TEST (STATISCH): DS 9
Luxusleben im Leder-Kokon
Die automobile Oberklasse ist kein deutsches Privileg: Im DS 9 zeigen die Franzosen ihr außergewöhnliches Gefühl für edle Materialien und Einrichtung. Für den gebotenen Luxus ist der Preis wohlfeil. Der Auftritt nach Außen bleibt indes dezent. Motorprofis.at konnte den teil-elektrischen Franzosen schon vor dem Start im Herbst durchchecken.
12.03.2021Fotos: Werk, Christian Houdek
Was steckt hinter dem großen Namen DS heute?
Das Ende eines Paradoxons. Luxus kann eigentlich niemand besser als die Franzosen. Das automobile Premiumsegment kampflos den Deutschen, Engländern und Japanern zu überlassen, war demnach höchst unlogisch für ein Land, das bei Luxusprodukten aller Art und Modedesign der restlichen Welt eigentlich weit voraus ist. Und für einen Autohersteller, den sein avantgardistischer Geist groß gemacht hat.
Durch die Gründung von DS Automobiles hat PSA (jetzt Stellantis) das französische Luxus-Know-how vor einigen Jahren dann zurück in der Automobilindustrie gebracht. Mit DS 3 und DS 7 hat die Marke derzeit SUVs in zwei Größenklassen im Programm, heuer folgen der richtig schnittige DS 4 und die Oberklasse-Limousine DS 9. Bei der Elektrifizierung beeilt man sich, ab 2025 werden nur noch Elektroautos oder Plug-In-Hybride angeboten.
Der DS 9 startet im Herbst 2021, Motorprofis.at konnte das Auto schon vor dem Start durchchecken. Wie positioniert sich die DS-Limousine?
DS-Chefin Beátrice Foucher sagt, der „DS 9 zeigt, wofür DS ursprünglich stand“ und spielt damit natürlich auf die legendäre DS aus den 1950er-Jahre an. Derart avantgardistisch ist der 4,93 Meter lange DS 9 (oder heißt es wie damals „die“?) natürlich nicht, aber er ist die derzeit einzige Oberklasse-Limousine nach französischer Art. Eine überfällige Erinnerung, dass die automobile Oberklasse kein deutsches Privileg ist.
Und können die Franzosen mit dem DS 9 auch auftrumpfen?
Vor allem im Innenraum zeigen die Franzosen ihr außergewöhnliches Gefühl für edle Materialien und Einrichtung. Nahezu der gesamte Innenraum ist mit Nappaleder ausgekleidet, also neben den Sitzen auch die Türen, das Armaturenbrett, das gesamte Lenkrad und die Mittelkonsole. Der Bezug greift sich nicht nur fein an, sondern ist mit den weißen Perlstich-Kontrastnähten und dem Bracelet-Muster der Sitzbezüge (die Guillochierung „Clous de Paris“ ist eine Anwendung aus der Uhrmacherkunst) auch edel verarbeitet. Dazu kommt mit dem Rubi-Rot eine exquisite Farbvariante, die man sich unbedingt trauen sollten. Als klassischere Alternative gibt es die Lederausstattung auch in Schwarz. Auch in den Randlagen wie den A-, B- und C-Säulen, den Haltegriffen sowie der Sonnenblende und Hutablage müssen Passagiere nie auf Kunststoff greifen, DS umhüllt diese Bereiche mit schwarzem Alcantara.
Mit dem großen digitalen Kombiinstrument im Blickfeld des Fahrers, dem modernen 12-Zoll-Touchscreen in der Mitte und der Focal-Premium-Audioanlage mit 14 Lautsprechern ist der DS 9-Innenraum auch technisch hochklassig. Dazu kommt dank des langen Radstands von 2.90 Metern ein sehr gutes Raumangebot auch auf den Rücksitzen, die zudem mit Kühl- und Massage-Funktion auftrumpfen.
Das Ende eines Paradoxons. Luxus kann eigentlich niemand besser als die Franzosen. Das automobile Premiumsegment kampflos den Deutschen, Engländern und Japanern zu überlassen, war demnach höchst unlogisch für ein Land, das bei Luxusprodukten aller Art und Modedesign der restlichen Welt eigentlich weit voraus ist. Und für einen Autohersteller, den sein avantgardistischer Geist groß gemacht hat.
Durch die Gründung von DS Automobiles hat PSA (jetzt Stellantis) das französische Luxus-Know-how vor einigen Jahren dann zurück in der Automobilindustrie gebracht. Mit DS 3 und DS 7 hat die Marke derzeit SUVs in zwei Größenklassen im Programm, heuer folgen der richtig schnittige DS 4 und die Oberklasse-Limousine DS 9. Bei der Elektrifizierung beeilt man sich, ab 2025 werden nur noch Elektroautos oder Plug-In-Hybride angeboten.
Der DS 9 startet im Herbst 2021, Motorprofis.at konnte das Auto schon vor dem Start durchchecken. Wie positioniert sich die DS-Limousine?
DS-Chefin Beátrice Foucher sagt, der „DS 9 zeigt, wofür DS ursprünglich stand“ und spielt damit natürlich auf die legendäre DS aus den 1950er-Jahre an. Derart avantgardistisch ist der 4,93 Meter lange DS 9 (oder heißt es wie damals „die“?) natürlich nicht, aber er ist die derzeit einzige Oberklasse-Limousine nach französischer Art. Eine überfällige Erinnerung, dass die automobile Oberklasse kein deutsches Privileg ist.
Und können die Franzosen mit dem DS 9 auch auftrumpfen?
Vor allem im Innenraum zeigen die Franzosen ihr außergewöhnliches Gefühl für edle Materialien und Einrichtung. Nahezu der gesamte Innenraum ist mit Nappaleder ausgekleidet, also neben den Sitzen auch die Türen, das Armaturenbrett, das gesamte Lenkrad und die Mittelkonsole. Der Bezug greift sich nicht nur fein an, sondern ist mit den weißen Perlstich-Kontrastnähten und dem Bracelet-Muster der Sitzbezüge (die Guillochierung „Clous de Paris“ ist eine Anwendung aus der Uhrmacherkunst) auch edel verarbeitet. Dazu kommt mit dem Rubi-Rot eine exquisite Farbvariante, die man sich unbedingt trauen sollten. Als klassischere Alternative gibt es die Lederausstattung auch in Schwarz. Auch in den Randlagen wie den A-, B- und C-Säulen, den Haltegriffen sowie der Sonnenblende und Hutablage müssen Passagiere nie auf Kunststoff greifen, DS umhüllt diese Bereiche mit schwarzem Alcantara.
Mit dem großen digitalen Kombiinstrument im Blickfeld des Fahrers, dem modernen 12-Zoll-Touchscreen in der Mitte und der Focal-Premium-Audioanlage mit 14 Lautsprechern ist der DS 9-Innenraum auch technisch hochklassig. Dazu kommt dank des langen Radstands von 2.90 Metern ein sehr gutes Raumangebot auch auf den Rücksitzen, die zudem mit Kühl- und Massage-Funktion auftrumpfen.
Für das Luxusleben in diesem Leder-Kokon ist der Preis ziemlich wohlfeil – man bleibt unter 60.000 Euro.
Wie stark spürt man diesen Luxus im Preis?
Für das Luxusleben in diesem Leder-Kokon ist der Preis ziemlich wohlfeil, das ist der Clou. In der Topvariante Rivoli+ kommt der 225 PS starke DS 9 auf 54.700 Euro, dazuzurechnen sind noch 3.800 für die Opera-Innenausstattung mit der oben beschriebenen Voll-Lederverkleidung und 1000 Euro für den Focal-Sound – man bleibt also unter 60.000 Euro.
Im Außenauftritt ist der DS 9 dagegen dezenter. Wie wirkt das Auto live?
Trotz einiger Extravaganzen wie der Chromspange auf der Motorhaube, den orangen Blinkern im oberen Bereich des Heckfensters (eine Hommage an die DS der 1950er-Jahre) und den violett hinterlegten Frontlichtern – das Außendesign ist insgesamt eher zurückhaltend und klassisch. Nach der langen Front spannt DS einen recht flachen Dachbogen, der hinten fließend abfällt.
Welche Antriebe gibt es?
Nur Plug-in-Hybride. Die 225-PS-Variante kombiniert einen Benzin-Turbomotor mit einem Elektroantrieb und einer Batterie mit einer Kapazität von 11,9 kWh. Das ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von bis zu 56 Kilometern nach WLTP-Messung, wobei der Elektroantrieb allein 110 PS und 320 Newtonmeter aufbringt.
Die Kraftverteilung übernimmt ein Achtgang-Automatikgetriebe.
Die zweite Plug-in-Hybrid-Version hat 360 PS und arbeitet mit zwei E-Motoren, die im elektronischen Zusammenspiel auch für Allradantrieb sorgen.
Gibt es spezielle Komforttechnik?
Für Fahrkomfort sorgen neben den dicken Fensterscheiben und dem großen Radstand zum Beispiel das Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern, das adaptive LED-Licht und das Nachsichtgerät.
Wann startet der DS 9 in Österreich?
Bestellungen für die 225-PS-Variante können aufgegeben werden. Die 360-PS-Allrad-Kombinbation ist ab Sommer bestellbar. Ausgeliefert werden die ersten DS 9 im Herbst.
Wie fällt das Fazit nach der ersten Begegnung mit dem DS 9 aus?
Im DS 9 zeigt sich das außergewöhnliche Gefühl der Franzosen für edle Materialien und Einrichtung – und für das Luxusleben in diesem Leder-Kokon ist der Preis ziemlich wohlfeil. Der Auftritt bleibt indes eher dezent, die Technik ist mit zwei Plug-in-Hybrid-Varianten auf modernem Stand.
Für das Luxusleben in diesem Leder-Kokon ist der Preis ziemlich wohlfeil, das ist der Clou. In der Topvariante Rivoli+ kommt der 225 PS starke DS 9 auf 54.700 Euro, dazuzurechnen sind noch 3.800 für die Opera-Innenausstattung mit der oben beschriebenen Voll-Lederverkleidung und 1000 Euro für den Focal-Sound – man bleibt also unter 60.000 Euro.
Im Außenauftritt ist der DS 9 dagegen dezenter. Wie wirkt das Auto live?
Trotz einiger Extravaganzen wie der Chromspange auf der Motorhaube, den orangen Blinkern im oberen Bereich des Heckfensters (eine Hommage an die DS der 1950er-Jahre) und den violett hinterlegten Frontlichtern – das Außendesign ist insgesamt eher zurückhaltend und klassisch. Nach der langen Front spannt DS einen recht flachen Dachbogen, der hinten fließend abfällt.
Welche Antriebe gibt es?
Nur Plug-in-Hybride. Die 225-PS-Variante kombiniert einen Benzin-Turbomotor mit einem Elektroantrieb und einer Batterie mit einer Kapazität von 11,9 kWh. Das ermöglicht eine rein elektrische Reichweite von bis zu 56 Kilometern nach WLTP-Messung, wobei der Elektroantrieb allein 110 PS und 320 Newtonmeter aufbringt.
Die Kraftverteilung übernimmt ein Achtgang-Automatikgetriebe.
Die zweite Plug-in-Hybrid-Version hat 360 PS und arbeitet mit zwei E-Motoren, die im elektronischen Zusammenspiel auch für Allradantrieb sorgen.
Gibt es spezielle Komforttechnik?
Für Fahrkomfort sorgen neben den dicken Fensterscheiben und dem großen Radstand zum Beispiel das Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern, das adaptive LED-Licht und das Nachsichtgerät.
Wann startet der DS 9 in Österreich?
Bestellungen für die 225-PS-Variante können aufgegeben werden. Die 360-PS-Allrad-Kombinbation ist ab Sommer bestellbar. Ausgeliefert werden die ersten DS 9 im Herbst.
Wie fällt das Fazit nach der ersten Begegnung mit dem DS 9 aus?
Im DS 9 zeigt sich das außergewöhnliche Gefühl der Franzosen für edle Materialien und Einrichtung – und für das Luxusleben in diesem Leder-Kokon ist der Preis ziemlich wohlfeil. Der Auftritt bleibt indes eher dezent, die Technik ist mit zwei Plug-in-Hybrid-Varianten auf modernem Stand.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Im DS 9 zeigt sich das außergewöhnliche Gefühl der Franzosen für edle Materialien und Einrichtung – und dafür ist der Preis ziemlich wohlfeil. Der Auftritt bleibt eher dezent, die Plug-in-Hybrid-Technik ist auf modernem Stand. Eine überfällige Erinnerung, dass die automobile Oberklasse kein deutsches Privileg ist."