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ERSTER TEST: NEUER VW UP!

ERSTER TEST: NEUER VW UP!

Wird der kleine Pragmatiker jetzt auf einmal übermütig?

Mit überschaubaren Pflegemaßnahmen geht der up! in die zweite Lebenshälfte. Klare Stoßrichtung: Der kleine Nützling soll lifestyliger werden. Aber dank eines Turbomotors auch deutlich lustiger.

Woher kommt das Grinsen nach der ersten Testfahrt mit dem neuen up!?
Vom neuen Motor. VW bringt nämlich ab September einen Turbo ins up!-Programm: Der 1,0 TSI leistet 90 PS und sorgt mit gerade 1002 Kilo Eigengewicht für Fahrleistungen, die jenen des ersten Golf GTI ähneln: Sprint auf 100 in 9,9 Sekunden, Topspeed 180 km/h. Dank des gegenüber den Saugmotoren deutlich höheren Drehmoments (160 statt 95 Nm) fährt sich der TSI viel agiler, aber auch angenehmer – bei vergleichbaren Verbrauchswerten. Im Normverbrauch sind es 4,4 statt 4,1 Liter. Weil man aber viel schaltfauler fahren kann und der Motor auch von ganz unten extrem sauber dreht, rechne ich in der Praxis sogar mit weniger Durst. Der reale Wert unserer ersten Testfahrt mit halb Autobahn, halb Landstraße: 5,2 Liter. Mit dem 75-PS-Sauger haben wir bei gleichen Bedingungen 5,6 Liter verbraucht.

Also eine empfehlenswerte Wahl?
Die schon bekannten Dreizylinder-Sauger erledigen ihren Job sehr gut – der Turbo aber noch eine Spur besser. Wir würden ab sofort zum TSI greifen.

Was ist sonst neu am neuen up!? Sooo neu sieht er ja gar nicht aus.
Stimmt, die Änderungen an der Außen-Ansicht sind homöopathisch. Erst wenn man Alt gegen Neu vergleicht erkennt man dezente Unterschiede. Die Stoßfänger wurden dynamischer gezeichnet, die Scheinwerfer verfügen nun über serienmäßige LED-Tagfahrlichter, Blinker wurden auch in die Außenspiegel integriert und die Heckleuchten besitzen eine neue Grafik, der Heck-Stoßfänger einen angedeuteten Diffusor. In Summe überschaubare Design-Updates.

Zwei von vielen Möglichkeiten, den Innenraum zu gestalten: Elegant hell ...Zwei von vielen Möglichkeiten, den Innenraum zu gestalten: Elegant hell ...
... oder sportlich dunkel.... oder sportlich dunkel.

Dafür geht’s im Innenraum rund, oder?
Nö, auch dort wurde dezent aufgeräumt. Wichtigste Änderung: An der Mittelkonsole kommen neue Infotainmentsysteme zum Einsatz, außerdem gibt’s vermehrt Möglichkeiten, mit Farben und Materialien zu spielen. Nebenbei wurde auch der Ausstattungsgrad erhöht – in Serie und optional. Eine Klimaanlage zählt nun beispielsweise schon beim Basismodell Trendline ab 9990 Euro zum Standard-Equipment. Auch ein Basis-Radio ist an Bord; von den notwendigsten Dingen fehlt nur mehr eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung; sie ist ab Comfortline Standard. In den höheren Graden (Comfortline/Highline) oder gegen Aufpreis stehen viele neue Goodies bereit: ein edles Multifunktionslenkrad, die climatronic mit Allergen- und Pilzsporenfilter, eine Rückfahrkamera oder das BeatsAudio-Soundsystem mit 300 Watt und sieben Lautsprechern.

Wie sieht’s in Sachen Connectivity aus?
Im neuen VW up! steht die innovative Smartphone-Integration „maps + more dock“ am Start. Damit lassen sich Smartphones mit iOS oder Android in eine Halterung am Armaturenbrett aufstecken (siehe Foto unten) und via Gratis-App mit dem Auto verbinden. Das Smartphone kann so als Navi, aber auch als Bordcomputer oder als Bildschirm für die Steuerung des Musiksystems und der Freisprecheinrichtung genutzt werden; auch ein Assistent, der einen in ökonomischer Fahrweise schult, ist so am Handy anwählbar. Bedient wird alles entweder über den Bildschirm des eigenen Telefons oder über Tasten des Infotainmentssystems „composition phone“ (Serie ab Highline). Funktioniert einfach und ist genial!
Erwachsenes, funktionelles, unverspieltes Ambiente.Erwachsenes, funktionelles, unverspieltes Ambiente.



Das neue Connectivity-System „maps + more“ besteht aus einer Halterung fürs eigene Smartphone, einer Gratis-App und dem Radio „composition phone“. Das Smartphone ersetzt einen fix eingebauten Bildschirm.

Neu ist ja auch die Hinwendung zum Lifestyle, mit 13 bunten Karosseriefarben, Stickern, drei Dachfarben, zehn Blenden für das Armaturenbrett, vielen teilweise bunten Felgen und anderen Individualisierungsmöglichkeiten. Warum muss ein kleines, nützliches Auto plötzlich trendy sein?

Weil es sich besser verkauft, das zeigen die Zulassungsstatistiken. In dieser Klasse ist der Fiat 500 bei uns der unumstößliche Marktführer, auch andere lustige Kleine verkaufen gut: Renault Twingo, Opel Adam. VW war mit dem eher pragmatischen up! zwar nicht schlecht unterwegs (Rang 4 im Jahr 2015), aber auch nicht auf jener Flughöhe, die sich VW wohl von seinem Kleinsten erwartet. Im vergangenen Jahr hat der up! in Österreich nach Motorprofi-Berechnung 7,3% Marktanteil in diesem Segment inne gehalten. Zum Vergleich: Die Marke VW hielt 2015 über 17% Marktanteil. Der up! muss also pfiffiger werden, um den kleinen Charmeuren Stückzahlen abzunehmen.
Dreitürig und mit 17-Zoll-Felgen ...Dreitürig und mit 17-Zoll-Felgen ...
... oder viertürig und mit Stripes ...... oder viertürig und mit Stripes ...
... oder im neuen Habanero Orange.... oder im neuen Habanero Orange.

Okay, Lifestyle ist gut und schön. Aber wie souverän ist der up! als Kleinwagen?
Guter Punkt. Bei all dem Lifestyle-Gedöns wird nämlich fast darauf vergessen, wie gut der up! als Auto gelungen ist. Für uns einer der besten Kleinwagen am Markt: Lenkt und bremst hervorragend, rollt souverän ab, ist trotzdem komfortabel und im Innenraum viel leiser als die meisten anderen Kleinen – vor allem bei Autobahnspeed. Er bietet ein wirklich großzügiges Raumgefühl auf den vorderen Sitzen und passablen Platz hinten, außerdem eine solide Verarbeitung und erwachsene Instrumente, frei von teilweise kindischen Verspieltheiten anderer. Einfach ein richtig gutes Auto – dem halt leider bislang die Pfiffigkeit gefehlt hat, mit der die Italiener und Franzosen punkten.

Wann geht’s los, was kostet er?
Der aufgewertete up! kommt Ende August/Anfang September 2016 zu den Händlern und ist ab sofort bestellbar: Preise: ab 9990 Euro. Die Modelle sind als Drei- und Fünftürer zu haben, wahlweise auch mit automatisiertem Schaltgetriebe. Der neue TSI, der erst im September kommt, wurde noch nicht eingepreist. Der modifizierte e-up! wird ebenfalls rund um die Markteinführung erhältlich, der robuster auftretende cross-up! erst ab Dezember bestellbar sein.


Volkswagen up!

Preise und Modelle (Stand 27.6.2016)

1,0   60 PS                   Trendline             € 9990,–
1,0   60 PS                   Comfortline      € 10.890,–
1,0   60 PS BMT           Comfortline     € 11.340,–
1,0   60 PS BMT           Highline           € 12.370,–
1,0   60 PS BMT ASG  Comfortline     € 12.010,–
1,0   60 PS BMT ASG   Highline           € 13.040,–
1,0  75 PS BMT            Comfortline      € 12.050,–
1,0  75 PS BMT            Highline            € 13.080,–
1,0  75 PS BMT ASG    Comfortline     € 12.720,–
1,0  75 PS BMT ASG    Highline           € 13.750,–
1,0 eco-up! 68 PS         Trendline         € 12.760,–
1,0 eco-up! 68 PS         Trendline         € 13.660,–
1,0 eco-up! 68 PS         Trendline         € 14.690,–

Auto Bildergalerie: Der neue Volkswagen up!

 
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