RAIMUND BAUMSCHLAGER 60
Baumschlager, die Legende
Raimund Baumschlager ist 60. Er ist der erfolgreichste Rallye-Pilot in der Geschichte der österreichischen Staatsmeisterschaft. Und eine Inspiration: Weil er nach einem unfassbaren Schickssalschlag sein Leben in die Hand nahm, weitermachte – und sich (fast) alle seine Träume erfüllt hat. Der Weg einer Legende.
24.11.2019Fotos: Red Bull Contentpool, Daniel Fessl
Mundl Baumschlager, geboren am 25. November 1959, ist 60.
Sein Karriere-Heft ist voll mit Superlativen.
- 14-facher österreichischer Rallye-Staatsmeister. Keiner holte mehr Titel.
- Bei WM-Läufen wurde er unter anderem Fünfter in Korsika (1990) und Sechster bei der Safari-Rallye 1998. 2001 wurde er Zweiter der Deutschland Rallye, unmittelbar vor Weltmeister Marcus Grönholm.
- Er fuhr den 24-Stunden Weltrekord, und das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit (!) von 323 km/h.
Und Mundl ist erfolgreicher Unternehmer, der mit seiner Firma BRR (die er sich eine Zeitlang mit seinem Ex-Piloten Toto Woff teilte) unter anderem zahlreiche Rallye-Einsätze in aller Welt leitet, und die im Moment maßgeblichen Anteil an der Karriere von Vizemeister Julian Wagner hat. Dieser wiederum schwärmt von seinem Mentor: "Raimund ist einer, der dir Dinge unglaublich gut vermitteln kann und enorm hilfsbereit ist."
In einem berührenden Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" hat Mundl einmal erzählt, dass er eines nicht kann: Streiten. "Da geh ich einfach weg, das halte ich nicht aus."
Hinter dieser Aussage verbirgt sich die Tragödie seines Lebens. Er war 21, als er an einem Freitag, dem 13. im Jahr 1982 seine Eltern im Schlafzimmer fand. Der Vater hatte die Mutter erschossen und starb selbst Stunden danach, an dem Schuß, den er danach auf sich selbst gerichtet hatte.
Baumschlager verließ gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, um den er sich kümmerte, das Haus und zog in eine kleine, finstere Wohnung. Er hat sich nach diesem unfassbaren Ereignis ins Leben zurückgekämpft und seinen Weg gemacht, als Mensch (er ist verheiratet und Vater einer Tochter), als Sportler (mit den erwähnten beeindruckenden Erfolgen), als erfolgreicher Unternehmer.
Als Inspiration für viele Menschen, die ein Trauma bewältigen müssen.
Nun wächst der immer freundliche und zuvorkommende Mundl in eine neue Rolle hinein, die gut zu ihm passt – in die des Mentors. Julian Wagner wird massiv und erfolgreich gefördert. Zuletzt ist Raimund, der vor zwei Jahren den schwersten Unfall seiner Karriere hatte und der dabei Wirbelverletzungen erlitt, wieder die Rallye W4 im Waldviertel gefahren, um Wagner im Titelrennen zu unterstützen. Der schied zwar mit einem Getriebeschaden aus, Baumschlager aber zeigte, dass er es immer noch drauf hat. Er wurde Dritter.
Ob er noch das eine oder andere Mal das Steuer übernimmt, ist noch nicht bekannt. In der Rallye-Szene wird der langjährige Werksfahrer von Volkswagen, der sechs Mal mit Mitsubishi Meister wurde und nun auf Skoda setzt, aber noch viele Spuren hinterlassen.
Und diese auch im Schnee seiner Heimatregion bei Rosenau, die er nie verlassen hat. Dort wo er am liebsten im Wald arbeitet (auch gemeinsam mit seinem engen Freund Hannes Trinkl), und die Ruhe und die Natur genießt.
Eigentlich hätte er Bauer werden sollen, doch seine Eltern verloren den für ihn bestimmten Hof bei einem Prozess gegen seine Stief-Großvater und so hat sich der Traum zerschlagen. Er wurde durch einen anderen ersetzt, der ihn zu einer Ikone seines Sports gemacht hat. Durch den Traum, Rallye-Fahrer zu werden. Ein Rekord-Rallye-Fahrer, um genau zu sein.
Alles Gute, Mundl!
Sein Karriere-Heft ist voll mit Superlativen.
- 14-facher österreichischer Rallye-Staatsmeister. Keiner holte mehr Titel.
- Bei WM-Läufen wurde er unter anderem Fünfter in Korsika (1990) und Sechster bei der Safari-Rallye 1998. 2001 wurde er Zweiter der Deutschland Rallye, unmittelbar vor Weltmeister Marcus Grönholm.
- Er fuhr den 24-Stunden Weltrekord, und das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit (!) von 323 km/h.
Und Mundl ist erfolgreicher Unternehmer, der mit seiner Firma BRR (die er sich eine Zeitlang mit seinem Ex-Piloten Toto Woff teilte) unter anderem zahlreiche Rallye-Einsätze in aller Welt leitet, und die im Moment maßgeblichen Anteil an der Karriere von Vizemeister Julian Wagner hat. Dieser wiederum schwärmt von seinem Mentor: "Raimund ist einer, der dir Dinge unglaublich gut vermitteln kann und enorm hilfsbereit ist."
In einem berührenden Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" hat Mundl einmal erzählt, dass er eines nicht kann: Streiten. "Da geh ich einfach weg, das halte ich nicht aus."
Hinter dieser Aussage verbirgt sich die Tragödie seines Lebens. Er war 21, als er an einem Freitag, dem 13. im Jahr 1982 seine Eltern im Schlafzimmer fand. Der Vater hatte die Mutter erschossen und starb selbst Stunden danach, an dem Schuß, den er danach auf sich selbst gerichtet hatte.
Baumschlager verließ gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, um den er sich kümmerte, das Haus und zog in eine kleine, finstere Wohnung. Er hat sich nach diesem unfassbaren Ereignis ins Leben zurückgekämpft und seinen Weg gemacht, als Mensch (er ist verheiratet und Vater einer Tochter), als Sportler (mit den erwähnten beeindruckenden Erfolgen), als erfolgreicher Unternehmer.
Als Inspiration für viele Menschen, die ein Trauma bewältigen müssen.
Nun wächst der immer freundliche und zuvorkommende Mundl in eine neue Rolle hinein, die gut zu ihm passt – in die des Mentors. Julian Wagner wird massiv und erfolgreich gefördert. Zuletzt ist Raimund, der vor zwei Jahren den schwersten Unfall seiner Karriere hatte und der dabei Wirbelverletzungen erlitt, wieder die Rallye W4 im Waldviertel gefahren, um Wagner im Titelrennen zu unterstützen. Der schied zwar mit einem Getriebeschaden aus, Baumschlager aber zeigte, dass er es immer noch drauf hat. Er wurde Dritter.
Ob er noch das eine oder andere Mal das Steuer übernimmt, ist noch nicht bekannt. In der Rallye-Szene wird der langjährige Werksfahrer von Volkswagen, der sechs Mal mit Mitsubishi Meister wurde und nun auf Skoda setzt, aber noch viele Spuren hinterlassen.
Und diese auch im Schnee seiner Heimatregion bei Rosenau, die er nie verlassen hat. Dort wo er am liebsten im Wald arbeitet (auch gemeinsam mit seinem engen Freund Hannes Trinkl), und die Ruhe und die Natur genießt.
Eigentlich hätte er Bauer werden sollen, doch seine Eltern verloren den für ihn bestimmten Hof bei einem Prozess gegen seine Stief-Großvater und so hat sich der Traum zerschlagen. Er wurde durch einen anderen ersetzt, der ihn zu einer Ikone seines Sports gemacht hat. Durch den Traum, Rallye-Fahrer zu werden. Ein Rekord-Rallye-Fahrer, um genau zu sein.
Alles Gute, Mundl!
Als Teil der Servus-TV-Speedgang ist Mundl auf Du und Du mit Loeb, Sainz, Coulthard, Kinigadner, Webber & Co..
In Schräglage: Baumschlager kam mit allen Situationen im Leben zurecht – und wurde zum doppelten Weltrekordler.
Auf Schnee, Schotter oder Asphalt: Die österreichischen Rallyes sind seit Jahrzehnten in seiner Hand.
Am Steuer: Seit 1982 ist Baumschlager, der eigentlich Bauer werden sollte, in den Cockpits dieser Welt zuhause.
Die Zukunft: Als Fahrer ist er nur mehr selten aktiv (zuletzt im Waldviertel) als Mentor ist er vor für Julian Wagner eine große Stütze.