Elektromobilität
Frankreich erinnert an den Kostenfaktor
Das politisch gewollte Ende des Verbrennungsmotors blendet den Kostenfaktor bisher vollkommen aus – vor allem Frankreich spricht die soziale Problematik der Mobilitätswende jetzt immer deutlicher an.
07.11.2022Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Die EU hat das Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 endgültig beschlossen, neu zugelassene PKW sollen dann auschließlich batterieelektrisch unterwegs sein. Ausgeblendet wird bei der politisch gewollten Mobilitätswende, die nur Europa so kompromisslos vollzieht, bisher der Kostenfaktor. Vor allem die französischen Hersteller sprechen die soziale Problematik nun ganz deutlich an:
„Durch die Preise und die Verfügbarkeit von Ladestationen wird der Zugang zur Mobilität für viele Menschen eine Herausforderung. Die Elektrifizierung verwandelt Autos in Luxus“, warnte Dacia-CEO Denis le Vot unlängst vor Journalisten. Stellantis-Chef Carlos Tavares wird in der „FAZ" mit deutlichen Worten zitiert: „Wer der Dogmatik jetzt nicht Pragmatismus folgen lässt, wird soziale Unruhen ernten. Wir können nicht in diesem Tempo voll elektrisch gehen, weil die Mittelklasse das nicht aushält." Und auch Renault-Konzernchef Luca de Meo macht in der deutschen „Welt" deutlich: „Den Übergang zur Elektromobilität müssen Leute möglich machen, die Geld haben, eine Garage besitzen und sich die Autos leisten können.“
Die Zahlen sind eindeutig: Während grundsolide Kleinwagen-Allrounder mit Verbrennungsmotor, die auch auf der Langstrecke bestehen, bis Anfang 2020 noch locker unter 15.000 Euro kamen und nun mit der 20.000-Euro-Grenze kämpfen, geht die Realität bei den Elektroautos aktuell in Richtung 40.000 Euro. Dass chinesische Herausforderer auf 30.000 bis 35.000 Euro runterkommen, ist schön für die Kunden, kann aber industriepolitisch nicht das sein, was Europa will.
Mit Kostensenkungen tun sich die Hersteller schwer, auch bei kleineren E-Autos, denn die Rohstoffpreise im Batteriebereich steigen, insbesondere für Lithium.
Man fragt sich also mit Blick auf das politisch gewollte Ende des Verbrennungsmotors schon: Wer schaut hier eigentlich auf die Kosten?
„Durch die Preise und die Verfügbarkeit von Ladestationen wird der Zugang zur Mobilität für viele Menschen eine Herausforderung. Die Elektrifizierung verwandelt Autos in Luxus“, warnte Dacia-CEO Denis le Vot unlängst vor Journalisten. Stellantis-Chef Carlos Tavares wird in der „FAZ" mit deutlichen Worten zitiert: „Wer der Dogmatik jetzt nicht Pragmatismus folgen lässt, wird soziale Unruhen ernten. Wir können nicht in diesem Tempo voll elektrisch gehen, weil die Mittelklasse das nicht aushält." Und auch Renault-Konzernchef Luca de Meo macht in der deutschen „Welt" deutlich: „Den Übergang zur Elektromobilität müssen Leute möglich machen, die Geld haben, eine Garage besitzen und sich die Autos leisten können.“
Die Zahlen sind eindeutig: Während grundsolide Kleinwagen-Allrounder mit Verbrennungsmotor, die auch auf der Langstrecke bestehen, bis Anfang 2020 noch locker unter 15.000 Euro kamen und nun mit der 20.000-Euro-Grenze kämpfen, geht die Realität bei den Elektroautos aktuell in Richtung 40.000 Euro. Dass chinesische Herausforderer auf 30.000 bis 35.000 Euro runterkommen, ist schön für die Kunden, kann aber industriepolitisch nicht das sein, was Europa will.
Mit Kostensenkungen tun sich die Hersteller schwer, auch bei kleineren E-Autos, denn die Rohstoffpreise im Batteriebereich steigen, insbesondere für Lithium.
Man fragt sich also mit Blick auf das politisch gewollte Ende des Verbrennungsmotors schon: Wer schaut hier eigentlich auf die Kosten?
Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur und das Ende der Rohstoffabhängikeit sind große, aber bewältigbare Herausforderungen. Aber wer schaut auf die Kosten?