CNG-AUTOS
Volltanken um 13 Euro
Die Logik spricht schon lange für Erdgasautos. Mit der OMV und den VW-Marken versuchen jetzt die großen Player, das CNG neben Benzin und Diesel zu etablieren. Fünf Gründe, warum es diesmal klappen könnte.
03.07.2019Fotos: Werk
Der Hausverstand sagt: Wenn jemand ein Auto erfindet, das man um 13 Euro volltanken kann, stehen die Kunden Schlange. Die Realität ist: Es gibt schon Autos, die man um 13 Euro volltanken kann, aber die Kunden kaufen sie (bisher) kaum.
Die Rede ist von Erdgas, oder besser gesagt der an der Tankstelle erhältlichen Form von Erdgas: CNG, also Compressed Natural Gas. Obwohl CNG-Autos im Alltag gleich funktionieren wie Diesel- oder Benzinfahrzeuge und die Technik seit vielen Jahren ausgereift ist, haben sich im Vorjahr nur knapp 650 Österreicher ein CNG-Fahrzeug gekauft.
Mit der OMV und den VW-Marken versuchen jetzt die größten österreichischen Player gemeinsam, das CNG als dritte Kraftstoffart neben Benzin und Diesel zu etablieren. Fünf Gründe sprechen dafür, dass es diesmal klappen könnte:
1.) Die niedrigeren Kosten
Am Beispiel des Seat Ibiza sieht man, dass die Erdgasvariante TGI zwar über dem Benzinmodell TSI liegt, aber günstiger als die Dieselvariante TDI ist. Dazu kommt der Vorteil beim Tanken: Wer den 13,8 Kilogramm fassenden CNG-Tank volltankt, hat bei aktuellen Preisen von 1,00 bis 1,10 Euro pro Kilogramm also rund 13 bis 15 Euro auf der Rechnung. Der Ibiza mit 90 PS starkem 1.0-Liter-Turbomotor verbraucht 3,3 Kilogramm CNG auf 100 Kilometer, kommt also 400 Kilometer weit mit einem Erdgas-Tank. In der Praxis spart man rund 30 Prozent im Vergleich zum Diesel und zum Teil über 50 Prozent im Vergleich zum Benziner. So macht Tanken wieder Spaß.
Hinzu kommt ein nettes Angebot: Bei den VW-Marken ist derzeit das CNG-Tanken für die ersten 15.000 Kilometer kostenlos, die Autos werden mit einer entsprechend aufgeladenen OMV-Karte ausgeliefert.
2.) Das dichtere Tankstellen-Netz
Bisher gibt es 160 CNG-Tankstellen in Österreich, davon 54 von der OMV – die Versorgung ist also flächendeckend, erfordert aber bei längeren Fahrten mitunter noch Planung (was freilich nichts ist im Vergleich zum Planungsaufwand bei Elektroautos). Die OMV nimmt nun bis zu zehn Millionen in die Hand, um das CNG-Tankstellennetz weiter auszubauen.
Reichweiten-Angst ist so oder so kein Thema, weil immer eine Benzinreserve an Bord ist. Beim Ibiza zum Beispiel neun Liter, das reicht für 170 Kilometer.
3.) Das größere Fahrzeugangebot
Vor allem der Volkswagen-Konzern greift an und bietet inzwischen eine Vielzahl von CNG-Modelle: VW up!, VW Polo, VW Golf und Golf Variant, VW Caddy und Caddy Maxi, Audi A3 Sportback, Audi A5 Sportback, Seat Ibiza, Seat Arona, Seat Leon und Leon ST, Skoda Octavia Combi. Mit dem Seat Arona (Bild ganz oben) befindet sich erstmals ein Kompakt-SUV in der Liste. Weitere CNG-Neuzugänge werden heuer die Skoda-Modelle Scala und Kamiq sein.
Die Motoren basieren jeweils auf den bekannten Benzinern und haben drei Leistungsstufen: 1,0-Turbo mit 90 PS, 1,5-Turbo mit 130 PS und 2,0-Turbo mit 170 PS.
4.) Die bessere Umweltbilanz
CNG-Motoren emittieren bis zu 25 Prozent weniger CO2 und bis zu 95 Prozent weniger Stickoxide (NOx) – für letztere stand der Diesel zuletzt in der Kritik. Zudem werden bei CNG im direkten Vergleich kaum Rußpartikel ausgestoßen.
5.) Die sicherere Finanzierung
Die VW-Marken wollen die Zahl der CNG-Verkäufe in den nächsten Jahren von rund 500 Autos pro Jahr auf 5000 Autos pro Jahr steigern. Ein wichtiger Faktor dabei: Damit die Wertverlust-Sorgen, die einer neuen Technologie mitunter anhaften, garnicht aufkommen, wird die hauseigene Bank der Porsche Holding entsprechende Finanzierungen anbieten.
Die Rede ist von Erdgas, oder besser gesagt der an der Tankstelle erhältlichen Form von Erdgas: CNG, also Compressed Natural Gas. Obwohl CNG-Autos im Alltag gleich funktionieren wie Diesel- oder Benzinfahrzeuge und die Technik seit vielen Jahren ausgereift ist, haben sich im Vorjahr nur knapp 650 Österreicher ein CNG-Fahrzeug gekauft.
Mit der OMV und den VW-Marken versuchen jetzt die größten österreichischen Player gemeinsam, das CNG als dritte Kraftstoffart neben Benzin und Diesel zu etablieren. Fünf Gründe sprechen dafür, dass es diesmal klappen könnte:
1.) Die niedrigeren Kosten
Am Beispiel des Seat Ibiza sieht man, dass die Erdgasvariante TGI zwar über dem Benzinmodell TSI liegt, aber günstiger als die Dieselvariante TDI ist. Dazu kommt der Vorteil beim Tanken: Wer den 13,8 Kilogramm fassenden CNG-Tank volltankt, hat bei aktuellen Preisen von 1,00 bis 1,10 Euro pro Kilogramm also rund 13 bis 15 Euro auf der Rechnung. Der Ibiza mit 90 PS starkem 1.0-Liter-Turbomotor verbraucht 3,3 Kilogramm CNG auf 100 Kilometer, kommt also 400 Kilometer weit mit einem Erdgas-Tank. In der Praxis spart man rund 30 Prozent im Vergleich zum Diesel und zum Teil über 50 Prozent im Vergleich zum Benziner. So macht Tanken wieder Spaß.
Hinzu kommt ein nettes Angebot: Bei den VW-Marken ist derzeit das CNG-Tanken für die ersten 15.000 Kilometer kostenlos, die Autos werden mit einer entsprechend aufgeladenen OMV-Karte ausgeliefert.
2.) Das dichtere Tankstellen-Netz
Bisher gibt es 160 CNG-Tankstellen in Österreich, davon 54 von der OMV – die Versorgung ist also flächendeckend, erfordert aber bei längeren Fahrten mitunter noch Planung (was freilich nichts ist im Vergleich zum Planungsaufwand bei Elektroautos). Die OMV nimmt nun bis zu zehn Millionen in die Hand, um das CNG-Tankstellennetz weiter auszubauen.
Reichweiten-Angst ist so oder so kein Thema, weil immer eine Benzinreserve an Bord ist. Beim Ibiza zum Beispiel neun Liter, das reicht für 170 Kilometer.
3.) Das größere Fahrzeugangebot
Vor allem der Volkswagen-Konzern greift an und bietet inzwischen eine Vielzahl von CNG-Modelle: VW up!, VW Polo, VW Golf und Golf Variant, VW Caddy und Caddy Maxi, Audi A3 Sportback, Audi A5 Sportback, Seat Ibiza, Seat Arona, Seat Leon und Leon ST, Skoda Octavia Combi. Mit dem Seat Arona (Bild ganz oben) befindet sich erstmals ein Kompakt-SUV in der Liste. Weitere CNG-Neuzugänge werden heuer die Skoda-Modelle Scala und Kamiq sein.
Die Motoren basieren jeweils auf den bekannten Benzinern und haben drei Leistungsstufen: 1,0-Turbo mit 90 PS, 1,5-Turbo mit 130 PS und 2,0-Turbo mit 170 PS.
4.) Die bessere Umweltbilanz
CNG-Motoren emittieren bis zu 25 Prozent weniger CO2 und bis zu 95 Prozent weniger Stickoxide (NOx) – für letztere stand der Diesel zuletzt in der Kritik. Zudem werden bei CNG im direkten Vergleich kaum Rußpartikel ausgestoßen.
5.) Die sicherere Finanzierung
Die VW-Marken wollen die Zahl der CNG-Verkäufe in den nächsten Jahren von rund 500 Autos pro Jahr auf 5000 Autos pro Jahr steigern. Ein wichtiger Faktor dabei: Damit die Wertverlust-Sorgen, die einer neuen Technologie mitunter anhaften, garnicht aufkommen, wird die hauseigene Bank der Porsche Holding entsprechende Finanzierungen anbieten.
Österreichs beliebteste Autos fahren mit CNG. Bei VW neben dem Golf auch Polo, Up! und Caddy.
Bei Skoda gibt es den Octavia Combi mit dem günstigen CNG-Antrieb, Scala und Kamiq folgen bald.
Seat hat eine Führungsrolle in der CNG-Entwicklung und stattet Leon, Ibiza und Arona mit der Technik aus.
Audi nennt seine CNG-Modelle g-tron, neben dem A3 gast auch der A5 an.
Die Technik ist seit vielen Jahren ausgereift: CNG-Autos funktionieren im Alltag gleich wie Diesel- oder Benzinfahrzeuge.
In Österreich gibt es 160 CNG-Tankstellen. Die OMV baut ihr Netz nun weiter aus.