INTENSIVTEST: BMW X1 25d
Ist das der König der Kompakt-SUV?
Kurzes Update: Was ist neu am neuen X1?
Im Grunde alles. Der X1 ist ein völlig neues Auto, das im Gegensatz zu seinem Vorgänger auf einer Frontantriebsplattform gebaut wird. Die Motoren sind nun quer eingebaut, damit macht der X1 vor allem im Raumangebot einen Quantensprung. Bei mehr Platzangebot für die Passagiere wird zudem der Kofferraum um etwa 20 Prozent größer und misst nun stattliche 505 Liter.
Optisch könnte man ihn jedenfalls fast mit einem X5 verwechseln ...
Nur als Laie. Aber was stimmt ist die Tatsache, dass er im Design an den X5 anknüpft und das X-Thema der Bayern nochmals einen Schritt weiterentwickelt. Stellt man den in die Jahre gekommenen X3 dagegen (der 2017 frisch gemacht wird), dann liegen Welten zwischen diesen beiden Design-Ansätzen. Der X1 ist für uns momentan einer der attraktivsten Kompakt-SUV – stämmig, gleichzeitig aber auch muskulös und dynamisch, dazu mit einer Prise Hightech-Flavour, da passt alles.
Kommen wir zum Motor. Ist ein 231 PS starker Diesel überhaupt notwendig?
Sicher nicht. Diese Wahl ist der pure Luxus für all jene, die den vollen Schub eines fetten Drehmoments schätzen und nicht allzu streng aufs Budget blicken müssen. Pragmatiker sind schon mit dem xDrive 18d bestens bedient. 150 PS und 330 Nm reichen völlig, um das Auto standesgemäß zu bewegen. Unser Testwagen – ein xDrive 25d – leistet 231 PS und ein Drehmoment von 450 Newtonmeter. Der Bonus: ein sehr souveränes Fahrgefühl und eine beachtliche Beschleunigung in 6,6 Sekunden auf 100. Der Topspeed von 235 km/h ist bei uns ja nur theoretischer Natur.
Wie sieht’s verbrauchsamts aus?
Weil man ja mit dem 25d immer auch ein wenig engagierter fährt, ist hier auch der Verbrauch ein wenig höher. Wir lagen bei 7,8 l/100 km, was angesichts der Fahrzeuggröße, des Gewichts und der Motorleistung aber immer noch ein hervorragender Wert ist.
Bleiben wir noch kurz beim Fahren: Vollzieht sich das ähnlich elegant wie das Design?
Wie gewohnt bei BMW wurde auch der neue X1 mit einem äußerst souveränen Fahrwerk ausgestattet. Besonders bemerkenswert ist die gute Dämmung: die Reifen-Abrollgeräusche werden in fernen Tiefen verschluckt. Einmal auf Temperatur verschwindet auch der Motor fast gänzlich aus der Wahrnehmung. Kleiner Haken: Weil der Rest so leise ist, rücken die Windgeräusche ins Zentrum der Wahrnehmung, auch wenn sie für sich genommen keineswegs dramatisch sind oder das klassenübliche Maß sprengen. Man wird halt immer verwöhnter.
Und der sportliche Ansatz?
Wie gesagt, dafür bietet der engagierte Motor eine gute Ausgangsbasis. Auch der Allradantrieb ist kein Fehler: So kommt das Drehmoment dort an, wo man es in leidenschaftlichen Vortrieb umsetzen kann. Ein echter Sportler wird aus dem SUV trotzdem nicht: Der X1 ist straff und kompetent abgestimmt, bietet Spaß in den Kurven und ein sehr souveränes Fahrgefühl, aber keineswegs jene Leichtfüßigkeit, die man mit einem Sportwagen verknüpft. Heute bekommt man ja oft den Eindruck, ein Auto müsse alles können. Das ist aus meiner Sicht ein großer Holler. Wie soll das gehen? Der X1 ist ein vernünftiges, edles SUV mit dynamischen Talenten – wem das nicht reicht, dem ist nicht zu helfen.