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Free2Move übernimmt Share Now
Wer smart sein will, braucht Carsharing
Früher haben sich Mercedes und BMW in Wien ein Carsharing-Duell geliefert, jetzt übernimmt Stellantis die Kunden und wird mit Free2Move zum weltweit führenden Anbieter. Die unkomplizierte Kurzzeit-Automiete ist für moderne Städte unerlässlich und Teil des öffentlichen Verkehrs. Warum Anbieter trotzdem großes Durchhaltevermögen brauchen und wo die Städte unterstützen müssen.
05.05.2022Fotos: Werk
Wien will eine „Smart City" sein und für den Mobilitätsbereich war es ein wichtiger Schritt dorthin, als ab 2011 viele blau-weiße smart von car2go im Stadtbild aufgetaucht sind. Dazu kamen ab 2014 die Mini und BMW von DriveNow. Seither können Wiener, die kein eigenes Auto haben, trotzdem jederzeit eines nutzen. Der nächste Carsharing-Wagen steht in der Regel nur ein paar Gehminuten entfernt und kann, dank Pauschalvereinbarungen mit der Stadt, ohne Ausfüllen von Parkscheinen überall abgestellt werden. Für die Fahrten durch die Stadt muss man nur kurz das Smartphone zücken und zahlt am Ende wenige Euro.
Auf das Carsharing-Duell von Mercedes (car2go) und BMW (DriveNow) folgte 2019 die Fusion zu Share Now, das derzeit rund 800 Fahrzeuge in Wien betreibt. Jetzt übernimmt Stellantis mit seiner Mobilitätsmarke Free2Move die Kunden. Dahinter steckt eine langfristige Strategie: Durch die Übernahme fügt Free2Move seinem Portfolio 14 neue europäische Städte hinzu, insgesamt sind es nun 21 Citys in den USA und Europa. Mit über fünf Millionen Kunden ist man weltweit führender Anbieter, bis 2030 soll sich die Zahl der aktiven Nutzer auf 15 Millionen erhöhen.
Durchhaltevermögen ist durchaus gefragt, denn aktuell ist Carsharing zumindest noch nicht das große Geschäft. Stellanis bringt neben der langfristigen Ausrichtung bis ins nächste Jahrzehnt auch eine passende Fahrzeugflotte mit – kleine vollelektrische Autos wie der Fiat 500 oder der Citroen Ami bzw. Opel Rocks-e (im Bild) sind auf saubere Innenstadtmobilität, die nicht viel Platz braucht, zugeschnitten.
Aber auch die Städte müssen mithelfen, um dem Konzept zu dauerhaftem Erfolg zu verhelfen: Weil Wien mit Ampelschaltungen und Baustellen recht erfolgreich den Verkehr einbremst und über Anrainerparkplätze, Schanigärten und Baumpflanzungen den Parkraum dezimiert, wurde auch Carsharing zuletzt weniger attraktiv. Wer länger fährt und am Zielort keinen Parkplatz findet, zahlt am Ende deutlich mehr. Die Öffnung der Anrainer-Kurzparkzonen für die Carsharing-Fahrzeuge wäre daher ein wichtiger Schritt. Auch in Garagen könnten Hubs entstehen.
Wo individuelle Mobilität zurückgedrängt wird, müssen neue Modelle gefördert werden. Die unkomplizierte Kurzzeit-Automiete ist für moderne Städte unerlässlich und Teil des öffentlichen Verkehrs.
Auf das Carsharing-Duell von Mercedes (car2go) und BMW (DriveNow) folgte 2019 die Fusion zu Share Now, das derzeit rund 800 Fahrzeuge in Wien betreibt. Jetzt übernimmt Stellantis mit seiner Mobilitätsmarke Free2Move die Kunden. Dahinter steckt eine langfristige Strategie: Durch die Übernahme fügt Free2Move seinem Portfolio 14 neue europäische Städte hinzu, insgesamt sind es nun 21 Citys in den USA und Europa. Mit über fünf Millionen Kunden ist man weltweit führender Anbieter, bis 2030 soll sich die Zahl der aktiven Nutzer auf 15 Millionen erhöhen.
Durchhaltevermögen ist durchaus gefragt, denn aktuell ist Carsharing zumindest noch nicht das große Geschäft. Stellanis bringt neben der langfristigen Ausrichtung bis ins nächste Jahrzehnt auch eine passende Fahrzeugflotte mit – kleine vollelektrische Autos wie der Fiat 500 oder der Citroen Ami bzw. Opel Rocks-e (im Bild) sind auf saubere Innenstadtmobilität, die nicht viel Platz braucht, zugeschnitten.
Aber auch die Städte müssen mithelfen, um dem Konzept zu dauerhaftem Erfolg zu verhelfen: Weil Wien mit Ampelschaltungen und Baustellen recht erfolgreich den Verkehr einbremst und über Anrainerparkplätze, Schanigärten und Baumpflanzungen den Parkraum dezimiert, wurde auch Carsharing zuletzt weniger attraktiv. Wer länger fährt und am Zielort keinen Parkplatz findet, zahlt am Ende deutlich mehr. Die Öffnung der Anrainer-Kurzparkzonen für die Carsharing-Fahrzeuge wäre daher ein wichtiger Schritt. Auch in Garagen könnten Hubs entstehen.
Wo individuelle Mobilität zurückgedrängt wird, müssen neue Modelle gefördert werden. Die unkomplizierte Kurzzeit-Automiete ist für moderne Städte unerlässlich und Teil des öffentlichen Verkehrs.