Test: Honda Jazz
Jazz rockt Familie
Mit rar gewordenem Van-Layout und trickreicher Bestuhlung schafft der Honda Jazz viel Platz auf wenig Fläche. Sein Hybridantrieb zeigt, dass auch ökologische Musterschüler frei von Einschränkungen sein können. Im Test tritt das überarbeitete Modell mit neuer Sportausstattung an – sie macht den kleinen Pragmatiker sogar ein bisschen fetzig.
08.02.2024Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Um wen geht es?
Kleine Autos mit großem Platzangebot sind sinnvoll, aber leider selten geworden. Honda dagegen ist dem Kleinwagen-Van treu geblieben und setzt auch im Vier-Meter-Bereich weiter auf das raumorientierte Layout mit kurzer Frontpartie, weit vorne liegendem Passagierraum, lang gezogener Dachlinie und steil abfallendem Heck. Der nur 4,09 Meter lange Jazz kommt damit unverändert an den Nutzwert nächstgrößerer Klassen heran. Die aktuelle Modellgeneration ist 2020 gestartet und wurde Mitte 2023 umfassend überarbeitet – wie sich das Update in der Praxis auswirkt, zeigt der Test.
Was lässt sich über das Design sagen?
Inzwischen schwimmt man im Jazz gegen den Strom, kleine Vans sind im SUV-Zeitalter zu Exoten geworden. Abgesehen davon ist der Japaner ein unprätentiöses Auto mit bewusst schlichter Linienführung – aber auch gespickt mit modernen und intelligenten Lösungen: Premium-Lichttechnologie sorgt für gute Sicht und glanzvolle Effekte. Eine zweigeteilte und im vorderen Bereich schlanke A-Säule verbessert die Aussicht erheblich.
Beim Facelift von 2023 wurde der Kühlergrill vergrößert und der untere Lufteinlass dynamischer gestaltet. In der getesteten, ebenfalls neu eingeführten Variante Advance Sport komplettieren schwarze Seitenschweller und Außenspiegeleinfassungen sowie ein Dachspoiler den leicht sportiven Touch des grundsätzlich raumorientierten Kleinwagens.
Wie ist die Atmosphäre an Bord?
Honda geht hier weg vom herkömmlichen Cockpitdesign, hin zu mehr Wohnlichkeit: Das angenehm luftige Raumkonzept mit dünnen A-Säulen, niedriger Gürtellinie und schlankem Armaturenbrett unterscheidet den Jazz von normalen Kleinwagen, die enger geschnitten sind und weniger Ablagemöglichkeiten haben. Honda zeigt auch Stilbewusstsein, in der Variante Advance Sport werden hochwertige graue Bezugsstoffe mit gelben Nähten verarbeitet, was richtig schick ausschaut.
Kleine Autos mit großem Platzangebot sind sinnvoll, aber leider selten geworden. Honda dagegen ist dem Kleinwagen-Van treu geblieben und setzt auch im Vier-Meter-Bereich weiter auf das raumorientierte Layout mit kurzer Frontpartie, weit vorne liegendem Passagierraum, lang gezogener Dachlinie und steil abfallendem Heck. Der nur 4,09 Meter lange Jazz kommt damit unverändert an den Nutzwert nächstgrößerer Klassen heran. Die aktuelle Modellgeneration ist 2020 gestartet und wurde Mitte 2023 umfassend überarbeitet – wie sich das Update in der Praxis auswirkt, zeigt der Test.
Was lässt sich über das Design sagen?
Inzwischen schwimmt man im Jazz gegen den Strom, kleine Vans sind im SUV-Zeitalter zu Exoten geworden. Abgesehen davon ist der Japaner ein unprätentiöses Auto mit bewusst schlichter Linienführung – aber auch gespickt mit modernen und intelligenten Lösungen: Premium-Lichttechnologie sorgt für gute Sicht und glanzvolle Effekte. Eine zweigeteilte und im vorderen Bereich schlanke A-Säule verbessert die Aussicht erheblich.
Beim Facelift von 2023 wurde der Kühlergrill vergrößert und der untere Lufteinlass dynamischer gestaltet. In der getesteten, ebenfalls neu eingeführten Variante Advance Sport komplettieren schwarze Seitenschweller und Außenspiegeleinfassungen sowie ein Dachspoiler den leicht sportiven Touch des grundsätzlich raumorientierten Kleinwagens.
Wie ist die Atmosphäre an Bord?
Honda geht hier weg vom herkömmlichen Cockpitdesign, hin zu mehr Wohnlichkeit: Das angenehm luftige Raumkonzept mit dünnen A-Säulen, niedriger Gürtellinie und schlankem Armaturenbrett unterscheidet den Jazz von normalen Kleinwagen, die enger geschnitten sind und weniger Ablagemöglichkeiten haben. Honda zeigt auch Stilbewusstsein, in der Variante Advance Sport werden hochwertige graue Bezugsstoffe mit gelben Nähten verarbeitet, was richtig schick ausschaut.
Seit dem Update von 2023 ist der Jazz-Hybridantrieb etwas stärker: Die Gesamtleistung ist von 109 PS auf 122 PS gestiegen.
Beim Facelift wurden Kühlergrill und unterer Lufteinlass überarbeitet.
Die zweigeteilte und vorne schlanke A-Säule verbessert die Aussicht.
Honda ist dem Kleinwagen-Van treu geblieben und setzt auch im Vier-Meter-Bereich weiter auf das raumorientierte Layout.
Premium-Lichttechnologie für gute Sicht und glanzvolle Effekte …
… auf beiden Enden. Das e:HEV-Hybridsystem muss nicht an die Steckdose.
Seit dem Jazz-Update von 2023 zeigt der Bilderbuch-Pragmatiker sogar sportliche Ansätze: Besseres Ansprechverhalten, strafferes Fahrwerk, Sportmodus.
Was wird technisch im Innenraum geboten?
Die Bedienelemente selbst sind eher konventionell gestaltet, und wie gewohnt erhöht der konservative Ansatz den Komfort: Der große Automatik-Wahlhebel liegt gut in der Hand, für die Musiklautstärke gibt es einen Drehknopf, für die Temperatursteuerung griffige Drehregler. Auch die Lenkradferndedienung funktioniert gut, das dazugehörige Instrumentendisplay ist dagegen etwas kleinteilig. Ein weitgehend intuitives, logisch aufgebautes und schnelles Multimediasystem rundet das gelungene Einrichtungskonzept ab.
Kleiner Wermutstropfen für Android Auto-Nutzer: Im Gegensatz zu Apple CarPlay-Usern müssen sie für die Handy-Spiegelung eine Kabelverbindung aufbauen. Ein praktisches Ablagefach mit diversen Anschlüssen in der Mittelkonsole erleichtert die Umsetzung.
Mit dem Jazz will Honda zeigen, dass auch ein kleines Familienauto höchstes Sicherheitsniveau bieten kann – und geht mit insgesamt zehn Airbags über den Standard des Segments hinaus: Ein zentraler Frontairbag, untergebracht in der Rückenlehne des Fahrersitzes, kann den direkten Zusammenstoß von Fahrer und Beifahrer bei einem Seitenaufprall verhindern oder abmildern. In die Rücksitzpolster integrierte Airbags schützen die hinteren Passagiere bei einem Seitenaufprall. Zusätzlich zum Frontairbag gibt es einen Knieairbag auf der Fahrerseite, der die Vorwärtsbewegung des gesamten Körpers unterdrückt und den Schutz der unteren Gliedmaßen, aber auch von Kopf und Brustbereich, erhöht.
Wie gut ist das Platzangebot?
Honda holt im Jazz viel Platz auf wenig Fläche heraus: Das Van-Design ermöglicht bei umgelegten Rücksitzen und Beladung bis zum Dach beeindruckende 1.200 Liter Ladevolumen. Durch die Verlegung des Tanks unter die Vordersitze hat in der zweiten Reihe zudem eine spezielle Konstruktion Platz, die „Magic Seats“ getauften Rücksitze können wie Kinostühle nach oben klappen: Im Fond lassen sich dadurch besonders hohe Gegenstände transportieren – wer öfter zum Gärtner oder Baumarkt fährt, Familie hat oder Sport betreibt, weiß wovon wir sprechen. Aber auch beim klassischen Umlegen ist der Jazz konsequenter als die meisten anderen Autos: Klappt man die Rücksitzlehnen nach unten, senken sich die Sitzflächen ab, was einen komplett ebenen und damit auch höheren Laderaum ergibt – für das Einladen von Mountainbikes, Kinderwägen oder Möbeln ein entscheidender Vorteil.
Die Bedienelemente selbst sind eher konventionell gestaltet, und wie gewohnt erhöht der konservative Ansatz den Komfort: Der große Automatik-Wahlhebel liegt gut in der Hand, für die Musiklautstärke gibt es einen Drehknopf, für die Temperatursteuerung griffige Drehregler. Auch die Lenkradferndedienung funktioniert gut, das dazugehörige Instrumentendisplay ist dagegen etwas kleinteilig. Ein weitgehend intuitives, logisch aufgebautes und schnelles Multimediasystem rundet das gelungene Einrichtungskonzept ab.
Kleiner Wermutstropfen für Android Auto-Nutzer: Im Gegensatz zu Apple CarPlay-Usern müssen sie für die Handy-Spiegelung eine Kabelverbindung aufbauen. Ein praktisches Ablagefach mit diversen Anschlüssen in der Mittelkonsole erleichtert die Umsetzung.
Mit dem Jazz will Honda zeigen, dass auch ein kleines Familienauto höchstes Sicherheitsniveau bieten kann – und geht mit insgesamt zehn Airbags über den Standard des Segments hinaus: Ein zentraler Frontairbag, untergebracht in der Rückenlehne des Fahrersitzes, kann den direkten Zusammenstoß von Fahrer und Beifahrer bei einem Seitenaufprall verhindern oder abmildern. In die Rücksitzpolster integrierte Airbags schützen die hinteren Passagiere bei einem Seitenaufprall. Zusätzlich zum Frontairbag gibt es einen Knieairbag auf der Fahrerseite, der die Vorwärtsbewegung des gesamten Körpers unterdrückt und den Schutz der unteren Gliedmaßen, aber auch von Kopf und Brustbereich, erhöht.
Wie gut ist das Platzangebot?
Honda holt im Jazz viel Platz auf wenig Fläche heraus: Das Van-Design ermöglicht bei umgelegten Rücksitzen und Beladung bis zum Dach beeindruckende 1.200 Liter Ladevolumen. Durch die Verlegung des Tanks unter die Vordersitze hat in der zweiten Reihe zudem eine spezielle Konstruktion Platz, die „Magic Seats“ getauften Rücksitze können wie Kinostühle nach oben klappen: Im Fond lassen sich dadurch besonders hohe Gegenstände transportieren – wer öfter zum Gärtner oder Baumarkt fährt, Familie hat oder Sport betreibt, weiß wovon wir sprechen. Aber auch beim klassischen Umlegen ist der Jazz konsequenter als die meisten anderen Autos: Klappt man die Rücksitzlehnen nach unten, senken sich die Sitzflächen ab, was einen komplett ebenen und damit auch höheren Laderaum ergibt – für das Einladen von Mountainbikes, Kinderwägen oder Möbeln ein entscheidender Vorteil.
Das luftige Van-Raumkonzept mit dünnen A-Säulen, niedriger Gürtellinie und schlankem Armaturenbrett unterscheidet den Jazz von normalen Kleinwagen.
Weitgehend intuitives, logisch aufgebautes und schnelles Multimediasystem.
Konventionell (und gut): Automatik-Wahlhebel, Temperatur-Drehregler.
Für die Klasse erstaunlich gut ist das Platzangebot im Fond. Die Variante Advance Sport hat hochwertige graue Bezugsstoffe mit gelben Nähten.
Lässiges Lenkrad: Gelbe Ziernähte in der Variante Advance Sport.
Van-Style: Normale Kleinwagen haben weniger Ablagemöglichkeiten.
Gut 1.200 Liter Ladevolumen: Klappt man die Rücksitzlehnen nach unten, senken sich auch die Sitzflächen ab, was einen komplett ebenen Laderaum ergibt.
Wie ist das Hybrid-Antriebssystem aufgebaut?
Das e:HEV-Hybridsystem lädt sich selbst und muss nicht an die Steckdose. Honda kombiniert einen 1.5-Liter-Benzinmotor, eine Lithium-Ionen-Batterie und einen Direktantrieb, durch den das Getriebe entfällt. Nach einem ausgeklügelten Konzept wechselt der Jazz stetig zwischen Elektroantrieb (Batterie versorgt den E-Motor), Hybridantrieb (Verbrenner liefert an den Generator, der Strom für den E-Motor erzeugt) und Motorantrieb (Benziner ist über den Drehmomentwandler direkt mit den Rädern verbunden). Die dritte Variante zeigt, dass Honda pragmatisch den jeweils besten Weg geht, denn speziell auf der Autobahn ist der Motorantrieb effizienter. Die traditionell innovativen Antriebsspezialisten von Honda – zahlreiche WM-Titel in Formel 1 und Moto GP belegen die Exzellenz – zeigen ihre Technologieoffenheit also auch noch innerhalb des Systems.
Grundsätzlich bleibt ein Vollhybridantrieb wie dieser ein höchst vernünftiger ökologischer Ansatz: Die Batterie eines reinen E-Autos hat 50 kWh oder manchmal sogar 100 kWh Batteriekapazität, damit lassen sich bis zu 100 Hybrid-Jazz mit einer Batteriekapazität von rund 1 kwh ausstatten – und die kommen ja auch oft auf einen Elektroanteil von über 50 Prozent pro Fahrt.
Seit dem Update von 2023 ist der Jazz-Hybridantrieb etwas stärker geworden: Die Leistung des Elektromotors hat um 10 kW zugelegt, der Benzinmotor liefert 7 kW mehr. Die Gesamtleistung ist von 109 PS auf 122 PS gestiegen, das elektrische Antriebsmoment liegt bei 253 Newtonmetern.
Wie fährt sich der Jazz?
Angenehm, wenn man das Hybrid-Prinzip verinnerlicht hat und entsprechend fährt. Der Jazz spricht direkt an und ist sehr leise, wenn der Antrieb rein elektrische Phasen hat oder der Verbrenner nur dezent unterstützt. Zudem ist keine Schaltarbeit nötig, auch Schaltrucke gibt es nicht. Vor allem im Stadtverkehr und auf Landstraßen ist das Auto ein entspannter Gleiter, der mehr Komfort bietet als herkömmliche Kleinwagen. Vorrausschauendes Fahren und sanfter Umgang mit dem Gaspedal bleiben die bevorzugten Umgangsformen – und das geht durch den auf 122 PS erstarkten Antrieb nun einfacher. Die Mehrleistung steigert den Komfort.
Wenn man flotter fahren will, tritt man am besten kräftig und dafür kurz auf das Gaspedal, denn durch die ansteigende Motordrehzahl wird es im Innenraum etwas lauter. Allzusehr fordern muss man den Jazz aber nicht, die 253 Newtonmeter kommen mit dem 1.200 Kilo leichten Auto gut zurecht. Das zeigen auch 4,9 Liter Testverbrauch bei normaler, eher entspannter Fahrweise.
Seit dem Jazz-Update von 2023 zeigt der Bilderbuch-Pragmatiker sogar sportliche Ansätze: Ein Sport-Modus sorgt für direkteres Ansprechverhalten des Gaspedals und eine optimierte Schaltlogik des Getriebes hält den Gang bei stärkerer Beschleunigung länger. Der Antrieb passt damit jetzt auch zu sportiveren Fahrern. Man darf ja nicht vergessen, dass der Jazz nur gut 1.200 Kilo wiegt, das findet man nicht mehr so oft – hat sich Honda auch gedacht und dem bisher eher gemütlichen Jazz in der Top-Version Advance Sport ein strafferes Fahrwerk spendiert, das die Seitenneigung reduziert und die Agilität erhöht. Extrem darf man sich das nicht vorstellen, aber durchaus lustig. Bei sportlicher Fahrweise unterstützt zudem eine akustische Rückmeldung, indem das Motorengeräusch über die Boxen in den Innenraum übertragen wird. Der Sound orientiert sich am Gaspedal statt am Hybridsystem, das schätzen Gasgeber. Wer hätte gedacht, dass wir einmal solche Sätze über den Jazz schreiben – aber der Bilderbuch-Pragamtiker ist tatsächlich ein bisschen fetzig geworden, ohne nennenswert an Komfort einzubüßen. Cool.
Das Fazit?
Viel Platz auf gut vier Metern Länge – das rar gewordene Van-Layout und trickreiche Bestuhlung machen den Jazz zum Top-Pragmatiker im Kleinwagensegment. Mit 4,9 Litern Testverbrauch ist der Japaner zudem ein ökologischer Musterschüler, der mit seinem Hybridantrieb aber frei von den Reichweiten-Einschränkungen der E-Autos ist. Und mit der seit Herbst 2023 etwas erhöhten Systemleistung und den sportlichen Modifikationen der Variante „Advance Sport“ rockt der Jazz die Familie jetzt sogar ein bisschen.
Das e:HEV-Hybridsystem lädt sich selbst und muss nicht an die Steckdose. Honda kombiniert einen 1.5-Liter-Benzinmotor, eine Lithium-Ionen-Batterie und einen Direktantrieb, durch den das Getriebe entfällt. Nach einem ausgeklügelten Konzept wechselt der Jazz stetig zwischen Elektroantrieb (Batterie versorgt den E-Motor), Hybridantrieb (Verbrenner liefert an den Generator, der Strom für den E-Motor erzeugt) und Motorantrieb (Benziner ist über den Drehmomentwandler direkt mit den Rädern verbunden). Die dritte Variante zeigt, dass Honda pragmatisch den jeweils besten Weg geht, denn speziell auf der Autobahn ist der Motorantrieb effizienter. Die traditionell innovativen Antriebsspezialisten von Honda – zahlreiche WM-Titel in Formel 1 und Moto GP belegen die Exzellenz – zeigen ihre Technologieoffenheit also auch noch innerhalb des Systems.
Grundsätzlich bleibt ein Vollhybridantrieb wie dieser ein höchst vernünftiger ökologischer Ansatz: Die Batterie eines reinen E-Autos hat 50 kWh oder manchmal sogar 100 kWh Batteriekapazität, damit lassen sich bis zu 100 Hybrid-Jazz mit einer Batteriekapazität von rund 1 kwh ausstatten – und die kommen ja auch oft auf einen Elektroanteil von über 50 Prozent pro Fahrt.
Seit dem Update von 2023 ist der Jazz-Hybridantrieb etwas stärker geworden: Die Leistung des Elektromotors hat um 10 kW zugelegt, der Benzinmotor liefert 7 kW mehr. Die Gesamtleistung ist von 109 PS auf 122 PS gestiegen, das elektrische Antriebsmoment liegt bei 253 Newtonmetern.
Wie fährt sich der Jazz?
Angenehm, wenn man das Hybrid-Prinzip verinnerlicht hat und entsprechend fährt. Der Jazz spricht direkt an und ist sehr leise, wenn der Antrieb rein elektrische Phasen hat oder der Verbrenner nur dezent unterstützt. Zudem ist keine Schaltarbeit nötig, auch Schaltrucke gibt es nicht. Vor allem im Stadtverkehr und auf Landstraßen ist das Auto ein entspannter Gleiter, der mehr Komfort bietet als herkömmliche Kleinwagen. Vorrausschauendes Fahren und sanfter Umgang mit dem Gaspedal bleiben die bevorzugten Umgangsformen – und das geht durch den auf 122 PS erstarkten Antrieb nun einfacher. Die Mehrleistung steigert den Komfort.
Wenn man flotter fahren will, tritt man am besten kräftig und dafür kurz auf das Gaspedal, denn durch die ansteigende Motordrehzahl wird es im Innenraum etwas lauter. Allzusehr fordern muss man den Jazz aber nicht, die 253 Newtonmeter kommen mit dem 1.200 Kilo leichten Auto gut zurecht. Das zeigen auch 4,9 Liter Testverbrauch bei normaler, eher entspannter Fahrweise.
Seit dem Jazz-Update von 2023 zeigt der Bilderbuch-Pragmatiker sogar sportliche Ansätze: Ein Sport-Modus sorgt für direkteres Ansprechverhalten des Gaspedals und eine optimierte Schaltlogik des Getriebes hält den Gang bei stärkerer Beschleunigung länger. Der Antrieb passt damit jetzt auch zu sportiveren Fahrern. Man darf ja nicht vergessen, dass der Jazz nur gut 1.200 Kilo wiegt, das findet man nicht mehr so oft – hat sich Honda auch gedacht und dem bisher eher gemütlichen Jazz in der Top-Version Advance Sport ein strafferes Fahrwerk spendiert, das die Seitenneigung reduziert und die Agilität erhöht. Extrem darf man sich das nicht vorstellen, aber durchaus lustig. Bei sportlicher Fahrweise unterstützt zudem eine akustische Rückmeldung, indem das Motorengeräusch über die Boxen in den Innenraum übertragen wird. Der Sound orientiert sich am Gaspedal statt am Hybridsystem, das schätzen Gasgeber. Wer hätte gedacht, dass wir einmal solche Sätze über den Jazz schreiben – aber der Bilderbuch-Pragamtiker ist tatsächlich ein bisschen fetzig geworden, ohne nennenswert an Komfort einzubüßen. Cool.
Das Fazit?
Viel Platz auf gut vier Metern Länge – das rar gewordene Van-Layout und trickreiche Bestuhlung machen den Jazz zum Top-Pragmatiker im Kleinwagensegment. Mit 4,9 Litern Testverbrauch ist der Japaner zudem ein ökologischer Musterschüler, der mit seinem Hybridantrieb aber frei von den Reichweiten-Einschränkungen der E-Autos ist. Und mit der seit Herbst 2023 etwas erhöhten Systemleistung und den sportlichen Modifikationen der Variante „Advance Sport“ rockt der Jazz die Familie jetzt sogar ein bisschen.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Das Van-Layout und trickreiche Bestuhlung machen den Jazz zum Top-Pragmatiker im Kleinwagensegment. Mit nur 4,9 Litern Testverbrauch ist der Japaner zudem ein ökologischer Musterschüler, der mit seinem Hybridanrieb aber frei von den Reichweiten-Einschränkungen der E-Autos ist. Und mit der seit Herbst 2023 etwas erhöhten Systemleistung und den sportlichen Modifikationen der Variante „Advance Sport“ rockt der Jazz die Familie sogar ein bisschen."
DATEN & FAKTEN
Honda Jazz e:HEV 1.5 i-MMD Hybrid Advance Sport
(Februar 2024)Preis
31.240 Euro. Einstiegspreis Jazz 27.490 Euro.Antrieb
Hybridantrieb mit 1.5 Liter i-VTEC (79 kW/107 PS) und E-Motor (90 kW/122 PS), Lithium-Ionen-Batterie, Direktantrieb (kein Getriebe). Vorderradantrieb.Abmessungen
Länge 4.089 mm, Breite 1.694 mm, Höhe 1.526 mm, Radstand 2.517 mm. Ladevolumen: 304 Liter (Rücksitze hochgeklappt) – 1.205 Liter (Rücksitze versenkt bis Dach). Tankvolumen 40 Liter.Gewicht
Leergewicht 1.242 kg. Zulässiges Gesamtgewicht 1.690 kg. Anhängelast (gebremst/ungebremst 500 kg).Fahrwerte
Vmax 175 km/h, 0 – 100 km/h 9,6 sec, Normverbrauch 4,7 Liter, CO2-Emissionen 106 g/km.Testverbrauch
4,9 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
7 Punkte
Vernunft
10 Punkte
Preis-Leistung
7 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte