Erster Test: Opel Astra Sports Tourer
In der Verlängerung gewonnen
Mit dem Astra Sports Tourer bespielt Opel ein Segment, dass die Marke vor fast 60 Jahren mitbegründet hat. Jetzt muss der Ur-Enkel des Kadett Caravan erstmals mit Technik aus dem Stellantis-Regal überzeugen. Ob sich die dynamische Linie mit praktischen Talenten und Technik auf Höhe der Zeit mit einem vernünftigen Preis verbinden lässt, erklärt der erste Test.
29.08.2022Fotos: Werk
Gute Body-Maße
Die im Februar präsentierte, neue Astra-Baureihe ergänzt Opel nun um die Kombi-Variante. Caravan war lange der Traditionsname dafür, erst seit 2010 heißen die Rüsselsheimer Rucksack-Varianten Sports Tourer. Dessen Neuauflage stemmt sich in der Länge mit knapp 4,7 Metern schon Richtung Segment-Obergrenze. Insgesamt ist die Komi-Linie proportionierter und eleganter als die des etwas gedrungen wirkenden Hachtchback. Bis zur B-Säule sind beide identisch, dann legt der im Schnitt 40 Kilo schwerere Kombi gegenüber dem Fünftürer beim Radstand um 57 Millimeter zu, beim Heck 211 Millimeter. Die setzt er in mehr Beinfreiheit in Reihe zwei und ordentlich Stauraum um: Den doppelten Boden eingerechnet sind es 608 bis 1635 Liter – etwas mehr als der Ford Focus Turnier, etwas weniger als der Skoda Octavia Kombi. 81 Liter davon büßt man wieder ein, wenn die Wahl auf den Plug In Hybriden fällt.
Die Praxis-Talente
In der Praxis punkten kann der Astra mit der äußerst niedrigen Ladekante von unter 60 Zentimetern – sie nimmt schweren Einkäufen den Schrecken und ist auch hundefreundlich. 12-Volt-Buchse und Fernentriegelung für die im Verhältnis 40:20:40 geteilt umlegbare Rückbank-Lehne sind ebenso selbstverständlich wie die stufenfreie Ladefläche und der extra Stauraum im variablen Boden. Auch hier muss der Plug In-Hybrid aber passen: In seinem fixen Mini-Kellerabteil finden aber immerhin noch die Ladekabel Platz – nach deren Verwendung rund 60 Kilometer lokal emissionsfreies Stromfahren möglich sind.
Welche Ausstattungen werden angeboten?
Das Austattungsangebot ist mit dem des Fünftürers identisch: Die Levels folgen mit Edition und Elegance samt jeweiligen Business-Paketen, sowie GS-Line und Ultimate auch den gleichen Bezeichnungen. Opel deckt mit dieser teilmodularen Abstufung die Interessen von Privat- und Flottenkunden gut ab. Für die 110-PS-Einstiegsmotorisierung endet das Angebot bei Elegance, die GS-Line ist ab den 130-PS-Varianten erhältlich, bei Ultimate ist auch bereits die 8-Gang-Automatik inklusive. Positiv zu vermerken ist, dass Opel sich um die Demokratisierung des Plug-Ins bemüht: Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern ist er beim Astra auch ab der Basisausstattung Edition verfügbar.
Die im Februar präsentierte, neue Astra-Baureihe ergänzt Opel nun um die Kombi-Variante. Caravan war lange der Traditionsname dafür, erst seit 2010 heißen die Rüsselsheimer Rucksack-Varianten Sports Tourer. Dessen Neuauflage stemmt sich in der Länge mit knapp 4,7 Metern schon Richtung Segment-Obergrenze. Insgesamt ist die Komi-Linie proportionierter und eleganter als die des etwas gedrungen wirkenden Hachtchback. Bis zur B-Säule sind beide identisch, dann legt der im Schnitt 40 Kilo schwerere Kombi gegenüber dem Fünftürer beim Radstand um 57 Millimeter zu, beim Heck 211 Millimeter. Die setzt er in mehr Beinfreiheit in Reihe zwei und ordentlich Stauraum um: Den doppelten Boden eingerechnet sind es 608 bis 1635 Liter – etwas mehr als der Ford Focus Turnier, etwas weniger als der Skoda Octavia Kombi. 81 Liter davon büßt man wieder ein, wenn die Wahl auf den Plug In Hybriden fällt.
Die Praxis-Talente
In der Praxis punkten kann der Astra mit der äußerst niedrigen Ladekante von unter 60 Zentimetern – sie nimmt schweren Einkäufen den Schrecken und ist auch hundefreundlich. 12-Volt-Buchse und Fernentriegelung für die im Verhältnis 40:20:40 geteilt umlegbare Rückbank-Lehne sind ebenso selbstverständlich wie die stufenfreie Ladefläche und der extra Stauraum im variablen Boden. Auch hier muss der Plug In-Hybrid aber passen: In seinem fixen Mini-Kellerabteil finden aber immerhin noch die Ladekabel Platz – nach deren Verwendung rund 60 Kilometer lokal emissionsfreies Stromfahren möglich sind.
Welche Ausstattungen werden angeboten?
Das Austattungsangebot ist mit dem des Fünftürers identisch: Die Levels folgen mit Edition und Elegance samt jeweiligen Business-Paketen, sowie GS-Line und Ultimate auch den gleichen Bezeichnungen. Opel deckt mit dieser teilmodularen Abstufung die Interessen von Privat- und Flottenkunden gut ab. Für die 110-PS-Einstiegsmotorisierung endet das Angebot bei Elegance, die GS-Line ist ab den 130-PS-Varianten erhältlich, bei Ultimate ist auch bereits die 8-Gang-Automatik inklusive. Positiv zu vermerken ist, dass Opel sich um die Demokratisierung des Plug-Ins bemüht: Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern ist er beim Astra auch ab der Basisausstattung Edition verfügbar.
Proportioniertes, elegantes Styling, mehr Platz: In der gestreckten Kombivariante wirkt der neue Astra dynamischer und bietet bis zu 1635 Liter Stauraum.
Das Austattungsangebot umfasst Edition, Elegance, GS-Line und Ultimate.
Plug-in-Hybrid ist ab der Basisausstattung verfügbar.
Der neue Sports Tourer stemmt sich in der Länge mit knapp 4,7 Metern schon Richtung Segment-Obergrenze.
Die Antriebsvarianten im Vergleich
Das Motorenangebot besteht wie beim Hatchback aus dem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner zu 110 und 130 PS, dem 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 130 PS und dem Plug-In-Hybrid mit 180 PS Systemleistung. Der Einstiegsmotor ist mit der Aussicht auf artgerechte Kombi-Nutzung mit viel Beladung eventuell nicht die beste Empfehlung. Die 130-PS-Varianten tun sich mit dem Gewichtstemmen schon leichter, besonders der drehmomentstärkere Diesel. Interessant ist der Fahreindruck mit dem Plug-In-Hybrid im Sport Tourer verglichen mit dem im Hatchback: Der längere Radstand nimmt die gegenüber den thermischen Varianten gut 350 Zusatz-Kilos deutlich gelassener und harmonischer auf, die Neigung zum Drängeln Richtung Kurvenäußeres ist mäßiger, auch die größere Heckmasse sorgt hier wohl für ausgewogenere Balance.
Wieviel Opel steckt tatsächlich im Astra Sport Tourer?
Die Außen- und Kofferraummaße verraten es ein wenig: Der Astra ist auch in der Kombi-Variante so gut wie baugleich mit dem Peugeot 308 – sogar so identisch, dass der Opel mit der Typengenehmigung des französischen Bruders unterwegs ist. In den Papieren ist demnach auch Peugeot als Hersteller genannt, obwohl der Astra im traditionellen Marken-Stammhaus in Rüsselsheim vom Band läuft. Das vielfach betonte deutsche Engineering beschränkt sich also auf Innen- und Außendesign. In beiden trifft Opel ziemlich punktgenau die Erwartungen heutiger Kundschaft, ohne die angestammte zu vergrämen – also glatter, moderner Look mit ausreichend identitätsstiftenden Marken-Zitaten. Die wenig löbliche Ausnahmeist das unspirierte Instrumenten-Display – ein dringender Anwärter für eine möglichst umfassende stilistische Auffrischung.
Das Motorenangebot besteht wie beim Hatchback aus dem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner zu 110 und 130 PS, dem 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 130 PS und dem Plug-In-Hybrid mit 180 PS Systemleistung. Der Einstiegsmotor ist mit der Aussicht auf artgerechte Kombi-Nutzung mit viel Beladung eventuell nicht die beste Empfehlung. Die 130-PS-Varianten tun sich mit dem Gewichtstemmen schon leichter, besonders der drehmomentstärkere Diesel. Interessant ist der Fahreindruck mit dem Plug-In-Hybrid im Sport Tourer verglichen mit dem im Hatchback: Der längere Radstand nimmt die gegenüber den thermischen Varianten gut 350 Zusatz-Kilos deutlich gelassener und harmonischer auf, die Neigung zum Drängeln Richtung Kurvenäußeres ist mäßiger, auch die größere Heckmasse sorgt hier wohl für ausgewogenere Balance.
Wieviel Opel steckt tatsächlich im Astra Sport Tourer?
Die Außen- und Kofferraummaße verraten es ein wenig: Der Astra ist auch in der Kombi-Variante so gut wie baugleich mit dem Peugeot 308 – sogar so identisch, dass der Opel mit der Typengenehmigung des französischen Bruders unterwegs ist. In den Papieren ist demnach auch Peugeot als Hersteller genannt, obwohl der Astra im traditionellen Marken-Stammhaus in Rüsselsheim vom Band läuft. Das vielfach betonte deutsche Engineering beschränkt sich also auf Innen- und Außendesign. In beiden trifft Opel ziemlich punktgenau die Erwartungen heutiger Kundschaft, ohne die angestammte zu vergrämen – also glatter, moderner Look mit ausreichend identitätsstiftenden Marken-Zitaten. Die wenig löbliche Ausnahmeist das unspirierte Instrumenten-Display – ein dringender Anwärter für eine möglichst umfassende stilistische Auffrischung.
Die kühle Cockpit-Atmophäre soll die deutsche Ingenieurskunst abbilden.
Die Navigation ist bereits ab dem zweiten Ausstattungslevel serienmäßig.
Automatik: Option beim stärkeren Benziner, Serie beim Plug-In-Hybrid.
Die im Verhältnis 40:20:40 umlegbare Rückbank-Lehne gehört zu den Kombi-Talenten des Astra Sports Tourers.
Ergo-Komfortsitze mit AGR-Siegel sind bereits …
… ab dem Business-Paket zur Basis-Ausstattung inklusive.
Gibt sich die Kante: Mit unter 60 Zentimeter Ladekante und 185 Zentimeter Ladelänge ist der Astra Sports Tourer ein guter Partner für schwere Einkäufe.
Was kostet der Raum-Mehrwert?
Auch hier bleibt Opel seiner Tradition als Marke mit Rücksicht auf das Kunden-Börsel treu: Gegenüber dem gleich ausgestatteten Hatchback kommt der Sports Tourer mit 1.500 Euro Aufpreis aus und startet ab 25.449 Euro. Auch im Vergleich zum schon angesprochenen, sehr nahen Verwandten Peugeot 308 SW bleibt der Astra bodenständig: Für das französische Pendant sind ansehnliche 3.150 Euro mehr fällig. Beim Plug In Hybrid beginnen die Astra Sports Tourer-Tarife bei 36.909 Euro. Die sportliche GS-Line startet ab 30.989 Euro, für den überkompletten Ultimate sind ab 38.359 Euro einzuplanen. Ergonomische Sitze mit AGR-Gütesiegel sind ab der Edition Business serienmäßig an Bord, Navigation bereits ab dem zweiten Ausstattungslevel Elegance mit Business-Zusatz inklusive.
Fazit
Mit dem Sports Tourer bietet Opel einen Kombi mit dynamischer Linie und vielen praktischen Talenten auf Höhe der Zeit zum vernünftigen Preis. Beim Leistungsspektrum bleibt er eher im unaufgeregten Bereich, nur in der Plug In-Variante ist mit 180 PS auch angemessen Pfeffer drin. In der punktet er dank mehr Radstand auch mit deutlich harmonischerer Fahrbalance als der Hatchback-Bruder.
Auch hier bleibt Opel seiner Tradition als Marke mit Rücksicht auf das Kunden-Börsel treu: Gegenüber dem gleich ausgestatteten Hatchback kommt der Sports Tourer mit 1.500 Euro Aufpreis aus und startet ab 25.449 Euro. Auch im Vergleich zum schon angesprochenen, sehr nahen Verwandten Peugeot 308 SW bleibt der Astra bodenständig: Für das französische Pendant sind ansehnliche 3.150 Euro mehr fällig. Beim Plug In Hybrid beginnen die Astra Sports Tourer-Tarife bei 36.909 Euro. Die sportliche GS-Line startet ab 30.989 Euro, für den überkompletten Ultimate sind ab 38.359 Euro einzuplanen. Ergonomische Sitze mit AGR-Gütesiegel sind ab der Edition Business serienmäßig an Bord, Navigation bereits ab dem zweiten Ausstattungslevel Elegance mit Business-Zusatz inklusive.
Fazit
Mit dem Sports Tourer bietet Opel einen Kombi mit dynamischer Linie und vielen praktischen Talenten auf Höhe der Zeit zum vernünftigen Preis. Beim Leistungsspektrum bleibt er eher im unaufgeregten Bereich, nur in der Plug In-Variante ist mit 180 PS auch angemessen Pfeffer drin. In der punktet er dank mehr Radstand auch mit deutlich harmonischerer Fahrbalance als der Hatchback-Bruder.
Fazit von Motorprofis-Tester Stefan Pabeschitz: „Mit dem Sports Tourer bietet Opel einen Kombi mit dynamischer Linie und vielen praktischen Talenten auf Höhe der Zeit zum vernünftigen Preis."
DATEN & FAKTEN
Opel Astra Sports Tourer
(August 2022)Preis
ab 25.449 Euro.Antrieb
1,2 Turbo 110: 3-Zylinder-Turbo-Benzinmotor, 1.199 ccm, 110 PS, 205 Nm // 1,2 Turbo 130: 3-Zylinder-Turbo-Benzinmotor, 1.199 ccm, 130 PS, 230 Nm // 1,5 Diesel: 4-Zylinder-Turbo-Dieselmotor, 1.499 ccm, 130 PS, 300 Nm // Plug In 180: Plug-in-Hybridantrieb mit 4-Zylinder-Turbo-Benzinmotor (150 PS), E-Motor (110 PS) und Lithium-Ionen-Batterie (12,4 kWh), Systemleistung 180 PS // 1,2 Turbo 110 nur mit 6-Gang Schaltgetriebe, 1,2 Turbo 130 optional auch mit 8-Gang-Automatik, Plug In 180 nur mit 8-Gang-Automatik.Alle Varianten mit Frontantrieb.