ÖAMTC-TEST
Nur Engländer lassen Autodiebe verzweifeln
Die schlüssellosen Zugangssysteme neuer Autos sind ein Einfallstor für Diebe. Von den 273 beim ÖAMTC getesteten Modellen ließen sich nur vier (!) nicht knacken – dass sie alle von Jaguar und Land Rover kommen, hat einen kuriosen Hintergrund: Eines ihrer Modelle war bei Dieben so beliebt, dass sich die Englänger was einfallen lassen mussten.
12.08.2019Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer, Werk
Schlüssellose Zugangssysteme sind ein Komforthit: Mit „Keyless go" lassen sich Autos öffnen und starten, ohne den Schlüssel aus Hand-, Jacken- oder Hosentasche zu nehmen. Es könnte allerdings auch sein, dass eines Tages kein Auto mehr zum Aufsperren da ist.
Schlüssellose Zugangssysteme sind nämlich auch ein beliebtes Einfallstor für Autodiebe geworden. Dank relativ einfach erhältlicher Reichweitenverlängerer klinken sie sich in das Funksignal des Schlüssels ein, verlängern den Datenstrom und sind dann in der Lage, den Wagen zu öffnen und zu starten. So lange der Motor nicht abgestellt wird, fährt das Auto weiter – selbst wenn der Originalschlüssel mittlerweile hunderte Kilometer entfernt ist.
Seit Längerem fordern die Experten des ÖAMTC das Schließen dieser Sicherheitslücke bei den Komfort-Schlüsseln. Bei seinen Diebstahl-Tests kommt der Automobilclub zu einem alarmierenden Ergebnis: „Mittlerweile wurden 273 Autos mit Keyless-Go getestet, und nur vier Modelle ließen sich nicht knacken. Die meisten Hersteller wollen oder können diese Sicherheitslücke scheinbar nicht schließen“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Das diebstahlschere Quartett besteht ausschließlich aus englischen Modellen: Von allen 273 getesteten Modellen ließen sich nur Jaguar E-PACE und I-PACE sowie Land Rover Discovery und Range Rover nicht knacken. Neben den genannten vier Baureihen verfügt auch der Range Rover Sport bereits über die neueste Technologie gegen Fahrzeugdiebstahl – die weiteren Modelle der beiden britischen Marken folgen in Kürze. Die beiden in der ÖAMTC-Liste erwähnten Modelle Range Rover Evoque (Baujahr 9/2015) und Land Rover Discovery (Baujahr 6/2016), die sich mit Reichweiten-Verlängerern noch öffnen ließen, sind nicht mehr erhältlich.
Warum die Briten den Autodieben das Handwerk schwer machen, hat einen kuriosen Hintergrund: Ihr Range Rover ist nicht nur bei den Reichen, Schönen und Berühmten dieser Welt die Nummer eins, sondern auch bei den Dieben. Weil das angelsächsische Versicherungssystem im Stil der Börsen funktioniert und die Raten deutlich dynamischer an solche „Bliebtheitswerte" anpasst als es in Mitteleuropa, musste sich Jaguar Land Rover was einfallen lassen. Der britische Autohersteller setzt Computerchips mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) ein, die erkennen wenn der Schlüssel nicht in der Nähe ist: der neue Chip misst die Laufzeit des Funksignals zwischen Auto und Schlüssel überaus genau und ermitteln daraus die Distanz. Sollte die Entfernung zu groß sein – das Funksignal also vom Dieb verlängert werden – reagiert das von Jaguar Land Rover verwendete System nicht mehr.
Schlüssellose Zugangssysteme sind nämlich auch ein beliebtes Einfallstor für Autodiebe geworden. Dank relativ einfach erhältlicher Reichweitenverlängerer klinken sie sich in das Funksignal des Schlüssels ein, verlängern den Datenstrom und sind dann in der Lage, den Wagen zu öffnen und zu starten. So lange der Motor nicht abgestellt wird, fährt das Auto weiter – selbst wenn der Originalschlüssel mittlerweile hunderte Kilometer entfernt ist.
Seit Längerem fordern die Experten des ÖAMTC das Schließen dieser Sicherheitslücke bei den Komfort-Schlüsseln. Bei seinen Diebstahl-Tests kommt der Automobilclub zu einem alarmierenden Ergebnis: „Mittlerweile wurden 273 Autos mit Keyless-Go getestet, und nur vier Modelle ließen sich nicht knacken. Die meisten Hersteller wollen oder können diese Sicherheitslücke scheinbar nicht schließen“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Das diebstahlschere Quartett besteht ausschließlich aus englischen Modellen: Von allen 273 getesteten Modellen ließen sich nur Jaguar E-PACE und I-PACE sowie Land Rover Discovery und Range Rover nicht knacken. Neben den genannten vier Baureihen verfügt auch der Range Rover Sport bereits über die neueste Technologie gegen Fahrzeugdiebstahl – die weiteren Modelle der beiden britischen Marken folgen in Kürze. Die beiden in der ÖAMTC-Liste erwähnten Modelle Range Rover Evoque (Baujahr 9/2015) und Land Rover Discovery (Baujahr 6/2016), die sich mit Reichweiten-Verlängerern noch öffnen ließen, sind nicht mehr erhältlich.
Warum die Briten den Autodieben das Handwerk schwer machen, hat einen kuriosen Hintergrund: Ihr Range Rover ist nicht nur bei den Reichen, Schönen und Berühmten dieser Welt die Nummer eins, sondern auch bei den Dieben. Weil das angelsächsische Versicherungssystem im Stil der Börsen funktioniert und die Raten deutlich dynamischer an solche „Bliebtheitswerte" anpasst als es in Mitteleuropa, musste sich Jaguar Land Rover was einfallen lassen. Der britische Autohersteller setzt Computerchips mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) ein, die erkennen wenn der Schlüssel nicht in der Nähe ist: der neue Chip misst die Laufzeit des Funksignals zwischen Auto und Schlüssel überaus genau und ermitteln daraus die Distanz. Sollte die Entfernung zu groß sein – das Funksignal also vom Dieb verlängert werden – reagiert das von Jaguar Land Rover verwendete System nicht mehr.
Objekt der Begierde: Der Range Rover gilt nicht nur bei den Reichen, Schönen und Berühmten dieser Welt als sexy, sondern auch bei den Dieben. Im Gegensatz zu andere Marken haben die Briten das Einfalstor für die Eindringlinge aber geschlossen.
Auch der in Österreich gebaute und zum „Car of the Year 2019" gewählte Jaguar I-PACE zählt zum sicheren Quartett.
So funktioniert die „Reichweitenverlängerung" bei Keyless Go. Nur Jaguar Land Rover macht den Dieben einen Strich durch die Rechnung.