen. Doch jetzt, in der Ära der Antriebsstrang-Elektrifizierung, die auch das Segment der Sports Utility Vehicles inkludiert, hat Toyota sich entschlossen, ihn auf den bislang klassischen Diesel-Märkten ebenso zu platzieren. Mittlerweile hält er in seiner vierten, 2019 eingeführten Generation (nach wie vor auf Camry-Basis). In Europa wird er allerdings in einer einzigen Motorisierungsvariante, ausschließlich als Vollhybrid, offeriert: Als Antrieb kooperieren an der Vorderachse ein 2,5-Liter-Benziner mit 190 PS und ein Elektroaggregat mit 182 PS sowie an der Hinterachse ein zweiter E-Motor mit 54 PS zu. Als Systemleistung werden 244 PS angegeben, der elektrisch generierte Allradantrieb macht den Highlander serienmäßig winter- und wetterfest. Echter Geländegänger ist der Riese nicht vorrangig, obwohl die Wattiefe von 400 Millimetern durchaus Ausflüge in unwegsames Geläuf zulässt.
Unverkennbar Toyota ist das Heck-Design. Hinter der Klappe kann sich ein bis zu 1.909 Liter fassender Laderaum eröffnen.
Der Highlander schaut sich jetzt auch Europa an…
…weil sein Hybridantrieb zunehmend dem Diesel den Rang abläuft.
Der Highlander fällt trotz des eher unaufgeregten Stylings auf. Mit fast fünf Metern Länge zählt er unter europäischen SUVs zu den größten seiner Art.
Das Auto ist nicht gerade klein und leicht – wie schaut es mit dem Verbrauch aus?
Nach wie vor eine Hauptrolle spielen die Vollhybride, in denen der Elektromotor quasi als Schubassistenz für möglichst sparsam konsumierende Benziner fungiert, bei Toyota die Hauptrolle – aus gutem Grund: Im Stadtverkehr und beim Dahingleiten übernimmt der Stromer bis zu achtzig Prozent die Antriebsarbeit. Deshalb ist es möglich, dass der Highlander mit mehr als zwei Tonnen Gewicht und stattlicher Größe auf einen Norm-Verbrauchsmix von 6,6 bis 7,1 Litern kommt.
An welche Zielgruppen richtet sich der Highlander? Was wird ihnen geboten?
Mehrköpfige Familien mit mehr als fünf Mitgliedern stehen im Focus. Und Kunden, denen Fahrkomfort auf allen Ebenen wichtiger ist als Geländegängigkeit und Erdigkeit. Ebenso Langstreckenfahrer. Mit 65 Litern Tankinhalt ergibt sich eine respektable Reichweite. Die in der ersten Reihe für Erwachsene dank kommoder Geräumigkeit und großzügig geschnittener Sitze sehr gut aushaltbar ist, in der zweiten Reihe wohl am besten bei zweifacher Besetzung, in der dritten Reihe eher für Kinder - trotz längs verschiebbarer mittlerer Sitzreihe.
Wie ist das Fahrgefühl im Highander?
Angesichts der gebotenen Leistung von 244 PS Systemleistung muss man sich nicht hinten anstellen. Null auf 100 erledigt der Japaner in 8,3 Sekunden. Die Topspeed ist mit 180 km/h elektronisch limitiert. Damit trifft man den Highlander selbst auf deutschen Autobahnen auf der schnellen Spur an, die Tachoanzeige suggeriert ein Tempo von bis zu 195 km/h. Im Stadtverkehr macht sich die gute Karosserie-Übersichtlichkeit trotz seiner fünf Meter Länge bezahlt. Auf Landstraßen entwickelt er ein gewisses tänzerisches Talent, wobei die gefühlvoll agierende Lenkung ihre Qualitäten ausspielt. In flotten Wechselkurven macht sich aber doch das Gewicht schiebend bemerkbar. Beim Bremsen jedoch gar nicht. Am wohlsten fühlen sich Fahrzeug, Fahrer und Passagiere beim entspannten Gleiten, das durchaus recht flott vonstatten gehen kann. Die komfortable, aber nicht weichliche Fahrwerksabstimmung hat hohen Anteil daran. Höchst dezent ist das (Innen-)Geräuschniveau. Selbst bei flotter Gangart säuselt der Fahrtwind akustisch zurückhaltend um die Außenspiegelt. Das Wechselspiel zwischen den Antrieben ist kaum wahrnehmbar. Der Fahrmodi-Schalter - Eco, Normal, Sport, Trail – unterhalb des Schalthebels erlaub eine Akzentuierung der Abstimmung. Das stufenlose CVT-Getriebe ist unauffällig, so soll es sein.
Nach wie vor eine Hauptrolle spielen die Vollhybride, in denen der Elektromotor quasi als Schubassistenz für möglichst sparsam konsumierende Benziner fungiert, bei Toyota die Hauptrolle – aus gutem Grund: Im Stadtverkehr und beim Dahingleiten übernimmt der Stromer bis zu achtzig Prozent die Antriebsarbeit. Deshalb ist es möglich, dass der Highlander mit mehr als zwei Tonnen Gewicht und stattlicher Größe auf einen Norm-Verbrauchsmix von 6,6 bis 7,1 Litern kommt.
An welche Zielgruppen richtet sich der Highlander? Was wird ihnen geboten?
Mehrköpfige Familien mit mehr als fünf Mitgliedern stehen im Focus. Und Kunden, denen Fahrkomfort auf allen Ebenen wichtiger ist als Geländegängigkeit und Erdigkeit. Ebenso Langstreckenfahrer. Mit 65 Litern Tankinhalt ergibt sich eine respektable Reichweite. Die in der ersten Reihe für Erwachsene dank kommoder Geräumigkeit und großzügig geschnittener Sitze sehr gut aushaltbar ist, in der zweiten Reihe wohl am besten bei zweifacher Besetzung, in der dritten Reihe eher für Kinder - trotz längs verschiebbarer mittlerer Sitzreihe.
Wie ist das Fahrgefühl im Highander?
Angesichts der gebotenen Leistung von 244 PS Systemleistung muss man sich nicht hinten anstellen. Null auf 100 erledigt der Japaner in 8,3 Sekunden. Die Topspeed ist mit 180 km/h elektronisch limitiert. Damit trifft man den Highlander selbst auf deutschen Autobahnen auf der schnellen Spur an, die Tachoanzeige suggeriert ein Tempo von bis zu 195 km/h. Im Stadtverkehr macht sich die gute Karosserie-Übersichtlichkeit trotz seiner fünf Meter Länge bezahlt. Auf Landstraßen entwickelt er ein gewisses tänzerisches Talent, wobei die gefühlvoll agierende Lenkung ihre Qualitäten ausspielt. In flotten Wechselkurven macht sich aber doch das Gewicht schiebend bemerkbar. Beim Bremsen jedoch gar nicht. Am wohlsten fühlen sich Fahrzeug, Fahrer und Passagiere beim entspannten Gleiten, das durchaus recht flott vonstatten gehen kann. Die komfortable, aber nicht weichliche Fahrwerksabstimmung hat hohen Anteil daran. Höchst dezent ist das (Innen-)Geräuschniveau. Selbst bei flotter Gangart säuselt der Fahrtwind akustisch zurückhaltend um die Außenspiegelt. Das Wechselspiel zwischen den Antrieben ist kaum wahrnehmbar. Der Fahrmodi-Schalter - Eco, Normal, Sport, Trail – unterhalb des Schalthebels erlaub eine Akzentuierung der Abstimmung. Das stufenlose CVT-Getriebe ist unauffällig, so soll es sein.
Klar strukturiert: Das ohne futuristische Spielereien eingerichtete Cockpit. Digitale und analoge Steuerungen halten sich die Waage.
Ein Auto, das gerne mithilft, zum Beispiel mit großen Ablagen.
Stufenloses, automatisches Getriebe für den Hybrid-Gleiter.
In der Topausstattung ist ein 12,3-Zoll-Bildschirm verbaut, das Layout ist übersichtlich.
In der zweiten Reihe sind die Sitze längs verschiebbar.
Reihe zwei und drei lassen sich komplett im Wagenboden versenken.
Professoneller Raumfahrer: In dieser Größe fahren auch große SUV nicht so oft vor.
Was bieten die einzelnen Ausstattungsvarianten?
Eine der Strategien von Toyota ist es, komplette Ausstattungen in gut überschaubaren Abstufungen zu liefern - ohne kompliziertes und aufwendig zu überblickendes Programm an Extras. Im Falle des Highlanders sind das "Active", "Style" und "VIP".
Bereits in der Einstiegsversion bedeutet das umfassende Bestückung. Die reicht von Dreizonen-Klimaanlage über Sitzheizung auf den vorderen Plätzen über Parabol-LED-Scheinwerfer und Rückfahrkamera bis zu einem vollständigen Digital-Konvolut: TFT-Kombiinstrument (sieben Zoll), Multimediasystem-Touchdisplay (acht Zoll), Smartphone-Integration. Die Sicherheitshelfer sind unter "Toyota Safety Sense" zusammengefasst. Dazu gehören neben Notbremassistent auch Lichtautomatik, adaptiver Tempomat und Spurwechsel-Unterstützer.
Die gefahrene Top-Version bietet darüber hinaus unter anderem LED-Projektionslicht, Head Up-Display, virtuellen Innenspiegel, Ledermöbel, in der ersten Reihe beheizt und belüftet, Heizung für Lenkrad für die Außensitze im Fond, E-Heckklappe (Kickbedienung), Rundum-Parksensoren, 360-Grad-Kamera, Premium-Soundsystem und 20-Zoll-Räder. Der taktile Multimedia-Bildschirm inklusive Navigationssystem misst 12,3 Zoll. Der Umgang mit den teils digitalen, teils analogen Steuerungselementen ist glasklar durchschaubar. Das Head Up-Display liefert nicht zu viele und nicht zu wenige Informationen.
Wann startet der Highlander in Österreich? Wie viel kostet er? Wer sind die Konkurrenten?
Die Markteinführung ist für März angekündigt. Der Einstiegspreis liegt bei 57.990 Euro. Die Top-Version kommt auf 69.990 Euro. Der Importeur rechnet mit einem Ausstattungsmix von zehn Prozent "Active", sechzig Prozent "Style" und dreißig Prozent "VIP". Angepeilt wird ein Segmentsanteil von rund zehn Prozent. Die Hauptmitbewerber, mit Marktanteil per November 2020: VW Touareg (26 %), Hyundai Santa Fe (21 %), Land Rover Defender (15 %), Toyota Land Cruiser (8 %), Kia Sorento (8 %), Ford Explorer (4 %), Ford Edge (7 %), SsangYong Rexton (6 %) und Jeep Grand Cherokee (6 %).
Wie fällt das erste Fazit aus?
Sehr großer Familienfreund und Freizeitbegleiter mit komfortablem Hybrid-Fahrgefühl – eine spannende Toyota-Neuheit für Europa.
Eine der Strategien von Toyota ist es, komplette Ausstattungen in gut überschaubaren Abstufungen zu liefern - ohne kompliziertes und aufwendig zu überblickendes Programm an Extras. Im Falle des Highlanders sind das "Active", "Style" und "VIP".
Bereits in der Einstiegsversion bedeutet das umfassende Bestückung. Die reicht von Dreizonen-Klimaanlage über Sitzheizung auf den vorderen Plätzen über Parabol-LED-Scheinwerfer und Rückfahrkamera bis zu einem vollständigen Digital-Konvolut: TFT-Kombiinstrument (sieben Zoll), Multimediasystem-Touchdisplay (acht Zoll), Smartphone-Integration. Die Sicherheitshelfer sind unter "Toyota Safety Sense" zusammengefasst. Dazu gehören neben Notbremassistent auch Lichtautomatik, adaptiver Tempomat und Spurwechsel-Unterstützer.
Die gefahrene Top-Version bietet darüber hinaus unter anderem LED-Projektionslicht, Head Up-Display, virtuellen Innenspiegel, Ledermöbel, in der ersten Reihe beheizt und belüftet, Heizung für Lenkrad für die Außensitze im Fond, E-Heckklappe (Kickbedienung), Rundum-Parksensoren, 360-Grad-Kamera, Premium-Soundsystem und 20-Zoll-Räder. Der taktile Multimedia-Bildschirm inklusive Navigationssystem misst 12,3 Zoll. Der Umgang mit den teils digitalen, teils analogen Steuerungselementen ist glasklar durchschaubar. Das Head Up-Display liefert nicht zu viele und nicht zu wenige Informationen.
Wann startet der Highlander in Österreich? Wie viel kostet er? Wer sind die Konkurrenten?
Die Markteinführung ist für März angekündigt. Der Einstiegspreis liegt bei 57.990 Euro. Die Top-Version kommt auf 69.990 Euro. Der Importeur rechnet mit einem Ausstattungsmix von zehn Prozent "Active", sechzig Prozent "Style" und dreißig Prozent "VIP". Angepeilt wird ein Segmentsanteil von rund zehn Prozent. Die Hauptmitbewerber, mit Marktanteil per November 2020: VW Touareg (26 %), Hyundai Santa Fe (21 %), Land Rover Defender (15 %), Toyota Land Cruiser (8 %), Kia Sorento (8 %), Ford Explorer (4 %), Ford Edge (7 %), SsangYong Rexton (6 %) und Jeep Grand Cherokee (6 %).
Wie fällt das erste Fazit aus?
Sehr großer Familienfreund und Freizeitbegleiter mit komfortablem Hybrid-Fahrgefühl – eine spannende Toyota-Neuheit für Europa.
Das entspannte Gleiten kann durchaus recht flott vonstatten gehen. Höchst dezent ist das (Innen-)Geräuschniveau.