10 JAHRE SEIT DEM ERSTEN SIEG
Auf den Spuren von Sebastian Vettel
Alle fünf? Sebastian Vettel könnte zum fünften Mal Weltmeister in der Formel 1 werden. Was man über den ewig unterschätzten Deutschen wissen sollte - und was ihn stark macht. Und wie er seinen ersten Formel-1-Sieg feierte - vor zehn Jahren in Monza.
01.09.2018Fotos: Ferrari, Red Bull Contentpool
Sebastian Vettel kann heuer den großen Juan Manuel Fangio einholen. Und bald vielleicht sogar Michael Schumacher.
Bis heute wird der Deutsche, mittlerweile 31 und im selben Jahr wie die anderen Sport-Ikonen Messi und Djokovic geboren, von vielen unterschätzt. Doch das kann sich bald ändern. Wenn er heuer die knapp ein halbes Jahrzehnt währende Dominanz von Mercedes beendet - und selbst zum ersten Mal in einem Ferrari Weltmeister wird, ist es der erste Fahrer-Titel für das Team aus Maranello seit elf (!) Jahren.
Und das zehn Jahre nach seinem legendären Sieg in Monza, seinem ersten und dem bislang einzigen von Toro Rosso. Wahrscheinlich neben dem Triumph von Pastor Maldonado 2012 in Barcelona die größte Sensation des Jahrhunderts, aber im Fall von Vettel definitiv kein Zufall.
Zum zehnjährigen Jubiläum als Grand-Prix-Sieger: zehn schnelle Fakten über den Deutschen.
Bis heute wird der Deutsche, mittlerweile 31 und im selben Jahr wie die anderen Sport-Ikonen Messi und Djokovic geboren, von vielen unterschätzt. Doch das kann sich bald ändern. Wenn er heuer die knapp ein halbes Jahrzehnt währende Dominanz von Mercedes beendet - und selbst zum ersten Mal in einem Ferrari Weltmeister wird, ist es der erste Fahrer-Titel für das Team aus Maranello seit elf (!) Jahren.
Und das zehn Jahre nach seinem legendären Sieg in Monza, seinem ersten und dem bislang einzigen von Toro Rosso. Wahrscheinlich neben dem Triumph von Pastor Maldonado 2012 in Barcelona die größte Sensation des Jahrhunderts, aber im Fall von Vettel definitiv kein Zufall.
Zum zehnjährigen Jubiläum als Grand-Prix-Sieger: zehn schnelle Fakten über den Deutschen.
Vettel 2008 als Rebell und Straßenkämpfer? Ja, aber nicht im Untergrund, sondern auf der Rennstrecke.
1. Vettel ist erblich vorbelastet.
Sein Vater fuhr 13 Jahre lang Bergrennen, meist in einem Porsche. Die Familie gilt als bescheiden, der Vater ist Dachdecker. 7.000 Mark (rund 3.580 Euro) investierte die Familie in das erste Rennkart. Danach wurden zehn Jahre lang alle Urlaube der Kart-Karriere von Sebastian geopfert. Die Geschwister (zwei Schwestern, ein Bruder) kamen immer mit.
2. Vettel galt früh als der neue Schumacher.
Spätestens als er in der Formel BMW 18 von 20 Rennen gewann, galt der Deutsche als "neuer Schumacher". Das erzählte uns Gerhard Berger weitsichtig schon 2004 - aufmerksam gemacht hatte ihn übrigens der echte Schumacher: "Michael redete schon von Vettel, als der noch Kart fuhr."
3. Im ersten Training gab es eine Bestzeit und eine Strafe
Skurill: In seinem allerersten offiziellen Training als Freitagsfahrer von BMW Sauber 2006 in Istanbul stellte er gleich eine Bestzeit auf - zugleich aber musste er 1.000 Dollar Strafe zahlen, weil er schon beim ersten Rausfahren zu schnell durch die Box gefahren war.
4. Sein Debüt verdankt er einem der spektakulärsten Unfälle aller Zeiten.
Robert Kubica konnte wegen seines schweren Crashs in Montreal 2007 eine Woche später in Indianapolis nicht starten, deshalb musste sich BMW Sauber zwischen den beiden gleichrangigen Ersatzfahrern Timo Glock und Sebastian Vettel entscheiden. Die Wahl fiel auf den jüngeren Vettel. Heute sind die beiden enge Freunde, Vettel besucht Glock immer wieder bei dessen DTM-Rennen.
5. Dietrich Mateschitz persönlich holte ihn zu Red Bull zurück - und setzte ihn in den Toro Rosso.
Trotzdem war man bei BMW nach Rang 8 im ersten Rennen skeptisch. Als Gerhard Berger und Franz Tost mit ihren Piloten bei Toro Rosso nicht zufrieden waren und einen neuen Piloten wollten, war es Dietrich Mateschitz persönlich, der Vettel als Ersatz vorschlug - wie Gerhard Berger im Gespräch mit motorprofis.at erzählt. BMW akzeptierte den Deal, "weil die Sauber-Leute bei BMW ihn nicht wirklich wollten", wie sich Franz Tost erinnert. Ein teurer Irrtum.
Sein Vater fuhr 13 Jahre lang Bergrennen, meist in einem Porsche. Die Familie gilt als bescheiden, der Vater ist Dachdecker. 7.000 Mark (rund 3.580 Euro) investierte die Familie in das erste Rennkart. Danach wurden zehn Jahre lang alle Urlaube der Kart-Karriere von Sebastian geopfert. Die Geschwister (zwei Schwestern, ein Bruder) kamen immer mit.
2. Vettel galt früh als der neue Schumacher.
Spätestens als er in der Formel BMW 18 von 20 Rennen gewann, galt der Deutsche als "neuer Schumacher". Das erzählte uns Gerhard Berger weitsichtig schon 2004 - aufmerksam gemacht hatte ihn übrigens der echte Schumacher: "Michael redete schon von Vettel, als der noch Kart fuhr."
3. Im ersten Training gab es eine Bestzeit und eine Strafe
Skurill: In seinem allerersten offiziellen Training als Freitagsfahrer von BMW Sauber 2006 in Istanbul stellte er gleich eine Bestzeit auf - zugleich aber musste er 1.000 Dollar Strafe zahlen, weil er schon beim ersten Rausfahren zu schnell durch die Box gefahren war.
4. Sein Debüt verdankt er einem der spektakulärsten Unfälle aller Zeiten.
Robert Kubica konnte wegen seines schweren Crashs in Montreal 2007 eine Woche später in Indianapolis nicht starten, deshalb musste sich BMW Sauber zwischen den beiden gleichrangigen Ersatzfahrern Timo Glock und Sebastian Vettel entscheiden. Die Wahl fiel auf den jüngeren Vettel. Heute sind die beiden enge Freunde, Vettel besucht Glock immer wieder bei dessen DTM-Rennen.
5. Dietrich Mateschitz persönlich holte ihn zu Red Bull zurück - und setzte ihn in den Toro Rosso.
Trotzdem war man bei BMW nach Rang 8 im ersten Rennen skeptisch. Als Gerhard Berger und Franz Tost mit ihren Piloten bei Toro Rosso nicht zufrieden waren und einen neuen Piloten wollten, war es Dietrich Mateschitz persönlich, der Vettel als Ersatz vorschlug - wie Gerhard Berger im Gespräch mit motorprofis.at erzählt. BMW akzeptierte den Deal, "weil die Sauber-Leute bei BMW ihn nicht wirklich wollten", wie sich Franz Tost erinnert. Ein teurer Irrtum.
Spielberg spielt in Vettels Karriere eine große Rolle.
Hamilton & Vettel: Die Besten ihrer Generation.
6. Zu seinem ersten Sieg fuhr er in einem österreichischen Auto - einem KTM X-Bow!
Bei Toro Rosso schlug Vettel sofort ein. "Nach dem ersten Test mit Vettel sahen wir, wie gut der ist", einnert sich Berger. Ein Jahr später - von nunmehr genau zehn Jahren - raste er in Monza im Toro-Rosso im strömenden Regen bei schwierigsten Bedingungen erst zur Pole-Position und dann zum Sieg. Nach Monza selbst war er übrigens mit einem KTM X-Bow gefahren, den er am Weg nach Italien bei Heinz Kinigadner im Zillertal ausgeborgt hatte.
7. Vettel verbringt gerne Zeit in Österreich.
Seinen ersten Test in einem richtigen Rennwagen hatte er in einem Formel König im Mai 2001 in Spielberg, unter der Führung von Gustl Auinger. In den zwei Tagen war er auf Anhieb schnell. Später, als Formel-1-Pilot besuchte er oft Helmut Marko in dessen Büro in der Grazer Sackstraße - und schaute am Rückweg immer wieder gerne am Red Bull Ring vorbei. Nicht ohne bei passender Gelegenheit noch die eine oder andere schnelle Runde auf der Rennstrecke zum Spaß zu drehen.
8. Sebastian ist der diskreteste Sport-Superstar der Welt.
Keine Social-Media-Auftritte, kein Satz über das Privatleben. Vettel der mit seiner Langzeit-Freundin und den beiden gemeinsamen Töchtern in der Schweiz lebt, führt ein sehr zurückgezogenes Leben. Hanna, seine Partnerin, meidet das Schweinwerferlicht, es gibt nur drei, vier Paparazzi-Bilder von ihr.
Nur einmal fiel sie in der Öffentlichkeit auf - im Zuge einer höchst liebenswerten Geschichte. Ohne grosses Aufsehen besuchte sie mit Sebastian heuer am Hahnenkamm-Wochenende eine Party in Kitzbühel. Als heftiger Schneefall einsetzte und ihr Schuhwerk definitiv nicht wintertauglich war, zog Vettel seine Schuhe aus und lieh sie seiner Freundin, während er selbst ohne Schuhe durch den Schnee ging. Eine Geschichte, die mehr über die Beziehung der beiden sagt, als 1000 schöngefärbte Homestories, wie sie andere machen.
9. Auch sein Bruder fährt Rennen.
Fabian bestreitet heuer - wie motorprofis.at exklusiv berichtet hatte - den Lamborghini Super Trofeo Cup. Gut möglich, dass er 2019 in die Blancpain-Serie oder in das ADAC GT Masters aufsteigt. Erste Tests für das Knittelfelder GRT-Grasser-Team hat er bereits absolviert.
10. Vettel ist wieder bei "Red Bull".
Wie kürzlich auf motorprofis.at enthüllt, trinkt Sebastian wieder öffentlich "Red Bull". Seine auffällig unaufällige Art, eine Dose in Spielberg mit aufs Podium zu nehmen, lässt vermuten, dass es wieder eine enge Kooperation zwischen dem vierfachen Weltmeister und dem Konzern in Fuschl gibt. Viele dort drücken ihm im WM-Duell gegen Hamilton die Daumen - geht es doch auch darum, wer von den beiden den fünften Titel holt.
Bei Toro Rosso schlug Vettel sofort ein. "Nach dem ersten Test mit Vettel sahen wir, wie gut der ist", einnert sich Berger. Ein Jahr später - von nunmehr genau zehn Jahren - raste er in Monza im Toro-Rosso im strömenden Regen bei schwierigsten Bedingungen erst zur Pole-Position und dann zum Sieg. Nach Monza selbst war er übrigens mit einem KTM X-Bow gefahren, den er am Weg nach Italien bei Heinz Kinigadner im Zillertal ausgeborgt hatte.
7. Vettel verbringt gerne Zeit in Österreich.
Seinen ersten Test in einem richtigen Rennwagen hatte er in einem Formel König im Mai 2001 in Spielberg, unter der Führung von Gustl Auinger. In den zwei Tagen war er auf Anhieb schnell. Später, als Formel-1-Pilot besuchte er oft Helmut Marko in dessen Büro in der Grazer Sackstraße - und schaute am Rückweg immer wieder gerne am Red Bull Ring vorbei. Nicht ohne bei passender Gelegenheit noch die eine oder andere schnelle Runde auf der Rennstrecke zum Spaß zu drehen.
8. Sebastian ist der diskreteste Sport-Superstar der Welt.
Keine Social-Media-Auftritte, kein Satz über das Privatleben. Vettel der mit seiner Langzeit-Freundin und den beiden gemeinsamen Töchtern in der Schweiz lebt, führt ein sehr zurückgezogenes Leben. Hanna, seine Partnerin, meidet das Schweinwerferlicht, es gibt nur drei, vier Paparazzi-Bilder von ihr.
Nur einmal fiel sie in der Öffentlichkeit auf - im Zuge einer höchst liebenswerten Geschichte. Ohne grosses Aufsehen besuchte sie mit Sebastian heuer am Hahnenkamm-Wochenende eine Party in Kitzbühel. Als heftiger Schneefall einsetzte und ihr Schuhwerk definitiv nicht wintertauglich war, zog Vettel seine Schuhe aus und lieh sie seiner Freundin, während er selbst ohne Schuhe durch den Schnee ging. Eine Geschichte, die mehr über die Beziehung der beiden sagt, als 1000 schöngefärbte Homestories, wie sie andere machen.
9. Auch sein Bruder fährt Rennen.
Fabian bestreitet heuer - wie motorprofis.at exklusiv berichtet hatte - den Lamborghini Super Trofeo Cup. Gut möglich, dass er 2019 in die Blancpain-Serie oder in das ADAC GT Masters aufsteigt. Erste Tests für das Knittelfelder GRT-Grasser-Team hat er bereits absolviert.
10. Vettel ist wieder bei "Red Bull".
Wie kürzlich auf motorprofis.at enthüllt, trinkt Sebastian wieder öffentlich "Red Bull". Seine auffällig unaufällige Art, eine Dose in Spielberg mit aufs Podium zu nehmen, lässt vermuten, dass es wieder eine enge Kooperation zwischen dem vierfachen Weltmeister und dem Konzern in Fuschl gibt. Viele dort drücken ihm im WM-Duell gegen Hamilton die Daumen - geht es doch auch darum, wer von den beiden den fünften Titel holt.
Ein Deutscher soll Italien Selbstvertrauen geben: Vettel gibt bei Ferrari stets die Richtung vor.
Vettel 2018 kurvt....
...jubelt im Namen Ferraris...
...und lacht am Ende. Vielleicht.
Diese Podest-Aufstellung liebt der Finnen-Fan...
...und für seine Fans ist an der Rennstrecke gerne da.
Eine Sternstunde für die ganze Formel 1: Vettel siegt 2008 im austro-italienischen Underdog-Team Toro Rosso.