INTERVIEW: JAGUAR-FAHRER NELSON PIQUET JR.
Formel 1 ist nur 25 Prozent Fahrer…
Die Formel E boomt nach nur vier Saisonen: Fast alle Autohersteller drängen in die Serie und die Sponsoren stehen Schlange. Unter den Piloten ist Jaguar-Fahrer Nelson Piquet Jr. der Insider: Der frühere F1-Pilot war der erste E-Champion und hat bisher kein Rennen versäumt. Im Interview sagt er, was der Formel E im Vergleich mit der Formel 1 noch fehlt (Speed ist es nicht!), und was die Formel 1 von der Formel E lernen kann.
19.07.2018Fotos: Werk
Sie waren der erste Formel-E-Champion und sind alle Saisonen gefahren. Wie hat sich die Serie in diesen vier Jahren verändert?
Die erste Saison zählte zu 100 Prozent der Fahrer, alle Autos waren gleich. Jetzt ist es 50 Prozent Fahrer, 50 Prozent Auto. Formel 1 ist, würde ich sagen, 75 Prozent Auto, 25 Prozent Fahrer – nur um das einzuordnen.
Insgesamt werden die Teams und die Fahrer in der Formel E von Jahr zu Jahr stärker.
Wenn Sie Formel 1 und Formel E vergleichen…
Die Autos sind zu verschieden, daher besteht kein direkter Konkurrenzkampf zwischen den Serien.
Aber verglichen mit der Formel E fehlen der Formel 1 zusätzliche Werksteams und Sponsoren – da hat die Formel E jetzt schon viel mehr. Die Formel E könnte dagegen noch etwas mehr Glamour vertragen – Boxen und Hospitality-Bereiche haben noch Potenzial nach oben.
Was würden Sie sich auf technischer Seite für dir Formel E wünschen? Mehr Power?
Mehr Power bedeutet nichts, Konkurrenzkampf ist das, was wir Fahrer suchen. Ein Formel-1-Auto ist das schnellste Auto der Welt, aber gibt es dort Konkurrenzkampf? Nein. In alle anderen Serien gibt es mehr Konkurrenzkampf. Geschwindigkeit bedeutet also nichts.
In der Formel E sind die Strecken sind buckelig, die Autos ähnlich, man fährt nah beieinander – das braucht man als Fahrer. In der Indy-Serie ist es ähnlich. Die Formel 1 dagegen ist technisch anspruchsvoll, aber das Racing ist Mist.
Ihr Vater ist gut mit Niki Lauda befreundet…
Ja, und ich bin mit den Söhnen Mathias und Lukas befreundet.
Warum sind so viele Kinder aus den brasilianischen Rennfahrer-Dynastien – Fittipald und Piquet – heute ebenfalls im Racing?
Mein Vater hat uns die Möglichkeit gegeben es zu tun, ohne Druck, aber er hat gesagt, wir sollen es professionell machen! Es ist immer leichter, wenn man der Sohn ist, das gleiche zu tun. Ich bin mit Rennfahren aufgewachsen seit ich acht Jahre alt bin und fahre in professionellen Teams seit ich 18 Jahre bin.
Die erste Saison zählte zu 100 Prozent der Fahrer, alle Autos waren gleich. Jetzt ist es 50 Prozent Fahrer, 50 Prozent Auto. Formel 1 ist, würde ich sagen, 75 Prozent Auto, 25 Prozent Fahrer – nur um das einzuordnen.
Insgesamt werden die Teams und die Fahrer in der Formel E von Jahr zu Jahr stärker.
Wenn Sie Formel 1 und Formel E vergleichen…
Die Autos sind zu verschieden, daher besteht kein direkter Konkurrenzkampf zwischen den Serien.
Aber verglichen mit der Formel E fehlen der Formel 1 zusätzliche Werksteams und Sponsoren – da hat die Formel E jetzt schon viel mehr. Die Formel E könnte dagegen noch etwas mehr Glamour vertragen – Boxen und Hospitality-Bereiche haben noch Potenzial nach oben.
Was würden Sie sich auf technischer Seite für dir Formel E wünschen? Mehr Power?
Mehr Power bedeutet nichts, Konkurrenzkampf ist das, was wir Fahrer suchen. Ein Formel-1-Auto ist das schnellste Auto der Welt, aber gibt es dort Konkurrenzkampf? Nein. In alle anderen Serien gibt es mehr Konkurrenzkampf. Geschwindigkeit bedeutet also nichts.
In der Formel E sind die Strecken sind buckelig, die Autos ähnlich, man fährt nah beieinander – das braucht man als Fahrer. In der Indy-Serie ist es ähnlich. Die Formel 1 dagegen ist technisch anspruchsvoll, aber das Racing ist Mist.
Ihr Vater ist gut mit Niki Lauda befreundet…
Ja, und ich bin mit den Söhnen Mathias und Lukas befreundet.
Warum sind so viele Kinder aus den brasilianischen Rennfahrer-Dynastien – Fittipald und Piquet – heute ebenfalls im Racing?
Mein Vater hat uns die Möglichkeit gegeben es zu tun, ohne Druck, aber er hat gesagt, wir sollen es professionell machen! Es ist immer leichter, wenn man der Sohn ist, das gleiche zu tun. Ich bin mit Rennfahren aufgewachsen seit ich acht Jahre alt bin und fahre in professionellen Teams seit ich 18 Jahre bin.
Die Entwicklung der Formel E: „Die erste Saison zählte zu 100 Prozent der Fahrer, alle Autos waren gleich. Jetzt ist es 50 Prozent Fahrer, 50 Prozent Auto."
Piquet: „Konkurrenzkampf ist das, was wir Fahrer suchen. Die Formel 1 ist technisch anspruchsvoll, aber das Racing ist Mist."
Ausfahrt mit dem neuen, vollelektrischen Jaguar I-Pace in Paris. Trotz sehr viel Pech in Saisonhälfte zwei lag Piquet am Ende nur knapp hinter dem Teamkollegen Mitch Evans.
Trotz Papst-Audienz sagt Piquet: „Die Formel E könnte noch etwas mehr Glamour vertragen – Boxen und Hospitality-Bereiche haben noch Potenzial nach oben."
Viele Kinder aus den brasilianischen Rennfahrer-Dynastien – Fittipaldi und Piquet – sind heute ebenfalls im Racing. Nelson Piquet Jr. fährt seit dem achten Lebensjahr Rennen.