STEFANO DOMENICALI
Der Formel-1-Boss im Interview
Stefano Domenicali ist der neue Chef der Formel 1. Der ehemalige Boss von Ferrari (Formel-1-Teamchef von 2008 bis 2014) und Lamborghini (CEO) ist erst der dritte Gesamt-Chef der Formel 1. Noch sind Interviews mit ihm in seiner neuen Rolle rar – Servus-TV-Moderatorin Andrea Schlager interviewte Stefano Domenicali nun für "Sport und Talk". Was der Wahl-Südtiroler über die Formel 1 2021, Verstappen und die Zukunft des Sport denkt.
24.03.2021Fotos: Servus TV, Andrea M. Schlager Instagram, Ferrari
Ciao Stefano! Wo befinden Sie sich gerade?
STEFANO DOMENICALI: Ich bin in Bahrain und warte auf den Grand-Prix-Start am kommenden Wochenende. Ich bin nach den Tests hier geblieben und hatte noch ein paar Meetings. Diese Region wird ohnehin immer wichtiger für die Formel 1. Ich freue mich sehr auf den Saisonauftakt. Vor allem nach diesen Tests wird es richtig spannend, denke ich.
Sie sind in einer neuen Position, erst der Dritte überhaupt in diesem Job und treten in die Fußstapfen des legendären Bernie Ecclestone. Hätten Sie sich dies je erträumen lassen?
Um ehrlich zu sein, nein. Es ist eine große Verantwortung, ein Privileg, eine Ehre. Ich will diesen Job so gut wie nur möglich machen. Ich wurde ja in Imola geboren, bin schon mein ganzes Leben lang von Autos und Motorrädern umgeben und liebe den Motorsport von ganzem Herzen. Die Amtszeit von Bernie Ecclestone war unglaublich. Er hat das Business in eine neue Dimension geführt. Danach haben Liberty und Chase Carey die Formel 1 übernommen. Ich habe jetzt die große Verantwortung dafür, was geschieht und was getan wird, um die Formel 1 auf das nächste Level zu heben.
Welche Hauptpunkte haben sie auf ihrer To-Do-Liste? Welche Schritte müssen getan werden? Was muss sich ändern?
Die letzten Jahre hat sich ja bereits viel verändert. Zunächst müssen wir schauen, dass wir diese Saison überhaupt durchziehen können. Während einer Pandemie gibt es keine Sicherheiten. Auch für uns ist es nicht selbstverständlich, Rennen abhalten zu können. Wir haben heuer 23 Events, die höchste Anzahl in der Geschichte der Formel 1. In Bahrain starten zu können, ist schon einmal gut.
Bei den nächsten Stopps müssen wir uns von Fall zu Fall ansehen, wie es gerade um die Pandemie in der Welt steht. Hoffentlich geht es mit den Impfungen voran, um einer guten Zukunft entgegenblicken zu können. Das ist die oberste Priorität in diesem Jahr. Andererseits müssen wir uns auch darauf fokussieren, was wir tun können, um in Zusammenarbeit mit den TV-Stationen noch mehr Menschen zu erreichen. Wir wollen vor allem auch junge Menschen begeistern.
Und dann haben wir noch die große Herausforderung mit den neuen Regeln, die wir gemeinsam mit den Teams erarbeiten. Viele aufregende Dinge kommen auf uns zu. Es wird eine super Zeit für die Formel 1. Zuletzt stand der Sport auch in den Negativ-Schlagzeilen. Aber die Formel 1 befindet sich in einer hervorragenden Lage, was die Zuseherzahlen betrifft. Wir reden schließlich über eine der wichtigsten und größten Sportarten der Welt.
Nach Bahrain kommt die WM direkt nach Europa. Glauben Sie zum jetzigen Zeitpunkt, dass all diese Klassiker wie etwa Monaco stattfinden? Vielleicht sogar mit Zuschauern vor Ort?
Das ist unsere große Hoffnung. Wir müssen natürlich sicherstellen, dass die Fahrer geschützt werden, dass innerhalb der Teams gut getestet wird, dass wir einfach unserem Geschäft nachgehen können. Und wir müssen die Vorgaben der Regierungen in den einzelnen Ländern und Austragungsorten respektieren.
Und wenn wir grünes Licht bekommen, müssen wir bereit sein – vor allem, wenn wieder Fans zugelassen sind und es um deren Sicherheit geht. Am Ende des Tages vermissen wir ja alle das Publikum an der Strecke. Sobald es möglich ist, bin ich mir sicher, dass die Menschen auf der ganzen Welt die Rennstrecken wieder besuchen und ihre Teams unterstützen.
Werfen wir einen Blick auf die Fahreraufstellung. Es gibt große Rückkehrer wie Fernando Alonso, Sebastian Vettel ist auch noch da, Lewis Hamilton hat verlängert und dann wären da noch die jungen Wilden wie Lando Norris und Mick Schumacher – der ganz große Name...
...und wir haben noch einen Max Verstappen und einen Sergio Pérez – ein richtig tolles Fahrer-Line-up. Ich bin mir sicher, dass sie sich harte Kämpfe auf der Strecke liefern werden. Und wir haben gesehen, dass Red Bull wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Wir hoffen, dass das Fahrerfeld in diesem Jahr dicht beisammen bleibt, damit es zu einem harten Kampf um die Weltmeisterschaft kommt.
Sie waren jahrelang Teamchef und haben die Testfahrten vor einer Woche ganz genau verfolgt. Wie lautet ihr Tipp für das erste Rennen in Bahrain?
Ich hoffe auf einen richtig harten Fight, wie wir ihn schon bei den Tests erlebt haben. Und, dass alle Fahrer und Teams ihr Bestes zeigen, damit wir ein spannendes Rennen erleben können.
Andrea Schlager und das Team von Servus TV berichten ab Freitag vom Grand Prix in Bahrain.
Hier die Sendezeiten von Servus TV:
Freitag (26. März):
12:25 Uhr: 1. freies Training LIVE
15:55 Uhr: 2. freies Training LIVE
Samstag (27. März):
12:55 Uhr: 3. freies Training LIVE
15:30 Uhr: Vorbericht
16:00 Uhr: Qualifying LIVE
Sonntag (28. März):
15:30 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
17:00 Uhr: Rennen LIVE
Das "Menschen in Bewegung" mit und über Andrea Schlager lesen Sie hier:
Das Interview von Andrea Schlager mit Stefano Domenicali ist auch in der Mediathek von Servus TV – hier.
STEFANO DOMENICALI: Ich bin in Bahrain und warte auf den Grand-Prix-Start am kommenden Wochenende. Ich bin nach den Tests hier geblieben und hatte noch ein paar Meetings. Diese Region wird ohnehin immer wichtiger für die Formel 1. Ich freue mich sehr auf den Saisonauftakt. Vor allem nach diesen Tests wird es richtig spannend, denke ich.
Sie sind in einer neuen Position, erst der Dritte überhaupt in diesem Job und treten in die Fußstapfen des legendären Bernie Ecclestone. Hätten Sie sich dies je erträumen lassen?
Um ehrlich zu sein, nein. Es ist eine große Verantwortung, ein Privileg, eine Ehre. Ich will diesen Job so gut wie nur möglich machen. Ich wurde ja in Imola geboren, bin schon mein ganzes Leben lang von Autos und Motorrädern umgeben und liebe den Motorsport von ganzem Herzen. Die Amtszeit von Bernie Ecclestone war unglaublich. Er hat das Business in eine neue Dimension geführt. Danach haben Liberty und Chase Carey die Formel 1 übernommen. Ich habe jetzt die große Verantwortung dafür, was geschieht und was getan wird, um die Formel 1 auf das nächste Level zu heben.
Welche Hauptpunkte haben sie auf ihrer To-Do-Liste? Welche Schritte müssen getan werden? Was muss sich ändern?
Die letzten Jahre hat sich ja bereits viel verändert. Zunächst müssen wir schauen, dass wir diese Saison überhaupt durchziehen können. Während einer Pandemie gibt es keine Sicherheiten. Auch für uns ist es nicht selbstverständlich, Rennen abhalten zu können. Wir haben heuer 23 Events, die höchste Anzahl in der Geschichte der Formel 1. In Bahrain starten zu können, ist schon einmal gut.
Bei den nächsten Stopps müssen wir uns von Fall zu Fall ansehen, wie es gerade um die Pandemie in der Welt steht. Hoffentlich geht es mit den Impfungen voran, um einer guten Zukunft entgegenblicken zu können. Das ist die oberste Priorität in diesem Jahr. Andererseits müssen wir uns auch darauf fokussieren, was wir tun können, um in Zusammenarbeit mit den TV-Stationen noch mehr Menschen zu erreichen. Wir wollen vor allem auch junge Menschen begeistern.
Und dann haben wir noch die große Herausforderung mit den neuen Regeln, die wir gemeinsam mit den Teams erarbeiten. Viele aufregende Dinge kommen auf uns zu. Es wird eine super Zeit für die Formel 1. Zuletzt stand der Sport auch in den Negativ-Schlagzeilen. Aber die Formel 1 befindet sich in einer hervorragenden Lage, was die Zuseherzahlen betrifft. Wir reden schließlich über eine der wichtigsten und größten Sportarten der Welt.
Nach Bahrain kommt die WM direkt nach Europa. Glauben Sie zum jetzigen Zeitpunkt, dass all diese Klassiker wie etwa Monaco stattfinden? Vielleicht sogar mit Zuschauern vor Ort?
Das ist unsere große Hoffnung. Wir müssen natürlich sicherstellen, dass die Fahrer geschützt werden, dass innerhalb der Teams gut getestet wird, dass wir einfach unserem Geschäft nachgehen können. Und wir müssen die Vorgaben der Regierungen in den einzelnen Ländern und Austragungsorten respektieren.
Und wenn wir grünes Licht bekommen, müssen wir bereit sein – vor allem, wenn wieder Fans zugelassen sind und es um deren Sicherheit geht. Am Ende des Tages vermissen wir ja alle das Publikum an der Strecke. Sobald es möglich ist, bin ich mir sicher, dass die Menschen auf der ganzen Welt die Rennstrecken wieder besuchen und ihre Teams unterstützen.
Werfen wir einen Blick auf die Fahreraufstellung. Es gibt große Rückkehrer wie Fernando Alonso, Sebastian Vettel ist auch noch da, Lewis Hamilton hat verlängert und dann wären da noch die jungen Wilden wie Lando Norris und Mick Schumacher – der ganz große Name...
...und wir haben noch einen Max Verstappen und einen Sergio Pérez – ein richtig tolles Fahrer-Line-up. Ich bin mir sicher, dass sie sich harte Kämpfe auf der Strecke liefern werden. Und wir haben gesehen, dass Red Bull wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Wir hoffen, dass das Fahrerfeld in diesem Jahr dicht beisammen bleibt, damit es zu einem harten Kampf um die Weltmeisterschaft kommt.
Sie waren jahrelang Teamchef und haben die Testfahrten vor einer Woche ganz genau verfolgt. Wie lautet ihr Tipp für das erste Rennen in Bahrain?
Ich hoffe auf einen richtig harten Fight, wie wir ihn schon bei den Tests erlebt haben. Und, dass alle Fahrer und Teams ihr Bestes zeigen, damit wir ein spannendes Rennen erleben können.
Andrea Schlager und das Team von Servus TV berichten ab Freitag vom Grand Prix in Bahrain.
Hier die Sendezeiten von Servus TV:
Freitag (26. März):
12:25 Uhr: 1. freies Training LIVE
15:55 Uhr: 2. freies Training LIVE
Samstag (27. März):
12:55 Uhr: 3. freies Training LIVE
15:30 Uhr: Vorbericht
16:00 Uhr: Qualifying LIVE
Sonntag (28. März):
15:30 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
17:00 Uhr: Rennen LIVE
Das "Menschen in Bewegung" mit und über Andrea Schlager lesen Sie hier:
Das Interview von Andrea Schlager mit Stefano Domenicali ist auch in der Mediathek von Servus TV – hier.
Das Interview von Andrea Schlager mit Stefano Domenicali kann man auch in der Servus-TV-Mediathek nachsehen.
Stefano Domenicali war Teamchef Ferraris beim bislang letzten WM-Titel der Italiener – der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft 2008.
Das Team von Servus TV berichtet ab Freitag von der Formel-1-Weltmeisterschaft 2021: Gröbl, Hülkenberg, Eng, Schlager & Klien.