RALLYE-WM 2021 BEGINNT MIT DER MONTE CARLO RALLYE
Servus, Rallye-WM!
Denn wenn dieses Wochenende das Championat 2021 mit dem Klassiker, der Rallye Monte Carlo, beginnt, dann sind die österreichischen Fans so nah und so direkt dabei wie noch nie. Servus TV wird die Weltmeisterschaft dieses Jahr übertragen. Eine Saison, in der zumindest fünf Fahrer realistische Chancen auf den Titel haben und eine WM, in der zum Anfang bei der "Monte" auch zwei Österreicher dabei sind: Hermann Neubauer und Johannes Kefermayr, beide in der WRC3.
Wobei die Rallye für den Oberösterreicher Kefermayr (Skoda), der vor allem bei der heimatlichen Jänner-Rallye immer wieder zu glänzen wusste, mit "Warten auf Ilka" begann. Denn seine prominente Co-Pilotin Ilka Minor (wahrscheinlich die beste Co-Pilotin der Welt) hatte einen positiven Covid-Test am Freitag, erst jener am Montag war dann – wie alle vor Freitag – negativ. Erst dann konnte die in Wien lebende Kärntnerin nach Monaco reisen. Mit Eisspion Franz Wittmann jr., hatte sie freilich einen guten Chauffeur für den langen Trip. Bis dahin half Christina Ettel beim Schrieb in Monaco bzw. in Frankreich gewohnt kompetent aus.
Ettels Mann Bernhard Ettel ist selbst bei der Rallye am Start – als Co-Pilot von Hermann Neubauer (Ford).
Nachdem die beiden Staatsmeister der Jahre 2016 und 2019 in der vergangenen Saison meist unfreiwillig zum Nichtstun verdammt waren, erfüllt sich das Duo mit der Teilnahme jetzt einen Traum. Doch die Austragung kann natürlich nur unter besonders strengen Auflagen stattfinden.
So ist die Mannschaft von Hermann Neubauer nebst ihm und Ettel auf sechs Leute begrenzt. Nicht einmal Teamchef Max Zellhofer durfte mit: „Wir mussten uns personell extrem einschränken. Das macht diese ohnehin schon große Aufgabe nicht einfacher. Jeder hat nun mindestens zwei Jobs, der Motoringenieur sitzt überhaupt vor seinem Laptop zu Hause und bekommt die Daten per Internet. Aber im Improvisieren sind wir gut, also wird sicher alles gut gehen“, schildert Neubauer die Ausnahmesituation.
Der Lungauer weiß, wovon er spricht: Am Sonntag absolvierte er vor Ort gemeinsam mit M-Sport einen Test, am Montag besichtigte er zwei Sonderprüfungen – und er berichtet von unglaublich schweren Bedingungen: „Die erste Prüfung ist komplett trocken, die zweite hat auf zumindest 80 Prozent Schnee und Eis. Sowas mit einem Satz Reifen zu absolvieren, ist irre. Und dabei dürfen wir die Prüfung nur zwei Mal besichtigen, das ist eine echte Herausforderung. Die Verhältnisse auf so einer Prüfung muss man sich folgendermaßen vorstellen: Du fährst auf trockener Straße, kommst um die Kurve und plötzlich ist dort blankes Eis. Das geht dann fünf Kilometer so und plötzlich ist eine Kurve dabei, in der es wieder völlig trocken ist. Und jetzt ist für das Wochenende noch dazu wechselhaftes Wetter mit abwechselnd Schnee und Regen angesagt, das wird echt spannend…“
Dazu kommt: „Ich merke schon, dass ich in den letzten eineinhalb Jahren sehr wenig im Auto gesessen bin. Aber ich bin gut drauf, das passt. Unser Ziel ist auf alle Fälle die Zielankunft – und am Weg dorthin so wenig Fehler wie möglich zu machen. Das wird ein Ritt auf Messers Schneide, also bitte ich alle meine Fans kräftig die Daumen zu drücken!“
Gerade auch die vorm TV bzw. dem Stream. Denn Servus TV sorgte gestern mit einer echten und erfreulichen Überraschung auf: Der MotoGP-Top-Sender, der ab heuer auch zum Formel-1-Berichterstatter wird, macht sein Königsklassen-Triple perfekt – und überträgt auch die Rallye-WM 2021 (und 2022).
„ServusTV ist die neue Heimat für Motorsportfans in Österreich! Mit der Formel 1, der MotoGP und dem aktuellen Erwerb der Rallye-Weltmeisterschaft bieten wir die spektakulärsten und hochwertigsten Motorsportserien kostenlos im Free-TV“, erzählt David Morgenbesser, Bereichsleiter Sportrechte und Distribution.
Die Highlights und packende Live-Rennen der World Rally Championship gibt es ab dem kommenden Wochenende regelmäßig bei ServusTV oder im Internet auf servustv.com. Mit Walter Zipser kommentiert ein echter Motorsport-Experte.
Und was wird es zu berichten geben?
Die WM (die jetzt einmal einen Kalender von 12 Rallye hat – aber da muss Corona gnädig sein) steht im Zeichen der Vielfalt: Mit Sebastian Ogier, Elfyn Evans (Toyota) und Thierry Neuville, Ott Tänak (Hyundai) gibt es vier absolute Titelanwärter, wobei Routinier Ogier auch seinen jungen Teamkollegen Kalle Rovanperä (geboren erst am 1. Oktober 2000!) auf der Rechnung hat: "So gut wie er 2020 schon gefahren ist, ist auch er im WM-Rennen."
Für Ogier, der mit Volkswagen, Ford/M-Sport und Toyota Weltmeister geworden ist und der eng mit Toto Wolff und Gerhard Berger befreundet ist (sie alle haben Söhne im Kindergartenalter), begann die Saison freilich mit einem Schreck: Vor einigen Tagen crashe er beim Test in Frankreich schwer. Er blieb zum Glück unverletzt.
Apropos Toto Wolff: Der Erfolgsteamchef und einstige Rallye-Vizemeister Östereichs kann bei der Rallye Monte Carlo eine seiner größten Entdeckungen sehen.
Denn die Rallye hat auch für den Renault-Konzern eine besondere Bedeutung. Daher wird Formel-1-Star Esteban Ocon, dem Wolff einst die Karriere gerettet hatte, am Shakedown und an den ersten beiden Wertungsprüfungen teilnehmen – in einem Alpine A 110 S. Damit unterstreicht Renault seine Bemühungenm die Marke Alpine wieder zur globalen Marke zu machen – auch das Formel-1-Team, für das Ocon und Fernando Alonso 2021 fahren, tritt jetzt ja dem Namen Alpine F1 an.
Ocon wird darauf mit seinem Rallye-Einsatz aufmerksam machen: „Das ist eine fantastische Gelegenheit. Jeder kennt die legendäre Monte, gewiss eine der prestigeträchtigsten Motorsportveranstaltungen der Welt. Ich habe die Alpine A110S im Oktober kennengelernt, da fuhr ich damit drei Runden auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings. Der Wagen ist leichtfüssig und bequem zugleich.»
Patrick Marinoff, Geschäftsleiter von Alpine Cars betont: „Wir wollten die Welt des Rallyesports und der Formel 1 einander etwas näherbringen, also haben wir Esteban eingeladen. Ich glaube, auch ein Grand-Prix-Pilot wird das Handling des Autos auf unvergleichlichen Passfahrten zu schätzen wissen."
Alpine hatte 1971 die Internationale Rallye-Meisterschaft, den Vorläufer der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft, gewonnen, der Schwede Ove Andersson triumphierte bei der Monte. 1973 holten die Franzosen den WM-Titel der Marken.