MAX VERSTAPPEN
Verstappen bleibt Red Bull treu
Wenn er zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Auto sitzt – und sein Talent nicht mit Fehlentscheidungen vergeudet, wie das Fernando Alonso nach 2006 getan hat.
Nun hat sich Verstappen entschieden. Er verlängert seinen Vertrag bei Red Bull Racing bis 2023.
Einen Vertrag mit Ferrari hatte er schon länger ausgeschlossen: Dort hat Charles Leclerc bis 2024 verlängert, und der gilt dort als politisch extrem gut vernetzt.
Heute, übrigens am 35. Geburtstag von Lewis Hamilton, bekennt sich Verstappen langfristig zum vierfachen Team-Weltmeister aus Österreich: "Red Bull hat an mich geglaubt und mir die Möglichkeit gegeben, in der Formel 1 zu starten, wofür ich immer sehr dankbar bin!"
Helmut Marko hatte Verstappen einst schon als 16-(!)-jährigen und nach nur einigen Rennen in der Formel 3 schon einen Formel-1-Vertrag bei Toro Rosso angeboten. Ein riskantes Unternehmen. Viele in der Branche hielten Verstappens superschnelles Upgrade für gefährlich. Sie meinten, er würde verheizt werden.
Da man nichts gegen das Formel-1-Debüt des dann 17-jährigen unternehmen konnte, änderte die FIA sogar die Regeln für künftige Rookies. Die Superlizenz ist heutzutage sehr schwer zu bekommen und für so junge Piloten künftig de facto unerreichbar.
Skurill, dass der Mann der diese Jugendbeschränkung einst quasi verursacht hat, heute als der – neben Lewis Hamilton – beste Fahrer der Welt gilt. Max, der bei seinem ersten Rennen für Red Bull Racing gleich gewonnen hat, der acht GP gewonnen hat und doch erst kürzlich 22 geworden ist.
Und der bei Red Bull, trotz einer nicht immer konstanten Formkurve des Rennstalls, happy ist.
"Im Laufe der Jahre bin ich dem Team immer näher gekommen und neben der Leidenschaft von allen und der Leistung auf der Strecke macht es auch wirklich Spaß, mit einer so großartigen Gruppe von Leuten zusammenzuarbeiten."
Red-Bull-Teamchef Christian Horner spricht von einer "fantastischen Nachricht für das Team". Mit Blick auf die Regeländerungen 2021 ist "Kontinuität in möglichst vielen Bereichen der Schlüssel" zum Erfolg. "Max hat bewiesen, was für eine Bereicherung er für das Team ist. Er glaubt wirklich an die Partnerschaft, die wir mit unserem Motorenlieferanten Honda geschmiedet haben, und wir freuen uns, unsere Beziehung mit ihm erweitert zu haben."
Vor allem hat Verstappen auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Honda 2019 bewogen, all die offensichtlichen und meßbaren Fortschritte. "Das gibt mir noch mehr Motivation und den Glauben, dass wir gemeinsam gewinnen können", sagt der Holländer. "Ich schätze die Art und Weise, wie Red Bull und Honda zusammenarbeiten. Von allen Seiten tut jeder, was er kann. Ich will mit Red Bull gewinnen und unser Ziel ist es natürlich, gemeinsam um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen."
Am besten schon heuer. Helmut Marko hat schon rund um Weihnachten Selbstbewusstsein gezeigt.
Er meint, dass Mercedes der Hauptkonkurrent von Red Bull sei und das man alles habe, was man zum Titel brauche. Ferrari sei nicht auf der A-Liste: "Ich denke, dass sie ihren Hauptvorteil beim Motor verloren haben."
Bei Honda sei genau das Gegenteil der Fall, jubelt auch Verstappen. Die Leistung des Antriebs sei von den Japanern in drei Ausbaustufen 2019 "massiv" verbessert worden. "Ich denke, wir wissen, wo wir uns noch verbessern müssen. Das Auto haben wir bereits verbessert."
Für den rekordgierigen Max kann es mit dem ersten Titel nicht früh genug gehen.
Zum letzten Mal hat er 2020 die Chance, der jüngste Weltmeister aller Zeiten zu werden und Sebastian Vettels Rekord zu brechen. Danach ist er älter, als Vettel es bei der Titelentscheidung in Abu Dhabi 2010 gewesen ist.