LUCAS AUER: FORMEL-E-TEST
Auer über sein Debüt in der Formel E
Sechs Jahre lang waren Österreicher (mit Austro-Lizenz) fahrerisch in der ABB FIA Formula E nicht vorhanden – und nun geht es ganz schnell.
Wenige Stunden nach der Bekanntgabe von Porsche, dass der Linzer Thomas Preining am 1.März in Marrakesch für die deutsche Edelschmiede den offiziellen Rookie-Test absolvieren wird, ist BMW nachgezogen: Bei den Münchnern wird ihr Kufsteiner DTM-Pilot Lucas Auer die große Chance bekommen im bayrischen Siegerauto, mit dem Alex Sims und Maximillian Günther heuer schon Rennen gewonnen haben, anzutreten.
Beim Rookie-Test bietet BMW i Andretti Motorsport zwei Fahrern die Möglichkeit, den BMW iFE.20 kennenzulernen. "Luggi" wird ebenso seine Premiere am Steuer des vollelektrischen Formelfahrzeugs feiern wie Andretti-Autosport-Fahrer Kyle Kirkwood (USA). Die beiden waren bereits bei BMW Motorsport in München, um sich im Simulator auf ihren Test vorzubereiten.
Auer nutzt die Zeit bis zu den offiziellen DTM-Testfahrten in Monza, wo er vom 16.-18. März zum ersten Mal den BMW M4 DTM intensiv kennenlernen wird, um sich einen ersten Eindruck von der Formel E und dem BMW iFE.20 zu verschaffen. Einen ähnlichen Test hatte zuletzt der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann (GER) absolviert.
Auer, der eben erst von seinem Jahr in der japanischen SuperFormula wieder fix nach Tirol heimgekehrt ist, freut sich: „Natürlich hat für mich die DTM absolute Priorität, und ich kann es kaum erwarten, in Monza das erste Mal im BMW M4 DTM auf die Strecke zu gehen." Aber: „Bis dahin ist der Formel-E-Test eine fantastische Gelegenheit, etwas für mich völlig Neues kennenzulernen. Die Vorbereitung im Simulator hat mich schon sehr neugierig gemacht. Ich bin gespannt, wie sich das Fahrzeug in Marrakesch auf der Strecke anfühlen wird.“
Auer gegenüber motorprofis.at weiter: "Das alles ist für mich zwar ziemliches Neuland, ich hatte aber eine intensive Vorbereitung mit den Ingenieuren und bin echt gespannt, wie sich das Auto dann in Wirklichkeit verhält. Besonders beeindruckend ist, wie viele Knöpfe du am Lenkrad hast und was man da alles verstellen kann. Also das ist alles schon eine besondere Challenge, speziell wenn du nicht jeden Tag mit so einem Fahrzeug unterwegs bist. Aber ich freue mich, es wird sicherlich ein intensiver Test für BMW und es gilt, das im Simulator erprobte umzusetzen."
Der 21-jährige Kirkwood ist in der Saison 2020 neu zu Andretti Autosport gestoßen und wird für die Mannschaft von Teambesitzer Michael Andretti in der nordamerikanischen Indy Lights Serie antreten. „Wie bei Lucas die DTM stehen bei mir die Indy Cars im Moment an erster Stelle, aber die Chance, einmal ein technologisch so hoch entwickeltes Auto wie den BMW iFE.20 zu testen, möchte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen“, sagt Kirkwood. „Im Simulator habe ich schon einen Eindruck davon bekommen, wie komplex das Auto zu fahren ist. Das wird eine große Herausforderung und ich muss viel lernen, aber ich freue mich sehr darauf.“
BMW i Andretti Motorsport führt im Moment die Teamwertung an in der Formel E, Season 6, an. In der Fahrerwertung liegt Alexander Sims auf Platz 2. Sims hat in Saudi Arabien gewonnen, sein Teamkollege Maxi Günther (der selbst einen österreichischen neben einem deutschen Pass hat, da seine Mutter aus dem Kleinwalsertal kommt) gewann das Rennen in Santiago de Chile.
Günther war zuletzt auch auf Werksbesuch bei der voestalpine in Linz, die ja bei den Europa-Events der Formel E mit den voestalpine European Races eine eigene Wertung mit Trophy für den Besten organisiert.