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Erster Test: Citroen C3 / e-C3

Erster Test: Citroen C3 / e-C3

Et voilà!

Geht es jetzt los mit den vollwertigen Elektro-Kleinwagen unter 20.000 Euro? Die neue Version des Citroen C3 soll nicht nur fesch und komfortabel, sondern auch als Stromer besonders günstig sein. Ob die Franzosen ihre Versprechen halten können, klärt der erste Test.
Um wen geht es?     
Über 5,6 Millionen Stück wurden seit der Premiere im Jahr 2002 vom Citroen C3 verkauft – damit hat er längst den 2CV, die legendäre „Ente“, bei den Absatzzahlen überholt. Nun steht die vierte C3-Generation am Start und Citroen will mit ihr eine Revolution starten. Das Entwicklungsziel war kein geringeres, als einen attraktiven Kleinwagen zu schaffen, der nicht nur als Verbrenner günstig ist, sondern auch als Stromer mit über 300 Kilometern Reichweite: Letzterer ist nach Abzug der aktuell geltend machbaren Elektroauto-Förderungen (5.400 Euro für Privatkäufer) bereits unter 20.000 Euro zu haben – und setzt damit tatsächlich neue Maßstäbe. Für diesen ersten Test konnte Motorprofis.at aber auch den Vergleich machen, und sowohl im Elektro-C3 (e-C3) als auch im Benziner (C3) ausführliche Runden drehen.
 
Ist die neue Version auf den ersten Blick erkennbar?
Der neue Citroen C3 setzt sich optisch deutlich von seinen Vorgängern ab. Er wirkt insgesamt mehr wie ein City-SUV als ein Kleinwagen. Dazu tragen maßgeblich Details wie die höhere Bodenfreiheit, die verstärkte Schürze sowie die Dachreling bei. Besonders auffällig ist das neue, prägnant angebrachte Markenlogo, die Lichtsignatur der serienmäßigen LED-Scheinwerfer trägt ebenso ihren Teil zum neuen Look bei. Insgesamt dominieren klaren Linien, die Optik wirkt nüchtern-modern, aber grundsympathisch – auch wenn der neue C3 durch die höhere und kürzere Motorhaube deutlich bulliger aussieht als bisher.
Fünf verschiedene Farben stehen zur Wahl, als Kontrast kann das Dach kann optional schwarz oder weiß lackiert werden. Auf Wunsch können außerdem kleine Farbelemente angebracht werden, auch die feschen „Tricolore“ sind hier möglich.
Entwicklungsziel? Ein Kleinwagen, der nicht nur als Verbrenner günstig ist, sondern auch als Stromer mit über 300 Kilometern Reichweite.Entwicklungsziel? Ein Kleinwagen, der nicht nur als Verbrenner günstig ist, sondern auch als Stromer mit über 300 Kilometern Reichweite.
Besonders auffällig ist das neue, prägnant angebrachte Markenlogo.Besonders auffällig ist das neue, prägnant angebrachte Markenlogo.
Mehr City-SUV als Kleinwagen: Höhere Bodenfreiheit, Radhausverkleidungen.Mehr City-SUV als Kleinwagen: Höhere Bodenfreiheit, Radhausverkleidungen.
Der elektrische e-C3 ist nach Abzug der aktuell geltend machbaren Förderungen bereits unter 20.000 Euro zu haben.Der elektrische e-C3 ist nach Abzug der aktuell geltend machbaren Förderungen bereits unter 20.000 Euro zu haben.
Fünf Grundfarben, das Dach kann schwarz oder weiß lackiert werden.Fünf Grundfarben, das Dach kann schwarz oder weiß lackiert werden.
Die markante Lichtsignatur der serienmäßigen LED-Scheinwerfer.Die markante Lichtsignatur der serienmäßigen LED-Scheinwerfer.
Der neue C3 behält weitgehend den Fußabdruck seines Vorgängers (er ist nur 19 Millimeter länger), bietet aber bessere Platzverhältnisse.Der neue C3 behält weitgehend den Fußabdruck seines Vorgängers (er ist nur 19 Millimeter länger), bietet aber bessere Platzverhältnisse.
Wie ist der Innenraum gestaltet?
Ebenso deutlich wie das Außendesign setzt sich der Innenraum von früheren Versionen ab. Die Fahrerumgebung wurde komplett neu arrangiert, im Zentrum steht ein horizontales Display, das als digitaler Tacho fungiert und beinahe wie ein Head-up-Display zu verwenden ist. Gesteuert wird über ein auffälliges, nicht rundes, sondern etwas horizontal gestrecktes Volant. Gut getroffen hat Citroen auch das Thema Bedienung: Für Grundelemente wie die Klimaanlage stehen echte Knöpfe und Tasten parat, eine Umständliche Bedienung über den Touchscreen erspart man sich somit. Nur auf einen klassischen Lautstärke-Drehregler wurde verzichtet. Die Sitze fallen für die Fahrzeugklasse besonders bequem aus, generell gibt es in Sachen Ergonomie nichts auszusetzen. Interessant sind auch die verwendeten Stoffe und Materialen: Zwar muss in der Fahrzeugklasse natürlich hier und da Hartplastik in Kauf nehmen, doch wurde an vielen anderen Stellen nicht gespart. So macht beispielsweise das Armaturenbrett mit dem modernen Stoffbezog einen hochwertigen Eindruck. Aus praktischer Sicht gibt es nichts zu nörgeln, es stehen genügend Ablagen parat und Details wie eine verschiebbare Mittelarmauflagen sorgen für Komfort auch bei längeren Fahrten.
 
Ist genügend Platz vorhanden?
Der neue C3 behält weitgehend den Fußabdruck seines Vorgängers (er ist nur 19 Millimeter länger), bietet aber bessere Platzverhältnisse: Konkret sind es drei Zentimeter mehr Kopffreiheit in der ersten Reihe, aber auch im Fond sitzen Erwachsene bequemer als bisher – insgesamt rangiert das Raumangebot über dem Klassenschnitt. Auch beim Kofferraum hat der neue C3 etwas zugelegt, so bietet er jetzt mit 310 Litern genau zehn Liter mehr als bisher. Da die Breite zwischen den Radkästen über ein Meter beträgt, können auch größere Gegenstände geladen werden – in der höheren Ausstattungslinie sind zudem die Fondlehnen im Verhältnis 2:1 umlegbar. Einzig die Ladekante fällt recht hoch aus – sicherlich auch ein Nebenprodukt der insgesamt höher ausfallenden Neuauflage.
Gesteuert wird über ein auffälliges, nicht rundes, sondern etwas horizontal gestrecktes Volant. Genügend Ablagen, verschiebbare Mittelarmauflage.Gesteuert wird über ein auffälliges, nicht rundes, sondern etwas horizontal gestrecktes Volant. Genügend Ablagen, verschiebbare Mittelarmauflage.
Für Grundelemente wie die Klimaanlage gibt es echte Knöpfe und Tasten.Für Grundelemente wie die Klimaanlage gibt es echte Knöpfe und Tasten.
Die Schaltstufen werden im e-C3 mit einem kleinen Schieber eingelegt.Die Schaltstufen werden im e-C3 mit einem kleinen Schieber eingelegt.
Komfort-Sitze mit einer ein Zentimeter dickeren Schaumstoff-Schicht, in denen es tatsächlich sehr gemütlich zugeht.Komfort-Sitze mit einer ein Zentimeter dickeren Schaumstoff-Schicht, in denen es tatsächlich sehr gemütlich zugeht.
Digitaler Tacho, beinahe wie ein Head-up-Display zu verwenden.Digitaler Tacho, beinahe wie ein Head-up-Display zu verwenden.
10,25 Zoll-Touchscreen inklusive Navigation in der Ausstattung „Max“.10,25 Zoll-Touchscreen inklusive Navigation in der Ausstattung „Max“.
Kofferraumvolumen 310 Liter, Breite zwischen den Radkästen über ein Meter. Einzig die Ladekante fällt recht hoch aus.Kofferraumvolumen 310 Liter, Breite zwischen den Radkästen über ein Meter. Einzig die Ladekante fällt recht hoch aus.
Welche Ausstattungsvarianten werden angeboten?
Citroen setzt auf eine schlanke Angebots-Strategie: Lediglich die zwei Ausstattungslinien „You“ und „Max“ stehen zur Verfügung.
Die Basis „You“ vereint die wichtigsten Extras für eine erfolgreiche Alltagsbewältigung, sie bietet beispielsweise LED-Scheinwerfer, Klimaanlage und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung – Multimediaschirm gibt es aber keinen. Dafür aber eine Halterung für das Smartphone, das mit dem Fahrzeug gekoppelt werden kann.
Einen 10,25 Zoll-Touchscreen inklusive Navigation bietet der „Max“, dazu kommen Klimaautomatik, induktives Handyladen, Rückfahrkamera und 17 Zoll Leichtmetallfelgen sowie Komfort-Sitze mit einer ein Zentimeter dickeren Schaumstoff-Schicht, in denen es tatsächlich sehr gemütlich zugeht. Auch das bereits erwähnte Dach in Kontrastfarbe ist dabei. Preislich liegen zwischen den beiden Varianten 4210 Euro beim Verbrenner und 4500 Euro beim Stromer.
 
Wie fährt sich der neue C3?
Bereits auf den ersten Testkilometern ist klar, dass es sich hier um einen Kleinwagen mit echten Citroen-Genen handelt: Im neuen C3 geht es besonders gemütlich zu. Er versucht nicht, einen auf Sportler zu machen, sondern legt den Fokus klar auf das Thema Komfort – und das gelingt ihm wie keinen anderen in der Klasse: Die Lenkung ist gemütlich abgestimmt, Bodenunebenheiten werden gekonnt geschluckt.
Legt den Fokus klar auf das Thema Komfort – und das gelingt ihm wie keinen anderen in der Klasse: Bodenunebenheiten werden gekonnt geschluckt.Legt den Fokus klar auf das Thema Komfort – und das gelingt ihm wie keinen anderen in der Klasse: Bodenunebenheiten werden gekonnt geschluckt.
Welche Antriebe sind verfügbar und wie schlagen sie sich im Test?
Auch bei den Antrieben setzt Citroen zunächst auf ein schlankes Duo, erst späteren sollen weitere Motorisierungen folgen. Mit Markstart ist ein Benziner erhältlich, der nur in Kombination mit einer klassischen Sechsgang-Handschaltung zu haben ist. Der neu entwickelte Dreizylinder-Turbo gibt sich laufruhig und gut gedämmt, zudem liefert er in praktisch jeder Lebenslage genügend Power, um den kleinen Franzosen ordentlich zu beschleunigen. Das Schaltgetriebe überzeugt mit recht exakten Gassen, der sechste Gang wirkt sich positiv auf den Spritverbrauch auf der Autobahn oder der Landstraße aus. Wer nicht selbst schalten will, muss zwingend zum Stromer greifen: Dieser bietet 113 PS und eine 44 kWh-Batterie. Aus technischer Sicht handelt es sich hierbei um einen Lithium-Eisen-Phosphat-Akku und nicht wie üblich um einen Lithium-Ionen: Zwar ist somit die Energiedichte nicht ganz so hoch, jedoch sollte der neue e-C3 dadurch beispielsweise unempfindlicher gegen Reichweite-Einbußen bei kalten oder warmen Außentemperaturen sein. Geladen wird mit bis zu 100 kW, damit sind die Batterien in unter einer halben Stunde wieder zu 80 Prozent voll. Thema Reichweite: Citroen gibt für den e-C3 eine WLTP-Reichweite von 326 Kilometern an. In der Praxis sollten somit unter guten Bedienungen rund 300 Kilometer und auch auf der Autobahn-Langstrecke zumindest 200 Kilometer am Stück möglich sein – welche Reichweiten tatsächlich realisierbar sind, hängt wie immer vom Fahrstil und dem Einsatzszenario ab.
 
Und wie fallen die Unterschiede zwischen den beiden Motorisierungen aus?
Naturgemäß fühlt sich der Elektriker im niedrigeren Geschwindigkeitsbereich spritziger an, als der Benziner – unterm Strich schenken sie sich allerdings nur wenig. Nur in Kurven ist das Akku-Mehrgewicht deutlich spürbar, der Benziner fährt sich etwas leichtfüßiger. Unterm Strich bleibt zu sagen: Egal für welchen der beiden man sich entscheidet – beide Antriebe passen jeweils für sich gut zum Charakter des neuen C3.
 
Das Fazit?
Vor dem ersten Test hat die wohl brennendste Frage gelautet: Ist es Citroen als erstem Hersteller gelungen, einen attraktiven und vollwertigen Kleinwagen-Stromer zu einem günstigen Preis zu entwickeln? Die Antwort lautet weitgehend: ja. Der neue C3 sieht gut aus, ist preislich äußerst attraktiv, auch als Stromer. Doch der härteste Konkurrent wartet in den eigenen Reihen. Denn der spritzige Benziner kostet weniger, auch wenn man die Förderungen beim Stromer mit einbezieht.
Fazit von Motorprofis-Tester Michael Ziehenberger: „Der neue C3 sieht gut aus und ist preislich äußerst attraktiv, auch als Stromer.Fazit von Motorprofis-Tester Michael Ziehenberger: „Der neue C3 sieht gut aus und ist preislich äußerst attraktiv, auch als Stromer."

DATEN & FAKTEN

Citroen C3 / Citroen e-C3

(Juni 2024)

Preis

Ab 16.490 Euro (Benziner C3) bzw. 24.990 Euro (Elektro e-C3). Auslieferungen ab Sommer 2024. Angebotspreise zum Verkaufstart: ë-C3 YOU Elektro ab 19.500 Euro (nach Abzug des E-Mobilitätsbonus von 5.400 Euro für Privatkunden), C3 YOU Benziner ab 15.990 Euro.

Antrieb

Elektro: 1 Synchron-E-Motor, 113 PS, 120 Nm, Vorderradantrieb. Batteriekapazität 44 kWh. WLTP-Reichweite 326 km.

Benziner: 1,2-Liter-Dreizylinder-PureTech-Benzin-Turbomotor, 100 PS, 205 Nm, Vorderradantrieb, 6-Gang-Handschaltung

Abmessungen

Länge 4.015 mm / Breite 1.813 mm / Höhe 1.567 mm. Radstand 2.540 mm. Kofferraumvolumen 310 Liter.

Gewicht

Leergewicht (EU): 1226 kg (Benziner) – 1419 kg (Elektro). Zulässiges Höchstgewicht 1620 kg (Benziner) – 1910 kg (Elektro).

Fahrwerte

Benziner: Höchstgeschwindigkeit 183 km/h, Beschleunigung 0 – 100 in 10,6 Sekunden, WLTP-Normverbrauch 5,6 Liter.

Elektro: Höchstgeschwindigkeit 132 km/h, Beschleunigung 0-100 in 11,0 Sekunden, WLTP-Normverbrauch 17,1 kWh.
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