Test: VW Taigo 1,0 TSI DSG
Der ästhetische Allrounder
Mit dem ersten SUV-Coupé der kleinen Klasse gelingt VW ein Coup: Die sportlich abfallende Dachlinie bringt frischen Wind, ohne Pragmatiker zu verschrecken. Wie viel Platz der Taigo wirklich bietet, warum seine Fitness überrascht, wie die Preise einzuschätzen sind und wo man nicht sparen sollte, erklärt der Test mit der 110-PS-DSG-Variante.
07.03.2022Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Ein neues Designkonzept für die kleine Klasse?
Die optische Beschleunigung von SUVs durch eine sportlich abfallende Dachlinie hat sich in den höheren Segmenten bewährt, jetzt bringt VW auch in der kleinen Kasse ein SUV-Coupé. Der Entwurf kommt aus dem brasilianischen Designbüro von VW, in Südamerika ist der Taigo unter dem Namen Nivus schon einige Zeit am Markt. Die europäische Version wird zusammen mit T-Cross und Polo im spanischen Pamplona gebaut, alle drei Autos basieren auf der MQB A0-Pflattform des Konzerns.
Wie unterscheidet sich das Taigo-Design? Wie wirkt es auf der Straße?
Die neue Ästhetik bringt frischen Wind in die kleine SUV-Klasse. Der Vergleich mit dem klassisch gezeichneten VW T-Cross zeigen sich veränderte Proportionen: Elf Zentimeter mehr Länge und neun Zentimeter weniger Höhe geben dem Taigo eine Statur, die mit der sportlichen Dachlinie harmoniert. Schon die Frontscheibe ist flacher als beim T-Cross, noch deutlicher ist der Unterschied am Heck, wo das nach hinten abfallende Dach auf eine schräg gestellte Heckscheibe trifft.
Im Detail setzt das Design gleichermaßen auf Crossover-Elemente, etwa die Kunststoffverkleidungen der Radhäuser, und auf sportive Parts, zum Beipspiel die Zuspitzungen im vorderen Stoßfänger oder die Andeutung von Diffusor und Auspuffblenden am Heck. Zum schicken Eyecatcher wird der Taigo auch durch die Lichtinszenierung, Front und Heck strahlen mit durchgehenden LED-Leuchtbändern.
Ist der Taigo was für Pragmatiker?
Kleine SUVs werden als vernünftige Allrounder geschätzt, und der Coup von VW ist, trotz Coupé-Design die Pragmatiker nicht zu verschrecken. Der Basis-Kofferraum hat beachtliche 438 Liter Ladevolumen, das ist mehr als im Golf (380 Liter) und in der Praxis auch mehr als im T-Cross (385 bis 455 Liter mit verschiebbarer Rückbank). Der Kofferraumboden ist höhenverstellbar, in der oberen Position gibt es keine Ladekante und bei umgelegten Rücksitzlehnen einen fast ebenen Gesamtladeraum. Sperrige Gegenstände bringt man durch die schräg gestellte Heckscheibe natürlich schwerer unter, die längere Ladefläche kompensiert das aber beim maximalen Ladevolumen: 1.222 Liter beim Taigo, 1.281 Liter beim T-Cross, 1.237 Liter beim Golf.
Für die Passgiere ändert sich im Vergleich mit T-Cross/Polo wenig, die Platzverhältnisse sind für die Klasse gut und nah dran am Golf: Vorne ist es erstaunlich luftig, hinten kommen auch Erwachsene ordentlich unter.
Die optische Beschleunigung von SUVs durch eine sportlich abfallende Dachlinie hat sich in den höheren Segmenten bewährt, jetzt bringt VW auch in der kleinen Kasse ein SUV-Coupé. Der Entwurf kommt aus dem brasilianischen Designbüro von VW, in Südamerika ist der Taigo unter dem Namen Nivus schon einige Zeit am Markt. Die europäische Version wird zusammen mit T-Cross und Polo im spanischen Pamplona gebaut, alle drei Autos basieren auf der MQB A0-Pflattform des Konzerns.
Wie unterscheidet sich das Taigo-Design? Wie wirkt es auf der Straße?
Die neue Ästhetik bringt frischen Wind in die kleine SUV-Klasse. Der Vergleich mit dem klassisch gezeichneten VW T-Cross zeigen sich veränderte Proportionen: Elf Zentimeter mehr Länge und neun Zentimeter weniger Höhe geben dem Taigo eine Statur, die mit der sportlichen Dachlinie harmoniert. Schon die Frontscheibe ist flacher als beim T-Cross, noch deutlicher ist der Unterschied am Heck, wo das nach hinten abfallende Dach auf eine schräg gestellte Heckscheibe trifft.
Im Detail setzt das Design gleichermaßen auf Crossover-Elemente, etwa die Kunststoffverkleidungen der Radhäuser, und auf sportive Parts, zum Beipspiel die Zuspitzungen im vorderen Stoßfänger oder die Andeutung von Diffusor und Auspuffblenden am Heck. Zum schicken Eyecatcher wird der Taigo auch durch die Lichtinszenierung, Front und Heck strahlen mit durchgehenden LED-Leuchtbändern.
Ist der Taigo was für Pragmatiker?
Kleine SUVs werden als vernünftige Allrounder geschätzt, und der Coup von VW ist, trotz Coupé-Design die Pragmatiker nicht zu verschrecken. Der Basis-Kofferraum hat beachtliche 438 Liter Ladevolumen, das ist mehr als im Golf (380 Liter) und in der Praxis auch mehr als im T-Cross (385 bis 455 Liter mit verschiebbarer Rückbank). Der Kofferraumboden ist höhenverstellbar, in der oberen Position gibt es keine Ladekante und bei umgelegten Rücksitzlehnen einen fast ebenen Gesamtladeraum. Sperrige Gegenstände bringt man durch die schräg gestellte Heckscheibe natürlich schwerer unter, die längere Ladefläche kompensiert das aber beim maximalen Ladevolumen: 1.222 Liter beim Taigo, 1.281 Liter beim T-Cross, 1.237 Liter beim Golf.
Für die Passgiere ändert sich im Vergleich mit T-Cross/Polo wenig, die Platzverhältnisse sind für die Klasse gut und nah dran am Golf: Vorne ist es erstaunlich luftig, hinten kommen auch Erwachsene ordentlich unter.
Flachere A-Säule und Schrägheck: Die Coupé-Ästhetik bringt frischen Wind in die kleine SUV-Klasse. Der Taigo ist länger und niedriger als der T-Cross.
Dauerhaftes Fahren mit Fernlicht möglich: Neue Matrix-LED-Schweinwerfer.
Lichtinszenierung mit durchgehenden LED-Leuchtbänden hinten (im Bild) …
… und auch vorne. Crossover-Elemente wie die Kunststoffverkleidungen der Radhäuser mischen sich mit sportiven Zuspitzungen, zum Beispiel im Stoßfänger.
Wie hochwertig ist der Innenraum? Wie gut klappt die Bedienung?
Wie im Polo setzt VW auch im Taigo auf klassische Innenraumgestaltung mit neuen Multimedia-Elementen. Die Materialqualität ist hochsolide, die Verarbeitung vorbildlich, wichtig sind auch die guten Sitze. Wenn wir Wünsche hätten, würden wir dem Armaturenbrett etwas mehr „Soft-Touch“ geben und das Lenkrad eine Spur kleiner wählen. Auch in der sportlichen R-Line bleibt das Design dezent, die gemusterten Sitzbezüge und die Ambiente-Beleuchtung heben das Topmodell aber optisch ab.
Mit dem Digitalcockpit rücken viele Informationen in das Blickfeld des Fahrers, zum Beispiel die Navigationskarte oder die Albumcover der Musikauswahl. Über die gute Lenkradfernbedienung mit klassischen Tasten wechselt man die Ebenen im Digitaldisplay. Die Bedienung des 8-Zoll-Multimediasystems klappt ebenfalls gut, die aktuelle Infotainment-Generation des VW-Konzerns (MIB3) reagiert schnell und ist weitgehend logisch strukturiert. Praktisch: Für die die wichtigsten Themen-Bereiche gibt es Schnellwahltasten, für die Musik-Lautstärke noch einen klassischen Drehregler.
Android Auto und Apple Carplay koppeln ohne Kabelverbindung. USB-C-Schnittstellen sind vorhanden, klassische USB-B-Buchse fehlen. Die Touch-Bedieneinheit für die Klimaautomatik funktioniert in der Praxis ganz gut.
Wie im Polo setzt VW auch im Taigo auf klassische Innenraumgestaltung mit neuen Multimedia-Elementen. Die Materialqualität ist hochsolide, die Verarbeitung vorbildlich, wichtig sind auch die guten Sitze. Wenn wir Wünsche hätten, würden wir dem Armaturenbrett etwas mehr „Soft-Touch“ geben und das Lenkrad eine Spur kleiner wählen. Auch in der sportlichen R-Line bleibt das Design dezent, die gemusterten Sitzbezüge und die Ambiente-Beleuchtung heben das Topmodell aber optisch ab.
Mit dem Digitalcockpit rücken viele Informationen in das Blickfeld des Fahrers, zum Beispiel die Navigationskarte oder die Albumcover der Musikauswahl. Über die gute Lenkradfernbedienung mit klassischen Tasten wechselt man die Ebenen im Digitaldisplay. Die Bedienung des 8-Zoll-Multimediasystems klappt ebenfalls gut, die aktuelle Infotainment-Generation des VW-Konzerns (MIB3) reagiert schnell und ist weitgehend logisch strukturiert. Praktisch: Für die die wichtigsten Themen-Bereiche gibt es Schnellwahltasten, für die Musik-Lautstärke noch einen klassischen Drehregler.
Android Auto und Apple Carplay koppeln ohne Kabelverbindung. USB-C-Schnittstellen sind vorhanden, klassische USB-B-Buchse fehlen. Die Touch-Bedieneinheit für die Klimaautomatik funktioniert in der Praxis ganz gut.
Die Materialqualität ist hochsolide, die Verarbeitung vorbildlich, wichtig sind auch die guten Sitze. Auch in der sportlichen R-Line bleibt das Design dezent.
Mit dem Digitalcockpit rücken viele Informationen in das Blickfeld.
8-Zoll-Multimediasystem: schnell und weitgehend logisch aufgebaut.
Die Platzverhältnisse sind für die Klasse gut und nah dran am Golf: Vorne ist es erstaunlich luftig, hinten kommen auch Erwachsene ordentlich unter.
R-Line mit hochwertigem Lederlenkrad und …
… und speziell gemusterten Stoffsitzbezügen.
Beachtliche 438 Liter Ladevolumen, das ist mehr als im Golf und auch mehr als im T-Cross. Bei umgelegten Sitzen sind es 1.222 Liter.
Wie fährt sich der Taigo?
Das Testmodell mit dem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo in der 110-PS-Variante und dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetrieb war flott unterwegs: Im Vergleich mit der 95-PS-Version, die Motorprofis.at im Polo getestet hat, gelingt das Rausbeschleunigen aus tiefen Drehzahlen besser, speziell in der Stadt wirkt das Auto dadurch spritziger. Auch auf Landstraßen und Autobahnen reicht die Kraft, weil der Dreizylinder entschlossen hochdreht, zudem wird der typisch kernige Klang beim kräftigen Beschleunigen nicht laut – der Wechsel auf den 150 PS starken Vierzylinder (Aufpreis rund 2.000 Euro) ist also eigentlich nicht notwendig, außer für dezidiert sportliche Fahrer natürlich. Der Testverbrauch lag im Gesamtschnitt knappt unter sieben Liter (zum Vergleich: knapp sechs Liter waren es beim 95-PS-Polo).
Zum laufruhigen, aber flotten Antrieb kommen eine angenehm leichtgängige Lenkung, überzeugender Abrollkomfort und relativ niedrige Innengeräusche bei hohen Geschwindigkeiten – der Taigo ist ein Wohlfühlauto mit sportivem Touch, das gut in die Stadt passt, aber auch außerhalb souverän unterwegs ist.
Die neuen, aus höheren Klassen importierten Matrix-LED-Schweinwerfer können einzelne LED-Segmente gezielt ein- und ausschalten, was dauerhaftes Fahren mit Fernlicht ermöglicht, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden – dass gutes Licht zu den allerwichtigsten Komfortelementen eines Autos gehört, wird oft unterschätzt.
Wie sind die Preise einzuschätzen?
Die getestete 110-PS-DSG-Kombination ist für den Taigo ideal, bei einem designorierten Auto macht sich die sportlich-schicke R-Line-Ausstattung natürlich gut und bei den Matrix-LED-Schweinwerfern sollte man auf keinen Fall sparen – womit wir über 32.000 Euro liegen. Günstig wird es also nicht. Dass sich der Taigo eigentlich auf Golf-Niveau bewegt, relativiert den Preis aber wieder.
Das Fazit?
Die Coupé-Ästhetik bringt frischen Wind in die kleine SUV-Klasse, ohne den Nutzwert einzuschränken: Der Taigo ist Allrounder mit gutem Platzangebot und Wohlfühlauto mit überzeugendem Komfort, durch das neue Design und den quirligen Motor hat er aber auch einen sportlichen Touch.
Das Testmodell mit dem 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo in der 110-PS-Variante und dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetrieb war flott unterwegs: Im Vergleich mit der 95-PS-Version, die Motorprofis.at im Polo getestet hat, gelingt das Rausbeschleunigen aus tiefen Drehzahlen besser, speziell in der Stadt wirkt das Auto dadurch spritziger. Auch auf Landstraßen und Autobahnen reicht die Kraft, weil der Dreizylinder entschlossen hochdreht, zudem wird der typisch kernige Klang beim kräftigen Beschleunigen nicht laut – der Wechsel auf den 150 PS starken Vierzylinder (Aufpreis rund 2.000 Euro) ist also eigentlich nicht notwendig, außer für dezidiert sportliche Fahrer natürlich. Der Testverbrauch lag im Gesamtschnitt knappt unter sieben Liter (zum Vergleich: knapp sechs Liter waren es beim 95-PS-Polo).
Zum laufruhigen, aber flotten Antrieb kommen eine angenehm leichtgängige Lenkung, überzeugender Abrollkomfort und relativ niedrige Innengeräusche bei hohen Geschwindigkeiten – der Taigo ist ein Wohlfühlauto mit sportivem Touch, das gut in die Stadt passt, aber auch außerhalb souverän unterwegs ist.
Die neuen, aus höheren Klassen importierten Matrix-LED-Schweinwerfer können einzelne LED-Segmente gezielt ein- und ausschalten, was dauerhaftes Fahren mit Fernlicht ermöglicht, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden – dass gutes Licht zu den allerwichtigsten Komfortelementen eines Autos gehört, wird oft unterschätzt.
Wie sind die Preise einzuschätzen?
Die getestete 110-PS-DSG-Kombination ist für den Taigo ideal, bei einem designorierten Auto macht sich die sportlich-schicke R-Line-Ausstattung natürlich gut und bei den Matrix-LED-Schweinwerfern sollte man auf keinen Fall sparen – womit wir über 32.000 Euro liegen. Günstig wird es also nicht. Dass sich der Taigo eigentlich auf Golf-Niveau bewegt, relativiert den Preis aber wieder.
Das Fazit?
Die Coupé-Ästhetik bringt frischen Wind in die kleine SUV-Klasse, ohne den Nutzwert einzuschränken: Der Taigo ist Allrounder mit gutem Platzangebot und Wohlfühlauto mit überzeugendem Komfort, durch das neue Design und den quirligen Motor hat er aber auch einen sportlichen Touch.
Der Knick macht den Unterschied: Ein SUV mit Schrägheck gab es in der kleinen SUV-Klasse bisher noch nicht.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Der Taigo ist Allrounder mit gutem Platzangebot und Wohlfühlauto mit überzeugendem Komfort, durch das neue Design und den quirligen Motor hat er aber auch einen sportlichen Touch. Die Coupé-Ästhetik bringt frischen Wind in die kleine SUV-Klasse, ohne den Nutzwert einzuschränken."
DATEN & FAKTEN
VW Taigo 1,0 TSI DSG R-Line
(März 2022)Preis
31.160 Euro. Einstiegspreis Taigo 24.290 Euro.Antrieb
Dreizylinder-Turbo-Benzinmotor, Hubraum 999 cm³, Leistung: 81 kW / 110 PS, Maximales Drehmoment 200 Newtonmeter bei 2.000 – 3.000 U/min, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe DSG, Vorderradantrieb.Abmessungen
Länge 4.266 m, Breite 1.757 mm, Höhe 1.494 mm, Radstand: 2.566 mm. Kofferraumvolumen: 438 – 1.222 Liter.Gewicht
Eigengewicht: 1.260 kg kg. Zulässiges Gesamtgewicht 1.720 kg. Anhängelast: bis zu 1.100 kg.Fahrwerte
Beschleunigung 0 – 100 km/h in 10,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 191 km/h, WLTP-Verbrauch kombiniert 5,9 – 6,7 Liter.Testverbrauch
6,9 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
7 Punkte
Vernunft
8 Punkte
Preis-Leistung
6 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte