INTENSIV-TEST: JAGUAR F-TYPE P450 RWD CABRIOLET
Der Porsche der Ästheten
Der neue F-Type ist eines der schönsten offenen Autos dieser Tage. Zum optischen Vergnügen kommt eine leistungsorientierte Einstellung, die den Briten in die Nähe des 911er rückt. Im großen Test fährt die spannendste Variante, bei der 450 Pferde auf die Hinterachse losgelassen werden.
16.09.2020Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Was für ein Typ ist der F-Type?
Ein Leistungssportler. Jaguar ist mit dem XK lange die Gran-Turismo-Schiene im Stil des Mercedes SL gefahren, hat sich beim Nachfolger aber völlig neu positioniert: Seit 2013 zielen die Briten mit dem F-Type ganz klar auf Porsche ab, wobei die Spreizung so groß ist, dass es durchaus für zwei Modelle gereicht hätte. Während die 300-PS-Variante mit Cayman/Boxster vergleichbar ist, geht es beim F-Type mit 450 PS und 550 PS in Richtung 911er oder gar 911er Turbo. Die Preisliste bildet diesen Sprung nach oben auch in dieser Deutlichkeit ab, schon zwischen P300 und P450 liegen rund 33.000 Euro.
Ein Jaguar ist immer auch eine ästhetische Entscheidung. Wie gut schaut der neue F-Type als Cabriolet aus?
Viele haben ein bisschen gebraucht, bis sie das neue Frontdesign des Modellahrgangs 2021 (MY21) überzeugt hat, denn im Vergleich mit dem sehr speziellen Vorgänger sieht das neue Gesicht zunächst mehr nach Mainstream aus – tatsächlich sind die neuen Linien aber ideal für das Auto und lassen es tiefer, breiter und muskulöser erscheinen. Es war also der richtige Schritt, keine Frage. Auch dem wunderbar breiten, ganz sanft nach hinten abfallenden Heck geben die schmaleren Lichter und die vier leicht nach oben gerichteten Auspuffrohre noch mehr Schärfe.
Und während Cabriolets ja oft etwas abgeschnitten wirken, hat der F-Type eine wunderbar geschwungene Silhouette. Zweifellos ist er eines der schönsten offenen Autos dieser Tage, selbst wenn man in dieser Bewertung noch kostspieligere Marken wie Aston Martin, Bentley und Ferrari miteinschließt.
Damit sich das F-Type Cabriolet bestmöglich präsentiert, ist die sportive R-Dynamic-Variante (Serie beim P450, Aufpreis beim P300) schon zu empfehlen. Auf jeden Fall sollten es aber große Felgen sein, die 20-Zöller des Testwagens schienen genau das passende Schuhwerk zu sein. Und natürlich vergisst der Design-Conneusseur nicht, bei den rot lackierten Bremssätteln ein Kreuzerl zu machen.
Ein Leistungssportler. Jaguar ist mit dem XK lange die Gran-Turismo-Schiene im Stil des Mercedes SL gefahren, hat sich beim Nachfolger aber völlig neu positioniert: Seit 2013 zielen die Briten mit dem F-Type ganz klar auf Porsche ab, wobei die Spreizung so groß ist, dass es durchaus für zwei Modelle gereicht hätte. Während die 300-PS-Variante mit Cayman/Boxster vergleichbar ist, geht es beim F-Type mit 450 PS und 550 PS in Richtung 911er oder gar 911er Turbo. Die Preisliste bildet diesen Sprung nach oben auch in dieser Deutlichkeit ab, schon zwischen P300 und P450 liegen rund 33.000 Euro.
Ein Jaguar ist immer auch eine ästhetische Entscheidung. Wie gut schaut der neue F-Type als Cabriolet aus?
Viele haben ein bisschen gebraucht, bis sie das neue Frontdesign des Modellahrgangs 2021 (MY21) überzeugt hat, denn im Vergleich mit dem sehr speziellen Vorgänger sieht das neue Gesicht zunächst mehr nach Mainstream aus – tatsächlich sind die neuen Linien aber ideal für das Auto und lassen es tiefer, breiter und muskulöser erscheinen. Es war also der richtige Schritt, keine Frage. Auch dem wunderbar breiten, ganz sanft nach hinten abfallenden Heck geben die schmaleren Lichter und die vier leicht nach oben gerichteten Auspuffrohre noch mehr Schärfe.
Und während Cabriolets ja oft etwas abgeschnitten wirken, hat der F-Type eine wunderbar geschwungene Silhouette. Zweifellos ist er eines der schönsten offenen Autos dieser Tage, selbst wenn man in dieser Bewertung noch kostspieligere Marken wie Aston Martin, Bentley und Ferrari miteinschließt.
Damit sich das F-Type Cabriolet bestmöglich präsentiert, ist die sportive R-Dynamic-Variante (Serie beim P450, Aufpreis beim P300) schon zu empfehlen. Auf jeden Fall sollten es aber große Felgen sein, die 20-Zöller des Testwagens schienen genau das passende Schuhwerk zu sein. Und natürlich vergisst der Design-Conneusseur nicht, bei den rot lackierten Bremssätteln ein Kreuzerl zu machen.
Schöner geht schwer: Während Cabriolets oft etwas abgeschnitten wirken, hat der F-Type eine wunderbar geschwungene Silhouette.
Schöne 20-Zöller, rot lackierten Bremssättel.
Die Türgriffe ziehen sich nach der Arbeit zurück.
Extrem lange und schmale Frontlichter.
Wunderbar breites, ganz sanft nach hinten abfallendendes Heck mit noch schmaleren Lichtern und vier leicht nach oben gerichteten Auspuffrohren.
Was hat sich im Innenraum verändert?
Er ist zunächst einmal digitaler geworden. Die Armaturen sind als 12,3-Zoll-Bildschirm ausgeführt, der beim Sporteln den Drehzahlmesser und beim Reisen die Navigationskarte groß in das Blickfeld rückt. Optisch mag der Abschied von den Skalen schwer fallen (den Puristen zumindest), inhaltlich überzeugt die neue Lösung aber. Das mittige Multimediasystem „Touch Pro“ mit 10-Zoll-Screen ist zwar bei direkter Sonneneinstrahlung (im Cabrio) manchmal schwer ablesbar, kann es aber bedientechnisch mit einer modernen Smartphone-Benutzeroberfläche aufnehmen und rechnet auch entsprechend schnell. So klappt etwa die Zieleingabe in Sekunden. Durch die dynamische Verkehrsführung führt die Navi um Staus – von denen das System Kenntnis hat – herum, und im Test schien es stets gut informiert zu sein. Eine echte Klangwucht ist das Meridian-Soundsystem schon in der Variante mit 380 Watt, nicht auszudenken was beim Upgrade auf 770 Watt, zwölf Lautsprecher und zwei Subwoofer los ist. Es soll ja Leute geben, die ein Auto wegen des Soundsystems kaufen, und man kann das auch verstehen.
Mehr als bisher ist im F-Type auch optisch möglich, der Testwagen schöpfte bei der diesbezüglichen Ausstattung aus dem Vollen: Seine superschlanken Sportsitze mit edlem Windsorleder-Bezug, Chromdetails, Hexagon-Muster und roten Nähten waren eine Augenweide. Auch der Rest des Innenraums war weitgehend mit schwarzem Leder und roten Nähten ausgestaltet, die Dachinnenseite wurde mit schmeichelweichem Veloursleder verkleidet. Die Verarbeitungsqualität entspricht den deutschen Premiummarken, ist also top.
Mit welcher Antriebstechnik arbeitet die getestete Variante?
Ein Fünfliter-V8 mit Kompressor schickt bis zu 450 PS und schon ab 2.500 Touren mächtige 580 Newtonmeter auf die Hinterachse. Als Verwalter tritt eine sportiv abgestimmte, auch über Lenkrad-Schaltwippen bedienbare Achtgang-Automatik auf. Die Kraftübertragung optimieren ein adaptives Fahrwerk und ein elektronisch aktives Differenzial.
Das gleiche Auto gibt es auch mit „AWD“ statt „RWD“, das Leergewicht erhöht sich dann aber um gut 100 Kilo (1.763 statt 1.660 kg) und der Grundpreis um rund 8.000 Euro (128.610 statt 120.403 Euro).
Er ist zunächst einmal digitaler geworden. Die Armaturen sind als 12,3-Zoll-Bildschirm ausgeführt, der beim Sporteln den Drehzahlmesser und beim Reisen die Navigationskarte groß in das Blickfeld rückt. Optisch mag der Abschied von den Skalen schwer fallen (den Puristen zumindest), inhaltlich überzeugt die neue Lösung aber. Das mittige Multimediasystem „Touch Pro“ mit 10-Zoll-Screen ist zwar bei direkter Sonneneinstrahlung (im Cabrio) manchmal schwer ablesbar, kann es aber bedientechnisch mit einer modernen Smartphone-Benutzeroberfläche aufnehmen und rechnet auch entsprechend schnell. So klappt etwa die Zieleingabe in Sekunden. Durch die dynamische Verkehrsführung führt die Navi um Staus – von denen das System Kenntnis hat – herum, und im Test schien es stets gut informiert zu sein. Eine echte Klangwucht ist das Meridian-Soundsystem schon in der Variante mit 380 Watt, nicht auszudenken was beim Upgrade auf 770 Watt, zwölf Lautsprecher und zwei Subwoofer los ist. Es soll ja Leute geben, die ein Auto wegen des Soundsystems kaufen, und man kann das auch verstehen.
Mehr als bisher ist im F-Type auch optisch möglich, der Testwagen schöpfte bei der diesbezüglichen Ausstattung aus dem Vollen: Seine superschlanken Sportsitze mit edlem Windsorleder-Bezug, Chromdetails, Hexagon-Muster und roten Nähten waren eine Augenweide. Auch der Rest des Innenraums war weitgehend mit schwarzem Leder und roten Nähten ausgestaltet, die Dachinnenseite wurde mit schmeichelweichem Veloursleder verkleidet. Die Verarbeitungsqualität entspricht den deutschen Premiummarken, ist also top.
Mit welcher Antriebstechnik arbeitet die getestete Variante?
Ein Fünfliter-V8 mit Kompressor schickt bis zu 450 PS und schon ab 2.500 Touren mächtige 580 Newtonmeter auf die Hinterachse. Als Verwalter tritt eine sportiv abgestimmte, auch über Lenkrad-Schaltwippen bedienbare Achtgang-Automatik auf. Die Kraftübertragung optimieren ein adaptives Fahrwerk und ein elektronisch aktives Differenzial.
Das gleiche Auto gibt es auch mit „AWD“ statt „RWD“, das Leergewicht erhöht sich dann aber um gut 100 Kilo (1.763 statt 1.660 kg) und der Grundpreis um rund 8.000 Euro (128.610 statt 120.403 Euro).
Die neuen Armaturen sind als 12,3-Zoll-Bildschirm ausgeführt. Das Multimediasystem kann es bedientechnisch mit modernen Smartphone aufnehmen.
Superschlanken Sportsitze mit Windsorleder, Hexagon-Muster, roten Nähten.
Im Sportmodus sehr schnelle Schaltmanöver der 8-Gang-Automatik.
Wie sportlich ist diese Kombination im Kurvenspiel?
Sehr sportlich. Die mühelose Wucht, die der Kompressor-V8 entfaltet, ist ein Hit. Die im Sportmodus sehr schnellen Schaltmanöver vom Automatikgetriebe sind es auch. Zentrales Performance-Element ist aber die erstaunliche Traktion: Wie entschlossen sich der F-Type mit all seiner Kraft aus dem Kurvenausgang drückt (oder aus dem stehenden Verkehr auf die Bundesstraße), das rückt ihn definitiv ganz in die Nähe des 911ers. Schnell ist das Auto auch, weil es trotz des V8 auf der Vorderachse wenig untersteuert, Jaguar zeigt bei der Abstimmung Mut, ohne gleich Ängste aufkommen zu lassen (das regelt schon das ESP im Ernstfall).
Weil auch die Lenkung sehr genau ist und die Bremsen vehement zupacken, geht es im Kurvenspiel wirklich zur Sache. Nur etwas weniger Breite würden wir uns auf den Bergstrecken wünschen, bei 1,92 Metern (ohne Spiegel) wird es schon mal eng. Der legendäre E-Type war 1,60 Meter breit.
Ist der Hinterradantrieb die richtige Entscheidung?
Aus sportlicher Sicht auf jeden Fall, warum sollte man bei dieser Performance auf die teurere Allradvariante gehen und 100 Kilo extra aufladen? Im winterlichen Alltag, falls man sich dort bewegen will, schaut es natürlich ein bisschen anders aus, da bringt AWD sicher mehr Ruhe rein.
Bleibt der Auspuffsound so wild wie er war?
Er bleibt eine F-Type-Spezialität, wurde aber weniger wild abgemischt. Bei geöffneter Auspuffklappe ist es weiter laut, aber nicht übertrieben laut. Die Normalstellung ist angenehm für den Alltag, klingt trotzdem noch sportiv.
Wie schaut es mit der Cabrio-Kompetenz aus?
Das Wichtigste: Der F-Type wirkt so steif wie ein Coupé, kein Knarzen nirgends. Und mit kleinen Verdecken lässt sich natürlich immer gut arbeiten, das Dach öffnet und schließt während der Fahrt in nur wenigen Sekunden. Mit ausgefahrenen Scheiben und dem kleinen Windschott hinter den Sitzen ist es auch im offenen F-Type leise genug, um sich zu unterhalten. Wer mehr Wind und noch coolere Optik will, fährt die Seitenscheiben ein.
Sehr sportlich. Die mühelose Wucht, die der Kompressor-V8 entfaltet, ist ein Hit. Die im Sportmodus sehr schnellen Schaltmanöver vom Automatikgetriebe sind es auch. Zentrales Performance-Element ist aber die erstaunliche Traktion: Wie entschlossen sich der F-Type mit all seiner Kraft aus dem Kurvenausgang drückt (oder aus dem stehenden Verkehr auf die Bundesstraße), das rückt ihn definitiv ganz in die Nähe des 911ers. Schnell ist das Auto auch, weil es trotz des V8 auf der Vorderachse wenig untersteuert, Jaguar zeigt bei der Abstimmung Mut, ohne gleich Ängste aufkommen zu lassen (das regelt schon das ESP im Ernstfall).
Weil auch die Lenkung sehr genau ist und die Bremsen vehement zupacken, geht es im Kurvenspiel wirklich zur Sache. Nur etwas weniger Breite würden wir uns auf den Bergstrecken wünschen, bei 1,92 Metern (ohne Spiegel) wird es schon mal eng. Der legendäre E-Type war 1,60 Meter breit.
Ist der Hinterradantrieb die richtige Entscheidung?
Aus sportlicher Sicht auf jeden Fall, warum sollte man bei dieser Performance auf die teurere Allradvariante gehen und 100 Kilo extra aufladen? Im winterlichen Alltag, falls man sich dort bewegen will, schaut es natürlich ein bisschen anders aus, da bringt AWD sicher mehr Ruhe rein.
Bleibt der Auspuffsound so wild wie er war?
Er bleibt eine F-Type-Spezialität, wurde aber weniger wild abgemischt. Bei geöffneter Auspuffklappe ist es weiter laut, aber nicht übertrieben laut. Die Normalstellung ist angenehm für den Alltag, klingt trotzdem noch sportiv.
Wie schaut es mit der Cabrio-Kompetenz aus?
Das Wichtigste: Der F-Type wirkt so steif wie ein Coupé, kein Knarzen nirgends. Und mit kleinen Verdecken lässt sich natürlich immer gut arbeiten, das Dach öffnet und schließt während der Fahrt in nur wenigen Sekunden. Mit ausgefahrenen Scheiben und dem kleinen Windschott hinter den Sitzen ist es auch im offenen F-Type leise genug, um sich zu unterhalten. Wer mehr Wind und noch coolere Optik will, fährt die Seitenscheiben ein.
Die mühelose Wucht, die der Kompressor-V8 entfaltet, ist ein Hit. Zentrales Performance-Element ist aber die erstaunlich gute Traktion.
Wie schaut es mit den Alltags-Skills aus?
Auch der Alltagspragmatismus eines 911ers ist dem F-Type nicht fremd, er lässt sich ohne weiteres als Erstauto darstellen. Das Cruisen ist fein, weil ein V8 halt auch fein ist, wenn man ihn streichelt. Und im Normal-Modus des Alltags sind Motor und Automatik ein ziemlich entspanntes Duo. Beim Spurwechseln und Einparken fehlt natürlich die Rundumsicht, aber so ist das halt wenn man tief sitzt (und die Felge nicht kaputt machen will).
Natürlich ist es im geschlossenen Cabriolet auf der Autobahn etwas lauter als mit dem Coupé, aber nicht so viel. Reden und Radio hören geht. Das Fahrwerk – es ist straff, findet dabei aber das richtige Maß – ist kein Verwöhninstrument, die dünnen Sportsitze auch nicht, beide Elemente sind dennnoch jederzeit fernreisetauglich. Überraschend gilt das auch für den Kofferraum, wer das maßgeschneiderte Kofferset benutzt oder das Gewand gleich einzeln im Heckfach verstaut, kann mit dem F-Type definitiv zwei Wochen in die Sommerferien fahren. Ein bisserl heiß kann es über der Hinterachse halt werden. Und für den Winterurlaub muss man sich was einfallen lassen.
Wird man die V8-Entscheidung an der Tankstelle bereuen?
Nein, wer das F-Type P450 Cabriolet gleiten lässt, schafft auf Reisen über Landstraße und Autobahnen sogar 8,5 Liter. Wenn man es sportlich wissen will, rinnt natürlich schon einiges rein. Aber der Gesamtschnitt lag im Test bei 10,1 Liter, zwar schon mit viel Langstreckenanteil, aber das ist doch nicht schlecht.
Wie fällt das Fazit nach dem Test mit dem F-Type P450 RWD Cabriolet aus?
Eines der schönsten offenen Autos dieser Tage, dabei ähnlich leistungsorientiert und alltagstauglich wie ein 911er. Jaguar hat sich mit dem neuen F-Type-Jahrgang noch einmal gesteigert und baut den Porsche der Ästheten.
Auch der Alltagspragmatismus eines 911ers ist dem F-Type nicht fremd, er lässt sich ohne weiteres als Erstauto darstellen. Das Cruisen ist fein, weil ein V8 halt auch fein ist, wenn man ihn streichelt. Und im Normal-Modus des Alltags sind Motor und Automatik ein ziemlich entspanntes Duo. Beim Spurwechseln und Einparken fehlt natürlich die Rundumsicht, aber so ist das halt wenn man tief sitzt (und die Felge nicht kaputt machen will).
Natürlich ist es im geschlossenen Cabriolet auf der Autobahn etwas lauter als mit dem Coupé, aber nicht so viel. Reden und Radio hören geht. Das Fahrwerk – es ist straff, findet dabei aber das richtige Maß – ist kein Verwöhninstrument, die dünnen Sportsitze auch nicht, beide Elemente sind dennnoch jederzeit fernreisetauglich. Überraschend gilt das auch für den Kofferraum, wer das maßgeschneiderte Kofferset benutzt oder das Gewand gleich einzeln im Heckfach verstaut, kann mit dem F-Type definitiv zwei Wochen in die Sommerferien fahren. Ein bisserl heiß kann es über der Hinterachse halt werden. Und für den Winterurlaub muss man sich was einfallen lassen.
Wird man die V8-Entscheidung an der Tankstelle bereuen?
Nein, wer das F-Type P450 Cabriolet gleiten lässt, schafft auf Reisen über Landstraße und Autobahnen sogar 8,5 Liter. Wenn man es sportlich wissen will, rinnt natürlich schon einiges rein. Aber der Gesamtschnitt lag im Test bei 10,1 Liter, zwar schon mit viel Langstreckenanteil, aber das ist doch nicht schlecht.
Wie fällt das Fazit nach dem Test mit dem F-Type P450 RWD Cabriolet aus?
Eines der schönsten offenen Autos dieser Tage, dabei ähnlich leistungsorientiert und alltagstauglich wie ein 911er. Jaguar hat sich mit dem neuen F-Type-Jahrgang noch einmal gesteigert und baut den Porsche der Ästheten.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Jaguar hat sich mit dem neuen F-Type-Jahrgang noch einmal gesteigert und baut den Porsche der Ästheten. Eines der schönsten offenen Autos dieser Tage, dabei ähnlich leistungsorientiert und alltagstauglich wie ein 911er."
DATEN & FAKTEN
JAGUAR F-TYPE CABRIOLET P450 RWD
(September 2020)Preis
120.403 Euro (Testwagen 135.254 Euro; F-Type Cabriolet als P300 ab Cabriolet 82.945 Euro)Antrieb
5.0 Liter V8 Kompressor, 450 PS, 580 Nm, Hinterradantrieb, elektr. Sperrdifferenzial hinten, 8-Gang-Quickshift-Automatikgetriebe.Abmessungen
Gesamtlänge 4470 mm, Gesamthöhe 1.307 mm, Gesamtbreite 1.923 mm, Radstand 2.622 mm; Kofferraumvolumen 233 l.Gewicht
Leergewicht 1.660 kg.Fahrwerte
Vmax 285 km/h, 0-100 km/h in 4,6 sec, Normverbrauch 10,6 l.Testverbrauch
10,1 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
9 Punkte
Vernunft
4 Punkte
Preis-Leistung
7 Punkte
Gesamturteil
9 Punkte